Tardyferon-Fol Depot Eisen(II)-sulfat mit Folsäure
Wirkstoffkombination: Eisen(II) + Folsäure
Darreichnungsform: Dragee
Wirkung
Tardyferon-Fol Depot Eisen(II)-sulfat mit Folsäure enthalten die Wirkstoffkombination Eisen(II) + Folsäure. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Tardyferon-Fol Depot Eisen(II)-sulfat mit Folsäure.
Die Kombination aus zweiwertigem Eisen (Eisen(II)) und Folsäure wird bei Blutarmut durch gleichzeitigen Eisen- und Folsäuremangel eingesetzt. Zu solchen Mangelzuständen kommt es zum Beispiel bei jeder zweiten bis dritten Schwangerschaft. In mehr als 90 Prozent der Schwangerschaftsanämien kommt die Blutarmut durch einen Eisenmangel zustande. Nur ein kleinerer Prozentsatz entsteht durch Folsäuremangel. Während der Schwangerschaft nimmt das Blutvolumen der werdenden Mutter zu. Dadurch kommt es generell zu einer Abnahme der Hämoglobin-Konzentration, da die Blutmenge der Schwangeren stärker zunimmt als die Zahl der roten Blutkörperchen. Darüber hinaus kann es aber auch gegen Ende der Schwangerschaft, wenn das Ungeborene wächst, zu einer allmählichen Entleerung der mütterlichen Eisendepots kommen. Dies muss durch vermehrte Eisenzufuhr ausgeglichen werden. Eine Zufuhr an Eisen ist außerdem oft nötig im Wochenbett zum Ersatz der Blutverluste bei der Geburt und in der Stillzeit, weil die Muttermilch viel Eisen für das Kind enthalten muss.
eisen(II) + Folsäure wird auch bei Eisen- und Folsäuremangelzuständen durch Mangelernährung eingesetzt. Ein erhöhter Eisen- und Folsäurebedarf besteht bei verstärkten Regelblutungen, Blutverlusten durch Operationen oder Unfällen sowie nach Blutspenden.
Bei Magen- und/oder Darmblutungen sowie bei Erkrankungen mit hoher Zellumsatzrate wie beispielsweise bei Krebserkrankungen kann eine zusätzliche Gabe von Eisen und Folsäure nötig sein.
Eine Ausgleichsbehandlung mit der Kombination kann weiterhin bei verminderter Eisen- und Folsäureaufnahme, beispielsweise nach operativer Entfernung von Magen- oder Darmabschnitten, nötig werden.
Bei der Megaloblastenanämie darf die Kombination aus Eisen(II) + Folsäure nur angewendet werden, wenn gleichzeitig kein Vitamin B
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Eisen(II) + Folsäure sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen blutbildende Mittel, Vitamine, Mineralstoffe (Mengenelemente und Spurenelemente), Eisen-Verbindungen, zu welchen die Wirkstoffkombination Eisen(II) + Folsäure gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- versteckter Eisenmangel
- Eisenmangelblutarmut mit Folsäuremangel während der Schwangerschaft, im Wochenbett und in der Stillzeit
Dosierung
Nehmen sie täglich ein Dragee unzerkaut mit Flüssigkeit vor dem Frühstück ein. Schwarzer Tee, Kaffee oder Milch sollten nicht zum Einnehmen verwendet werden, da sie die Aufnahme des Eisens in den Körper behindern.
Bei schweren Eisenmangelzuständen empfiehlt es sich, jeweils morgens und abends ein Dragee eine Stunde vor den Mahlzeiten einzunehmen.
Nach einer Dauer von drei Wochen kann die Dosis auf einmal täglich ein Dragee vermindert werden.
Um die Eisenspeicher aufzufüllen, soll die Therapie auch nach Normalisierung der Werte für ein bis drei Monate fortgeführt werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Ascorbinsäure
- Basisches Butylmethacrylat-Copolymer
- Carnaubawachs
- Erythrosin (E 127)
- Kartoffelstärke
- Magnesiumstearat
- Magnesiumtrisilicat
- Methacrylsäure-Methylmethacrylat-Copolymer (1:2)
- Mucoproteose (Eiweißkörper im Magenschleim)
- Natriumhydrogencarbonat
- Povidon K 30
- Sucrose
- Talkum
- Titandioxid (E171)
- Triethylcitrat
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
harmlose Schwarzfärbung des Stuhls.
Sehr seltene Nebenwirkungen und Einzelfälle:
Magen-Darm-Störungen, Verstopfungen, allergische Reaktionen.
Wechselwirkungen
Eisen(II) vermindert die Aufnahme von Tetracyklinen (Antibiotika), Penicillamin (zur Behandlung von Metallvergiftungen), Goldverbindungen (unterstützend bei rheumatischen Erkrankungen), Levodopa (zur Behandlung der Parkinsonkrankheit) und Methyldopa (wird bei erhöhtem Blutdruck eingesetzt). Sie beeinflussen weiterhin die Aufnahme von Chinolon-Antibiotika und von Thyroxin, einem Schilddrüsenhormon. Eine Dosisanpassung vom behandelnden Arzt kann eventuell erforderlich werden.
