Surgam 300-Tabletten
Wirkung
Surgam 300-Tabletten enthalten den Wirkstoff Tiaprofensäure.
Tiaprofensäure wird zur Behandlung von Entzündungen und Schmerzen (leicht bis mäßig stark) bei rheumatischen Weichteilerkrankungen und entzündlich-rheumatischen Erkrankungen (chronischer Polyarthritis) eingesetzt. Weitere Anwendungsgebiete sind:- aktivierte Arthrose
- vom Knochen auf das Gelenk übergehende Entzündung (Osteoarthritis)
- Entzündung der kleinen Wirbelgelenke
- Entzündungen anderer kleiner Gelenke
- Gelenkentzündungen, die durch einen Gicht-Anfall (Erhöhung des Harnsäurespiegels) ausgelöst wurden.
- Morbus Bechterew
- schmerzhafte Entzündungen und Schwellungen nach Verletzungen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Tiaprofensäure sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-steroidale Antirheumatika, Entzündungshemmer, Schmerzmittel, zu welcher der Wirkstoff Tiaprofensäure gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Entzündungen und Schmerzen bei rheumatischen Erkrankungen
- schmerzhafte Schwellungen und Entzündungen nach Verletzungen
Dosierung
Surgam 300-Tabletten können auch bei schmerzhaften Schwellungen oder Entzündungen nach Verletzungen angewendet werden.
Grundsätzlich sollte morgens und abends je eine Tablette zu den Mahlzeiten mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden. Über die Dauer der Behandlung entscheidet der Arzt. Bei rheumatischen Erkrankungen kann eine längere Einnahme notwendig sein.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Maisstärke
- Poloxamer 188
- Talkum
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Magenbeschwerden, Darmbeschwerden, Bauchschmerzen, Verdauungsstörungen, Übelkeit und Erbrechen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Schwindel, Erhöhung der Nierenwerte (Kreatinin und Harnstoff), Veränderungen des Blutbildes (verminderte Zahl der roten und weißen Blutkörperchen).
Seltene Nebenwirkungen:
Schluckstörungen, Geschmacksstörungen, Appetitlosigkeit mit Gewichtsverlust, Ruhelosigkeit, Schlaflosigkeit, Depressionen, Zittern, Magenblutungen, Darmblutungen, Hämorrhoidenblutungen, Nierenentzündungen, Beinkrämpfe, Missempfindungen, Haarausfall, Entzündungen der Haut und der Bindehaut des Auges, allergische Reaktionen mit Hitzewallungen, Atemnot, Hautausschlag, Nesselsucht, Juckreiz, allergischer Schnupfen (Rhinitis), Verengung der Bronchien (Bronchospasmus), Husten, Herzrasen (Tachykardie) und Blutdruckabfall (Hypotonie).
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Lebensbedrohliche Schockreaktionen, Bluterbrechen, Blut im Stuhl, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre eventuell mit Durchbruch der Geschwüre in die Bauchhöhle, schwere allergische Hautreaktionen (wie Stevens-Johnson-Syndrom und Lyell-Syndrom), Reizungen der Blase mit vermehrtem oder vermindertem Harnfluss, blutiger Urin.
Besonderheiten:
Bei älteren Patienten kommt es durch die Einnahme von Tiaprofensäure häufiger zu unerwünschten Wirkungen im Verdauungstrakt, vor allem zu Blutungen und Durchbrüchen, die auch tödlich enden können.
Die Einnahme von Tiaprofensäure ist möglicherweise mit einem geringfügig erhöhten Risiko für Herzinfarkt oder Schlaganfall verbunden. Dieses Risiko wächst, je höher die Dosis ist und je länger die Behandlung dauert. Die empfohlene Dosis oder Behandlungsdauer ist nicht zu überschreiten. Alle Nebenwirkungen verringern sich, je niedriger die Dosis ist und je kürzer der Zeitraum, über den der Wirkstoff angewendet wird.
Wechselwirkungen
Die Anwendung von Tiaprofensäure in Kombination mit anderen nicht-steroidalen Antirheumatika (einschließlich der so genannten Coxibe oder selektiven Cyclooxygenase-2 Hemmer) sollte vermieden werden.
Die Wirkung von Diuretika (entwässernde Mittel) und Antihypertensiva (blutdrucksenkende Mittel) kann durch Tiaprofensäure abgeschwächt werden. In Wechselwirkung mit Schleifendiuretika (spezielle Entwässerungsmittel) kann eine Nierenfunktionsstörung auftreten. Bei gleichzeitiger Gabe von kaliumsparenden Entwässerungsmitteln erhöht sich der Kaliumspiegel im Blutserum mit der Gefahr von Herzrhythmusstörungen.
