Talvosilen Saft
Wirkstoffkombination: Paracetamol + Codein
Wirkung
talvosilen Saft enthält die Wirkstoffkombination Paracetamol + Codein. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von talvosilen Saft.
Die Kombination wird bei mäßigen Schmerzen eingesetzt, wie zum Beispiel Kopfschmerzen oder Regelschmerzen, aber auch bei starken Schmerzen, etwa bei Angina Pectoris oder nach einem Herzinfarkt.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Paracetamol + Codein sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-opioide Schmerzmittel, opioide Schmerzmittel, Schmerzmittel, zu welchen die Wirkstoffkombination Paracetamol + Codein gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- mittelstarke bis starke Schmerzen aller Art
Dosierung
Kleinkinder vom ersten bis zum sechsten Lebensjahr erhalten ein- bis dreimal täglich einen halben bis einen Messbecher.
Schulkinder von sechs bis zwölf Jahren nehmen ein- bis dreimal täglich einen bis zwei Messbecher.
Erwachsene und Jugendliche können bis zu viermal täglich zweieinhalb bis vier Messbecher einnehmen.
Zwischen den einzelnen Gaben sollte ein zeitabstand von mindestens sechs Stunden eingehalten werden.
Die Tageshöchstdosis ist je nach Alter verschieden, die diesbezüglichen Anweisungen des Arztes müssen unbedingt beachtet werden.
Der Saft ist gebrauchsfertig und kann, falls erforderlich, auch vermischt mit Speisen und Getränken eingenommen werden. Eine Einnahme nach den Mahlzeiten kann zu einem verzögerten Wirkungseintritt führen.
Die Dauer der Anwendung bestimmt der Arzt.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- (Benzyl,butyl,ethyl,isobutyl,propyl)4- hydroxybenzoat
- Gelborange S (E 110)
- gereinigtes Wasser
- Krauseminzöl
- Saccharose
- Sahne-Aroma
- Sorbinsäure
- Tragant
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Müdigkeit, leichte Kopfschmerzen, Übelkeit, Verstopfung (Obstipation) und Erbrechen.
Seltene Nebenwirkungen:
Mundtrockenheit, Schlafstörungen, Juckreiz, Hautrötungen, allergische Hautausschläge, Nesselsucht, Kurzatmigkeit und Ohrensausen.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Veränderungen des Blutbildes im Sinne eines allergisch bedingten Mangels an Blutplättchen oder Weißen Blutkörperchen, schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse, akuter allgemeiner pusteliger Hautausschlag).
Besonderheiten:
In höheren Dosen kann es zu Euphorie und Abhängigkeit, Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen, Bewegungsunsicherheiten und Sehstörungen kommen.
Patienten mit gesteigertem Hirndruck oder Kopfverletzungen erleiden bei hohen Dosen manchmal ein Aussetzen des Atems, bei vorbestehenden Lungenfunktionsstörungen kann es zu Wasserstau in der Lunge kommen.
In Einzelfällen ist schon über Bronchialkrämpfe und Überempfindlichkeitsreaktionen wie Quincke-Ödem, Atemnot, Schweißausbruch, Übelkeit, Blutdruckabfall bis hin zum Schock berichtet worden. Ebenfalls Einzelfälle waren Blutbildveränderungen wie Agranulozytose und Panzytopenie.
Leberschäden sind möglich, wenn ein gesunder Erwachsener einmalig mehr als zehn bis zwölf Gramm oder über einen längeren Zeitraum mehr als 7,5 Gramm Paracetamol täglich einnimmt. Diese Grenzwerte sind bei Kindern geringer. Grundsätzlich sollten Schmerzmittel ohne ärztliche Verordnung nicht länger als drei Tage hintereinander und nicht häufiger als an zehn Tagen pro Monat eingenommen werden.
Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Einnahme von Antidepressiva aus der Wirkstoffgruppe der MAO-Hemmer, wie beispielsweise Tranylcypromin, kann es zu einer Verstärkung der Wirkung und zu anderen Nebenwirkungen in nicht vorhersehbarem Ausmaß kommen. Die Kombination darf daher erst zwei Wochen nach dem Ende einer Therapie mit MAO-Hemmern angewendet werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung anderer im Gehirn wirkender Arzneimittel wie Beruhigungs- und Schlafmittel, andere Schmerzmittel, Mittel gegen Allergien und Depressionen, Neuroleptika sowie Alkohol kann die müde machende und den Atem unterdrückende Wirkung verstärkt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, die zu einem schnelleren Abbau von Paracetamol in der Leber führen, können auch durch sonst unschädliche Dosen von Paracetamol Leberschäden hervorgerufen werden. Zu diesen Stoffen gehören bestimmte Schlafmittel und Antiepileptika wie Phenobarbital, Phenytoin und Carbamazepin) sowie das Antibiotikum Rifampicin. Gleiches gilt für Alkoholmissbrauch.
Bei Kombination mit Chloramphenicol kann die Ausscheidung von Chloramphenicol deutlich verlangsamt sein mit dem Risiko der erhöhten Giftigkeit.
