Tepilta

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 22.08.2016
Hersteller: Meda GmbH
Wirkstoffkombination: Oxetacain + Aluminiumhydroxid + Magnesiumhydroxid
Darreichnungsform: Suspension
Rezeptpflichtig

Wirkung

Tepilta enthält die Wirkstoffkombination Oxetacain + Aluminiumhydroxid + Magnesiumhydroxid. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Tepilta.

Die Kombination wird bei Erkrankungen eingesetzt, bei denen eine überschießende Produktion von Magensäure die Ursache ist. Das ist der Fall bei der schmerzhaften akuten und chronischen Magenschleimhautentzündung, bei Geschwüren des Magens und Zwölffingerdarms, bei Speiseröhrenentzündung und Schwangerschaftssodbrennen (hier allerdings erst ab dem vierten Monat) sowie bei Schmerzzuständen im oberen Verdauungstrakt, die durch eine Strahlentherapie bedingt sind.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Oxetacain + Aluminiumhydroxid + Magnesiumhydroxid sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Antazida, Mittel zur örtlichen Betäubung, Mittel gegen zu viel Magensäure, zu welchen die Wirkstoffkombination Oxetacain + Aluminiumhydroxid + Magnesiumhydroxid gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • schmerzhafte akute und chronische Magenschleimhautentzündung
  • Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre
  • Speiseröhrenentzündung
  • Schwangerschaftssodbrennen (nach dem ersten Schwangerschaftsdrittel)
  • Schmerzzustände im oberen Verdauungskanal, die durch Bestrahlungen bedingt sind

Dosierung

Nehmen Sie viermal täglich fünf bis zehn Milliliter der Suspension (½ bis 1
Beutel oder Dosierkappe) ein. Diese Tagesdosis reicht im Allgemeinen aus
und sollte nur in Ausnahmefällen überschritten werden.

Der Zeitpunkt der jeweiligen Einnahme richtet sich nach der im Einzelfall vorliegenden Störung: Bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwren sowie Magenschleimhautentzündung sollte das Medikament eine bis zwei Stunden nach den Mahlzeiten und vor dem Schlafengehen angewendet werden. Bei Sodbrennen erfolgt die Einnahme bei Bedarf. Bei Speiseröhrenentzndung sowie bestahlungsbedingten Schmerzzuständen im oberen Verdauungskanal ist die Suspension 5 bis 15 Minuten vor den Mahlzeiten sowie bei Bedarf einzunehmen.

Nehmen Sie das Medikament am besten unverdünnt ein. Es kann jedoch, außer
bei Speiseröhrenentzündung sowie bestahlungsbedingten Schmerzzuständen im oberen Verdauungskanal, ein Schluck Wasser nachgetrunken werden, um eine Geschmacksbeeinträchtigung zu vermeiden.

Die Suspension ist vor Gebrauch gründlich zu schütteln.

Die Dauer der Behandlung richtet sich nach den Umständen des Einzelfalls.
Bei länger dauernder fortgesetzter Einnahme sollten die Phosphat- und, insbesondere bei Nierenfunktionsstörungen, die Magnesium- und Aluminiumblutspiegel in regelmäßigen Abständen ärztlich geprüft werden.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Glycerol 85%
  • Benzoesäure
  • Ethanol 96%
  • gereinigtes Wasser
  • Levomenthol
  • Natriumbenzoat
  • Natriumcyclamat
  • Pfefferminzöl
  • Saccharin-Natrium

Nebenwirkungen

Seltene Nebenwirkungen:
Geschmacksbeeinträchtigung, Mundtrockenheit (beide vorübergehend).

Vereinzelte Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen (Allergien, Hautausschlag).

Besonderheiten:
Im Allgemeinen ist die Kombination bei der empfohlenen Dosierung sehr gut verträglich. Bei sehr hoch dosiertem oder langzeitigem Einsatz können folgende Nebenwirkungen auftreten:

Insbesondere bei hoher Dosierung kann bei entsprechend veranlagten Patienten Verstopfung auftreten, selten auch Stuhlverflüssigung, Blähungen und Völlegefühl.

Aufgrund der phosphatbindenden Eigenschaft von Aluminium- und Magnesiumhydroxid kann es bei hochdosierter Anwendung über einen längeren Zeitraum zum Mangel an Phosphat kommen. Hinweise hierauf können allgemeine Krankheitszeichen wie Übelkeit und Erbrechen, Appetitlosigkeit, Muskelschwäche, Knochenschmerzen, Lähmungen, Zittern und Krämpfe sein.

