Ulunar Breezhaler 85 Mikrogramm/43 Mikrogramm Hartkapseln mit Pulver zur Inhalation

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 18.11.2017
Hersteller: UCB GMBH
Wirkstoffkombination: Indacaterol + Glycopyrronium
Darreichnungsform: Hartkapsel
Rezeptpflichtig

Wirkung

Ulunar Breezhaler 85 Mikrogramm/43 Mikrogramm Hartkapseln mit Pulver zur Inhalation enthalten die Wirkstoffkombination Indacaterol + Glycopyrronium. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Ulunar Breezhaler 85 Mikrogramm/43 Mikrogramm Hartkapseln mit Pulver zur Inhalation.

Die Kombination erweitert die Bronchien und soll die Beschwerden bei Erwachsenen mit chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) lindern.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Indacaterol + Glycopyrronium sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Antiasthmatika, zu welcher die Wirkstoffkombination Indacaterol + Glycopyrronium gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • chronische Verengung der Bronchien bei Erwachsenen (COPD)

Dosierung

Die empfohlene Dosis besteht aus der einmal täglichen Inhalation des Inhalts einer Kapsel mit dem beigegebenen Inhalator. Es wird empfohlen, das Medikament jeden Tag zur gleichen Tageszeit anzuwenden. Wenn Sie eine Dosis ausgelassen haben, sollten Sie diese sobald wie möglich am selben Tag nachholen. Es darf aber nicht mehr als eine Dosis pro Tag inhaliert werden.

Zur Anwendung ziehen Sie zunächst die Schutzkappe vom Inhalator ab. Klappen Sie das Mundstück zurück, um den Inhalator zu öffnen. Trennen Sie eine Blisterzelle entlang der Perforierung von der Blisterpackung ab. Drücken Sie die Kapsel nicht durch die Folie, sondern ziehen Sie von dieser Blisterzelle die Schutzfolie auf der Unterseite ab, um die Kapsel freizulegen. Nehmen Sie die Kapsel mit trockenen Händen aus der Blisterpackung und legen sie in das Kapselfach des Inhalators. Schließen Sie dann den Inhalator, bis Sie ein Klicken hören.

Zum Durchstechen der Kapsel halten Sie den Inhalator senkrecht mit
dem Mundstück nach oben. Drücken Sie die Tasten an beiden Seiten gleichzeitig einmalig fest zusammen, um die Kapsel zu durchstechen. Wenn die Kapsel durchstochen wird, sollten Sie ein Klicken hören. Darauf lassen Sie die Tasten los.

Nun atmen Sie vollständig aus, bevor Sie das Mundstück in den Mund nehmen.
Blasen Sie auf keinen Fall in das Mundstück. Um das Medikament tief in Ihre Atemwege einzuatmen, halten Sie den Inhalator waagerecht - die Tasten sollen nach links und rechts zeigen. Nehmen Sie das Mundstück in den Mund und schließen Sie die Lippen um das Mundstück. Atmen Sie nun rasch und gleichmäßig so tief wie möglich ein. Während Sie durch den Inhalator einatmen, dreht sich die Kapsel in der Kammer und Sie sollten ein schwirrendes Geräusch hören. Sie werden einen süßen Geschmack empfinden, während das Arzneimittel in die Lungen gelangt.

Nach Inhalation des Medikaments halten Sie Ihren Atem mindestens fünf bis zehn Sekunden an oder so lange, wie dies bequem möglich ist, während Sie
den Inhalator aus dem Mund nehmen. Atmen Sie anschließend aus. Öffnen Sie den Inhalator, um zu sehen, ob sich Pulverrückstände in der Kapsel befinden.

Nach Beendigung der Inhalation öffnen Sie das Mundstück wieder und kippen Sie den Inhalator, sodass die leere Kapsel aus dem Kapselfach fällt. Diese können Sie im Haushaltsabfall entsorgen. Schließen Sie den Inhalator und setzen Sie die Schutzkappe wieder auf.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Magnesiumstearat
  • Lactose-Monohydrat

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Infektionen der oberen Atemwege.

Häufige Nebenwirkungen:
Nasenrachenentzündung, Harnwegsinfektion, Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündung, Schwindel, Kopfschmerzen, Husten, Ohrenschmerzen, Rachenschmerzen, Rachenreizungen, Verdauungsstörungen, Zahnfäule (Karies), Magen-Darm-Entzündung, Schmerzen des Bewegungsapparats, Fieber, Brustschmerzen.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeit, Zuckerkrankheit, Anstieg des Blutzuckers, Schlafstörungen, nervliche Missempfindungen, Grüner Star, Durchblutungsstörungen des Herzens, Vorhofflimmern, Herzklopfen, paradoxe Bronchialkrämpfe, Nasenbluten, Mundtrockenheit, Juckreiz, Hautausschlag, Muskelkrämpfe, Muskelschmerzen, Gliederschmerzen, Blasenverkrampfung, Harnverhalt, Wasseransammlungen in Armen und Beinen, Erschöpfung.

Besonderheiten:
Falls Anzeichen auftreten, die auf eine allergische Reaktion hindeuten (insbesondere Schwierigkeiten beim Atmen oder Schlucken, Anschwellen von Zunge, Lippen und Gesicht, Nesselsucht, Hautausschlag), muss die Behandlung sofort beendet und vom Arzt eine anderweitige Therapie gefunden werden. Gleiches gilt, wenn ein sogenannter paradoxer Bronchialkrampf auftritt.

Treten Anzeichen eines Glaukomanfalls auf wie ein sehr harter Augapfel, Sehverlust, Augenschmerzen, Sehen von Farbringen oder Herzrhythmusstörungen, ist sofort der behandelnde Arzt zu verständigen.

