Vesdil 2,5 plus/-5 plus

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 06.12.2007
Hersteller: AstraZeneca GmbH
Wirkstoffkombination: Ramipril + Hydrochlorothiazid
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Vesdil 2,5 plus/-5 plus enthält die Wirkstoffkombination Ramipril + Hydrochlorothiazid. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Vesdil 2,5 plus/-5 plus.

Ramipril wird zusammen mit Hydrochlorothiazid bei Patienten mit Bluthochdruck zur Senkung des Blutdrucks eingesetzt, wenn eine Einzeltherapie mit Ramipril nicht ausreichend ist.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Ramipril + Hydrochlorothiazid sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Thiazide und thiazidartige Entwässerungsmittel, ACE-Hemmer, Blutdrucksenker, zu welchen die Wirkstoffkombination Ramipril + Hydrochlorothiazid gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Bluthochdruck ohne organische Ursache bei Patienten, deren Blutdruck mit Ramipril allein nicht ausreichend gesenkt werden konnte

Dosierung

Die Tabletten sind mit 2,5 Milligramm Ramipril und 12,5 Milligramm Hydrochlorothiazid beziehungsweise mit fünf Milligramm Ramipril und 25 Milligramm Hydrochlorothiazid erhältlich. Um die gewünschte Dosierung zu erreichen, können auch mehrere niedriger dosierte Tabletten zusammen eingenommen werden.

Die übliche tägliche Dosierung beträgt eine halbe beziehungsweise eine Tablette (entsprechend 2,5 Milligramm Ramipril und 12,5 Milligramm Hydrochlorothiazid). Die Maximaldosis von fünf Milligramm Ramipril und 25 Milligramm Hydrochlorothiazid pro Tag sollte nicht überschritten werden.

Bei mäßig eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 30 bis 60 Milliliter pro Minute beziehungsweise Serumkreatininkonzentration zwischen 1,2 Milligramm pro Deziliter und 1,8 Milligramm pro Deziliter) und älteren Patienten (über 65 Jahre) ist die Dosiseinstellung besonders sorgfältig vorzunehmen.

Die Tabletten sollten unzerkaut und mit ausreichend Flüssigkeit vor, während oder nach einer Mahlzeit eingenommen werden. Die angegebene Tagesmenge sollte morgens auf einmal eingenommen werden. Der behandelnde Arzt bestimmt die Dauer der Therapie.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Hypromellose
  • mikrokristalline Cellulose
  • Natriumstearylfumarat
  • vorverkleisterte Stärke (Maisstärke)

Nebenwirkungen

Da Ramipril + Hydrochlorothiazid eine Kombination aus zwei einzelnen Wirkstoffen ist, müssen die Nebenwirkungen beider Einzelstoffe beachtet werden.

Ramipril
Häufige Nebenwirkungen<:
Schwindel, Schwächegefühl, Sehstörungen (selten mit Bewusstseinsverlust ohne erkennbare Ursache), Nierenfunktionsstörungen (selten bis zum Nierenversagen), trockener Reizhusten, Bronchialschleimhautentzündung (Bronchitis), Übelkeit, Oberbauchbeschwerden, Verdauungsstörungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Verminderung der Konzentration des roten Blutfarbstoffs.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
übermäßige Blutdrucksenkung, Abfall der zellulären Anteile im Blut (Hämatokrit), Abfall der weißen Blutkörperchen, Blutplättchenverminderung, Verlängerung der Überleitungszeit und Überleitungsausfälle von Vorhof und Herzkammer (AV-Block II. und III. Grades)im EKG, Blutdruckabfall, Eiweißausscheidung im Urin (teilweise mit verschlechterter Nierenfunktion), Atemnot, Nasennebenhöhlenentzündung, Schnupfen, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Appetitlosigkeit, Bauchspeicheldrüsenentzündung, allergische Hautreaktionen mit Hautrötung und Juckreiz.

