TOVIAZ 4mg/ -8mg Retardtabletten
Wirkung
TOVIAZ 4mg/ -8mg Retardtabletten enthält den Wirkstoff Fesoterodin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von TOVIAZ 4mg/ -8mg Retardtabletten.
Der Wirkstoff dient der Behandlung von häufigem Harnlassen und/oder nicht beherrschbarem Harndrang und/oder Harninkontinenz, wie sie bei Patienten mit dem Syndrom der überaktiven Blase vorkommen können.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Fesoterodin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Muscarinrezeptor-Antagonisten, Spasmolytika, Muskelrelaxanzien, zu welcher der Wirkstoff Fesoterodin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- zu häufiges Wasserlassen
- nicht unterdrückbarer Harndrang
- plötzlich auftretender, sehr starker, nicht beherrschbarer Harndrang mit anschließendem unwillkürlichen Harnabgang
Dosierung
Die empfohlene Dosis zu Anfang der Behandlung ist eine 4mg-Retardtablette einmal täglich. Je nach Behandlungserfolg kann der Arzt diese Dosis auf 8 Milligramm einmal täglich erhöhen, was zugleich die Tageshöchstdosis darstellt.
Die volle Wirksamkeit der Behandlung wurde nach zwei bis acht Wochen beobachtet. Daher wird empfohlen, den individuellen Behandlungserfolg nach acht Wochen ärztlich zu überprüfen.
Nehmen Sie die Tabletten einmal täglich mit etwas Flüssigkeit unzerkaut ein. Ob mit oder ohne gleichzeitige Nahrungsaufnahme, ist nicht ausschlaggebend.
Bei Patienten mit normaler Nieren- und Leberfunktion, die gleichzeitig Medikamente erhalten, die die Wirkung verstärken (die Pilzmittel Ketoconazol und Itraconazol, aber auch die AIDS-Mittel Atazanavir, Indinavir, Nelfinavir, Ritonavir und Saquinavir sowie die AntibiotikaClarithromycin und Telithromycin und das Antidepressivum Nefazodon), beträgt die Tageshöchstdosis 4 Milligramm einmal täglich.
Bei eingeschränkter Nieren- und Leberfunktion wird der Arzt das Medikament am jeweiligen Befund ausgerichtet dosieren.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Hypromellose
- Indigocarmin (E 132)
- mikrokristalline Cellulose
- Talkum
- Titandioxid (E 171)
- Entölte Phospholipide aus Sojabohnen
- Glyceroldibehenat
- Lactose-Monohydrat
- Macrogol (3350)
- Poly(vinylalkohol)
- Xylitol
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Mundtrockenheit.
Häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, Kopfschmerzen, trockene Augen, trockene Kehle, Bauchschmerzen, Durchfall, Verdauungsstörungen, Verstopfung, Übelkeit, erschwerte Harnausscheidung, Schlaflosigkeit.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Herzrasen, Herzklopfen, Schmeckstörungen, Schläfrigkeit, verschwommenes Sehen, Schwindelgefühl, Hals- und Rachenschmerzen, Husten, trockene Nase,
Bauchbeschwerden, Blähungen, Sodbrennen, Harnverhalt (einschließlich Restharngefühl, Störungen der Urinausscheidung), verzögertes Wasserlassen, Ausschlag, trockene Haut, Juckreiz, Harnwegsinfektionen, Müdigkeit, Erhöhung bestimmter Enzym-Werte (Alanin-Aminotransferase, Gamma-GT).
Seltene Nebenwirkungen:
Gesichtsschwellungen, Nesselsucht, Verwirrtheit.
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von Fesoterodin und anderen Muskarinrezeptor-Antagonisten oder ähnlich wirkenden Substanzen wie Amantadin, trizyklische Antidepressiva, bestimmte Neuroleptika muss mit ärztlicher Vorsicht erfolgen. Die Wirkungen und Nebenwirkungen (wie Verstopfung, Mundtrockenheit, Benommenheit, Harnverhalt) können sich sonst nämlich verstärken.
Fesoterodin kann die Wirkung von Mitteln zur Verstärkung der Bewegung im Verdauungskanal (Beispiel: Metoclopramid) einschränken.
