Synarela
Wirkung
Synarela enthält den Wirkstoff Nafarelin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Synarela.
Nafarelin wird bei Wachstum von Gebärmutterschleimhaut außerhalb der Gebärmutter (Endometriose) angewandt. Daneben wird Nafarelin auch zur Vorbereitung auf eine künstliche Befruchtung eingesetzt. In beiden Fällen erfolgt die Behandlung mit dem Wirkstoff in Form eines Nasensprays.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Nafarelin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Hypothalamushormone, zu welcher der Wirkstoff Nafarelin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- symptomatische, durch Bauchspiegelung gesicherte Wucherung der Gebärmutterschleimhaut, wenn eine Unterdrückung der eierstockbedingten Hormonbildung angezeigt ist, sofern die Erkrankung nicht einer chirurgischen Therapie bedarf
- Unempfindlichmachung und Ausschalten der körpereigenen Eireifungsvorgänge für einen begrenzten Zeitraum in Vorbereitung auf die Eierstocksauslösung in Verbindung mit einer kontrollierten Anregung der Eierstöcke, sofern eine ausreichende hormonelle Überwachung gewährleistet ist
Dosierung
Zur Behandlung der Endometriose wird in der Regel morgens ein Sprühstoß in das eine und abends ein Sprühstoß in das andere Nasenloch appliziert (entsprechend 0,4 Milligramm Nafarelin pro Tag). Setzt die Regelblutung nach der Anwendung von zwei Sprühstößen je Tag nicht aus, kann die Tagesdosis auf je zwei Sprühstöße morgens und abends (entsprechend 0,8 Milligramm Nafarelin pro Tag) gesteigert werden.
Begleitend zur künstlichen Befruchtung wird jeweils ein Sprühstoß in jedes Nasenloch morgens und ein Sprühstoß in jedes Nasenloch abends appliziert (entsprechend 0,8 Milligramm Nafarelin pro Tag). Die Tagesdosis muss stets in zwei Einzeldosen, d.h. morgens und abends, angewendet werden.
Art und Dauer der Anwendung
Vor der ersten Anwendung sollte die Pumpe bei abgenommener Schutzkappe sechs- bis siebenmal betätigt werden, damit sich der Mechanismus ordnungsgemäß füllt.
Vorsicht: diese Vernebelungen dürfen Sie nicht inhalieren!
Zunächst bitte die Nase sanft putzen! Den Kopf leicht vorbeugen, ein Nasenloch mit dem Finger schließen, Pumpenspitze in das andere Nasenloch einführen und bei gleichzeitigem Einatmen durch dieses Nasenloch mit dem Daumen fest gegen den Flaschenboden drücken. Dadurch wird exakt eine Einzeldosis freigesetzt. Atmen Sie durch den Mund wieder aus. Wenn der Arzt es verordnet hat, wiederholen Sie den gleichen Vorgang am anderen Nasenloch.
Um ein korrektes Funktionieren der Pumpe zu gewährleisten, sollte die Pumpenspitze ein- bis zweimal pro Woche auf folgende Weise gereinigt werden: Die Flasche bitte waagerecht halten und die Pumpenspitze mit warmem Wasser abspülen. Gleichzeitig sollten Sie sie mit den Fingern oder einem weichen Tuch ca. 15 Sekunden lang abreiben. Anschließend wird die Pumpenspitze mit einem weichen Tuch abgetrocknet. Zuletzt wird die Sicherheitsklammer wieder angelegt und die Schutzkappe fest aufgesetzt. Auf keinen Fall darf die Pumpenspitze mit einem spitzen Gegenstand gereinigt oder die Pumpe auseinander genommen werden.
Es ist wichtig, dass die vorgeschriebene Dosis sowie die zweimal tägliche Anwendung genau eingehalten werden. Ebenso wichtig ist es, die Behandlung auch bei einer Erkältung ohne Unterbrechung durchzuführen. Synarela sollte mindestens 30 Minuten vor der Anwendung von abschwellenden Nasentropfen oder -sprays in die Nase eingesprüht werden. Sollte auf die Anwendung von Synarela mit Niesen reagiert werden, kann es ratsam sein, die Dosis nochmals zu applizieren.