Bei eingeschränkter Nierenfunktion und langfristiger Einnahme zu hoher Dosen kann es zu einem Magnesiumüberschuss im Blut kommen. Dieser zeigt sich in Übelkeit und Erbrechen, Müdigkeit, Muskelschwäche und Herzrhythmusstörungen.

Es kann zur Aluminiumeinlagerung vor allem in das Nerven- und Knochengewebe kommen. Eine Aluminiumvergiftung äußert sich in einer Gehirnfunktionsstörung und in einer Störung des Knochenstoffwechsels (Osteopathie oder Osteomalazie). Beobachtet wurde eine Aluminiumvergiftung vor allem bei Blutwäsche-Patienten, die zur Verminderung des Phosphatgehaltes im Blut Aluminiumhydroxid in hohen Dosen erhalten. Bei diesen Patienten wurde ein gehäuftes Auftreten von Nervenstörungen, Knochenstoffwechselstörungen und einer speziellen Art von Blutarmut (mikrozytäre Anämie) beobachtet.

Bei Überschreiten der empfohlenen Tagesdosis von 80 Milligramm Oxetacain (bei mehr als 120 Milligramm) kann es in Einzelfällen zu einem Benommenheitsgefühl kommen.

Wechselwirkungen

Die gleichzeitige Einnahme von Aluminium- und Magnesiumhydroxid mit anderen Wirkstoffen kann durch die Verminderung des Säuregrades im Magen deren Aufnahme in den Körper beschleunigen oder verzögern. Außerdem kann insbesondere Aluminiumhydroxid andere Wirkstoffe an sich binden, so dass sie nicht mehr wirken können.

Auf diese Weise werden Antibiotika wie die Tetrazykline und Gyrasehemmer (Ciprofloxacin, Ofloxacin, Enoxacin und Norfloxacin), das SchilddrüsenhormonLevothyroxin, Chenodesoxycholsäure (gegen Gallensteine) und Natriumfluorid (zum Knochen- und Zahnaufbau) bis zu 90 Prozent unwirksam.

Im Hinblick auf eine mögliche Wirkungsbeeinträchtigung sollte allgemein ein Abstand von ein bis zwei Stunden zwischen der Einnahme der Kombination und anderen Medikamenten eingehalten werden.

Die gleichzeitige Einnahme der aluminiumhaltigen Kombination mit sauren Getränken (Obstsäfte, Wein und ähnliches) erhöht die Aufnahme von Aluminium im Darm, was nicht wünschenswert ist.

Gegenanzeigen

Die Kombination darf nicht eingesetzt werden bei
  • Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe
  • Magnesium-Überschuss im Blut
  • Phosphatmangel im Blut
  • Verstopfung
  • Verengungen des Dickdarmes
  • akuter Blinddarmentzündung.
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance kleiner als 30 Milliliter/Minute) und bei längerer Anwendung darf die Kombination nur bei regelmäßiger ärztlicher Prüfung der Aluminium-, Magnesium- und Phosphatkonzentration im Blut und mit ärztlicher Vorsicht angewendet werden.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Hinweise auf ein Missbildungen beim Menschen durch Gebrauch der Kombination gibt enicht. Dennoch sollte sie aus allgemeinen Vorsichtsgründen im ersten Schwangerschaftsdrittel nicht eingenommen werden. Nach dieser Zeit ist die Kombination dann zur Behandlung des Schwangerschaftssodbrennens geeignet. Dabei darf aber die Tages-Höchstdosis von 80 Milligramm Oxetacain und 2.330 Milligramm Aluminiumhydroxid nicht überschritten werden.

Untersuchungen über eine Ausscheidung der Wirkstoffe in der Muttermilch wurden nicht unternommen. Prinzipiell sind sie unschädlich, doch sollte der Einsatz der Kombination mit einem Arzt besprochen werden.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Eine Anwendung der Kombination bei Kindern wird aufgrund fehlender Untersuchungen bei dieser Altersgruppe nicht empfohlen.

Warnhinweise

  • Zwischen der Einnahme des Medikaments und anderen Wirkstoffen sollte ein zeitlicher Abstand von einer bis zwei Stunden liegen, um deren Wirkung nicht zu beeinträchtigen.
  • Bei längerer fortgesetzter Einnahme sollten die Phosphat- und, insbesondere bei Nierenfunktionsstörungen, die Magnesium- und Aluminiumblutspiegel in regelmäßigen Abständen ärztlich geprüft werden.
  • Das Medikament enthält Pfefferminzöl, das bei Empfindlichen Bronchialkrämpfe auslösen kann.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
250 Milliliter Suspension
500 Milliliter Suspension
200 Milliliter Suspension

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Tepilta sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Oxetacain + Aluminiumhydroxid + Magnesiumhydroxid (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform
Suspension

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.