Veregen 10% Salbe

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 28.05.2014
Hersteller: Taurus Pharma GmbH
Wirkstoff: Grünteeblätter
Darreichnungsform: Salbe
Rezeptpflichtig

Wirkung

Veregen 10% Salbe enthält den Wirkstoff Grünteeblätter. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Veregen 10% Salbe.

Grünteeblätter werden in Form eines Extraktes eingesetzt.

Dieser dient in Form von Salbe zur äußerlichen Behandlung von oberflächlichen Feigwarzen verwendet. Diese auch Condyloma acuminata genannten Warzen treten vorwiegend im Bereich der Geschlechtsteile und rund um den After auf. Behandelt werden dürfen mit dem Grüntee-Extrakt auschließlich Erwachsene über 18 Jahre mit gesunder körpereigener Abwehr.

Des weiteren werden Grüntee-Extakte bei Erkältungskrankehiten (Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündung) in Form von Nasenspray angewendet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Grünteeblätter sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Gerbstoffe, zu welcher der Wirkstoff Grünteeblätter gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Feigwarzen im Bereich der Geschlechtsteile und des Afters bei über 18 Jahre alten Patienten mit gesunder körpereigener Abwehr

Dosierung

Tragen Sie dreimal täglich bis zu einem halben Zentimeter Salbenstrang auf alle äußerlichen Feigwarzen im Bereich der Geschlechtsteile und um den After herum auf. Die Tageshöchstdosis liegt bei einem Zentimeter Salbenstrang. Betupfen Sie dabei jede Warze mit einer kleinen Salbenmenge, sodass die Warze vollständig bedeckt ist und eine dünne Schicht der Salbe auf ihr verbleibt. Wenn Sie eine Dosis vergessen haben, setzen Sie
die Behandlung einfach in der vorgeschriebenen Dosierung fort.

Die Behandlung mit der Salbe sollten Sie so lange fortgesetzt werden, bis alle Feigwarzen abgeheilt sind, insgesamt jedoch nicht länger als 16 Wochen, selbst wenn während der Behandlung neue Feigwarzen entstehen.

Die Salbe darf nur auf die betroffenen Hautbereiche, nicht auf Schleimhäute, in die Scheide, die Harnröhre oder in den After gebracht werden.

Es wird empfohlen, vor und nach dem Auftragen der Salbe die Hände zu waschen. Außer vor sexuellem Kontakt, ist es nicht erforderlich, die Salbe vor der nächsten Behandlung von den behandelten Hautbereichen abzuwaschen.

Frauen, die Tampons benutzen, sollten diese vor Auftragen der Salbe einführen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • gebleichtes Wachs
  • Isopropylmyristat
  • Oleylalkohol
  • Propylenglycolmonopalmitostearat
  • Weißes Vaselin

Nebenwirkungen

Anwendung als Nasenspray
Aufgrund seiner Wirkweise kann es bei empfindlichen Personen in den ersten Minuten des Wirkeintritts zu einem Brennen/Kribbeln in der Nase kommen. Dieser Effekt ist unbedenklich und lediglich von kurzer Dauer.

Starkes Naselaufen nach der Anwendung ist als Teil der Wirkung anzusehen und insofern gewünscht.

Anwendung als Salbe
Sehr häufige Nebenwirkungen:
örtliche Beschwerden am Auftragungsort (wie Rötung, Juckreiz, Hautreizung, Brennen, Schmerz, Geschwürbildung, Wassereinlagerungen in das Gewebe (Ödeme), Verhärtung, Bläschenbildung).

