Thrombophob 60 000 Gel
Wirkung
Thrombophob 60 000 Gel enthält den Wirkstoff Heparin (natürliches). Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Thrombophob 60 000 Gel.
Heparin wird als Injektion (Spritze) zur Vorbeugung von Blutgerinnseln (Emboli) und Gefäßverschlüssen (Thromben) eingesetzt. Es wird ebenfalls als Injektion eingesetzt, um bereits bestehende Gefäßverschlüsse (z. B. Bein- oder Beckenvenenthrombosen) zu behandeln.
Auch in der Frühbehandlung des Herzinfarkts und bei einer instabilen Herzenge (Angina pectoris) kommt der Wirkstoff zum Einsatz.
Bei Operationen mit einer Herz-Lungen-Maschine oder bei der Blutwäsche (Dialyse) wird Heparin ins Blut gespritzt, um eine Blutgerinnung im Schlauchsystem oder in den Apparaturen zu vermeiden.
Äußerlich (als Salbe, Gel oder Creme) wird Heparin bei Schwellungen nach Verletzungen oder Operationen wie zum Beispiel Prellungen oder Blutergüssen eingesetzt. Auch zur Behandlung oberflächlicher Venenentzündungen kommt der Wirkstoff zum Einsatz.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Heparin (natürliches) sind vertiefende Informationen verfügbar:
- Venenerkrankungen
- Bein- und Beckenvenenthrombose
- Augeninfektionen durch Herpesviren
- Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme)
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Venenmittel, Blutverdünner (Antikoagulantien), Heparine und Heparin-Ähnliche, zu welcher der Wirkstoff Heparin (natürliches) gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Zur unterstützenden Behandlung bei Entzündungen oberflächlicher Venen
- Zur unterstützenden Behandlung bei Schwellungen infolge stumpfer Verletzungen wie Prellungen, Stauchungen und Blutergüsse
Dosierung
Das Gel zwei- bis dreimal täglich auf die betroffenen Areale und umgebenden Hautpartien auftragen.
Bei akuten Schwellungszuständen nach stumpfen Traumen soll die Dauer der Anwendung bis zu zehn Tagen, bei oberflächlicher Venenentzündung ein bis zwei Wochen betragen.
Bei Venenentzündungen das Gel nicht einmassieren, sondern reichlich auftragen und leicht einstreichen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- 2-Propanol
- Ammoniak-Lösung 26%
- Carbomer
- Macrogol-6-glycerol-caprylocaprat
- Polysorbat 60
- Wasser, gereinigtes
Nebenwirkungen
Äußerliche Anwendung
Seltene Nebenwirkungen:
Allergische Hautreaktionen.
Sehr seltene oder vereinzelte Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautrötung, Juckreiz, Brennen.
Besonderheiten:
Bei äußerlicher Anwendung von hohen Dosierungen (über 180.000 internationale Einheiten (I.E.) pro 100 Gramm) kann es zu verstärkter Blutungsneigung kommen.
Bei einer Patientin mit der Grundkrankheit Polycythämia vera (Vermehrung aller Blutkörperchen) entwickelten sich nach äußerlicher Anwendung Ausschlag und Gefäßentzündung.
Anwendung in Injektionslösungen
Häufige Nebenwirkungen:
Anstieg von Blut- und Leberwerten (Serumtransaminasen, klinisch nicht bedeutsam, geht nach Beendigung der Therapie wieder zurück).
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Veränderungen an der Injektionsstelle wie Verhärtungen, Rötungen, Verfärbungen, kleinere Blutergüsse; Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie) (Typ I, nur zu Beginn der Therapie, im weitern Verlauf zurückgehend).
Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen wie Gliederschmerzen, Nesselsucht, Juckreiz, Übelkeit und Erbrechen, Atemnot, Verkrampfungen der Bronchialmuskulatur, Blutdruckabfall; Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie Typ II, lebensgefährlich und dauerhaft, hat sofortigen Therapieabbruch zur Folge), Haarausfall (vorübergehend), Serumkaliumerhöhung (Hyperkaliämie), Abfall des Hormons Aldosteron im Körper (Hypoaldosteronismus), Übersäuerung des Körpers (metabolische Azidose).
Sehr seltene oder vereinzelte Nebenwirkungen:
Blutgefäßverkrampfung, Dauererektion, allergischer Schock (anaphylaktischer Schock), Osteoporose (Knochenschwund, vor allem bei langer Therapie über Monate mit hohen Dosierungen).
Besonderheiten:
In Abhängigkeit von der Dosis kommt es vermehrt zu Blutungen wie etwa Hautblutungen, Nasenbluten, Schleimhautblutungen, Wundblutungen, Blutergüssen, Magen-Darm-Blutungen.
Wechselwirkungen
Heparin in Salben und Cremes:
Bei Verwendung von Inhaltsmengen größer als 180.000 internationale Einheiten (I.E.) können Wechselwirkungen mit anderen gerinnungshemmenden Mitteln (Antikoagulantien) oder Schmerzmitteln wie zum Beispiel Acetylsalicylsäure im Sinne einer erhöhten Blutungsneigung resultieren.
Heparin in Injektionslösungen:
Die Wirkung von Heparin wird durch alle Substanzen verstärkt, welche ebenfalls die Blutgerinnung beeinflussen, wie zum Beispiel Acetylsalicylsäure, Warfarin-Abkömmlinge, Fibrinolytika, Dipyridamol, Ticlopidin, Clopidogrel oder GPIIb/IIIa-Rezeptorantagonisten.
Auch nichtsteroidale Antirheumatika und Antiphlogistika (beispielsweise Phenylbutazon, Indometacin oder Sulfinpyrazon) führen zu einer verstärkten Blutungsneigung. Ebenso können Dextrane (Plasmaersatzmittel) oder eine hoch dosierte Therapie mit Penicillin (Antibiotikum) die Wirkung verstärken.