Seltene Nebenwirkungen:
Bewusstseinsverlust, Ohnmacht ohne erkennbare Ursache, verschlechterte Nierenfunktion, Nasenschleimhautentzündung, Gefäßschwellungen mit Beteiligung von Lippen, Gesicht, Kehlkopf und/oder Armen und Beinen; Benommenheit, Depressionen, Schlafstörungen, Impotenz, Missempfindungen der Haut, Gleichgewichtsstörungen, Verwirrtheit, Ohrensausen, Sehstörungen, Geschmackveränderungen, vorübergehender Geschmackverlust, Blutarmut, Blutplättchenabfall, Abfall der neutrophilen und eosinophilen Granulozyten (spezielle Zellen der Körperabwehr), Blutharnstofferhöhung, Blutkreatininanstieg, Blutkaliumanstieg, Blutnatriumabfall, herzbedingte Schockzustände, verstärkte Blasenbildung der Haut, beginnende Gelbsucht (Gallenstau) bis Leberzelluntergang eventuell mit tödlichem Ausgang (unklarer Zusammenhang zur Einnahme von Ramipril), Nesselsucht, Hautausschlag mit schwerer Störung des Allgemeinbefindens.

Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
Herzrasen, Herzstolpern, Brustschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Brustenge, Herzinfarkt, Organgefühl des Herzens, Vorstufen eines Schlaganfalls, Schlaganfall, akutes Nierenversagen, Krampf der Atemwegsmuskulatur, allergisch bedingte Lungenerkrankung und Lungenentzündung, Zungenentzündung, trockener Mund, Leberentzündung, Leberfunktionsstörungen, Darmverschluss, schwerwiegende arzneimittelbedingte Hautveränderungen, Fieber, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Gelenkentzündung, Gefäßentzündung, Erhöhung der weißen Blutkörperchen, erhöhter ANA-Titer (Antikörperanteil), schuppenflechtenähnliche Hautveränderungen, bläschenartige Hautveränderungen, Hautreaktionen, Ausschlag mit Hautablösung, Lichtsensibilität, Haarausfall, Nagelablösung, durch Gefäßkrämpfe bedingte anfallsweise Minderdurchblutung der Finger (Raynaud-Symptomatik), erhöhte Blut-Bilirubinkonzentration, Leberenzymanstieg, Leberfunktionsstörungen, Abfall aller Granulozyten (spezielle Zellen der Körperabwehr), Abfall aller Blutzellen (insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, Bindgewebsumbauerkrankungen oder gleichzeitiger Therapie mit dem harnsäuresenkenden Wirkstoff Allopurinol, dem herzschlagregulierenden Wirkstoff Procainamid oder bestimmten Arzneimitteln, die die Abwehrreaktionen unterdrücken), Blutkaliumanstieg bei Zuckerkrankheit, Brustvergrößerung, Zerstörung der roten Blutkörperchen mit Blutarmut, erhöhte Blutsenkungsgeschwindigkeit, Auflösung/Zerfall der roten Blutkörperchen, vermehrtes Schwitzen.

Besonderheiten:
Bei Patienten mit Herzschwäche kann während der Behandlung der Blutdruck massiv abfallen. Dies hätte eine verminderte Urinausscheidung, eine Blutübersäuerung, ein Nierenversagen und eventuell den Tod zur Folge. Darum müssen diese Patienten sehr sorgfältig ärztlich überwacht werden.

Insbesondere bei vorbestehendem Gallensteinleiden kann eine akute Gallenblasenentzündung auftreten.

Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen können die Blutkonzentrationen von Harnstoff, Kreatinin und Kalium ansteigen sowie die Natriumkonzentration im Blut abfallen. Die Blutwerte sollten deshalb vor der Behandlung und regelmäßig während der Behandlung kontrolliert werden.

Bei Verdacht auf eine schwerwiegende Hautreaktion muss sofort der behandelnde Arzt aufgesucht werden. Ein Therapieabbruch ist möglicherweise erforderlich.

Bei Auftreten einer Gelbsucht oder bei einem deutlichen Anstieg der Leberenzyme muss die Therapie mit dem ACE-Hemmer abgebrochen werden. Der behandelnde Arzt wird individuell über eine Alternativbehandlung entscheiden. Die Patienten müssen ärztlich überwacht werden.

Bei Schwindel, Übelkeit und Schwächegefühl sollte sich der Patient vorübergehend hinlegen und die Beine hochlagern.

Hydrochlorothiazid
Häufige Nebenwirkungen:
erhöhte Harnsäurenkonzentration (Hyperurikämie), Kaliummangel, Blutzuckeranstieg, Urinzuckerausscheidung, Verschlechterung oder Entstehung einer Zuckerkrankheit, Blutfetterhöhung, Störungen des Flüssigkeitshaushalts, Veränderungen im Blutsalzhaushalt, Kaliummangel, Natriummangel, Chlormangel, Kalziumüberschuss, Blutvolumenmangel, erhöhte Magnesiumausscheidung im Urin.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Magnesiummangel, Urinharnstoffanstieg, Urinkreatininanstieg, Anstieg bestimmter Verdauungsenzyme (Eiweiße) im Blut, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Schmerzen, Bauchkrämpfe, Mundtrockenheit, Durst, Schwächegefühl, Schwindelgefühl, Muskelschmerzen, Muskelkrämpfe, Wadenkrämpfe, Kopfschmerzen, Nervosität, Herzstolpern, Blutdruckabfall, Kreislaufsregulationsstörungen, Anstieg des Anteils zellulärer Bestandteile im Blut.