Wird das Enzym gehemmt, das das aktive Stoffwechselprodukt 5-Hydroxymethyl-Fesoterodin abbaut, kann sich dessen Wirkung verstärken und verlängern. Dies ist der Fall bei den Pilzmitteln Ketoconazol und Itraconazol, aber auch den AIDS-Mitteln Atazanavir, Indinavir, Nelfinavir, Ritonavir und Saquinavir sowie den AntibiotikaClarithromycin und Telithromycin und dem Antidepressivum Nefazodon. In ihrer Gegenwart sollte die Höchstdosis von Fesoterodin auf täglich 4 Milligramm begrenzt werden.
Wird das abbauende Enzymsystem beispielsweise durch die Gabe des Tuberkulose-Mittels Rifampicin aktiviert, können die Blutkonzentrationen an Fesoterodin bis zur Unwirksamkeit absinken. Gleiches gilt für die AntiepileptikaCarbamazepin, Phenobarbital und Phenytoin, das Tuberkulose-MittelRifampicin oder Johanniskraut (gegen Depressionen).
Gegenanzeigen
Fesoterodin darf nicht angewendet werden bei- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- Restharnbildung in der Blase
- gestörtem Weitertransport der Nahrung aus dem Magen
- nicht ausreichend behandeltem oder unbehandeltem Grünen Star (Engwinkelglaukom)
- der Muskelschwäche-Krankheit Myasthenia gravis
- schwerer Einschränkung der Leberfunktion (Child Pugh-Klasse C)
- schwerer Colitis ulcerosa, einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung
- der Darmerkrankung toxisches Megakolon
- Patienten mit mäßiger bis schwerer Einschränkung der Leber- oder Nierenfunktion und gleichzeitiger Anwendung von Wirkstoffen, die den Abbau des aktiven Stoffwechselprodukts von Fesoterodin hemmen wie die AntiepileptikaCarbamazepin, Phenobarbital und Phenytoin, das Tuberkulose-MittelRifampicin oder Johanniskraut (gegen Depressionen).
- Harnabflussstörungen durch Verengungen der Harnwege, die einen Harnstau hervorrufen können wie beispielsweise eine gutartige Prostatavergrößerung
- Verengungen des Verdauungskanals
- Speiseröhrenbeschwerden mit Säurerückfluss (gastroösophagealer Reflux) und/oder gleichzeitiger Behandlung mit Wirkstoffen (wie den Bisphosphonaten), die eine Speiseröhrenentzündung verursachen oder verstärken können
- verminderter Bewegung des Verdauungskanals
- einer Störung der nervlichen Steuerung (autonome Neuropathie)
- behandeltem Engwinkelglaukom.
Manche Patienten bauen Fesoterodin schneller zu der aktiven Substanz ab. Bei ihnen sind mehr und stärkere Nebenwirkungen zu erwarten, was der Arzt besonders bei einer Dosiserhöhung beachten muss. Verstärkt wird dies durch eingeschränkte Leber- oder Nierenfunktion sowie die gleichzeitige Anwendung von Wirkstoffen, die den Abbau dieses aktiven Stoffwechselprodukts von Fesoterodin im Körper hemmen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Fesoterodin wurde bisher nicht ausreichend bei Schwangeren untersucht. Tierexperimente zeigen ein geringes Risiko für Schäden an den Un- und Neugeborenen. Das mögliche Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Daher wird die Anwendung von Fesoterodin während der Schwangerschaft nicht empfohlen.
Es ist nicht bekannt, ob Fesoterodin beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Während der Behandlung mit dem Wirkstoff sollte daher nicht gestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Aufgrund des Fehlens von Studien zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit wird Fesoterodin zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht empfohlen.
Warnhinweise
- Das Medikament kann verschwommenes Sehen, Schwindel und Schläfrigkeit hervorrufen, die Autofahren und das Führen von Maschinen gefährlich machen.
- Ds Medikament ist nicht zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren geeignet.
- Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.
- Das Medikament ist in der Originalverpackung aufzubewahren, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über TOVIAZ 4mg/ -8mg Retardtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Fesoterodin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.