Sollte es zu einem plötzlichen Anstieg des Blutdrucks oder der Herzschläge kommen, ist der Arzt zu informieren.

Wechselwirkungen

Die Informationen über mögliche Wechselwirkungen stammen von den Erkenntnissen über die Einzelwirkstoffe.

Betablocker können die Wirkung von Beta-2-Sympathomimetika wie Indacaterol abschwächen. Die Kombination sollte daher nicht zusammen mit Betablockern zur Blutdrucksenkung oder zur Senkung des Augeninnendrucks (einschließlich Augentropfen) angewendet werden, es sei denn, der Arzt hält dies für zwingend notwendig. Sofern erforderlich, wird der Arzt gezielt herzwirksame Betablocker bevorzugen.

Die gleichzeitige Anwendung anderer Beta-2-Sympathomimetika (allein oder als Teil einer Kombinationstherapie) kann die Nebenwirkungen von Indacaterol verstärken.

Die gleichzeitige Anwendung der Kombination mit anderen Muskarinrezeptor-Antagonisten wie beispielsweise Parkinson-Mitteln oder Antidementiva wurde nicht in klinischen Studien untersucht und wird daher nicht empfohlen. Es könnte zu starken Nebenwirkungen kommen.

Bei gleichzeitiger Behandlung mit Substanzen, die den Kaliumgehalt des Blutes senken (beispielsweise das AntiasthmatikumAminophyllin, Glukokortikoide oder nicht-kaliumsparende Entwässerungsmittel) kann sich ein durch Indacaterol möglicherweise hervorgerufener Kaliummangel verstärken.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen Indacaterol + Glycopyrrhonium darf die Kombination nicht eingesetzt werden. Weil entsprechende Untersuchungen nicht durchgeführt wurden, darf die Kombination nicht zur Behandlung von Asthma angewendet werden. Sie ist aufgrund ihrer langen Wirksamkeit und dem verzögert einsetzenden Effekt auch nicht bei akuten Asthma-Anfällen geeignet.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf die Kombination angewendet werden bei
  • einer speziellen Form des Grünen Stars (Engwinkelglaukom), weil eine Verschlechterung durch Glycopyrrhonium eintreten kann
  • Harnverhalt, weil sich dieser durch Glycopyrrhonium verstärken kann
  • Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung (bis zur Blutwäsche und dem Endstadium); diese Patienten müssen vom Arzt streng überwacht werden
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Erkrankung der Herzkranzgefäße, akuter Herzinfarkt, Herzrhythmusstörungen und Bluthochdruck, weil Indacaterol sich darauf negativ auswirken kann
  • Patienten mit schwer behandelbaren Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße, Funktionsstörung der linken Herzkammer, früherem Herzinfarkt, einem Spezialfall von Herzrhythmusstörungen (früherem Long-QT-Syndrom oder verlängerter QT-Zeit), weil die Wirkstoffkombination bei solchen Patienten nicht ausreichend untersucht worden ist
  • Diabetes mellitus vom Typ 1 oder Typ 2, weil der Blutzuckerspiegel durch Indacaterol steigen kann
  • Krampfanfällen oder Schilddrüsenüberfunktion, weil solche Patienten empfindlicher auf Indacaterol reagieren.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Es gibt keine Studien dazu, welche Wirkung die Wirkstoffkombination auf Schwangere und ihr Ungeborenes hat. Tierexperimente ergeben keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf Schwangerschaft und Kindesentwicklung. Indacaterol kann aufgrund der erschlaffenden Wirkung auf die glatte Muskulatur der Gebärmutter die Wehentätigkeit hemmen. Daher ist die Kombination während der Schwangerschaft nur zu empfehlen, wenn der Arzt den Nutzen für die Patientin höher einschätzt als das mögliche Risiko für das Kind.

Es ist nicht bekannt, ob Indacaterol, Glycopyrronium und deren Abbauprodukte in die menschliche Muttermilch übergehen, wie es bei Ratten der Fall ist. Die Anwendung bei Stillenden ist vom Arzt nur in Betracht zu ziehen, wenn der erwartete Nutzen größer ist als alle eventuellen Risiken für das Kind.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Da die Krankheit COPD bei Kindern und Jugendlichen nicht auftritt, sind Sicherheit und Wirksamkeit der Kombination in dieser Altersgruppe nicht durch klinische Studien erwiesen.

Warnhinweise

  • Durch die Behandlung mit dem Medikament kann Schwindel auftreten, der Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich macht.
  • Kommt es zu Schwierigkeiten beim Atmen oder Schlucken, Anschwellen von Zunge, Lippen und Gesicht, Nesselsucht oder Hautausschlag, muss die Therapie sofort beendet werden.
  • Bei Anzeichen eines Glaukomanfalls wie Sehverlust, Augenschmerzen oder Sehen von Farbringen, muss sofort ein Arzt aufgesucht werden.
  • Bei plötzlichem Anstieg des Blutdrucks oder der Herzschläge ist ein Arzt zu informieren.
  • Das Medikament enthält Laktose (Milchzucker), die manche Patienten schlecht vertragen.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad Celsius gelagert werden.
  • Die Kapseln müssen zum Schutz vor Feuchtigkeit immer in der Originalpackung aufbewahrt und dürfen erst unmittelbar vor Anwendung entnommen werden.
  • Der Inhalator ist nach 30-tägigem Gebrauch zu entsorgen.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
30 Hartkapseln Hartkapseln
90 Hartkapseln Hartkapseln
10 Hartkapseln Hartkapseln

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Ulunar Breezhaler 85 Mikrogramm/43 Mikrogramm Hartkapseln mit Pulver zur Inhalation sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Indacaterol + Glycopyrronium (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.