Spiolto Respimat 2,5 Mikrogramm/2,5 Mikrogramm pro Hub Lösung zur Inhalation

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 05.11.2015
Hersteller: Boehringer Ingelheim Pharma GmbH & Co. KG
Wirkstoffkombination: Tiotropium + Olodaterol
Darreichnungsform: Inhalationslösung
Rezeptpflichtig

Wirkung

Spiolto Respimat 2,5 Mikrogramm/2,5 Mikrogramm pro Hub Lösung zur Inhalation enthält die Wirkstoffkombination Tiotropium + Olodaterol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Spiolto Respimat 2,5 Mikrogramm/2,5 Mikrogramm pro Hub Lösung zur Inhalation.

Die Kombination wird bei Patienten mit chronisch verengten Atemwegen (chronisch obstruktiver Lungenerkrankung; COPD) zur Inhalation eingesetzt. Sie erweitert die Bronchien und erleichtert so das Atmen. Aufgrund der langen Wirkungszeit ist die Kombination zur Dauerbehandlung, aber nicht für den akuten Anfall als Notfallmedikament geeignet.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Tiotropium + Olodaterol sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Antiasthmatika, zu welcher die Wirkstoffkombination Tiotropium + Olodaterol gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • chronisch verengte Atemwege (COPD) bei Erwachsenen

Dosierung

Wenden Sie den Inhalator nur einmal täglich an. Inhalieren Sie dabei jeweils zwei Hübe.

Um die richtige Anwendung des Mediakments zu lernen, sollten Sie sich von einem Arzt oder medizinisch-pharmazeutischem Fachpersonal in den Gebrauch des Inhalators einweisen lassen.

Halten Sie den Inhalator mit geschlossener hellgrüner Schutzkappe senkrecht, um ein unbeabsichtigtes Auslösen zu verhindern. Drehen Sie das durchsichtige Gehäuseunterteil in Pfeilrichtung (schwarze Pfeile auf dem Etikett), bis es einrastet (eine halbe Umdrehung). Öffnen Sie die hellgrüne Schutzkappe bis zum Anschlag. Atmen Sie langsam und tief aus, umschließen Sie dann das Ende des Mundstücks mit den Lippen, ohne dass die Luftschlitze verdeckt sind. Halten Sie den Inhalator waagerecht in Richtung Rachen.

Atmen Sie langsam und tief durch den Mund ein, drücken Sie gleichzeitig den Auslöser und atmen Sie weiter so lange wie möglich langsam ein. Halten Sie den Atem möglichst zehn Sekunden lang an oder solange, dass es nicht unangenehm wird.

Diese Schritte wiederholen Sie ein zweites Mal und schließen dann die hellgrüne Schutzkappe bis zur nächsten Anwendung.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

Nebenwirkungen

Häufige Nebenwirkungen:
Mundtrockenheit.

Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schwindel, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Vorhofflimmern, Herzklopfen, Herzrasen, Bluthochdruck, Husten, Verstopfung.

Seltene Nebenwirkungen:
Nasen-Rachen-Entzündung, verschwommenes Sehen, Herzrasen (von einer Stelle über den Herzkammern ausgehend), Sprechstörung, Nasenbluten, Kehlkopfentzündung, Halsentzündung, Zahnfleischentzündung, Übelkeit, Hefepilzinfektion in Mund und Rachen, Blutgefäßschwellung, Nasselsucht, Überempfindlichkeit, Juckreiz, Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen, Harnverhalt, Harnsperre.

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Austrocknung, Bronchialkrämpfe, Nasennebenhöhlenentzündung, Zahnkaries, Schluckstörung, Sodbrennen, Zungenentzündung, Mundschleimhautentzündung, Darmverschlingung, Darmlähmung, allergische Reaktion, Hautausschlag, trockene Haut, Hautinfektion, Hautgeschwüre, Gelenkschwellung, Harnwegsinfektionen.

Besonderheiten:
Die Inhalation hoher Dosen des Medikaments kann zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führen.

Kommt es zu verstärkten Nebenwirkungen an den Augen, ist die Behandlung abzubrechen und ein Arzt zu befragen.

Weil die Nebenwirkung Mundtrockenheit Karies begünstigt, ist auf eine gute Zahnpflege zu achten.

Kommt es zu stark beschleunigtem Puls, erhöhtem Blutdruck und/oder anderen Herz-Kreislauf-Beschwerden, kann es notwendig sein, die Behandlung abzubrechen.

Wechselwirkungen

Die Kombination geht mit anderen Mediakmenten gegen COPD einschließlich kurzwirksamer Mittel zur Bronchialerweiterung und inhalierter Glukokortikoide keine Wechselwirkungen ein.

Die gleichzeitige Anwendung von Tiotropium mit anderen Muskarinrezeptor-Antagonisten (darunter auch: Parkinson-Mittel) wurde nicht untersucht und wird daher nicht empfohlen.

Die gleichzeitige Anwendung anderer Beta-Sympathomimetika (allein oder als Bestandteil einer Kombinationstherapie) kann die Nebenwirkungen von der Kombination verstärken.

