Xylonest 0,5%/ -1%/ -2% Luerfit
Wirkung
Xylonest 0,5%/ -1%/ -2% Luerfit enthält den Wirkstoff Prilocain. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Xylonest 0,5%/ -1%/ -2% Luerfit.
Prilocain wird zur örtlichen Betäubung eingesetzt. Es wird dabei entweder direkt in das Gewebe gespritzt (Infiltrationsanalgesie) oder über eine Vene gegeben (intravenöse Regionalanästhesie).
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Prilocain sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Mittel zur örtlichen Betäubung, zu welcher der Wirkstoff Prilocain gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- örtliche Schmerzhemmung durch Einspritzung in das Gewebe
- Schmerzhemmung in einem ganzen Körperteil durch Einspritzung in eine Vene
Dosierung
Das Medikament darf nur von Ärzten angewendet werden, die erfahren in der örtlichen Betäubung sind. Außerdem muss die Praxis entsprechend ausgestattet sein, um bei narkosebedingten Zwischenfällen angemessen behandeln zu können.
Der Arzt dosiert das Medikament für jeden Patienten individuell. Ausschlaggebend sind dafür die erwünschte Dauer der Wirkung, der Injektionsort und die Besonderheiten des Einzelfalles. Ältere Patienten
und Patienten in schlechtem Allgemeinzustand erhalten geringere Dosen. Es sollte immer nur die kleinste Dosis gegeben werden, die eine ausreichende Schmerzfreiheit erzielt.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Natriumchlorid
- Natriumhydroxid
- Salzsäure 7% zur pH-Einstellung
- Wasser für Injektionszwecke
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
niedriger Blutdruck, Übelkeit.
Häufige Nebenwirkungen:
Erbrechen, nervliche Missempfindungen, Schwindel.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Herschlagverlangsamung, Bluthochdruck, Krämpfe, Missempfindungen um den Mund herum, Taubheitsgefühl auf der Zunge, abnormale Hörschärfe, Sehstörungen, Zittern, Ohrensausen, Sprachstörungen, Bewusstseinsverlust.
Seltene Nebenwirkungen:
Nervenschäden, Schäden an Arm- und Beinnerven, Hirnhautentzündung (Arachnoiditis), Fehlabbau des roten Blutfarbstoffs (Methämoglobinämie), Blaufärbung der Haut, Herzstillstand, Herzrhythmusstörungen, allergische Reaktionen, allergischer Schock, Doppeltsehen, Atembeschwerden.
Besonderheiten:
Niedriger Blutdruck, Übelkeit und Erbrechen treten häufiger nach einer Rückenmarksbetäubung (Epiduralanästhesie) auf.
Krämpfe, Missempfindungen um den Mund herum, Taubheitsgefühl auf der Zunge, abnormale Hörschärfe, Sehstörungen, Zittern, Ohrensausen, Sprachstörungen und Bewusstseinsverlust sind Anzeichen von Nebenwirkungen auf das Gehirn.
Wechselwirkungen
Prilocain kann einen Fehlabbau des roten Blutfarbstoffs (Methämoglobinbildung) verursachen. Daher darf es nicht zusammen mit Wirkstoffen angewendet werden, die ebenfalls diese Nebenwirkung haben. Dazu gehören Sulfonamide, Antimalariamittel und bestimmte Nitrate wie das Herzmittel Nitroglycerin.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Prilocain mit anderen Mitteln zur örtlichen Betäubung oder Wirkstoffen, die eine ähnliche chemische Struktur haben, kann es zu vermehrten Nebenwirkungen am Herz-Kreislaufsystem und dem Gehirn kommen. Zu dieser Substanzgruppe gehören bestimmte Antiarrhythmika wie Aprindin, Lidocain, Mexiletin und Tocainid. Auch bei dem Antiarrhythmikum Amiodaron ist bei der Kombination ärztliche Vorsicht geboten.
Gegenanzeigen
Prilocain darf nicht angewendet werden bei- Überempfindlichkeit gegen Mittel zur örtlichen Betäubung mit ähnlicher chemischer Gestalt wie beispielsweise Lidocain oder Mepivacain
- schweren Herzrhythmusstörungen
- schwerer Blutarmut
- nicht behandelbarer Herzmuskelschwäche
- Schock aufgrund einer Herzfunktionsstörung oder wegen einer zu geringen Blutmenge
- angeborenem oder erworbenem Fehlabbau des roten Blutfarbstoffs (Methämoglobinämie).
- Patienten mit einem teilweisen oder totalen Ausfall des Haupttaktgebers am Herzen (Sinusknoten)
- hochgradiger Herzmuskelschwäche wegen der Gefahr eines Fehlabbaus des roten Blutfarbstoffs (Methämoglobinbildung)
- fortgeschrittener Nieren- oder Lebererkrankung
- älteren Patienten und solchen in einem geschwächten Allgemeinzustand
- akuter Porphyrie, da Prilocain eine Porphyrie auslösen kann
- Anwendung im Hals-Kopf-Bereich wegen der erhöhten Gefahr von Nebenwirkungen auf das Gehirn.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Prilocain dringt in den Mutterkuchen vor. Nach einer Betäubung des Muttermundes oder des Schamnervs (Parazervikalblockade, Pudendusanästhesie)
mit Prilocain zur Geburtshilfe kann es bei den Kindern zu einem behandlungsbedürftigen Fehlabbau des roten Blutfarbstoffs (Methämoglobinämie) kommen.
Andere Mittel zur örtlichen Betäubung von ähnlicher chemischer Gestalt verursachten bei diesen Gelegenheiten bei den Un- und Neugeborenen schon Herzschlagverlangsamung mit Todesfolge. Prilocain darf daher in der Schwangerschaft nur nach strenger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt angewendet werden. Eine Verwendung zur Betäubung des Muttermundes oder des Schamnervs ist aber in jedem Fall zu vermeiden.
Es ist nicht bekannt, ob Prilocain in die Muttermilch übertritt. Sollte eine Anwendung während der Stillzeit erforderlich sein, kann das Stillen etwa 24 Stunden nach der Behandlung wieder aufgenommen werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Für Kinder unter zwölf Jahren gibt es aufgrund unzureichender Erkenntnisse aus Studien keine allgemeinen Dosierungsempfehlungen. Es muss also der Arzt darüber nach seinem Ermessen entscheiden.
Bei Kindern unter sechs Monaten darf Prilocain nicht angewendet werden, weil damit das Risiko eines Fehlabbaus des roten Blutfarbstoffs besteht (Methämoglobinbildung). Aus dem gleichen Grund wird auch der Einsatz in der Geburtshilfe zur Betäubung des Muttermundes oder des Schamnervs nicht empfohlen.
Warnhinweise
- Das Medikament ist nicht für Kinder unter sechs Monaten geeignet.
- Das Medikament muss individuell vom Arzt dosiert werden, Ältere und Patienten in schlechtem Allgemeinzustand erhalten niedrigere Dosen.
- Das Medikament ist in der Originalverpackung aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad aufbewahrt und darf nicht eingefororen werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Xylonest 0,5%/ -1%/ -2% Luerfit sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Prilocain (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.