Eine Flasche Synarela reicht für 30 Behandlungstage bei täglicher Anwendung von zwei Sprühstößen oder für 15 Behandlungstage bei täglicher Anwendung von vier Sprühstößen aus. Nach dieser Zeit befindet sich noch ein Rest Lösung in der Flasche. Dieser Lösungsrest sollte nicht verwendet werden. In diesem Fall ist der Nafarelingehalt pro Sprühstoß nicht mehr zu gewährleisten. Dadurch kann die Wirkung der verordneten Therapie auch nicht mehr garantiert werden.
Über die Dauer der Anwendung entscheidet der behandelnde Arzt. Sie richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung.
Die Endometriose-Behandlung mit Synarela sollte zwischen dem zweiten und vierten Tag des Menstruationszyklus eingeleitet werden. Die Anwendungsdauer darf sechs Monate nicht überschreiten.
Die Behandlung im Rahmen der künstlichen Befruchtung kann in der frühen Phase des Zyklus am zweiten Tag oder in der mittleren Phase des Zyklus, etwa 21. Tag, beginnen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Benzalkoniumchlorid
- Essigsäure
- gereinigtes Wasser
- Natriumchlorid
- Sorbitol
Nebenwirkungen
Häufig:
Hitzewallungen, Veränderungen der Libido, trockene Scheide, Kopfschmerzen, Stimmungsschwankungen, Akne
Gelegentlich:
Veränderungen der Kopf- und Körperbehaarung, Erhöhung der Talgausscheidung, Muskelbeschwerden, Gelenkbeschwerden, Brustgrößenveränderung, Durchbruchblutungen, Schmierblutungen, Scheidenausfluss, Erhöhung der Cholesterinwerte, Gewichtszunahme, Wassereinlagerung (Ödeme), Schlafstörungen, Depressionen, Nervosität, Schwitzen, Körpergeruch, Übelkeit und Erbrechen, Schnupfen, Nasenschleimhautreizung
Selten:
Schwäche, Müdigkeit, Anstieg bestimmter Leberwerte (Transaminasen), Kurzatmigkeit, Brustschmerzen, Überempfindlichkeitsreaktionen (Nesselsucht, Hautausschlag, Juckreiz)
Sehr selten oder vereinzelt:
Missempfindungen (Kribbeln, Brennen, Parästhesien), Sehstörungen, Stimmveränderungen, Herzklopfen, Migräne, Gedächtnisstörungen, Rückenschmerzen, Unterbauchschmerzen, Gliederschmerzen, Schwindel, Lungenentzündung, Fibrose der Lunge, Verminderung der weißen Blutkörperchen (Leukopenie), Blutdruckänderung, Verlust von Knochenmasse (Osteolyse), Bildung von Zysten in den Eierstöcken
Besonderheiten:
Zu Beginn der Behandlung kann eine Endometriose verstärkt werden.
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Anwendung von abschwellenden Nasentropfen kann die Wirkung von Nafarelin abschwächen.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen Nafarelin darf der Wirkstoff nicht angewendet werden. Auch die Behandlung von Jugendlichen (jünger als 18 Jahre), Schwangeren und stillenden Müttern mit Nafarelin ist nicht erlaubt.
Frauen mit einem erhöhtem Risiko für Knochenschwund (Osteoporose) oder ungeklärten Blutungen aus der Scheide dürfen nicht mit Nafarelin behandelt werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Nafarelin darf nicht während der Schwangerschaft eingesetzt werden, da der Wirkstoff nach längerer Anwendung die Bildung von Östrogenen unterdrückt. Auf diese Weise können der normale Verlauf einer Schwangerschaft und die Entwicklung des Kindes gestört werden. Vor Therapiebeginn ist eine Schwangerschaft daher unbedingt auszuschließen.
Es ist nicht bekannt, ob Nafarelin in die Muttermilch und damit in den Säugling übergeht. Um Schädigungen des Kindes zu vermeiden, muss vor einer Behandlung mit dem Wirkstoff unbedingt abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Das Anwendungsgebiet schließt eine Behandlung von Kindern mit Nafarelin aus.
Warnhinweise
- Vor Licht, Hitze (über 30 °C) und Frost schützen!
- Bei Einsatz im Rahmen der IVF sollte die Anwendung am Tag der HCG-Gabe beendet werden, spätestens jedoch drei Tage vor der intrauterinen Platzierung der Embryonen. Mindestens 30 Minuten vor Anwendung abschwellender Nasentropfen oder -sprays applizieren. Beeinträchtigung der diagnostischen Tests der Hypophysen-Gonaden-Funktion während und bis zu vier bis acht Wochen nach Ende der Therapie.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Synarela sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Nafarelin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.