Das intravenös gegebene Glyceroltrinitrat (gefäßerweiterndes Mittel auf Nitro-Basis) kann die Wirkung von Heparin abschwächen. Der BetablockerPropranolol wird in seiner Wirkung verstärkt.
Die gleichzeitige Gabe von H1-Antihistaminika (Mittel gegen Allergien), Herzglykosiden (herzstärkende Mittel), Tetrazyklinen (Antibiotikum) und Ascorbinsäure (Vitamin C), aber auch Nikotin-Missbrauch führt zu einer Wirkungsabschwächung.
Beim Mischen von Heparin-Lösungen mit anderen Wirkstoffen kann es zu Unlöslichkeiten kommen. Außerdem kann Heparin zahlreiche Laboruntersuchungen verfälschen.
Gegenanzeigen
Bei der Behandlung mit Heparin müssen Beschränkungen der äußerlichen Anwendung und der Anwendung als Injektion (per Spritze) unterschieden werden. Generell sollte der Wirkstoff bei einer Überempfindlichkeit gegen Heparin nicht angewendet werden.
Heparin in Salben und Cremes:
Es gelangt nur sehr wenig Wirkstoff in die Blutbahn, so dass die Wirkungen auf den Körper meist sehr schwach sind. Heparin sollte nicht äußerlich auf Schleimhäuten, offenen Wunden oder entzündeten Hautstellen (beispielsweise Sonnenbrand) angewendet werden. Auch ein nässender Hautausschlag (Ekzem) sollte nicht mit Heparin behandelt werden.
Heparin in Injektionslösungen:
Heparin darf bei einem bekannten Blutplättchenmangel (Thrombozytopenie) des Typs II nicht angewendet werden. Außerdem sollte der Wirkstoff nicht verwendet werden, wenn zum Zeitpunkt der Therapie Hirnblutungen beim Patienten vermutet werden oder ein schwerer, unkontrollierter Bluthochdruck besteht. Auch im Falle eines akuten Schwangerschaftsabbruchs darf Heparin nicht verabreicht werden, da der Blutverlust zu stark wäre. Weiterhin dürfen Punktionen und Betäubungsspritzen im Bereich des Rückenmarks (Lumbalpunktion, Periduralanästhesie, Spinalanästhesie) nicht zusammen mit der Injektion von Heparin erfolgen. Injektionen in Muskeln oder Blutgefäße sollten aufgrund der Gefahr eines schweren Blutergusses unterbleiben.
Generell gilt, dass Heparin bei allen Erkrankungen, die mit einer erhöhten Neigung zu Blutungen einhergehen, nur sehr beschränkt und mit größter Vorsicht eingesetzt werden sollte. Dazu zählen auch Blutungen im Auge, zum Beispiel im Augapfel (Glaskörperblutung) oder in der Netzhaut.
Auch bei Verdacht auf Krebserkrankungen mit Blutungsneigung, Nieren- und Harnleitersteinen und bei Alkoholmissbrauch sollte Heparin nicht angewendet werden.
Zusätzlich muss Vorsorge getroffen werden, dass Patienten während einer Therapie mit Heparin keiner Verletzungsgefahr ausgesetzt werden. Kinder und ältere Menschen sollten nur eingeschränkt mit dem Wirkstoff behandelt werden. Bei Patienten mit vorgeschädigter Leber und vorgeschädigten Nieren darf eine Heparintherapie nur unter regelmäßiger ärztlicher Kontrolle der Blutgerinnungswerte durchgeführt werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Heparin kann in der Schwangerschaft eingesetzt werden. Bei mehrmonatiger innerlicher Anwendung des Wirkstoffs in der Schwangerschaft (beispielsweise als Injektion) ist jedoch ein erhöhtes Risiko für einen Knochenschwund (Osteoporose) zu beachten. Zusätzlich wird während einer innerlichen Therapie mit Heparin von einem erhöhten Risiko für Aborte und Totgeburten berichtet. Komplikationen bei Schwangeren durch eine innerliche Heparin-Gabe sind deshalb nicht auszuschließen.
Bei der örtlichen und äußerlichen Anwendung von Heparin ist nicht mit den Risiken einer innerlichen Anwendung zu rechnen. Allerdings ist bei äußerlichem Einsatz sehr hoher Dosen von mehr als 160.000 Internationalen Einheiten (I.E.) mit einer erhöhten Blutungsneigung zu rechnen. In solchen Fällen ist wie auch bei innerlicher Heparin-Anwendung bei der Geburt eine Rückenmarksbetäubung wegen der erhöhten Blutungsgefahr absolut verboten.
Weder örtlich noch innerlich angewendetes Heparin geht in die Muttermilch über, so dass der Wirkstoff in der Stillzeit eingesetzt werden kann.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Auch bei Kindern kann Heparin eingesetzt werden.
Warnhinweise
- Während der Therapie mit dem Wirkstoff sind gleichzeitige Spritzen in den Muskel (intramuskuläre Injektionen) wegen der Gefahr von Blutergüssen zu vermeiden.
- Patienten sollten während der Therapie mit dem Wirkstoff keiner Verletzungsgefahr ausgesetzt werden.
- Bei Säuglingen, Kindern, Senioren und Patienten mit Nieren- und/oder Leberstörungen ist eine sorgfältige Überwachung und Kontrolle der Gerinnungswerte erforderlich.
- Das Gel sollte nicht auf Schleimhäute, offenen Wunden und/oder nässende Ekzeme aufgebracht werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Thrombophob 60 000 Gel sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Heparin (natürliches) (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.