Vermox
Wirkung
Vermox enthält den Wirkstoff Mebendazol.
Mebendazol ist das Mittel der ersten Wahl bei den meisten Infektionen mit Faden-, Spul-, Maden- und Hakenwürmern sowie Trichinen.
Außerdem kann Mebendazol als Reservemittel zur Behandlung von Infektionen mit Fuchs- und Hundebandwürmern eingesetzt werden, wenn Albendazol nicht ausreichend wirkt und eine Operation nicht möglich ist.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Mebendazol sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Benzimidazole, Mittel gegen Wurmerkrankungen, zu welcher der Wirkstoff Mebendazol gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Madenwurmbefall
- Spulwurmbefall
- Peitschenwurmbefall
- Hakenwurmbefall
- Zwergfadenwurmbefall
- Bandwurmbefall
Dosierung
Enterobiasis (Madenwurm):
Die Behandlung erfolgt drei Tage lang mit je einer Tablette. Es ist auf die eigene Körperhygiene, die Hygiene der Umgebung und die der Kontaktpersonen zu achten. Die Therapie ist nach zwei und anschließend nach vier Wochen zu wiederholen.
Askariasis, Trichuriasis, Ankylostomiasis (Madenwurm-, Spulwurm-, Hakenwurmbefall):
Die Behandlung erfolgt drei Tage lang mit je einer Tablette. Die Tabletten sind morgens und abends einzunehmen. Diese Dosierungsangaben gelten für Erwachsene und Kinder.
Taeniasis, Strongyloidiasis (Rinderbandwurm, Zwergfadenwurm):
Erwachsene nehmen je drei Tabletten morgens und abends an drei aufeinander folgenden Tagen ein. Bei der Behandlung des Rinderbandwurms können auch an vier Tagen morgens und abends je zwei Tabletten geschluckt werden. Kinder nehmen zweimal täglich eine Tablette an drei aufeinander folgenden Tagen.
Die Tabletten sollten während der Mahlzeiten zerkaut oder unzerkaut mit etwas Wasser eingenommen werden.
Spezielle Maßnahmen wie eine Diät oder Abführmittel sind nicht erforderlich. Eine Stuhluntersuchung sollte frühestens eine Woche nach der Behandlung erfolgen. Wenn sie eine noch bestehende Infektion zeigt, kann die Behandlung wiederholt werden.
Die Tabletten sind lichtgeschützt zu lagern.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Maisstärke
- Gelborange S (E110)
- hochdisperses Siliciumdioxid
- hydriertes Baumwollsamenöl
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- Natriumdodecylsulfat
- Natriumsalz
- Orangenaroma
- Poly(O-carboxymethyl)stärke
- Saccharin-Natrium
- Talkum
Nebenwirkungen
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übelkeit, Erbrechen, Abfall weißer Blutkörperchen, Blutarmut.
Seltene Nebenwirkungen:
Blutbildveränderungen, Haarausfall, Kopfschmerzen, Leberfunktionsstörungen, Leberentzündungen, Fieber, Magen-Darm-Beschwerden, Anaphylaxie, Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut wie Haarausfall, Ausschlag, Quaddelbildung.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Krämpfe, Leibschmerzen, Exantheme, Nesselsucht, Ausschlag, Nierenentzündung, Durchfall, Angioödem, schwere Hauterkrankungen wie Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse.
Besonderheiten:
Bei Kleinkindern kann es sehr selten zu Krampfanfällen kommen.
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Gabe von Metronidazol erhöht die Gefahr einer gefährlichen Hautentzündung (Stevens-Johnson-Syndrom).
Der H2-RezeptorenblockerCimetidin vermindert den Abbau von Mebendazol, sodass dessen Wirkungen und Nebenwirkungen verstärkt werden.
In hoher Dosierung verringert Mebendazol den Blutzuckerspiegel, wodurch der Insulinbedarf eines Diabetikers sinkt. Diabetiker sollten ihren Blutzuckerspiegel deshalb sorgfältig kontrollieren.
Gegenanzeigen
Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegen Mebendazol dürfen den Wirkstoff nicht einnehmen.
Bei Patienten mit Leberschäden darf der Wirkstoff nicht eingesetzt werden, da Mebendazol die Leber weiter beeinträchtigen kann.
Kinder unter zwei Jahren dürfen den Wirkstoff nur bekommen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, die Infektion zu behandeln. Kinder unter 14 Jahren dürfen Tabletten mit einem Wirkstoffgehalt von 500 Milligramm Mebendazol nicht einnehmen.
Diabetiker sollten den Wirkstoff nur unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung anwenden, da Mebendazol den Blutzuckerspiegel senkt.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Mebendazol darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingesetzt werden, da im Tierversuch Fehlbildungen beobachtet wurden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder unter zwei Jahren dürfen nur dann Mebendazol einnehmen, wenn keine andere Behandlungsmöglichkeit in Frage kommt.
Tabletten mit einem Wirkstoffgehalt ab 500 Milligramm sind für Kinder unter 14 Jahren ungeeignet, sie können mit niedriger dosierten Tabletten behandelt werden.
Warnhinweise
- Gebärfähige Patientinnen müssen während der Behandlung wirksam verhüten, um eine Schwangerschaft in dieser Zeit zu vermeiden.
- Bei hoher Dosierung sollten Blutbild und Leberwerte regelmäßig kontrolliert werden.
- Eine gleichzeitige Behandlung mit Cimetidin kann den Abbau des Arzneimittelwirkstoffs in der Leber verzögern.
- Das Arzneimittel sollte nicht gemeinsam mit Metronidazol verabreicht werden, um die Niere nicht zu schädigen.
- Bei vorgeschädigter Leber des Patienten sollte das Medikament nicht verabreicht werden, bei Leberinsuffizienz nur nach eingehender Nutzen-Risiko-Betrachtung.
- Männliche Patienten sollten während der Anwendung des Medikaments kein Kind zeugen.
- Eine zeitgleiche Behandlung mit dem Medikament und Immunsuppressiva (Medikamente zur Unterdrückung des körpereigenen Abwehrsystems, zum Beispiel Glukokortikoide) sollte nicht erfolgen, da dies die Erkrankung ungünstig beeinflussen kann.
- Die Tabletten sind lichtgeschützt zu lagern.
- Bei Diabetikern sollte eine sorgfältige Überwachung des Blutzuckerspiegels erfolgen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Vermox sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Mebendazol (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.