Tresiba 100 Einheiten/ml in einer Patrone/ -200 Einheiten/ml Injektionslösung im Fertigpen

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 19.02.2019
Hersteller: NOVO NORDISK Pharma GmbH
Wirkstoff: Insulin degludec
Rezeptpflichtig

Wirkung

Tresiba 100 Einheiten/ml in einer Patrone/ -200 Einheiten/ml Injektionslösung im Fertigpen enthält den Wirkstoff Insulin degludec.

Der Wirkstoff dient der Behandlung des Diabetes mellitus vom Typ 1 bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab dem Alter von einem Jahr.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Insulin degludec sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Insuline, zu welcher der Wirkstoff Insulin degludec gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Diabetes mellitus vom Typ 1 bei Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern ab dem Alter von einem Jahr.

Dosierung

Das Medikament wird einmal täglich, vorzugsweise jeden Tag zur gleichen Tageszeit (aber egal wann) unter die Haut gespritzt.

Bei Patienten mit Diabetes mellitus vom Typ 2 kann das Medikament allein oder in einer Kombination mit oralen Antidiabetika, Exenatid oder Lixisenatid und anderen Insulinen angewendet werden. Bei Diabetes mellitus vom Typ 1 muss das Medikament mit kurz/schnell wirkendem Insulin kombiniert werden, um einen durch Mahlzeiten erhöhten Insulinbedarf zu decken.

Der Arzt verschreibt die Dosis des Medikaments entsprechend dem Bedarf des einzelnen Patienten. Eine Anpassung der Dosis kann bei verstärkter körperlicher Aktivität, Änderung der Ernährungsgewohnheiten oder während Begleiterkrankungen notwendig sein.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Glycerol
  • Metacresol
  • Natriumhydroxid
  • Phenol
  • Salzsäure
  • Wasser für Injektionszwecke
  • Zinkacetat

Nebenwirkungen

Sehr häufige Nebenwirkungen:
Unterzuckerung

Häufige Nebenwirkungen:
Reaktionen an der Injektionsstelle

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Fettverteilungsstörungen im Körper,Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme)

Besonderheiten:
Das Auslassen einer Mahlzeit oder ungeplante, anstrengende körperliche Aktivität können zu einer Unterzuckerung führen. Besonders bei Kindern sollte darauf geachtet werden, dass die Insulindosis mit der Nahrungsaufnahme und den körperlichen Aktivitäten abgestimmt ist. Anzeichen einer Unterzuckerung können sein: Schwitzen, Herzrasen, Blässe um Mund und Nase, Heißhunger, weite Pupillen, Zittern, Konzentrationsschwäche, Kopfschmerzen, Aggressivität, Sprach- und Sehstörungen.

Eine unzureichende Dosierung und/oder das Unterbrechen der Therapie kann bei Patienten, die Insulin benötigen, zum Blutzuckerüberschuss und möglicherweise zu diabetischer Ketoazidose (Körperübersäuerung) führen. Darüber hinaus können auch Begleiterkrankungen, insbesondere Infektionen, zu Blutzuckerüberschuss führen und dadurch einen erhöhten Insulinbedarf bewirken. Die ersten Anzeichen eines Blutzuckerüberschusses entwickeln sich gewöhnlich allmählich über Stunden oder Tage. Dazu gehören Durstgefühl, verstärkter Harndrang, Übelkeit und Erbrechen, Benommenheit, gerötete trockene Haut, Mundtrockenheit, Appetitlosigkeit sowie nach Aceton (Nagellackentferner) riechender Atem.

Wechselwirkungen

Von etlichen Wirkstoffen ist bekannt, dass sie den Glukose-Stoffwechsel beeinflussen.

Die folgenden Substanzen können den Insulinbedarf senken:
  • orale Antidiabetika und Injektionen von Exenatid oder Lixisenatid
  • Antidepressiva wie die MAO-Hemmer
  • Blutdrucksenker wie Betablocker und ACE-Hemmer
  • Entzündungshemmer wie Salicylate und spezielle Glukokortikoide (Anabolika)
  • Antibiotika aus der Wirkstoffgruppe der Sulfonamide.
Die folgenden Substanzen können den Insulinbedarf erhöhen:
  • Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung (Antibabypille)
  • Entwässerungsmittel (Diuretika) aus der Gruppe der Thiazide
  • Glucocorticoide
  • Schilddrüsenhormone
  • Beta-2-Sympathomimetika
  • Wachstumshormon
  • Danazol (gegen Endometriose; in Deutschland nicht mehr erhältlich).
Betablocker können die Anzeichen einer Unterzuckerung verschleiern.

Wird das orale Antidiabetikum Pioglitazon in Kombination mit Insulin insbesondere bei Patienten mit Risikofaktoren für eine Herzmuskelschwäche angewendet, kann sich eine solche entwickeln oder verschlimmern.

Octreotid und Lanreotid (zur Nachahmung von Hypothalamushormonen) können den Insulinbedarf sowohl senken als auch erhöhen.

Alkohol kann die blutzuckersenkende Wirkung von Insulin verstärken oder verringern.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Insulin degludec nicht verwendet werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Ganz allgemein wird der Arzt zuckerkranke Frauen, die eine Schwangerschaft planen oder bereits schwanger sind, regelmäßig überwachen und die Blutzuckerkontrolle verstärken. Im ersten Schwangerschaftsdrittel nimmt gewöhnlich der Insulinbedarf ab, steigt aber ab dem vierten Monat wieder an. Nach der Entbindung kehrt der Insulinbedarf gewöhnlich schnell wieder auf das Niveau vor der Schwangerschaft zurück.

Der Wirkstoff hat keinen Einfluss auf das Stillen. Behandlung und Stillen können gleichzeitig erfolgen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Der Wirkstoff kann bereits bei Kindern ab einem Jahr angewendet werden.

Warnhinweise

  • Eine Unterzuckerung kann fahr- und reaktionsuntüchtig machen. Es ist also in jedem Fall einer Unterzuckerung vorzubeugen.
  • Bei den Injektionen ist stets die Hautstelle zu wechseln, um einer Fettumverteilung vorzubeugen.
  • Die Kappe ist auf dem Pen aufgesetzt zu lassen, beziehungsweise die Patrone im Umkarton aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
  • Ds Medikament ist bei zwei bis acht Grad Celsius im Kühlschrank aufzubewahren, darf aber nicht eingefroren werden.
  • Das Medikament darf nicht mit anderen gemischt oder Infusionsflüssigkeiten hinzugefügt werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.


Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Tresiba 100 Einheiten/ml in einer Patrone/ -200 Einheiten/ml Injektionslösung im Fertigpen sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Insulin degludec (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.