Die gleichzeitige Behandlung mit Theophyllin, Coffein, Theobromin, Kortison oder nicht-kaliumsparenden Entwässungsmitteln kann die Kaliumausscheidung durch die Kombination verstärken. Dadurch steigt das Risiko von Herzrhythmusstörungen.

Blutdrucksenker aus der Wirkstoffgruppe der Betablocker können die Wirkung von Olodaterol abschwächen oder aufheben. Solche Betablocker, die allein auf das Herz wirken, können zwar verwendet werden, sind aber mit Vorsicht einzusetzen.

Antidepressiva aus der Wirkstoffgruppe der MAO-Hemmer und trizyklische Antidepressiva sowie Wirkstoffe, die Herzrhythmusstörungen (QT-Verlängerung) hervorrufen, können die Wirkung der Kombination auf das Herz-Kreislauf-System verstärken.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe Tiotropium oder Olodaterol sowie gegen Atropin oder eines seiner chemischen Verwandten wie Ipratropium oder Oxitropium darf die Kombination nicht angewendet werden.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf die Kombination verwendet werden bei
  • Grünem Star (Engwinkelglaukom)
  • gutartiger Prostatavergrößerung
  • Verengung des Harnblasenausgangs (Blasenhalsobstruktion)
  • mittelgradiger bis schwerer Nierenfunktionsstörung (Kreatinin-Clearance unter 50 Milliliter/Minute), weil sich diese verschlimmern kann
  • Herzinfarkt innerhalb des letzten Jahres
  • schlecht behandelbarer oder lebensbedrohlicher Herzrhythmusstörung, insbesondere bei QT-Verlängerung
  • Krankenhausaufenthalten wegen Herzmuskelschwäche innerhalb des letzten Jahres
  • anfallsweisem Herzrasen mit über 100 Schlägen/Minute
  • Patienten mit Herz-Kreislauf-Beschwerden, insbesondere mit Durchblutungsstörungen des Herzmuskels, schwerer Störung der Pumpleistung des Herzens, Herzwandverdickung, Bluthochdruck und Aussackungen der Aorta (Aneurysma)
  • Epilepsie
  • Vergiftung mit Schildddrüsenhormonen (Thyreotoxikose)
  • Patienten, die ungewöhnlich stark auf Beta-Sympathomimetika reagieren.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Es gibt nur wenige Erkenntnisse zur Anwendung von Tiotropium bei schwangeren Frauen. Tierexperimente ergaben keine Hinweise auf direkte oder indirekte schädliche Wirkungen. Für Olodaterol gilt das Gleiche, doch bewirkt es in Experimenten an trächtigen Kaninchen mit sehr hohen Dosierungen ein Absterben der Leibesfrucht. Aus Vorsichtsgründen wird daher empfohlen, die Anwendung der Kombination während der Schwangerschaft zu vermeiden.

Wie andere Beta-2-Sympathomimetika kann Olodaterol aufgrund seines muskelerschlaffenden Effekts die Wehentätigkeit hemmen.

In Tierexperimenten wurden Tiotropium und Olodaterol und/oder ihre Abbauprodukte in der Milch von Ratten nachgewiesen. Es ist jedoch nicht bekannt, ob Tiotropium und/oder Olodaterol beim Menschen in die Muttermilch übergeht. Der Arzt wird daher darüber entscheiden, ob das Stillen fortgesetzt, beziehungsweise unterbrochen oder die Behandlung mit der Kombination fortgesetzt oder unterbrochen werden sollte. Dabei wird er sowohl den Nutzen des Stillens für das Kind als auch den Nutzen der Therapie für die Frau berücksichtigen.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren gibt es keinen Nutzen der Kombination. Die Anwendung in dieser Altersgruppe ist verboten.

Warnhinweise

  • Schwindel und verschwommenes Sehen können Autofahren und das Führen von Maschinen gefährlich machen.
  • Die Inhalation hoher Dosen des Medikaments kann zu einem Anstieg des Blutzuckerspiegels führen.
  • Das Medikament ist nicht zur Linderung akuter Anfälle von Bronchialverengung geeignet.
  • Kommt es zu verstärkten Nebenwirkungen an den Augen, ist die Behandlung abzubrechen und ein Arzt zu befragen.
  • Weil die Nebenwirkung Mundtrockenheit Karies begünstigt, ist auf eine gute Zahnpflege zu achten.
  • Kommt es zu stark beschleunigtem Puls, erhöhtem Blutdruck und/oder anderen Herz-Kreislauf-Beschwerden, kann es notwendig sein, die Behandlung abzubrechen.
  • Das Medikament darf nicht eingefroren werden.
  • Nach Anbruch ist das Medikament noch drei Monate haltbar.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
60 Sprühstoß Inhalationslösung
180 Sprühstoß Inhalationslösung

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Spiolto Respimat 2,5 Mikrogramm/2,5 Mikrogramm pro Hub Lösung zur Inhalation sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Tiotropium + Olodaterol (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.