Eisenbindende Substanzen wie Phosphate, Phytate oder Oxalate sowie Milch, Kaffee und Tee hemmen die Eisenaufnahme. Eisen(II) sollte deshalb nicht innerhalb der folgenden zwei bis drei Stunden nach Verabreichung einer dieser Substanzen eingenommen werden.
Mittel gegen Magenübersäuerung (aluminium-, magnesium- oder kalziumhaltig) sowie Colestyramin (Gallensäurebinder) vermindern die Eisenaufnahme und Eisenverwertung ebenfalls. Zwischen der Einnahme von diesen Mitteln und der Kombination Eisen(II) + Folsäure sollten deswegen mindestens zwei Stunden liegen.
Vitamin C und andere Säuren erhöhen dagegen die Aufnahme von Eisen. Eine Einnahme mit Vitamin-C-haltigen Getränken ist daher vorteilhaft.
Die gleichzeitige Einnahme von Eisen(II) mit Salicylaten (Schmerzmitteln) oder nichtsteroidalen Antirheumatika (kortisonfreie Entzündungshemmer) kann die Reizwirkung des Eisens auf die Schleimhaut des Magen-Darm-Traktes verstärken. Darauf sollten Patienten hingewiesen werden.
Zytostatika (zellwachstumshemmende Substanzen), Chemotherapeutika, Sulfonamide (Antibiotika), Antiepileptika (gegen Krampfleiden) und Barbiturate (Beruhigungsmittel) beeinträchtigen die Aufnahme von Folsäure. Der Therapieerfolg sollte in diesen Fällen regelmäßig vom behandelnden Arzt kontrolliert werden.
Hohe Dosen von Eisen(II) + Folsäure können die Krampfbereitschaft während einer antiepileptischen Behandlung erhöhen. Deshalb ist bei diesen Patienten eine sorgfältige ärztliche Überwachung erforderlich.
Gegenanzeigen
Eisen(II) + Folsäure darf nicht bei krankhaften Eisenanreicherungen in Geweben und Organen sowie bei chronischem Zerfall der roten Blutkörperchen (Hämochromatose) angewandt werden. Das Gleiche gilt bei Eisenverwertungsstörungen wie zum Beispiel der Blutarmut durch eine angeborene oder erworbene Eisenverwertungsstörung sowie bei der so genannten Bleianämie und bei Mittelmeerblutarmut (Thalassämie).
Eine Einahme von Eisen(II) in Kombination mit Folsäure ist für Säuglinge und Kinder unter zehn Jahren nicht geeignet. Bei Kleinkindern kann schon eine Gesamtdosis von 500 Milligramm Eisen zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen.
Die Megaloblastenanämie, eine besondere Form der Blutarmut infolge eines Vitamin-B12-Mangels, darf nur mit gleichzeitiger Gabe von Vitamin B12 und der Wirkstoffkombination Eisensulfat und Folsäure behandelt werden.
Bei entzündlichen Veränderungen der Magen- und Darmschleimhaut sollte eine Behandlung nur nach sorgfältiger ärztlicher Überprüfung von Nutzen und Risiko erfolgen. Eine regelmäßige Überwachung durch den behandelnden Arzt ist in diesen Fällen erforderlich.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Die Wirkstoffkombination ist zum Ausgleich des erhöhten Eisen- und Folsäurebedarfs in Schwangerschaft und Stillzeit geeignet. Der Bedarf sollte aber generell vom Arzt festgestellt werden. Die erforderliche Dosis wird bei schwangeren Frauen und stillenden Müttern ebenfalls individuell vom behandelnden Arzt bestimmt.
Eine ausreichende Versorgung mit Folsäure in der Schwangerschaft gilt nach umfangreichen Tierversuchen als Voraussetzung für die normale Entwicklung des Ungeborenen. Auch Überdosierungen von Folsäure haben keine negativen Einflüsse auf den Schwangerschaftsverlauf, die Geburt und
die Entwicklung des Kindes.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Eine Einahme von Eisen(II) + Folsäure ist für Säuglinge und Kinder unter zehn Jahren nicht geeignet. Bei Kleinkindern kann schon eine Gesamtdosis von 500 Milligramm Eisen zu einem lebensbedrohlichen Zustand führen.
Warnhinweise
- Stuhluntersuchungen können durch das Medikament verfälscht werden; die Behandlung ist daher vorher abzusetzen.
- Wie bei allen eisenhaltigen Präparaten kann auch dieses Medikament zu einer harmlosen Schwarzfärbung des Stuhls führen.
- Das Medikament darf nicht bei Kindern unter zehn Jahren angewendet werden.
- Während der Schwangerschaft sollte darauf verzichtet werden, das Medikament über einen längeren Zeitraum in der höheren Dosierung von zwei Dragees täglich einzunehmen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Tardyferon-Fol Depot Eisen(II)-sulfat mit Folsäure sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Eisen(II) + Folsäure (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.