Seltene Nebenwirkungen:
Juckreiz, Ausschlag, Lichtsensibilitätsausschlag, Hautblutungen, Nesselsucht, Arzneimittel-Fieber, Gelbsucht, Nierenentzündung, Gefäßentzündung, Blutplättchenabfall, Potenzstörungen, Sehstörungen, Verschwommensehen, Gelbsehen, eingeschränkte Bildung von Tränenflüssigkeit, Lungenentzündung, Wasseransammlung in den Lungen, Schock (Verdacht auf allergische Ursache), Krämpfe, Benommenheit, Verwirrtheitszustände, Kreislaufkollaps, Nierenversagen, teilweise oder vollständige Gefäßverschlüsse.

Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
Syndrom der verbrühten Haut bis zum Hautuntergang mit schwerer Allgemeinsymptomatik, Abfall der weißen Blutkörperchen, Bindegewebsumbauerkrankung, Abfall aller Granulozyten (spezielle Zellen der Körperabwehr), Blutarmut.

Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
EKG-Veränderungen, erhöhte Empfindlichkeit gegen Herzglykoside, Gichtanfälle, Gallenblasenentzündung (bei vorbestehenden Gallensteinen), Verschlechterung von Kurzsichtigkeit, Kaliummangel, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Muskelschwäche, Missempfindungen der Haut, Lähmungen, Teilnahmslosigkeit, Verstopfung, Blähungen, Herzrhythmusstörungen, Darmverschluss, Bewusstseinsstörungen, Koma, Anstieg des pH-Wertes des Körpers.

Besonderheiten:
Der Wirkstoff scheint das Risiko bestimmter Formen von Hautkrebs (Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom) zu erhöhen, wenn er langfristig in höheren Dosen eingenommen wird.

Wechselwirkungen

Da Ramipril + Hydrochlorothiazid eine Kombination aus zwei einzelnen Wirkstoffen ist, müssen die Wechselwirkungen beider Einzelstoffe beachtet werden.

Folgende Wechselwirkungen mit Ramipril können auftreten:
Immunsuppressiva erhöhen das Risiko für das Auftreten von Blutbildveränderungen. Allopurinol (Mittel gegen Gicht), Zytostatika (zellwachstumshemmende Substanzen), Glukocortikoide und Procainamid (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen) verstärken diese Blutbildveränderungen noch. Deshalb sollte der behandelnde Arzt das Blutbild regelmäßig kontrollieren.

Die Kombination mit Blutdrucksenkern wie AT1-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren wird nicht empfohlen, da das Risiko für Nebenwirkungen wie Kaliummangel, Blutdruckabfall und Abnahme der Nierenfunktion erhöht ist. Dies gilt besonders bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung aufgrund von Zuckerkrankheit.

Nicht-steroidale Antirheumatika (kortisonfreie entzündungshemmende Schmerzmittel), Antirheumatika und Kochsalz vermindern die Blutdrucksenkung. Narkosemittel, Antihypertonika (Mittel gegen hohen Blutdruck) verstärken die Blutdrucksenkung dagegen. Darum sind in diesen Fällen engmaschige Blutdruckkontrollen erforderlich.

Außerdem erhöhen Kalium und kaliumsparende Entwässerungsmittel (wie Spironolacton, Amilorid und Triamteren) sowie Kaliumüberschuss verursachende Arzneimittel (wie Heparin) den Kaliumspiegel. Deshalb werden regelmäßige Laborkontrollen empfohlen.

Eine Kombination mit Lithium (Psychopharmaka) ist nicht zu empfehlen, da die Ausscheidung von Lithium verzögert wird. Dann sind sehr starke Nebenwirkungen zu erwarten.

Polyacrylnitril-methallylsulfonat-high-flux-Membranen (werden bei der Dialyse eingesetzt), Dextransulfat (eingesetzt bei der Blutfettsäuberung, LDL-Apherese) und Insektengifte im Rahmen einer Desensibilisierungstherapie erhöhen das Risiko für das Auftreten von allergischen Reaktionen bis hin zum Schock. Diese Patienten müssen sehr sorgfältig ärztlich überwacht werden.

