Tremarit 5mg

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 25.11.2007
Hersteller: AWD.pharma
Wirkstoff: Metixen
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Tremarit 5mg enthält den Wirkstoff Metixen. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Tremarit 5mg.

Metixen verringert das Alterszittern und das Zittern bei der Parkinson-Krankheit, das zusammen mit Bewegungsunfähigkeit und Muskelstarre zu den Hauptsymptomen der Krankheit zählt.

Häufig eingesetzt wird Metixen außerdem bei unkontrollierbaren Bewegungsstörungen, insbesondere bei Zungen- und Schlundkrämpfen, wie sie bei Tics und Dyskinesien oder durch die Einnahme von Neuroleptika auftreten können.

De Wirkstoff muss allerdings langfristig eingenommen werden, um die genannten Symptome zu lindern.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Metixen sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Muscarinrezeptor-Antagonisten, Parkinson-Mittel, zu welcher der Wirkstoff Metixen gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Zittern ohne körperliche Ursache, ohne andere Krankheitszeichen oder als Folge von Alter oder Demenz
  • Zittern im Rahmen einer Parkinson-Erkrankung
  • Zittern als Nebenwirkung einer Behandlung mit Psychopharmaka

Dosierung

Die Dosis wird vom Arzt sehr langsam einschleichend, ausgehend von dreimal die Hälfte einer 5 Milligramm-Tablette in der ersten Woche über den Tag verteilt, festgelegt: In der zweiten Woche wird meist morgens eine Tablette (5 Milligramm) und mittags und abends je eine halbe Tablette empfohlen und jede Woche um eine halbe Tablette à 5 Milligramm gesteigert. Die Dosis zur Erhaltungstherapie liegt zwischen 15 und 30 Milligramm pro Tag.
Für die anschließende Dauerbehandlung kann gegebenenfalls die Umstellung auf Manteltabletten zu 15 Milligramm erfolgen. Die Erfahrungswerte für die optimale Tagesdosis beim typischen Zittern des Parkinson-Syndroms liegen bei 20 bis 30 Milligramm, bei anderen Tremorformen bei 15 bis 25 Milligramm.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Lactose
  • Magnesiumstearat
  • Maisstärke
  • Povidon
  • Talkum

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Hautrötungen, Wärmestau, Mundtrockenheit, schneller Herzschlag, Herzrasen, Blasenentleerungsstörungen, Unruhezustände, Halluzinationen, Sehstörungen, erhöhter Augendruck bei Patienten mit Grünem Star, Übelkeit und Erbrechen, Verstopfung, Mundzuckungen, Gesichtszuckungen.

Wechselwirkungen

Wird gleichzeitig Levodopa verordnet, ist das Risiko für unkontrollierbare Bewegungen (Dyskinesien) verstärkt.

Durch Neuroleptika ausgelöste Bewegungsstörungen können bei gleichzeitiger Anwendung von Metixen verstärkt werden.

Bei gleichzeitiger Gabe von Metixen wird die anticholinerge Wirkung von Tri- und tetrazyklischen Antidepressiva, Neuroleptika, dem Herzmittel Chinidin und dem ParkinsonmittelAmantadin verstärkt. Insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von Chinidin kann es zu Herz-Kreislauf-Problemen kommen.

Die Wirkung von Alkohol sowie die dämpfenden Wirkungen anderer auf das Zentralnervensystem wirkender Mittel (Neuroleptika) können sich durch Metixen verstärken.

Werden gleichzeitig Dopaminantagonisten wie zum Beispiel Metoclopramid eingenommen, nehmen die Muskelbewegungen des Magen-Darm-Traktes ab (verminderte Peristaltik). Verdauungsstörungen können die Folge sein.

Gegenanzeigen

Bei einer Überempfindlichkeit gegen Metixin oder andere Anticholinergika, akuten Vergiftungen mit Alkohol sowie bei der Einnahme von Schlafmitteln oder Mitteln, die auf die Psyche wirken (beispielsweise Antidepressiva), darf der Wirkstoff nicht verwendet werden.

Wie andere anticholinerge Mittel darf Metixin bei schwerer Hirnarterienverkalkung, Lungenödem bedingt durch Herzerkrankungen, Verengungen im Magen-Darm-Trakt, Blasenentleerungsstörungen mit Restharn (Vergrößerung der Vorsteherdrüse), bei der Augenkrankheit Grüner Star mit erhöhtem Augendruck (Engwinkel-Glaukom) sowie einer angeborenen Störung des Muskelstoffwechsels (Myasthenia gravis), Herzmuskelschwäche oder Entzündungen des Herzmuskels und bei Herzrhythmusstörungen nicht gegeben werden.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt sollte der Wirkstoff angewandt werden bei Patienten mit vorgeschädigtem Herzen, schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen, prolaktinabhängigen Tumoren oder einem hormonproduzierendem Tumor in der Nebenniere (Phäochromozytom), ausgeprägtem Bluthochdruck, orthostatischen Kreislaufregulationsstörungen, Stammhirnerkrankungen, chronischen Atembeschwerden und Asthma, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren, Magen-Darm-Blutungen sowie psychischen Erkrankungen wie Depressionen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

In der Schwangerschaft ist die Anwendung des Wirkstoffs verboten. Insbesondere im letzten Schwangerschaftsdrittel und bei der Geburt kann es beim Fötus beziehungsweise Neugeborenen durch Metixen zu einer Herzminutenvolumenabnahme (Bradykardie) und Herzrhythmusstörungen (Tachykardien) kommen.

Der Wirkstoff geht in die Muttermilch über und verringert die Milchmenge. Stillende Mütter sollten daher Metixen nicht einnehmen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Der Wirkstoff ist für Kinder nicht zugelassen.

Warnhinweise

  • Das Reaktionsvermögen kann durch den Wirkstoff gemindert sein. Daher ist Vorsicht im Straßenverkehr und beim Bedienen von Maschinen geboten.
  • Die Wirkung von Alkohol wird durch den Wirkstoff verstärkt. Er sollte während der Behandlung gemieden werden.
  • Wird das Mittel abgesetzt, muss die Dosierung anderer Antiparkinson-Mittel angepasst werden, um die Symptome der Parkinson-Krankheit ausreichend unter Kontrolle zu halten.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Tablette)
100 Stück Tabletten
4,473 Milligramm Metixen
50 Stück Tabletten
4,473 Milligramm Metixen
30 Stück Tabletten
4,473 Milligramm Metixen

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Tremarit 5mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Metixen (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Tabletten

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.