Trental
Hersteller: Aventis Pharma Deutschland GmbH
Wirkstoff: Pentoxifyllin
Hinweis
Der Artikel wurde vom Anbieter vom Markt genommen. Sollte dies aus wirtschaftlichen Gründen geschehen sein, ist das Präparat meist noch eine Weile aus Restbeständen erhältlich.
Wirkung
Trental enthält den Wirkstoff Pentoxifyllin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Trental.
Pentoxifyllin wird zur Behandlung der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit im Stadium zwei eingesetzt. In diesem Stadium schmerzen die Beine beim Gehen einer Strecke von weniger als 200 Metern, in Ruhe treten aber noch keine Beschwerden auf. Eine Pentoxifyllinbehandlung kommt jedoch nur dann infrage, wenn ein Gehtraining oder mechanische Verfahren zur Erweiterung der Blutgefäße nicht angewendet werden können. Zu solchen Maßnahmen gehört beispielsweise eine Weitung mittels Ballonkatheter.
Weitere Anwendungsgebiete sind akute und chronische Durchblutungsstörungen der Netzhaut und Aderhaut des Auges. Hörstörungen, die auf durchblutungsbedingte Beeinträchtigungen der Innenohr-Funktion zurückgeführt werden, können ebenfalls mit Pentoxifyllin behandelt werden. Dazu gehören unter anderem Schwerhörigkeit und Hörsturz. Der therapeutische Nutzen für diese Anwendungsgebiete ist aber wissenschaftlich als zweifelhaft anzusehen.
Pentoxyfyllin ist in Form von Tabletten, Spritzen oder Infusionen im Handel. Eine Kombination verschiedener Darreichungsformen (Tablette und Infusion) ist je nach Schweregrad der Erkrankung möglich.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Pentoxifyllin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen durchblutungsfördernde Mittel, Antidementiva, zu welcher der Wirkstoff Pentoxifyllin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Durchblutungsstörungen von Armen und Beinen wie anfallsweises Hinken ("Schaufensterkrankheit") und Ruheschmerz, Blutgefäßschäden aufgrund von Zuckerkrankheit, Gefäßinnenhautentzündung mit Gefäßverstopfung (400 Milligramm)
- Zustand nach Blutgefäßverstopfung: Unterschenkelgeschwür, Gewebstod (400 Milligramm)
- Durchblutungsstörungen aufgrund von Schäden der Gefäßnerven (400 Milligramm)
- Durchblutungsstörungen am Auge, im Innenohr mit Hörschäden, im Gehirn zum Beispiel nach Schlaganfall und mit der Folge von Hirnleistungsstörungen (400 Milligramm)
- Durchblutungsstörungen von Armen und Beinen wie anfallsweises Hinken ("Schaufensterkrankheit"), bei dem aber noch eine gewisse Durchblutung gesichert ist (600 Milligramm)
Dosierung
Das Mittel wird in Form einer intravenösen Infusion verabreicht, und zwar ein bis zwei Infusionen pro Tag mit je 100 bis 600 Milligramm Pentoxifyllin. Die Dosierung richtet sich nach dem Schweregrad der Erkrankung, dem Körpergewicht sowie der Verträglichkeit.
Die mittels Infusion verabreichte Menge Pentoxifyllin sollte durch eine orale Therapie mit Tabletten ergänzt werden. Die Gesamttagesdosis sollte dabei 1200 Milligramm Pentoxifyllin nicht wesentlich überschreiten. Nach eingetretener Besserung kann die Therapie allein mit Tabletten fortgeführt werden.
Bei fortgeschrittenen Krankheitsbildern (Patienten mit starken Ruheschmerzen, Gängrän oder offenen Geschwüren) ist eventuell eine Dauerinfusion über 24 Stunden notwendig. Die Dosis beträgt dann 0,6 Milligramm Pentoxifyllin pro Kilogramm Körpergewicht pro Stunde. Für Erwachsene mit mittlerem Gewicht sollte die intravenös gegebene Dosis 1200 Milligramm pro Tag nicht überschreiten.
Für Patienten mit niedrigen oder schwankenden Blutdruckwerten können besondere Dosierungsanweisungen erforderlich sein. Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder schweren Leberfunktionsstörungen ist eine individuell angepasste Dosisverringerung notwendig.
Die Dauer der Anwendung ist dem individuellen Krankheitsbild anzupassen und wird vom Arzt festgelegt.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Natriumchlorid
- Wasser für Injektionszwecke
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit und Erbrechen, Völlegefühl, Magendruck, Durchfall.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Gesichtsrötung mit Hitzegefühl, Atemnot, Wassernansammlungen im Gewebe, Schwindel, Kopfschmerzen.
Seltene Nebenwirkungen:
Zittern, Fieber, Herzrhythmusstörungen (beschleunigter Herzschlag), Juckreiz, Hautrötung, Quaddeln (Nesselsucht), Hautblutungen, Schleimhautblutungen, Magenblutungen, Darmbluten, Harnwegsblutungen, Blutungen an Geschlechtsorganen, Schädelblutungen, Netzhautblutungen des Auges, Netzhautablösung, Blutdrucksenkung, Brustengebeschwerden.
Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
Unruhe, Schlafstörungen, Gallenstauung, Anstieg von Leberwerten, vereinzelt Blutdruckerhöhung, Blutplättchenverminderung, vermehrtes Schwitzen, Sehstörungen, Bindehautentzündung, Kribbelgefühl und "Ameisenlaufen" in der Haut, Krämpfe, Hautveränderung mit Gewebsauflösung und Blasenbildung, Hautekzeme mit sehr schlechtem Allgemeinbefinden, Blutarmut aufgrund fehlender Produktion von roten Blutkörperchen, Blutarmut aufgrund fehlender Produktion aller Blutzellen.
Besonderheiten:
Bei Netzhautblutungen oder ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeit ist das Arzneimittel sofort abzusetzen. Der behandelnde Arzt wird individuell über eine Alternativtherapie entscheiden.
Unmittelbar nach der Gabe sind vereinzelt Überempfindlichkeitsreaktionen mit Verkrampfung der Bronchialmuskulatur bis zum schwer lebensbedrohlichen allergischen Schock aufgetreten. In dieser Situation ist sofort der Notarzt zu alarmieren.
Während der Behandlung kann es zu einer Blutarmut aufgrund mangelnder Blutzellnachbildung kommen. Deshalb sind regelmäßige Blutbildkontrollen erforderlich.
Wechselwirkungen
Pentoxifyllin verstärkt die Wirkung von blutdrucksenkenden Mitteln und blutgerinnungshemmenden Medikamenten. Außerdem erhöht eine kombinierte Anwendung von Pentoxifyllin mit Blutgerinnungshemmern das Blutungsrisiko. Eine sorgfältige ärztliche Überwachung und häufige Kontrollen der Blutgerinnungswerte (INR) sind deshalb erforderlich.
Weiterhin wird die Wirkung von Insulin und blutzuckersenkenden Tabletten verstärkt. Damit steigt die Gefahr von Unterzuckerungen. Regelmäßige Blutzuckerkontrollen sind deshalb empfehlenswert.
Pentoxifyllin erhöht die Blutkonzentration von Theophyllin (bronchienerweiterndes Mittel). Eine individuelle Dosisanpassung durch den Arzt kann erforderlich werden.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Cimetidin (Mittel gegen Magengeschwüre) ist eine Wirkungsverstärkung von Pentoxifyllin möglich. Diese Patienten sollten regelmäßig ärztlich überwacht werden.
Gegenanzeigen
Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Pentoxifyllin oder andere Methylxanthine darf der Wirkstoff nicht angewendet werden.
Bei kürzlich erlittenem Herzinfarkt oder einer Gehirnblutung, Netzhautblutungen am Auge sowie anderen krankhaften Blutungen ist Pentoxifyllin ebenfalls nicht einzusetzen. Das Gleiche gilt bei Magengeschwüren und/oder Darmgeschwüren.
Weiterhin sollten Patienten mit erhöhter Blutungsneigung nicht mit Pentoxifyllin behandelt werden. Auch bei Kindern ist der Einsatz verboten. Außerdem sollte eine Anwendung bei schwangeren Frauen und stillenden Müttern sehr sorgfältig vom behandelnden Arzt überdacht werden.
Bei der Autoimmunkrankheit Systemischer Lupus erythematodes (Schmetterlingsflechte) oder anderen Bindegewebsumbauerkrankungen (Mischkollagenosen) ist der Einsatz nur nach ausführlicher Risiko-Nutzen-Einschätzung vom behandelnden Arzt zu beführworten. Das Gleiche gilt bei schweren Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck und schweren arteriosklerotisch bedingten Durchblutungsstörungen der Herzkranzgefäße sowie der Hirnarterien.
Patienten mit Herzrhythmusstörungen, zu niedrigem Blutdruck, koronarer Herzkrankheit (Herzkranzgefäßverengung), nach einem Herzinfarkt und nach Operationen sind besonders sorgfältig zu überwachen. Eine strenge ärztliche Kontrolle ist ebenfalls bei einer Kreislaufregulationsstörung beim Aufstehen, Aufsetzen und Aufrichten notwendig.
Treten während der Behandlung mit Pentoxifyllin Netzhautblutungen am Auge auf, muss die Behandlung beendet werden. Der Arzt entscheidet individuell über eine Alternativbehandlung.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Bisher liegen nur wenige Erfahrungen bei der Anwendung von Pentoxifyllin in der Schwangerschaft vor. Deshalb sollten Mittel mit diesem Wirkstoff vorsichtshalber nicht von schwangeren Frauen verwendet werden.
Pentoxifyllin geht in geringen Mengen in die Muttermilch über. Wirkungen beim Säugling sind aber wahrscheinlich nicht zu erwarten. Mangels ausreichender Erfahrungen sollte die Anwendung während der Stillzeit dennoch auf ärztlich begründete Fälle beschränkt bleiben.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Pentoxifyllin ist für Kinder nicht geeignet.
Warnhinweise
- Die Dosis ist vom Arzt bei eingeschränkter Nierenfunktion zu reduzieren.
- Die Dosis ist vom Arzt bei Leberfunktionsstörungen zu reduzieren.
- Regelmäßige Blutbildkontrollen sind notwendig.
- Bei Patienten mit labilem Kreislauf und niederem Blutdruck sollte einschleichend dosiert werden.
- Bei eingeschränkter Nierenfunktion oder bei schweren Leberfunktionsstörungen sollte eine ärztliche Kontrolle erfolgen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Trental sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Pentoxifyllin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.