Vermox forte
Wirkung
Vermox forte enthält den Wirkstoff Mebendazol.
Mebendazol ist das Mittel der ersten Wahl bei den meisten Infektionen mit Faden-, Spul-, Maden- und Hakenwürmern sowie Trichinen.
Außerdem kann Mebendazol als Reservemittel zur Behandlung von Infektionen mit Fuchs- und Hundebandwürmern eingesetzt werden, wenn Albendazol nicht ausreichend wirkt und eine Operation nicht möglich ist.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Mebendazol sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Benzimidazole, Mittel gegen Wurmerkrankungen, zu welcher der Wirkstoff Mebendazol gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- nicht-operierbarer Hundebandwurmbefall und Fuchsbandwurmbefall mit Zystenbildung
- Trichinenbefall (Wurmerkrankung)
Dosierung
Echinokokkosen (Fuchsbandwurm, Hundebandwurm):
Am Anfang der Behandlung (erster bis dritter Tag) ist zweimal täglich je eine Tablette einzunehmen. Vom vierten bis sechsten Tag wird die Dosis auf dreimal täglich je eine Tablette erhöht. Die weitere Therapie erfolgt mit dreimal zwei bis drei Tabletten am Tag.
Die mittlere Behandlungsdauer bei der so genannten zystischen Echinokokkose (besondere Form des Fuchs-, Hundebandwurms) beträgt vier bis sechs Wochen. Unter Umständen muss die Behandlung wiederholt werden.
Für die alveoläre Echinokokkose (besondere Form des Fuchsbandwurms) gilt in der Regel eine Behandlungsdauer von bis zu zwei Jahren. Hier ist allerdings ein Versagen der Therapie möglich. Das Medikament hält lediglich das Wachstum dieser Parasiten auf, tötet sie aber nicht ab.
Trichinose (Wurmerkrankung durch Trichinen):
Am ersten Tag ist dreimal täglich je eine halbe Tablette zu schlucken. Am zweiten Tag wird die Dosis auf viermal täglich je eine halbe Tablette erhöht. Die weitere Behandlung (dritter bis vierzehnter Tag) erfolgt mit dreimal täglich je einer Tablette. Die Anwendungsdauer beträgt 14 Tage.
Die Tabletten sollten unzerkaut mit etwas Flüssigkeit nach den Mahlzeiten eingenommen werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Lactose
- Magnesiumstearat
- Methylcellulose
- Natriumsalz
- Poly(O-carboxymethyl)stärke
Nebenwirkungen
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übelkeit, Erbrechen, Abfall weißer Blutkörperchen, Blutarmut.
Seltene Nebenwirkungen:
Blutbildveränderungen, Haarausfall, Kopfschmerzen, Leberfunktionsstörungen, Leberentzündungen, Fieber, Magen-Darm-Beschwerden, Anaphylaxie, Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut wie Haarausfall, Ausschlag, Quaddelbildung.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Krämpfe, Leibschmerzen, Exantheme, Nesselsucht, Ausschlag, Nierenentzündung, Durchfall, Angioödem, schwere Hauterkrankungen wie Stevens-Johnson-Syndrom und toxische epidermale Nekrolyse.
Besonderheiten:
Bei Kleinkindern kann es sehr selten zu Krampfanfällen kommen.
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Gabe von Metronidazol erhöht die Gefahr einer gefährlichen Hautentzündung (Stevens-Johnson-Syndrom).
Der H2-RezeptorenblockerCimetidin vermindert den Abbau von Mebendazol, sodass dessen Wirkungen und Nebenwirkungen verstärkt werden.
In hoher Dosierung verringert Mebendazol den Blutzuckerspiegel, wodurch der Insulinbedarf eines Diabetikers sinkt. Diabetiker sollten ihren Blutzuckerspiegel deshalb sorgfältig kontrollieren.
Gegenanzeigen
Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegen Mebendazol dürfen den Wirkstoff nicht einnehmen.
Bei Patienten mit Leberschäden darf der Wirkstoff nicht eingesetzt werden, da Mebendazol die Leber weiter beeinträchtigen kann.
Kinder unter zwei Jahren dürfen den Wirkstoff nur bekommen, wenn es keine andere Möglichkeit gibt, die Infektion zu behandeln. Kinder unter 14 Jahren dürfen Tabletten mit einem Wirkstoffgehalt von 500 Milligramm Mebendazol nicht einnehmen.
Diabetiker sollten den Wirkstoff nur unter sorgfältiger ärztlicher Überwachung anwenden, da Mebendazol den Blutzuckerspiegel senkt.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Mebendazol darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht eingesetzt werden, da im Tierversuch Fehlbildungen beobachtet wurden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder unter zwei Jahren dürfen nur dann Mebendazol einnehmen, wenn keine andere Behandlungsmöglichkeit in Frage kommt.
Tabletten mit einem Wirkstoffgehalt ab 500 Milligramm sind für Kinder unter 14 Jahren ungeeignet, sie können mit niedriger dosierten Tabletten behandelt werden.
Warnhinweise
- Gebärfähige Patientinnen müssen während der Behandlung wirksam verhüten, um eine Schwangerschaft in dieser Zeit zu vermeiden.
- Bei hoher Dosierung sollten Blutbild und Leberwerte regelmäßig kontrolliert werden.
- Eine gleichzeitige Behandlung mit Cimetidin kann den Abbau des Arzneimittelwirkstoffs in der Leber verzögern.
- Das Arzneimittel sollte nicht gemeinsam mit Metronidazol verabreicht werden, um die Niere nicht zu schädigen.
- Eine fettreichere Kost verbessert die Wirkstoffaufnahme.
- Männliche Patienten sollten während der Behandlung kein Kind zeugen, da Genommutationen nicht mit letzter Sicherheit ausgeschlossen werden können.
- Das Medikament enthält Laktose und sollte von Patienten mit Milchzucker-Aufnahmestörungen nicht angewandt werden.
- Bei Diabetikern sollte eine sorgfältige Überwachung des Blutzuckerspiegels erfolgen.
- Die Tabletten sind lichtgeschützt zu lagern.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Vermox forte sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Mebendazol (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.