Td-Impfstoff Mérieux Injektionssuspension

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 15.08.2012
Hersteller: Sanofi Pasteur MSD GmbH
Wirkstoffkombination: Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid
Darreichnungsform: Injektions­suspension
Rezeptpflichtig

Wirkung

Td-Impfstoff Mérieux Injektionssuspension enthält die Wirkstoffkombination Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid.

Die Kombination dient der Aktivierung der körpereigenen Abwehr (aktive Immunisierung) gegen Wundstarrkrampf (Tetanus) und Halsbräune (Diphtherie). Die Kombination kann auch im Verletzungsfall gegeben werden. Sie beugt dann Wundstarrkrampf vor und immunisiert gleichzeitig gegen Diphtherie.

Es gibt Medikamente mit dieser Kombination zur erstmaligen Impfung ("Grundimmunisierung") und solche, die einige Jahre nach der Grundimmunisierung verabreicht werden, um die Schutzwirkung aufrecht zu erhalten. Letztere Impfstoffe dürfen nicht zur Grundimmunisierung verwendet werden, da sie sich in der Dosierung unterscheiden.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Immunstärkende und -schwächende Mittel, Impfstoffe, zu welchen die Wirkstoffkombination Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid gehört.

    Dosierung

    Personen ab einem Alter von fünf Jahren ohne Grundimmunisierung gegen Diphtherie und Tetanus erhalten eine Impfserie von insgesamt drei Injektionen zu je einer Dosis. Die ersten beiden Dosen sollten im Abstand von vier bis acht Wochen verabreicht werden, die dritte Dosis in einem Abstand von zwölf Monaten nach der zweiten Dosis.

    Personen mit unvollständiger Grundimmunisierung erhalten die zur Vervollständigung fehlenden ein oder zwei Injektionen je einer Dosis.

    Zur Auffrischimpfung erhalten Personen ab einem Alter von fünf Jahren eine Dosis. Dies hat in der Regel alle zehn Jahre zu erfolgen. Im Verletzungsfall hängt es sowohl von der Art der Verletzung als auch von bisherigen Impfungen des Patienten ab, ob er das Medikament alleine oder
    zusammen mit Tetanus-Immunglobulin erhält.

    Die Impfdosis wird vorzugsweise in den Oberarmmuskel gespritzt, nicht in den Gesäßmuskel. Es dürfen keine Blutgefäße getroffen werden. In Ausnahmefällen mit hohem Blutungsrisiko kann das Medikament auch tief unter die Haut gegeben werden.

    Sonstige Bestandteile

    Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

    • Natriumchlorid
    • Aluminiumphosphat
    • Ethylenglycolmonophenylether
    • Formaldehyd
    • Wasser für Injektionszwecke

    Nebenwirkungen

    Sehr häufige Nebenwirkungen:
    an der Injektionsstelle: Rötung, Schwellungen, Schmerzen, Verhärtungen, Juckreiz.
    Muskelschmerz, Kopfschmerzen.

    Häufige Nebenwirkungen:
    Allgemeines Unwohlsein, Gelenkschmerz, Lymphdrüsenschwellungen,

    Seltene Nebenwirkungen:
    Grippe-ähnliche Beschwerden (Schweißausbrüche, Schüttelfrost, Fieber), Magen-Darm-Beschwerden, Kreislaufreaktionen (vorübergehend), allergische Reaktionen (beispielweise Atemnot), Hautausschlag (kurzzeitig).

    Sehr seltene Nebenwirkungen:
    Hautknötchen oder Zysten an der Injektionsstelle, Blutplättchenmangel, allergische Erkrankungen der Niere (mit vorübergehender Eiweißausscheidung im Urin), aufsteigende Lähmungen bis hin zur Atemlähmung (Guillain-Barré-Syndrom), Entzündungen von Nervengeflechten (Plexusneuritis),

    Besonderheiten:
    Nebenreaktionen treten bevorzugt bei hyperimmunisierten Personen auf, die zu viele Impfungen erhalten haben.

    Wechselwirkungen

    Während einer Therapie mit Wirkstoffen, die die körpereigene Abwehr schwächen, kann der Impferfolg eingeschränkt oder infrage gestellt sein.

    Der Impfstoff darf nicht mit anderen Arzneimitteln in einer Spritze vermischt werden.

    Die gegebenenfalls im Verletzungsfall gleichzeitig notwendige Gabe von Tetanus-Immunglobulin sollte an der gegenüberliegenden Körperseite verabreicht werden.

    Zeitabstände zu anderen Impfungen sind nicht erforderlich. Bei gleichzeitiger Anwendung sind die Injektionen an unterschiedlichen Körperstellen vorzunehmen.

    Gegenanzeigen

    Die Kombination Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid darf nicht verimpft werden bei
    • Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe
    • Personen mit akuten behandlungsbedürftigen Erkrankungen (außer bei Infektionsgefahr sollte dann frühestens zwei Wochen nach Genesung geimpft werden)
    • Blutplättchenmangel oder Nervenstörungen nach einer früheren Diphtherie- und/oder Tetanus-Impfung
    • Komplikationen bei einer früheren Impfung
    Hinweise:
    Bei Auffrischimpfungen im Verletzungsfall gibt es nur wenige Gründe, auf die Impfung zu verzichten: schwere allergische Reaktionen auf Bestandteile des Impfstoffes, insbesondere Nebenreaktionen, die sich nicht auf die Impfstelle beschränken. In diesen Fällen ist bei Unverträglichkeit auf eine frühere Diphtherie-Impfung nur Tetanus-Impfstoff, bei Unverträglichkeit auf die Tetanus- oder Diphtherie-Tetanus-Impfung nur Tetanus-Immunglobulin (passive Impfung) anzuwenden.

    Patienten mit einem angeborenen oder später erworbenen Defekt der körpereigenen Abwehr (beispielsweise durch AIDS oder Wirkstoffe, die das Immunsystem unterdrücken) können gegen Diphtherie und Tetanus geimpft werden. Der Impferfolg kann allerdings infrage gestellt sein.

    Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

    Schwangere sollten vorzugsweise im zweiten oder dritten Schwangerschaftsdrittel gegen Diphtherie geimpft werden, sofern kein ausreichender Impfschutz vorhanden ist. Dies gilt insbesondere vor Reisen in Länder mit einem hohen Ansteckungsrisiko und bei Kontakt mit erkrankten Personen.

    Die Kombination kann auch in der Stillzeit angewendet werden.

    Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

    Kinder können je nach Konzentration des Wirkstoffs schon als Säuglinge geimpft werden. Es ist in jedem Fall die Altersvorgabe des Impfstoff-Herstellers zu beachten.

    Warnhinweise

    • Der Impfstoff darf auf keinen Fall in ein Blutgefäß gespritzt werden.
    • Das Medikament ist nicht mit anderen in einer Spritze zu vermischen.
    • Das Medikament muss bei zwei bis acht Grad im Kühlschrank aufbewahrt und darf nicht eingefroren werden.
    • Das Medikament ist in der Originalverpackung aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
    • Das Medikament kann Spuren von Formaldehyd enthalten, die bei Empfindlichen allergische Reaktionen auslösen.

    Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

    Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

    Packungsgrößen

    Packungsgröße und Darreichungsform
    1 Dosis Injektions­suspension
    10 Dosis Injektions­suspension
    20 Dosis Injektions­suspension

    Vergleichbare Medikamente

    Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Td-Impfstoff Mérieux Injektionssuspension sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Tetanus-Toxoid + Diphtherie-Toxoid (ggf. auch Generika).

    Medikament
    Darreichungsform
    Injektions­suspension
    Spritzampullen

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.