TAKHZYRO 300 mg Injektionslösung
Wirkstoff: Lanadelumab
Wirkung
TAKHZYRO 300 mg Injektionslösung enthält den Wirkstoff Lanadelumab.
Der Wirkstoff wird bei Patienten ab zwölf Jahren zur regelmäßigen Vorbeugung von wiederkehrenden Anfällen des hereditären Angioödems angewendet.
Es handelt sich dabei um eine seltene Erbkrankheit, die in einem Viertel der Fälle spontan entstehen kann. Bei der Krankheit kommt es zu immer wiederkehrenden Schwellungen der Haut, Schleimhäute und an inneren Organen, die unter Umständen lebensbedrohlich sein können. Schätzungsweise ist etwa einer unter 10.000 bis 50.000 Menschen betroffen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Lanadelumab sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Monoklonale Antikörper, zu welcher der Wirkstoff Lanadelumab gehört.
Dosierung
Die Therapie mit diesem Medikament sollte nur durch einen Arzt begonnen werden, der in der Behandlung von Patienten mit hereditärem Angioödem erfahren ist.
Die empfohlene Dosis zu Beginn der Therapie beträgt eine Durchstechflasche alle zwei Wochen. Bei Patienten, die unter einer Behandlung frei von Angioödem-Anfällen sind, kann alle vier Wochen eine Durchstechflasche genügen, insbesondere bei Patienten mit geringem Körpergewicht.
Das Medikament ist ausschließlich zur Vorbeugung, nicht zur Behandlung akuter Anfälle vorgesehen.
Wurde eine Dosis versäumt, muss der Patient die Injektion so schnell wie möglich nachholen. Dabei ist zwischen den Injektionen ein Abstand von mindestens zehn Tagen einzuhalten.
Das Medikament wird unter die Haut gespritzt. Die Anwendung kann auch durch den Patienten selbst oder eine Betreuungsperson erfolgen, allerdings erst, nachdem sie in der Praxis für die Technik zur Injektion unter die Haut geschult wurden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Natriumchlorid
- Citronensäure-Monohydrat
- Dinatriumphosphat-Dihydrat
- Histidin
- Polysorbat 80
- Wasser für Injektionszwecke
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Reaktionen an der Injektionsstelle
Häufige Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeit, Schwindelgefühl, fleckig-pusteliger Ausschlag, Muskelschmerzen, erhöhte Leberwerte (ALAT, ASAT)
Wechselwirkungen
Bei Lanadelumab als monoklonalem Antikörper sind keine Wechselwirkungen mit gleichzeitig angewendeten anderen Wirkstoffen zu erwarten.
Wie erwartet führt die gleichzeitige Anwendung des biologischen Medikaments C1-Esterase-Inhibitor (gegen akute Angioödem-Anfälle) zu einer Verstärkung der Lanadelumab-Wirkung.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Lanadelumab nicht verwendet werden. Auch ist der Wirkstoff nicht zur Behandlung akuter Anfälle des Angioödems vorgesehen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Bisher gibt es keine oder nur sehr wenige Erfahrungen mit der Anwendung von Lanadelumab in der Schwangerschaft. In Tierexperimenten ergaben sich keine Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen auf die Nachkommen. Aus Vorsicht wird der Arzt dennoch eine Anwendung von Lanadelumab während der Schwangerschaft vermeiden.
Es ist nicht bekannt, ob Lanadelumab in die Muttermilch übergeht. Allerdings sind natürliche Antikörper bekanntermaßen während der ersten Tage nach der Geburt in der Muttermilch zu finden. Ihre Konzentration sinkt dann kurz danach bis auf geringe Spuren ab. Während dieses kurzen Zeitraums kann ein Risiko durch den Wirkstoff für das gestillte Kind nicht ausgeschlossen werden. Anschließend kann Lanadelumab während der Stillzeit angewendet werden, wenn es der Arzt für nötig hält.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Lanadelumab bei Kindern unter zwölf Jahren ist nicht erwiesen. Einen Anwendung in dieser Altersgruppe liegt im Ermessen des Arztes.
Warnhinweise
- Das Medikament kann in Bluttests die Zeit bis zur Gerinnung verzögern und so zu verfälschten Ergebnissen führen.
- Die Behandlung mit dem Medikament sollte nur durch einen Arzt begonnen werden, der Erfahrung mit der Therapie des hereditären Angioödems hat.
- Das Medikament muss bei zwei bis acht Grad Celsius im Kühlschrank gelagert, darf aber nicht eingefroren werden.
- Die Durchstechflasche ist im Umkarton aufzubewahren, um den Inhalt vor Licht zu schützen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über TAKHZYRO 300 mg Injektionslösung sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Lanadelumab (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.