Ultracain 1%/ -2% Injektionslösung
Wirkung
Ultracain 1%/ -2% Injektionslösung enthält den Wirkstoff Articain. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Ultracain 1%/ -2% Injektionslösung.
Ultracain wird zur Betäubung von Nerven an bestimmten Körperstellen oder ganzen Körperregionen eingesetzt. So ist es möglich, dass der Arzt bestimmte Eingriffe zur Diagnose oder Operationen durchführen kann, ohne dass der Patient Schmerzen verspürt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Articain sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Mittel zur örtlichen Betäubung, zu welcher der Wirkstoff Articain gehört.
Dosierung
Das Medikament wird je nach Verfahren zur örtlichen Betäubung in eine Vene, in ein Gewebebereich oder gezielt an Nervenbahnen injiziert. Für eine Rückenmarksnarkose spritzt der Arzt das Medikament ins Rückenmark.
Die empfohlene Dosis für Erwachsene mit einer durchschnittlichen Körpergröße sind 5 bis 6 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht, die Höchstdosis liegt bei 400 Milligramm. Zu Betäubung des Armbereiches und zur Rückenmarksbetäubung werden von der 1%-Lösung 10 bis 30 Milliliter, von der 2%-Lösung 10 bis 15 Milliliter benötigt. Zur örtlichen Betäubung über die Vene spritzt der Arzt 30 bis 40 Milliliter der 1%igen Lösung.
Kinder und ältere Patienten benötigen geringere Dosierungen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Natriumchlorid
- Wasser für Injektionszwecke
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
nervliche Missempfindungen, Taubheitsgefühl, Übelkeit und Erbrechen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schwindel.
Nebenwirkungen nicht bekannter Häufigkeit:
allergische oder allergieähnliche Überempfindlichkeitsreaktionen (Schwellung und / oder Entzündung), niedriger Blutdruck, verlangsamter Herzschlag, Herzversagen, Schock (unter Umständen lebensbedrohlich).
Bei zu hoher Dosierung oder bei versehentlicher Injektion in ein Blutgefäß:
Unruhe, Nervosität, Erstarrung, Benommenheit bis zum Bewusstseinsverlust, Koma, Atemstörungen bis zum Atemstillstand, Muskelzittern und Muskelzuckungen bis zu Krämpfen.
Während oder kurz nach der Injektion im Kopfbereich:
Sehstörungen (verschwommenes Sehen, Doppeltsehen, Weitstellung der Pupillen, Blindheit; im Allgemeinen vorübergehend).
Wechselwirkungen
Kombinationen verschiedener Mittel zur örtlichen Betäubung verstärken die Wirkung auf das Herz-Kreislauf-System und die Gehirntätigkeit.
Werden zeitgleich blutgerinnungshemmende Mittel wie Heparin oder Acetylsalicylsäure verwendet, kann bei der Anwendung von Articain ein versehentlicher Einstich in ein Blutgefäß zu ernsthaften Blutungen führen. Außerdem ist auch die Blutungsneigung bei diesen Patienten allgemein erhöht.
Gegenanzeigen
Articain darf nicht angewendet werden bei- Überempfindlichkeit gegen Articain oder andere, chemisch verwandte örtliche Betäubungsmittel
- schweren Störungen des Reizbildungs- oder Reizleitungssystems am Herzen (wie AV-Block II. oder III. Grades oder krankhaft langsamem Herzschlag)
- akuter und nicht behandelter Herzmuskelschwäche (akutem Versagen der Herzleistung)
- schwerem niedrigem Blutdruck
- Schock.
- Patienten mit Mangel an dem Enzym Cholinesterase, da Articain dadurch langsamer abgebaut wird, sodass mit einer längeren und ggf. verstärkenden Wirkung zu rechnen ist.
- Angina pectoris
- Arteriosklerose
- Störungen der Blutgerinnung, da an der Einstichstelle Blutungen entstehen können
- schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen
- Epilepsie.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Es gibt bisher keine Studien über die Anwendung von Articain bei Schwangeren. In Tierexperimenten konnten keine direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen von Articain auf die Schwangerschaft, die Entwicklung des Ungeborenen oder Babys sowie die Geburt nachgewiesen werden. Articain gelangt in geringerem Ausmaß als andere örtliche Betäubungsmittel in den Mutterkuchen. Bei Neugeborenen wurden Articain-Konzentrationen gemessen, die nur ein Drittel der mütterlichen Konzentration betrugen. Während der Schwangerschaft wird der Arzt dennoch eine Behandlung mit Articain nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung befürworten. Wird der Wirkstoff im Rahmen der Geburtshilfe angewandt, kann – insbesondere bei der Rückenmarksbetäubung – ein unnormal verlangsamter Herzschlag beim Ungeborenen auftreten. Der Arzt wird daher die kindlichen Herztöne sorgfältig kontrollieren.
Da der Körper Articain rasch abbaut und der Wirkstoff schnell ausgeschieden wird, geht Articain nur in unbedeutenden Mengen in die Muttermilch über. Bei kurzfristiger Anwendung müssen Mütter daher in der Regel keine Stillpause einlegen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder können mit Articain örtlich betäubt werden, doch muss der Arzt die Dosierung dem Körpergewicht entsprechend anpassen.
Warnhinweise
- Nach Anwendung des Medikaments muss der Arzt entscheiden, wann der Patient wieder Autofahren oder Maschinen bedienen darf.
- Ein Milliliter der Injektionslösung enthält bis zu 2,76 Milligramm Natrium, was bei einer natriumarmen / kochsalzarmen Diät zu berücksichtigen ist.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Ultracain 1%/ -2% Injektionslösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Articain (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.