Gleichzeitige Einnahme von Antikoagulanzien (blutgerinnungshemmende Mittel) können die Blutungsneigung verstärken.
Die Wirkung von ACE-Hemmern (Mittel zur Behandlung von Herzmuskelschwäche und Bluthochdruck) kann abgeschwächt werden.
Die gleichzeitige Gabe von Tiaprofensäure und Methotrexat (Mittel gegen schwere Formen der Polyarthritis) kann zu vermehrten unerwünschten Nebenwirkungen von Methotrexat führen.
Bei gleichzeitiger Gabe von Digoxin (Mittel zur Stärkung der Herzkraft), Phenytoin (Mittel zur Behandlung von Krampfanfällen) oder Lithium (Mittel zur Behandlung geistig-seelischer Störungen) kann Tiaprofensäure deren Wirkung verstärken.
Die nierenschädigende Nebenwirkung von Cyclosporin (Mittel zur Unterdrückung der körpereigenen Abwehrreaktion, Immunologikum) kann verstärkt werden.
Gegenanzeigen
Der Wirkstoff darf nicht angewendet werden bei:- Überempfindlichkeit gegen Tiaprofensäure
- vorangegangenen Überempfindlichkeitsreaktionen mit Beschwerden wie Asthma bronchiale, Nesselsucht oder Gesichtsschwellung (Quincke-Ödem, allergische Sofortreaktion) nach der Einnahme von nicht-steroidalen Antirheumatika und Acetylsalicylsäure
- akuten Blutungen (Magen-Darm-Trakt, Gehirn, Gefäße)
- Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren
- Blutgerinnungsstörungen und Verminderung der Blutplättchen (Thrombozyten)
- schwerer Herzmuskelschwäche
- schweren Lebererkrankungen
- schweren Nierenfunktionsstörungen
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
In den ersten sechs Monaten der Schwangerschaft sollte Tiaprofensäure möglichst nicht eingenommen werden. Wenn es sich nicht umgehen lässt, muss vom Arzt die niedrigste Dosierung verordnet werden. In den letzten drei Monaten der Schwangerschaft ist die Einnahme von Tiaprofensäure strengstens untersagt. Der Wirkstoff kann zur Wehenhemmung führen und Organschädigungen beim Ungeborenen verursachen.
Tiaprofensäure geht in die Muttermilch über. Daher darf der Wirkstoff nicht während der Stillzeit eingenommen werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Eine Anwendung vor dem 18. Lebensjahr sollte nicht erfolgen, da keine ausreichenden Erkenntnisse über die Sicherheit der Behandlung mit Tiaprofensäure im Kindes- und Jugendalter vorliegen.
Warnhinweise
- Das Reaktionsvermögen kann durch die Einnahme des Medikaments so weit beeinträchtigt werden, dass Autofahren und das Führen von Maschinen gefährlich sind.
- Patienten, die in der Vorgeschichte an Magen- und Darmgeschwüren erkrankt waren, müssen sich regelmäßig vom Arzt auf die erneute Bildung von Geschwüren untersuchen lassen.
- Ältere Patienten mit geschwächtem Gesundheitszustand müssen bei der Behandlung sorgfältig ärztlich untersucht werden (Leberfunktion, Nierenfunktion, Herzfunktion).
- Bei Patienten mit Blutgerinnungsstörungen müssen das Blutbild und die Gerinnungswerte regelmäßig während der Behandlung ärztlich kontrolliert werden.
- Das Medikament darf nur unter strenger ärztlicher Aufsicht eingenommen werden.
- Bei längerem Gebrauch des Medikaments können Kopfschmerzen auftreten, die nicht durch erhöhte Dosen des Arzneimittels behandelt werden dürfen.
- Bei Bluthochdruck und/oder leichter oder mittelschwerer Herzmuskelschwäche in der Vorgeschichte ist besondere ärztliche Überwachung nötig, da das Medikament Wassereinlagerungen im Gewebe verursachen kann.
- Bei Auftreten von Störungen der Harnwege während der Behandlung sollte umgehend ein Arzt informiert werden.
- Bei längerer Anwendung können Kopfschmerzen auftreten.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Surgam 300-Tabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Tiaprofensäure (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.