Weiterhin verstärkt eine gleichzeitige Gabe von Ramipril und Antidiabetika in Tablettenform sowie Insulin die Blutzuckersenkung. Darum sind regelmäßige Blutzuckerkontrollen erforderlich. Die Dosis sollte vom behandelnden Arzt individuell angepasst werden.

Außerdem ist darauf zu achten, dass bei gleichzeitiger Gabe von Ramipril die Wirkung von Alkohol verstärkt wird. Darum sollte während der Behandlung auf Alkoholgenuss verzichtet werden.

Folgende Wechselwirkungen mit Hydrochlorothiazid können auftreten:

Zusammen mit blutdrucksenkenden Mitteln, Entwässerungsmitteln, Betablockern (herzschlagverlangsamende Wirkung), Nitraten, gefäßerweiternden Mitteln, Beruhigungsmitteln, Phenothiazinen (Psychopharmaka), trizyklischen Antidepressiva (Mittel gegen Depressionen) und Alkohol wird die blutdrucksenkende Wirkung von Hydrochlorothiazid verstärkt. Deshalb sind regelmäßige Blutdruckkontrollen und eine individuelle Dosisanpassung durch den Arzt erforderlich.

Bei zusätzlicher Gabe von ACE-Hemmern ist ein überschießender Blutdruckabfall sowie eine Verschlechterung der Nierenfunktion möglich. Diese Patienten müssen engmaschig ärztlich überwacht werden.

Außerdem vermindern nichtsteroidale Antiphlogistika (kortisonfreie entzündunghemmende Schmerzmittel) und Antirheumatika die wasserausscheidende und blutdrucksenkende Wirkung von Hydrochlorothiazid. Eine regelmäßige Kontrolle des Behandlungserfolges durch den Arzt ist notwendig.

Hydrochlorothiazid hat außerdem viele Wirkungen auf andere Arzneimittel. Unter anderem wird die giftige Wirkung von hochdosierten Salicylaten (Schmerzmittel) auf das zentrale Nervensystem verstärkt. Weiterhin wird die Wirkung von blutzuckersenkenden Tabletten gemindert. Die Wirkung harnsäuresenkender Medikamente wird ebenfalls vermindert. Ebenso wird die Wirkung der Sympathomimetika wie Adrenalin oder Noradrenalin (Mittel zur Aktivierung des sympathischen Nervensystems) abgeschwächt. Alle diese Patienten müssen sehr engmaschig ärztlich überwacht werden und die Dosis ist individuell vom behandelnden Arzt anzupassen.

Desweiteren werden die Wirkungen und Nebenwirkungen von Herzglykosiden (eingesetzt bei Herzmuskelschwäche) bei Kalium- oder Magnesiummangel verstärkt.

Abführmittel und Glukokortikoide führen zu vermehrter Kaliumausscheidung. Die giftige Wirkung von Lithium (Psychopharmka) wird ebenfalls verstärkt. Deshalb sind regelmäßige Blutkontrollen der relevanten Laborwerte durch den Arzt erforderlich.

Die Wirkung curareartiger Muskelrelaxanzien (Mittel zur Muskelerschlaffung) verstärkt und verlängert sich.

Die Ausscheidung von Chinidin (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen) wird vermindert. Es könnten vermehrt Nebenwirkungen auftreten.

Zytostatika (zellwachstumshemmende Substanzen) wie Cyclophosphamid, Fluorouracil und Methotrexat wirken verstärkt giftig auf das Knochenmark. Regelmäßige Kontrolluntersuchungen durch den Arzt sind notwendig.

Außerdem verringert sich die Aufnahme der CholesterinsenkerColestipol und Colestyramin. Eine Dosisanpassung kann erforderlich sein. Darüber wird der Arzt individuell entscheiden.

Gegenanzeigen

Da Ramipril + Hydrochlorothiazid eine Kombination aus zwei einzelnen Wirkstoffen ist, müssen die Gegenanzeigen gegen beide Einzelstoffe beachtet werden.

Ramipril darf nicht bei allergisch bedingter Schwellung von Haut und Schleimhaut (Quincke-Ödem) in der Krankenvorgeschichte des Patienten sowie bei Überempfindlichkeit gegen Ramipril oder einem anderen ACE-Hemmer gegeben werden.