Häufige Nebenwirkungen:
örtliche Beschwerden am Auftragungsort (wie Hautabschilferung, Sekretbildung, Blutung, Schwellung), Lymphknotenschwellung in der Leiste, Vorhautverengung.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
örtliche Beschwerden am Auftragungsort (wie Verfärbung, unangenehmes Gefühl, trockene Haut, Hautverdünnung, Einrisse, Überempfindlichkeit, Taubheitsgefühl, Narbenbildung, Knötchenbildung, Hautentzündung, örtliches Hautabsterben, Bläschen, Ekzem, Infektion am Auftragungsort Pusteln, Infektion mit Herpes an den Geschlechtsorganen, Infektion mit Staphylokokken, Harnröhrenentzündung, Pilzinfektion der Scheide, Scheidenentzündung, Störungen des Wasserlassens, Harndrang, häufiges Urinieren geringer Mengen, Eichelentzündung, Missempfindungen beim Geschlechtsakt, Hautausschlag (auch mit Papeln).

Besonderheiten:
Bei örtlichen Hautreaktionen mit Bläschenbildung sollte ein Arzt befragt werden, um einen Herpes an den Geschlechtsorganen auszuschließen.

Wechselwirkungen

Es wurden keine Wechselwirkungsstudien durchgeführt.

Während der Behandlung sollten Sie keine weiteren Wirkstoffe auf die Stellen auftragen (dies gilt auch für Sitzbäder oder Salben mit Wirkstoffen wie Zink oder Vitamin E).

Vermeiden Sie die gleichzeitige Einnahme von Medikamenten mit hohem Anteil an Grünteeblätter-Extrakt.

Gegenanzeigen

Ganz allgemein dürfen Grünteeblätter bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff nicht angewendet werden.

Anwendung als Nasenspray
Es sind keine weiteren Anwendungseinschränkungen bekannt.

Äußerliche Anwendung
Sie darf nur auf den betroffenen Hautbereichen erfolgen, eine Anwendung in der Scheide, der Harnröhre oder im After muss vermieden werden.

Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen (wie deutlicher Erhöhung von Leber-Enzymen und Bilirubin im Blut, vermehrte Blutungsneigung) sollten Grünteeblätter aufgrund unzureichender Studien zur Unbedenklichkeit nicht anwenden.

Frauen mit Feigwarzen an den Schamlippen sollten die Salbe mit besonderer Vorsicht anwenden, da in diesem Bereich häufiger schwere Hautreaktionen vorkommen.

Unbeschnittene Männer, die Feigwarzen unter der Vorhaut behandeln, sollen die Vorhaut zurückziehen und den Bereich täglich waschen, um Vorhautverengungen zu vermeiden. Kommt es dennoch zu einem Geschwür, einer Verhärtung oder zunehmenden Schwierigkeiten beim Zurückziehen der Vorhaut, muss die Behandlung abgebrochen werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Bisher liegen keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Grünteeblättern bei Schwangeren vor. In Tierexperimenten zeigten sich unerwünschte Effekte an den Nachkommen. Als Vorsichtsmaßnahme sollte der Wirkstoff während der Schwangerschaft nicht angewendet werden.

Beim Stillen werden keine Auswirkungen auf die Säuglinge erwartet, da die Aufnahme der Inhaltsstoffe aus Grünteeblättern bei der Anwendung als Salbe oder Nasenspray als gering eingestuft wird.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit von Salben aus Grünteeblättern bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren wurde nicht untersucht. Die Anwendung liegt daher im Ermessen des behandelnden Arztes.

Die Anwendung in Form von Nasensprays sollte nicht bei Kindern unter zwölf Jahren erfolgen.

Warnhinweise

  • Kommt es zu Hautreaktionen mit Bläschenbildung, sollten Sie einen Arzt befragen.
  • Die behandelten Hautbereiche sollten keiner Sonneneinwirkung oder UV-Strahlung ausgesetzt werden.
  • Das Medikament verfärbt Kleidung und Bettwäsche.
  • Das Medikament enthält Propylenglycolmonopalmitostearat und Isopropylmyristat, die Hautreizungen hervorrufen können.
  • Das Medikament darf nicht über 25 Grad gelagert werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Gramm Salbe)
15 Gramm Salbe
4 Gramm Grünteeblätter

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Veregen 10% Salbe sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Grünteeblätter (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Nasenspray

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.