Valsartan Denk 80 mg/ -160 mg Filmtabletten
Wirkung
Valsartan Denk 80 mg/ -160 mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Valsartan.
Valsartan wird zur Behandlung des nicht organbedingten Bluthochdrucks (so genannte essentielle oder primäre Hypertonie) eingesetzt.
Werden ACE-Hemmer vom Patienten nicht vertragen, kann Valsartan auch zur Therapie bei Herzmuskelschwäche verabreicht werden. Eine Kombination von Valsartan mit ACE-Hemmern sollte solchen Fällen von Herzmuskelschwäche vorbehalten bleiben, für die andere Therapien nicht in Frage kommen. Diese Fom der Therapie aber darf nur unter Aufsicht eines Spezialisten und unter häufiger ärztlicher Kontrolle der Nierenfunktion, der Mineralienkonzentration im Blut und des Blutdrucks erfolgen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Valsartan sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen AT1-Rezeptor-Antagonisten, Blutdrucksenker, zu welcher der Wirkstoff Valsartan gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Bluthochdruck ohne erkennbare körperliche Ursache bei Erwachsenen
- Bluthochdruck bei Kindern und Jugendlichen im Alter von sechs bis 18 Jahren
- Herzmuskelschwäche mit Beschwerden oder unmerkliche fehlerhafte Pumpfunktion des Herzens nach einem vor kurzem (zwölf Stunden bis zehn Tage) aufgetretenen Herzinfarkt
- Herzmuskelschwäche mit Beschwerden bei Erwachsenen, wenn ACE-Hemmer nicht gegeben oder zusätzlich zu einem ACE-Hemmer, wenn Betablocker nicht angewendet werden können
Dosierung
Gegen Bluthochdruck werden im Allgemeinen 80 Milligramm Valsartan einmal täglich verschrieben. Die Wirkung tritt im Wesentlichen innerhalb von zwei Wochen ein. Der maximale blutdrucksenkende Effekt wird nach vier Wochen beobachtet. Bei einigen Patienten, deren Blutdruck nicht ausreichend gesenkt wurde, kann der Arzt die Dosis auf 160 Milligramm erhöhen, maximal jedoch auf 320 Milligramm.
Valsartan Denk kann auch zusammen mit anderen Blutdrucksenkern gegeben werden. Die zusätzliche Gabe eines Entwässerungsmittels wie Hydrochlorothiazid senkt den Blutdruck bei diesen Patienten noch stärker.
Nach einem vor kurzem aufgetretenen Herzinfarkt wird der Arzt bei klinisch stabilen Patienten bereits zwölf Stunden danach mit der Behandlung beginnen. Nach einer Anfangs-Dosis von zweimal täglich 20 Milligramm wird er die Valsartan-Dosis im Verlauf der nächsten Wochen schrittweise auf zweimal täglich 40, 80 und 160 Milligramm erhöhen. Die maximale Dosis beträgt zweimal täglich 160 Milligramm Valsartan. Im Allgemeinen wird empfohlen, dass die Patienten innerhalb von zwei Wochen nach Behandlungsbeginn eine Dosis von zweimal täglich 80 Milligramm Valsartan erreichen. Das Behandlungsziel von zweimal täglich 160 Milligramm sollte, in Abhängigkeit von der Verträglichkeit, innerhalb von drei Monaten erreicht werden. Wenn Nebenwirkungen auftreten, wird der Arzt diese Dosis natürlich vermindern. Zur Nachbehandlung eines Herzinfarkts kann Valsartan zusammen mit anderen Wirkstoffen wie Blutverdünnern, Acetylsalicylsäure, Betablockern, Statinen und Entwässerungsmitteln angewendet werden.
Bei Herzmuskelschwäche beginnt die Behandlung mit zweimal täglich 40 Milligramm Valsartan. Die Dosis wird dann vom Arzt schrittweise höchstens alle zwei Wochen bis zur höchsten vom Patienten gut vertragenen Dosis (nämlich zunächst auf zweimal täglich 80 Milligramm Valsartan und dann auf zweimal täglich 160 Milligramm) gesteigert werden. In klinischen Studien betrug die maximale tägliche Dosis 320 Milligramm Valsartan in geteilten Gaben. Auch bei Herzmuskelschwäche kann Valsartan zusammen mit anderen Arzneimitteln gegeben werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- vorverkleisterte Stärke
- Crospovidon
- Opadry II
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Benommenheit, Schwindel bei Lagewechsel, Kopfschmerzen, Infektionen der oberen Atemwege, Virusinfektionen, Blutdruckabfall beim Aufsetzen oder Aufstehen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Erhöhung der Leberwerte, Müdigkeit, Hautauschlag, Hitzegefühl, Rückenschmerzen, Übelkeit, Husten, grippeähnliche Symptome, Bauchschmerzen, Durchfall, Rachenschleimhautentzündung, Schwellungen der Haut, Gewebswasseransammlungen, Erbrechen, Atemwegsentzündung (Bronchitis), Schnupfen, Depression, Schlaflosigkeit, Bewusstlosigkeit ohne erkennbare Ursache, Herzversagen, Bindehautentzündung, Nasenbluten, Gelenkentzündungen.
Seltene Nebenwirkungen:
Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Gefäßschwellung, Schwellung von Haut und Schleimhaut, Hautausschlag, Nesselsucht, Juckreiz, Abfall einzelner oder aller Gruppen der weißen Blutkörperchen, Nervenschmerzen.
Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
entzündliche Hauterkrankung mit gruppiert auftretenden Bläschen, Blutungen, akutes Nierenversagen, Nierenfunktionsstörung, Nierenschwäche.
Besonderheiten:
Gelegentlich wurde während der Behandlung mit Valsartan ein Abfall des roten Blutfarbstoffes und des Hämatokrits (Maß für die Zähigkeit des Blutes) beobachtet. Weiterhin wurde auch über eine Erhöhung der Leberfunktionswerte bei Patienten mit Bluthochdruck berichtet. Darum sind regelmäßig ärztliche Kontrollen aller wichtigen Blutwerte notwendig.
Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Gabe von anderen blutdrucksenkenden Mitteln kann die Wirkung von Valsartan verstärkt werden. Regelmäßige Blutdruckkontrollen sind deshalb erforderlich. Die Kombination mit dem BlutdrucksenkerAliskiren wird nicht empfohlen, da das Risiko für Nebenwirkungen wie Kaliummangel, Blutdruckabfall und Abnahme der Nierenfunktion erhöht ist. Dies gilt besonders bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung aufgrund von Zuckerkrankheit.
Die gleichzeitige Gabe von kaliumsparenden Entwässerungsmitteln, Kaliumpräparaten oder anderen die Kaliumkonzentration erhöhenden Mittel (wie der Blutgerinnungs-hemmenden Antikoagulazien und Heparin) sollte sehr vorsichtig und nur bei regelmäßiger Kaliumkontrolle durch den behandelnden Arzt erfolgen.
Über eine Zunahme der Blut-Lithium-Konzentration und der Giftigkeit von Lithium (Psychopharmaka) wurde bei gleichzeitiger Gabe von ACE-Hemmern berichtet. Es liegen aber keine Therapieerfahrungen hinsichtlich der gleichzeitigen Anwendung von Valsartan und Lithium vor. Trotzdem wird eine ärztliche Überwachung der Blut-Lithium-Konzentration empfohlen.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen Valsartan darf der Wirkstoff nicht gegeben werden.Bei Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung, von den Gallengängen ausgehender Leberschrumpfung (biliäre Zirrhose), Gallenwegsverschluss, schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatininclearance unter zehn Milliliter pro Minute) sowie bei Blutwäsche-Patienten ist der Einsatz von Valsartan ebenfalls verboten. Auch Zuckerkranke oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, die den BlutdrucksenkerAliskiren erhalten, dürfen kein Valsartan erhalten.
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unterseiner Kontrolle darf Valsartan angewnedet werden bei
- beidseitiger Nierenarterienverengung (Nierenarterienstenose) oder einseitige Nierenarterienverengung bei Einzelniere sowie der Zustand nach Nierenverpflanzung Patienten mit Herzklappenverengung (Aorten- oder Mitralklappenstenose) oder einer krankhaften Verdickung des Herzmuskels (hypertrophe Kardiomyopathie).
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Valsartan darf nicht während der Schwangerschaft und in der Stillzeit angewendet werden.
AT1-Rezeptor-Antagonisten, also auch Valsartan, können ebenso wie ACE-Hemmer in der Schwangerschaft nach der Bildung der kindlichen Organe die Durchblutung derselben und so deren Entwicklung beeinträchtigen. Die Anwendung im zweiten und dritten Schwangerschaftsdrittel kann daher Nierenfunktionsstörungen, eine Verringerung der Fruchwassermenge und Verlangsamung des Schädelknochenwachstums sowie beim Neugeborenen Nierenversagen, niedrigen Blutdruck und Kaliumüberschuss im Blut hervorrufen. Die Einnahme von ACE-Hemmern und AT1-Rezeptor-Antagonisten im ersten Schwangerschaftsdrittel wird wegen fehlender Daten aus Studien nicht empfohlen und ist in der Zeit danach ausdrücklich verboten.
Wird während der Behandlung mit dem Wirkstoff eine Schwangerschaft festgestellt oder ist eine Schwangerschaft geplant, muss Valsartan so schnell wie möglich vom behandelnden Arzt abgesetzt werden. Dieser wird auch über eine Alternativtherapie entscheiden.
Da nicht bekannt ist, ob der Wirkstoff in die Muttermilch übergeht, dürfen Mütter während der Behandlung nicht stillen. Vor Behandlungsbeginn muss deshalb abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder unter sechs Jahren sollten kein Valsartan erhalten. In dieser Altersgruppe liegen noch keine Erfahrungen mit der Behandlung vor.
Warnhinweise
- Das Medikament kann das Reaktionsvermögen so weit beeinträchtigen, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind.
- Vor der Therapie mit dem Medikament sollte ein Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel vom Arzt ausgeglichen werden.
- Während der Behandlung mit dem Medikament müssen geeignete Maßnahmen zur Schwangerschaftsverhütung getroffen werden.
- Vor der Anwendung des Medikaments ist bei Frauen im gebährfähigen Alter eine Schwangerschaft auszuschließen.
- Bei der Behandlung von Patienten mit Leberfunktionsstörungen ist ärztliche Vorsicht geboten.
- Bei der Behandlung von Patienten mit Nierenfunktionsstörungen ist ärztliche Vorsicht geboten.
- Bei der Behandlung von Patienten mit Herzerkrankungen ist ärztliche Vorsicht geboten.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 30 Grad gelagert werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Valsartan Denk 80 mg/ -160 mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Valsartan (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.