Telmisartan/HCT Mylan 40 mg/12,5 mg/ 80 mg/12,5 mg/ -80 mg/25 mg Tabletten
Wirkstoffkombination: Telmisartan + Hydrochlorothiazid
Darreichnungsform: Tablette
Wirkung
Telmisartan/HCT Mylan 40 mg/12,5 mg/ 80 mg/12,5 mg/ -80 mg/25 mg Tabletten enthalten die Wirkstoffkombination Telmisartan + Hydrochlorothiazid.
Die Wirkstoffkombination aus Telmisartan und Hydrochlorothiazid wird zur Behandlung von Bluthochdruck eingesetzt, den ein einzelner Wirkstoff nicht ausreichend senken kann. Voraussetzung für diese Kombinationstherapie ist zudem, dass der krankhaft gesteigerte Blutdruck nicht auf eine andere behandelbare Erkrankung zurückzuführen ist (essentielle Hypertonie).
Um einer übermäßigen Belastung des Stoffwechsels vorzubeugen, sollte der Körper vor Gabe der Kombination zunächst an einen der beiden Wirkstoffe gewöhnt werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Telmisartan + Hydrochlorothiazid sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Thiazide und thiazidartige Entwässerungsmittel, AT1-Rezeptor-Antagonisten, Blutdrucksenker, zu welchen die Wirkstoffkombination Telmisartan + Hydrochlorothiazid gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Bluthochdruck ohne erkennbare körperliche Ursache bei Erwachsenen, deren Blutdruck von Telmisartan allein nicht ausreichend gesenkt wird
Dosierung
Der Arzt wird zunächst die richtige Kombinationsdosis durch Ausprobieren mit den einzelnen Medikamenten herausfinden.
Das Medikament wird einmal täglich mit Flüssigkeit, zu oder unabhängig von den Mahlzeiten, eingenommen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Carboxymethylstärke-Natrium (Typ A)
- Maisstärke
- mikrokristalline Cellulose
- Eisenoxide und -hydroxide (E172)
- Lactose-Monohydrat
- Mannitol
- Meglumin
- Natriumhydroxid
- pflanzliches Magnesiumstearat
- Povidon (K30)
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Vermehrte Harnausscheidung, Benommenheit, Müdigkeit, Schwächegefühl, rasche körperlich Erschöpfung bei Belastung, Kopfschmerzen, Magenschleimhautentzündungen, leichte Verdauungsbeschwerden, Durchfall, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Rückenschmerzen, Schmerzen in der Brust, Muskelkrämpfe, Wadenkrämpfe, Ekzeme, gesteigerte Anfälligkeit für Harnwegsinfektionen sowie für Atemwegserkrankungen (Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündung, Bronchitis), Erektionsstörungen, Angststörungen, Muskel- und Gelenkschmerzen, Empfindungsstörungen, Taubheitsgefühl oder Kribbeln in Händen und Füßen, Blutarmut, Fettstoffwechselstörungen, leichte Nierenfunktionsstörungen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Mundtrockenheit, Übelkeit und Erbrechen, Blähungen, Verstopfung, verstärktes Schwitzen, Sehstörungen, Blutdruckabfall, Blutdruckabfall beim Aufstehen aus der liegenden Position, Schwindel, Gleichgewichtsstörungen, Veränderungen des Mineralstoffwechsels und der Blutspiegel von Natrium, Kalium, Kalzium und Magnesium, Verschlechterung einer bestehenden metabolischen Alkalose (Verschiebung des Säure-Basen-Gleichgewichts im Blut), Auftreten oder Verstärkung einer Harnabflussbehinderung, Verringerung der Anzahl roter und weißer Blutkörperchen, Verminderung der Zahl der Blutplättchen, verlangsamter oder beschleunigter Herzschlag, Herzrhythmusstörungen (Reizleitungsstörungen, AV-Block II. und III. Grades), Nierenentzündung (Nephritis), Eiweißausscheidung im Urin, Anstieg der Blutspiegel von Bilirubin (Abbauprodukt des roten Blutfarbstoffs Hämoglobin), Harnstoff und Kreatinin, Schmerzen in den Beinen, Verkrampfungen der Atemmuskulatur mit Luftnot, Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautausschläge, Rötung, Schwellung der Haut, Juckreiz), erhöhter Harnsäurespiegel im Blut, Gicht-Anfälle.
Seltene Nebenwirkungen:
Leberfunktionsstörungen, Gelbsucht, Abflussstörung der Gallenflüssigkeit, Muskelverspannungen, Sehnenentzündungen, Ruhelosigkeit, Schlafstörungen, Depressionen, vorübergehende Beeinträchtigung des Geruchs- und Geschmackssinns, Verwirrtheit, Ohrgeräusche (Tinnitus), erhöhte Lichtempfindlichkeit der Haut, Lupus-erythematodes-ähnliche Symptome; Vermehrung einer bestimmten Gruppe weißer Blutkörperchen (Eosinophilie), Wirkungslosigkeit; starke Überempfindlichkeitsreaktionen wie Gefäßentzündungen, Schwellungen durch Austritt von Flüssigkeit aus Blutgefäßen (Angioödeme) im Bereich des Gesichts, der Zunge, des Rachens oder des Kehlkopfs sowie von Armen und Beinen, großflächige Nesselsucht (Urtikaria), Bläschenbildung der Haut, starke Muskel- und Gelenkschmerzen, Nierenentzündung, Fieber, schwere Störung des Allgemeinbefindens.
Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
Ohnmachtsanfälle ohne erkennbare Ursache, Herzinfarkt, Schlaganfälle, schwere Nierenfunktionsstörungen, akutes Nierenversagen, Lungenentzündung, Lungenödem, schwere Blutbildungsstörungen im Knochenmark, erheblicher Mangel an weißen Blutkörperchen (Agranulozytose), Auftreten oder Verstärkung eines Diabetes mellitus.
Besonderheiten:
Insbesondere zu Beginn der Behandlung verspüren viele Patienten, bedingt durch starken Verlust von Wasser und Mineralien, ein starkes Durstgefühl.
Der Wirkstoff scheint das Risiko bestimmter Formen von Hautkrebs (Basalzellkarzinom und Plattenepithelkarzinom) zu erhöhen, wenn er langfristig in höheren Dosen eingenommen wird.
Wechselwirkungen
Diuretika, Betablocker, gefäßerweiternde Mittel auf Nitro-Basis, tri- und tetrazyklische Antidepressiva, Barbiturate, Antihypertonika (Mittel gegen hohen Blutdruck) Anticholinergika und der Konsum von Alkohol können die blutdrucksenkende Wirkung der Wirkstoffkombination verstärken.
Die Kombination mit Blutdrucksenkern wie ACE-Hemmern oder Aliskiren wird nicht empfohlen, da das Risiko für Nebenwirkungen wie Kaliummangel, Blutdruckabfall und Abnahme der Nierenfunktion erhöht ist. Dies gilt besonders bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung aufgrund von Zuckerkrankheit.
Katecholamine wie Epinephrin, Gichtmittel, nicht-steroidale Antirheumatika, Schmerzmittel wie Indometacin, Salicylate wie Acetylsalicylsäure und Kochsalz können die blutdrucksenkende Wirkung der Kombination abschwächen. Zudem kann die Nierenfunktion verstärkt beeinträchtigt werden und der Kalium-Blutspiegel ansteigen.
Kalium-Salze, kaliumsparende Entwässerungsmittel wie Amilorid, Triamteren oder Spironolacton sowie der gerinnungshemmende Wirkstoff Heparin können einen starken Anstieg des Kalium-Blutspiegels bewirken. Mögliche Folgen sind ein verlangsamter Herzschlag (Bradykardie) oder Herzrhythmusstörungen.
Furosemid, Glukokortikoide, Amphotericin B, Penicillin G und Abführmittel können den Kalium- und Magnesium-Blutspiegel zusätzlich erniedrigen. Durch diesen Kalium- und/oder Magnesium-Mangel kann wiederum die Wirkung von Herzglykosiden und bestimmten Antiarrhythmika verstärkt werden.
Gallensäure-bindende Mittel wie Colestyramin oder Colestipol können die Aufnahme von Hydrochlorothiazid beeinträchtigen und sollten daher nicht gleichzeitig mit der Wirkstoffkombination eingenommen werden.
Die Gabe von Methyldopa kann die Verträglichkeit von Hydrochlorothiazid verringern.
Die Wirksamkeit von Muskelrelaxanzien wie Baclofen kann durch Telmisartan und Hydrochlorothiazid gesteigert werden.
Der blutzuckersenkende Effekt von oralen Antidiabetika und Insulin kann durch Telmisartan und Hydrochlorothiazid beeinflusst werden. Eine Dosisanpassung kann erforderlich sein. Gleiches gilt für die Wirkung von Gichtmitteln. Insbesondere zu Behandlungsbeginn wird eine sorgfältige Kontrolle des Blutzuckerspiegels und der Harnsäurekonzentration im Blut empfohlen. Bei Behandlung mit Allopurinol können zudem verstärkt Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten.
Bei gleichzeitiger Behandlung mit Metformin werden gehäuft Nierenfunktionsstörungen beobachtet.
Die Nebenwirkungen von Lithium sowie von Zytostatika (wie Cyclophosphamid oder Methotrexat) können durch Einnahme der Wirkstoffkombination verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Tetrazyklinen kann es zu einem Anstieg der Harnstoff-Konzentration im Blut kommen.