Wechselwirkungen zwischen Paracetamol und den Blutverdünnern Warfarin sowie Cumarinen sind bezüglich ihrer klinischen Bedeutung noch nicht zu beurteilen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Mitteln, die zu einer Verlangsamung der Magenentleerung führen, wie Propanthelin, können Aufnahme und Wirkungseintritt von Paracetamol verzögert werden.
Andererseits können in Wechselwirkung mit Mitteln, die zu einer Beschleunigung der Magenentleerung führen, wie zum Beispiel Metoclopramid, Aufnahme und Wirkungseintritt von Paracetamol beschleunigt werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Paracetamol und dem Viren-Hemmer Zidovudin wird die Neigung zur Neutropenie verstärkt. Die Kombination soll daher nur nach ärztlichem Anraten gleichzeitig mit Zidovudin angewendet werden.
Gegenanzeigen
Diese Kombination darf nicht angewendet werden bei- Überempfindlichkeit gegen Paracetamol und/oder Codein
- schwerem Leberschaden (Child Pugh über 9)
- schweren Atemfunktionsstörungen
- Lungenentzündung
- akutem Asthma-Anfall
- Patienten, die aufgrund ihrer erblichen Veranlagung ein besonders aktives CYP2D6-Enzym-System haben. Diese verwandeln Codein in ihrem Körper besonders schnell in Morphin um und können so eine Vergiftung erleiden.
- Abhängigkeit von opioiden Schmerzmitteln
- Bewusstseinsstörungen
- Zuständen mit erhöhtem Hirndruck
- chronisch obstruktiver Atemwegserkrankung (COPD).
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Die Sicherheit der Anwendung der Kombination Paracetamol + Codein in der Schwangerschaft ist für den Menschen nicht belegt. Es liegen auch keine Daten aus Tierversuchen dazu vor.
Paracetamol und Codein können nachgewiesenermaßen den Mutterkuchen durchdringen. Aus Untersuchungen an zahlreichen Mutter-Kind-Paaren haben sich aber keine Hinweise auf einen Zusammenhang zwischen der Anwendung von Paracetamol während der ersten drei bis vier Monate der Schwangerschaft und dem Auftreten von Fehlbildungen ergeben.
Hingegen wurde eine deutliche Verbindung zwischen Missbildungen der Atemwege und der Anwendung von Codein in den ersten vier Monaten der Schwangerschaft festgestellt.
Bei längerer Anwendung von Codein im letzten Schwangerschafts-Drittel können beim Neugeborenen Entzugssymptome auftreten. Nimmt die Mutter Codein, kann es während der Geburt zu Atemaussetzern beim Neugeborenen kommen. Deswegen darf die Kombination bei nahender Geburt oder drohender Frühgeburt nicht eingenommen werden.
Die Kombination von Paracetamol und Codein sollte daher nur nach strenger Abwägung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses durch einen Arzt während der Schwangerschaft angewendet werden.
Paracetamol geht in die Muttermilch über. Es sind zwar bisher keine nachteiligen Folgen für den Säugling bekanntgeworden, doch sollte man die Kombination nur wenn unbedingt nötig während der Stillzeit einsetzen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Codein ist nicht bei Kindern zu verwenden, die jünger sind als zwölf Jahre. Sie wandeln den Wirkstoff besonders schnell im Körper zu Morphin um und können dadurch Atemprobleme bekommen.
Für Kinder ab dem 12. Lebensjahr ist Codein zur Behandlung von akuten, mäßig starken Schmerzen nur geeignet, wenn anzunehmen ist, dass die Schmerzen durch nicht-steroidale Antirheumatika wie Paracetamol oder Ibuprofen (allein) nicht gelindert werden.
Weiterhin darf Codein bei Kindern und Jugendlichen bis 18 Jahre nicht eingesetzt werden, wenn sich diese einer Operation im Bereich der oberen Atemwege (Entfernung der Mandeln oder von Polypen) unterziehen müssen. Auch ohne solche Eingriffe darf Codein in der genannten Altersgruppe nur mit Vorsicht angewendet werden.
Warnhinweise
- Das Reaktionsvermögen kann so weit vermindert sein, dass Autofahren oder das Führen von Maschinen beeinträchtigt sind.
- Bei den ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion ist das Medikament abzusetzen und sofort Kontakt mit einem Arzt aufzunehmen.
- Bei längerem und hochdosiertem Gebrauch des Medikaments besteht die Gefahr eines Wirkungsverlustes und einer Suchtentwicklung.
- Patienten mit einer schweren Störung der Leber- oder Nierenfunktion bedürfen einer schwächeren Dosierung des Medikaments.
- Das Medikament darf nicht bei Kindern unter zwölf Jahren angewendet werden.
- Fünf Milliliter (ein Messbecher) Saft enthalten Kohlenhydrate im Wert von 0,2 Broteinheiten (BE).
- Der enthaltene Farbstoff Gelborange S kann bei Empfindlichen allergische Reaktionen bis zum Asthma hervorrufen.
- Kühl gelagert bleibt der Saft nach Anbruch mindestens sechs Monate haltbar.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad aufbewahrt werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über talvosilen Saft sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Paracetamol + Codein (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.