Zuckerkranke oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, die den BlutdrucksenkerAliskiren erhalten, dürfen nicht mit der Kombination behandelt werden.

Die Gabe von Ramipril ist bei etlichen Nierenerkrankungen verboten. Dazu zählen beidseitige Nierenarterienverengung sowie Nierenarterienverengung bei einer Einzelniere und der Zustand nach einer Nierentransplantation sowie schwere Nierenfunktionsstörungen. Das gleiche gilt für Nierenerkrankungen, die mit Corticosteroiden, nichtsteroidalen Antiphlogistika (kortisonfreie entzündungshemmende Schmerzmittel), Immunmodulatoren (verändern die Antwort des Immunsystems) und/oder zytotoxischen Substanzen (zellwachstumshemmende Wirkung) behandelt werden. Bei Patienten, die eine Dialyse bekommen, darf der Wirkstoff ebenfalls nicht verwendet werden. Außerdem ist die gleichzeitige Anwendung von Ramipril und Poly(acrylnitril, natrium-2-methallylsulfonat)high-flux-Membranen (bei der Dialyse eingesetzt) streng verboten.

Ramipril darf weiterhin nicht bei primärem Hyperaldosteronismus (Störung der Hormonausschüttung der Niere), Lebererkrankungen oder Leberfunktionsstörungen gegeben werden. Bei Herzklappenverengung (Mitralklappenstenose oder Aortenstenose) mit Einfluss auf den Kreislauf sowie bei hypertropher Kardiomyopathie (Herzmuskelverdickung) mit eingeschränktem Blutausstrom aus dem Herzen darf Ramipril ebenfalls nicht verabreicht werden.

Bei einer unbehandelten und vom Körper nicht mehr ausgleichbaren Herzmuskelschwäche (schwere Herzinsuffizienz - Stadium IV der NYHA-Einteilung), einem Blutdruck unter 90 mm HG, bei belastungsunabhängigen Brustengebeschwerden (instabile Angina Pectoris) und bei lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen ist die Gabe von Ramipril absolut untersagt. Ebenfalls verboten ist der Einsatz bei Cor pulmonale (Druckbelastung der rechten Herzkammer) und einem Blutdruckabfall beim Aufsetzen oder Aufstehen.

Weitere Gegenanzeigen für Ramipril sind die LDL-Apherese (Blutfettsäuberung) mit Dextransulfat und sonstige Therapieverfahren, bei denen Blut in Kontakt mit negativ geladenen Oberflächen kommen kann. Eine gleichzeitig stattfindende Desensibilierungstherapie mit Insektengiften gilt ebenfalls als Gegenanzeige.

Eine sorgfältige ärztliche Nutzen-Risiko-Abwägung ist bei gesteigertem Eiweißverlust über den Urin (über ein Gramm pro Tag, Proteinurie), einer gestörte Reaktionen des Immunsystems oder bei Bindegewebsumbauerkrankungen erforderlich. Außerdem sollte Ramipril sehr vorsichtig bei gleichzeitiger Therapie mit Arzneimitteln, die eine Abwehrreaktion des Körpers unterdrücken (wie Kortikoide, Zytostatika, Antimetabolite), sowie Allopurinol (Harnsäuresenker), Procainamid (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen) oder Lithium (Psychopharmaka) eingesetzt werden. Der Arzt wird die Dosis bei diesen Patienten individuell bestimmen.

Ramipril sollte ebenfalls nur sehr vorsichtig angewendet werden, wenn eine erhöhte Aktivität des Renin-Angiotensin-Systems (dieser wird beeinflusst von Ramipril als ACE-Hemmer) zu erwarten ist. Dies kann der Fall sein bei Salz- und Flüssigkeitsmangel, bei Vorbehandlung mit Entwässerungsmitteln, bei Störungen im Salzhaushalt des Körpers, bei beginnender Nierenarterienverengung, die sich auf den Blutfluss auswirkt, sowie bei eingeschränkter Nierenfunktion. Regelmäßige ärztliche Untersuchungen sowie engmaschige Kontrollen der relevanten Blutwerte sind in diesen Fällen erforderlich. Das gleiche gilt bei schwerem Bluthochdruck, bei Herzmuskelschwäche, besonders nach akutem Herzinfarkt, sowie bei Herzmuskelverdickung (hypertrophe Kardiomyopathie).

Gegenanzeigen von Hydrochlorothiazid:
Hydrochlorothiazid darf bei Überempfindlichkeit gegen diesen Wirkstoff oder andere Thiazide oder Sulfonamide nicht gegeben werden.