Gegenanzeigen
Die Wirkstoffkombination Telmisartan und Hydrochlorothiazid darf nicht angewendet werden bei:- Überempfindlichkeit gegen Telmisartan und andere AT1-Rezeptor-Antagonisten, Sulfonamide (aufgrund möglicher Kreuzreaktionen) sowie gegen Hydrochlorothiazid,
- Zuckerkranken oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, die den BlutdrucksenkerAliskiren erhalten,
- Abflussstörungen der Gallenflüssigkeit in den Darm (Cholestase) und Gallenfunktionsstörungen,
- schweren Störungen der Nierenfunktion mit stark eingeschränkter Urinproduktion,
- schweren Leberfunktionsstörungen,
- einer gestörten Hormonproduktion der Nebennierenrinde (primärer Hyperaldosteronismus),
- Störungen des Mineralstoff- und Wasserhaushalts (insbesondere bei erniedrigten Blutspiegeln der Mineralien Natrium oder Kalium sowie einem erhöhten Kalzium-Spiegel).
Nur nach einer sorgfältigen Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt ist der Wirkstoff anzuwenden bei:
- arteriellen Durchblutungsstörungen oder Arteriosklerose,
- einer bestehenden oder beginnenden Verengung der Nierenarterien,
- nach einer Nierentransplantation,
- einer vermehrten Eiweißausscheidung über die Nieren (Proteinurie),
- Harnabflussstörungen, beispielsweise aufgrund einer Prostatavergrößerung,
- stark erniedrigtem Blutdruck oder Blutdruckabfall beim Aufstehen aus der liegenden Position,
- einer Verengung im Bereich der Herzklappen oder der Körperschlagader (Mitralklappenstenose oder Aortenstenose),
- einer Verdickung des Herzmuskelgewebes (hypertrophe Kardiomyopathie),
- einer schweren Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz - Stadium IV der NYHA-Einteilung),
- Angina-Pectoris-Anfällen, die unabhängig von körperlicher
Belastung auftreten (instabile Angina Pectoris), - schweren Herzrhythmusstörungen,
- Gicht,
- Patienten, die schon einmal Hautkrebs ((Basalzellkarzinome oder Plattenepithelkarzinome) hatten,
- Autoimmunerkrankungen wie Lupus erythematodes,
- einer gleichzeitigen Behandlung mit Glukokortikoiden, Corticotropin (adrenocorticotropes Hormon), Zytostatika, Gichtmitteln, nicht-steroidalen Antirheumatika, Antiarrhythmika oder mit Lithium,
- einer erhöhten Aktivität des Renin-Angiotensin-Systems (Hormonsystem, das den Blutdruck reguliert),
- einer Vorbehandlung mit anderen Entwässerungsmitteln (Diuretika),
- einem nephrotischen Syndrom (Nierenerkrankung mit starker Eiweiß-Ausscheidung im Urin und Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme),
- leicht oder mäßig eingeschränkter Leberfunktion,
- Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren,
- Diabetes mellitus.
Bei Patienten mit Störung der Nebennierenrinden-Funktion senkt die Kombination kaum den Blutdruck, weil Telmisartan an der Nebennierenrinde keine Wirkung entfalten kann.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Die Wirkstoffkombination darf während der Schwangerschaft und in der Stillzeit nicht eingesetzt werden, da das Ungeborene beziehungsweise das gestillte Kind Schaden nehmen kann. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Therapie eine zuverlässige Methode der Empfängnisverhütung anwenden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren dürfen mit der Wirkstoffkombination nicht behandelt werden.
Warnhinweise
- Das Reaktionsvermögen, die Fähigkeit zum Autofahren und zum Bedienen von Maschinen kann beeinträchtigt sein.
- Das Medikament kann einen Test der Nebenschilddrüsenfunktion verfälschen und muss daher vorher abgesetzt werden.
- Vor Therapiebeginn sollte ein bestehender Flüssigkeits- und/oder Mineralien-Mangel ausgeglichen werden.
- Mineralien- und Flüssigkeitsverlust führen insbesondere zu Behandlungsbeginn zu Müdigkeit und rascher Erschöpfung.
- Insbesondere zu Behandlungsbeginn kann ein plötzlicher Blutdruckabfall auftreten.
- Insbesondere bei Langzeitbehandlung müssen Leberfunktion, Nierenfunktion sowie das Blutbild regelmäßig ärztlich kontrolliert werden.
- Bei Diabetikern sind während der Behandlung mit dem Medikament regelmäßige Kontrollen des Blutzuckerspiegels notwendig.
- Bei schweren Störungen der Leberfunktion, der Nierenfunktion oder starken Veränderungen des Blutbildes ist die Therapie umgehend abzubrechen.
- Möglicherweise besteht ein erhöhtes Hautkrebsrisiko. Untersuchen Sie sich regelmäßig auf neue Hautveränderungen sowie Veränderungen bestehender Muttermale. Es ist ein angemessener Schutz gegen Sonnenlicht und UV-Strahlen zu verwenden.
- Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Telmisartan/HCT Mylan 40 mg/12,5 mg/ 80 mg/12,5 mg/ -80 mg/25 mg Tabletten sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Telmisartan + Hydrochlorothiazid (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.