Urapidil Stragen 90 mg retardierte Hartkapseln

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 23.08.2016
Hersteller: STRAGEN Pharma GmbH
Wirkstoff: Urapidil
Darreichnungsform: Hartkapsel
Rezeptpflichtig

Wirkung

Urapidil Stragen 90 mg retardierte Hartkapseln enthalten den Wirkstoff Urapidil.

Urapidil wird benutzt, um bei Bluthochdruck die Blutdruckwerte zu verringern und den Blutdruck auf Dauer zu normalisieren.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Urapidil sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Alpha-Sympatholytika, Blutdrucksenker, zu welcher der Wirkstoff Urapidil gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Bluthochdruck

Dosierung

Normalerweise beginnt der Arzt die Behandlungg mit einer Dosierung von zweimal täglich 30 Milligramm Urapidil. Zum Erreichen einer schnelleren Blutdrucksenkung kann er sie auch mit zweimal täglich 60 Milligramm Urapidil beginnen.

Die Dosis wird dann schrittweise an die individuellen Bedürfnisse des Patienten angepasst. Im Allgemeinen liegt der Dosierungsbereich für die Dauertherapie zwischen 60 bis 180 Milligramm Urapidil pro Tag. Diese Dosis wird auf zwei Einnahmen aufgeteilt. Während der Therapie sind regelmäßige ärztliche Untersuchungen notwendig.

Nehmen Sie die Kapseln morgens und abends im Ganzen mit Flüssigkeit zu einer Mahlzeit ein. Die Kapseln dürfen nicht geteilt, zerstoßen, zerkaut oder aufgelöst werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Hypromellose
  • Maisstärke
  • Sucrose
  • Titandioxid (E 171)
  • Dibutyldecandioat
  • Ethylcellulose
  • Fumarsäure
  • Gelatine
  • gereinigtes Wasser
  • Hypromellosephthalat
  • Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer (1 : 2)
  • Ponceau 4R (E 124)

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Übelkeit, Schwindel, Kopfschmerzen.

Gelegentliche oder weniger häufige Nebenwirkungen:
Herzklopfen, Herzschlagbeschleunigung, Herzschlagverlangsamung, Druckgefühl in der Brust, Brustschmerzen, Erbrechen, Durchfall, Mundtrockenheit, Müdigkeit, Schlafstörungen, verstopfte Nase, allergische Reaktionen, Juckreiz, Hautrötung, Hautausschlag, Kreislaufprobleme.

Seltene Nebenwirkungen:
Wasseransammlungen im Gewebe (Ödem), Unruhe.

Sehr seltene oder vereinzelte Nebenwirkungen:
Blutbildveränderungen, Leberwerterhöhung, verstärkter Harndrang, Verstärkung einer Unfähigkeit, Stuhl oder Harn einzuhalten (Inkontinenz); schmerzhafte Dauererektionen.

Wechselwirkungen

Die blutdrucksenkende Wirkung von Urapidil kann durch andere Alpharezeptorenblocker, andere blutdrucksenkende Wirkstoffe, Zustände mit Flüssigkeitsmangel im Blutgefäßsystem (beispielsweise bei starkem Blutverlust, Erbrechen oder Durchfall) und Alkohol verstärkt werden.

Durch Cimetidin kann es zu einer verlängerten Wirkung von Urapidil kommen.

Eine Kombinationsbehandlung mit ACE-Hemmern wird nicht empfohlen.

Gegenanzeigen

Urapidil darf nicht eingenommen werden bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff sowie bei einer Verengung der Aorta und bei künstlich angelegten Verbindungen zwischen Arterien und Venen (arteriovenöser Shunt).

Urapidil darf nur unter besonderer ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden bei:
  • Herzmuskelschwäche, deren Ursache in einer mechanischen Funktionsbehinderung liegt, wie beispielsweise bei einer Verengung der Herzklappen.
  • Lungenembolie
  • Kindern
  • Leberfunktionsstörungen
  • mäßiger bis schwerer Nierenfunktionsstörung
  • älteren Patienten
  • gleichzeitiger Gabe von Cimetidin.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Urapidil sollte in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Urapidil ist für Kinder nicht geeignet.

Warnhinweise

  • Das Medikament kann Autofahren oder das Bedienen von Maschinen gefährlich machen. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
  • Die Behandlung mit blutdruckbeeinflussenden Wirkstoffen bedarf der regelmäßigen ärztlichen Kontrolle.
  • Vor Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Wirkstoffen sollte vom behandelnden Arzt ausreichend lange der blutdrucksenkende Effekt der einzelnen Wirkstoffe überprüft werden.
  • Der Arzt beginnt Behandlung mit einer geringen Dosierung, die dann schrittweise bis zur individuell optimalen Dosis erhöht wird.
  • Bei älteren Patienten und bei Patienten mit einer Leber- oder Nierenfunktionsstörung muss der Arzt die Dosierung anpassen.
  • Die Flasche ist fest verschlossen zu halten, um das Medikament vor Feuchtigkeit zu schützen.
  • Das Medikament enthält Sucrose (Zucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
  • Das Medikament enthält den Farbstoff Ponceau R4, der allergische Reaktionen auslösen kann.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Hartkapseln)
50 Stück Hartkapseln
90 Milligramm Urapidil
100 Stück Hartkapseln
90 Milligramm Urapidil

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Urapidil Stragen 90 mg retardierte Hartkapseln sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Urapidil (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.