Bei schweren Nierenfunktionsstörungen, akuter Nierenkörperchenentzündung, bei Leberausfallkoma sowie bei Kaliummangel, Natriummangel, geringem Blutvolumen, Calciumüberschuss und auch bei Gicht ist die Einnahme von Hydrochlorothiazid ebenfalls verboten.

Als relative Gegenanzeigen für die Behandlung mit Hydrochlorothiazid gelten niedriger Blutdruck, Hirndurchblutungsstörungen, Herzkranzgefäßverengung, Zuckerkrankheit, leichte Nierenfunktionsstörungen sowie eine Leberfunktionseinschränkung. In diesen Fällen wird der Arzt individuell über eine Therapie entscheiden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Der Einsatz von Ramipril + Hydrochlorothiazid ist in Schwangerschaft und Stillzeit streng verboten. Beide Wirkstoffe haben erwiesenermaßen negative Einflüsse auf das ungeborene beziehungsweise das gestillte Kind.

Bei Bekanntwerden einer Schwangerschaft während der Therapie mit der Kombination muss diese umgehend vom behandelnden Arzt abgesetzt und durch einen anderen Blutdrucksenker ersetzt werden. Ist eine Schwangerschaft geplant, sollte sich der Arzt frühzeitig für eine Alternativbehandlung entscheiden.

In der Stillzeit geht die Kombination in die Muttermilch über. Ist eine Behandlung mit der Kombination während dieser Zeit dringend erforderlich, muss die Patientin abstillen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Kombination sollte bei Kindern nicht angewendet werden. In dieser Altersgruppe liegen noch keine ausreichenden Erfahrungen vor.

Warnhinweise

  • Das Reaktionsvermögen kann beeinträchtigt werden.
  • Eine Beeinträchtigung bei der Maschinenbedienung ist möglich.
  • Eine Beeinträchtigung der aktiven Verkehrsteilnahme ist möglich.
  • Arbeiten ohne sicheren Halt kann beeinträchtigt sein.
  • Vor und während der Therapie muss die Nierenfunktion kontrolliert werden.
  • Der Blutzuckerspiegel muss bei Diabetikern während der Therapie sorgfältig kontrolliert werden.
  • Das Medikament wirkt bei älteren Patienten stärker, diese Patientengruppe muss regelmäßig kontrolliert werden.
  • Das Medikament kann in der Schwangerschaft Missbildungen verursachen.
  • Während der Therapie ist eine Schwangerschaft zuverlässig zu verhüten.
  • Während der Behandlung sollten die Patienten auf eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme achten.
  • Das Medikament könnte ein positives Ergebnis in einem Doping-Test hervorrufen.
  • Bei Auftreten von Schwindel, Übelkeit und Schwächegefühl sollte sich der Patient vorübergehend hinlegen und die Beine hoch lagern.
  • Bei Dauertherapie ist eine regelmäßige ärztliche Kontrolle aller wichtigen Laborwerte (Harnstoff, Kreatinin, Kalium, Natrium, Urineiweiß, Bilirubin, Leberenzyme) notwendig.
  • Bei Auftreten eines angioneurotischen Ödems (Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge, Kehlkopf, Schleimhaut, Augen) ist die Therapie abzubrechen und ein Arzt aufzusuchen.
  • Bei Auftreten einer Gelbsucht (Ikterus) oder bei deutlichem Anstieg der Leberenzyme muss die Therapie beendet und der Patient ärztlich überwacht werden.
  • Es besteht eine verstärkte Alkoholwirkung, darum sollte während der Behandlung auf Alkoholgenuss verzichtet werden.
  • Möglicherweise besteht ein erhöhtes Hautkrebsrisiko. Untersuchen Sie sich regelmäßig auf neue Hautveränderungen sowie Veränderungen bestehender Muttermale. Es ist ein angemessener Schutz gegen Sonnenlicht und UV-Strahlen zu verwenden.
  • Bei Risikopatienten kann es bei der ersten Medikamentengabe oder einer Dosissteigerung zu einem übermäßigen Blutdruckabfall kommen.
  • Ein Salz- und Flüssigkeitsmangel muss vor Therapiebeginn ausgeglichen werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
20 Stück Tablette
50 Stück Tablette
100 Stück Tablette
20 Stück Tablette
50 Stück Tablette
100 Stück Tablette

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Vesdil 2,5 plus/-5 plus sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Ramipril + Hydrochlorothiazid (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.