Sormodren
Hersteller: Abbott GmbH & Co. KG
Wirkstoff: Bornaprin
Darreichnungsform: Tablette
Wirkung
Sormodren enthält den Wirkstoff Bornaprin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Sormodren.
Bornaprin wird eingesetzt, um im Rahmen einer Parkinsonkrankheit speziell die Symptome Zittern (Tremor) und Steifheit (Rigor) zu lindern. Zusätzlich kann der Wirkstoff das übermäßige Schwitzen bei Parkinsonkrankheit verringern.
Bornaprin ist außerdem in der Lage, parkinson-ähnliche so genannte extrapyramidale Symptome, die durch Neuroleptika und ähnliche Wirkstoffe ausgelöst werden, zu verbessern. Dazu gehören die Früh-Dyskinesie und Akathisie.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Bornaprin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Muscarinrezeptor-Antagonisten, Parkinson-Mittel, zu welcher der Wirkstoff Bornaprin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Parkinson-Syndrome, insbesondere Muskelsteifheit und Muskelzittern
- durch Neuroleptika und ähnlich wirkende Arzneimittel verursachte Störungen des Bewegungsablaufs wie früh auftretende Bewegungsstörungen, Unfähigkeit, längere Zeit dieselbe Körperhaltung beizubehalten, sowie Muskelsteifheit und Muskelzittern
- vermehrtes Schwitzen
Dosierung
Die anfängliche Dosis sollte eine halbe Tablette pro Tag betragen (dies entspricht 2 Milligramm Bornaprinhydrochlorid). Die Erhaltungsdosis, bis zu der allmählich erhöht wird, sollte zwischen eineinhalb und drei Tabletten (6 bis 12 Milligramm Bornaprinhydrochlorid) pro Tag liegen, bei vermehrtem Schwitzen bei einer bis zwei Tabletten (4 bis 8 Milligramm Bornaprinhydrochlorid) am Tag.
Die Tabletteneinnahme sollte in zwei bis drei Einzelgaben mit etwas Flüssigkeit während oder kurz nach den Mahlzeiten erfolgen, dadurch lassen sich die unerwünschten Wirkungen auf den Magen-Darm-Trakt mindern. Das Absetzen des Präparats sollte schrittweise und durch Anweisung des Arztes erfolgen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Lactose 1H2O
- Maisstärke
- Calciumhydrogenphosphat 2H2O
- Copovidon
- gereinigtes Wasser
- Kartoffelstärke
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- Talkum
Nebenwirkungen
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Gedächtnisstörungen; Störungen beim Wasserlassen, insbesondere bei
Patienten mit Prostatavergrößerung.
Seltene Nebenwirkungen:
Erbrechen, Sodbrennen, Müdigkeit, Benommenheit, Schwindel, Erregung, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Verwirrtheit, Bewusstseinsstörungen, Halluzinationen, Nervosität.
Nebenwirkungen ohne Angabe zur Häufigkeit:
Abnahme der Schweißdrüsensekretion, Hautrötungen, Unruhe, Mundtrockenheit, zu schneller Herzschlag, Pupillenanpassungsstörungen, Verstopfung, Magenbeschwerden, Übelkeit, unwillkürliche Bewegungsstörungen, Überempfindlichkeitsreaktionen, allergische Hautausschläge.
Wechselwirkungen
Psychopharmaka, Antihistaminika, Antiparkinsonmittel und Spasmolytika können zu einer Verstärkung der Wirkungen und Nebenwirkungen von Bornaprin führen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Chinidin kann es zur Verstärkung der Herz-Kreislauf-Wirkungen kommen. Levodopa kann zusammen mit Bornaprin bestehende Dyskinesien verstärken. Ebenso können späte Dyskinesien, die durch Neuroleptika ausgelöst werden, durch Bornaprin verstärkt werden.
Bornaprin kann die Nebenwirkungen von Pethidin auf das Gehirn verstärken. Gleiches gilt für die zentralnervösen Wirkungen von Alkohol.
Die Wirkung von Metoclopramid und anderen Prokinetika auf den Magen-Darm-Trakt wird durch Bornaprin vermindert.
Gegenanzeigen
Bornaprin darf nicht angewendet werden bei:
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- einer speziellen Form des grünen Stars, dem Engwinkelglaukom
- Verengungen im Magen-Darm-Kanal sowie Darmverschluss
- massiver Erweiterung des Dickdarms (Megacolon)
- akuter Wasseransammlung in den Lungen (Lungenödem)
- Gedächtnisstörungen.
Nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung darf der Wirkstoff eingesetzt werden bei einer gutartigen Prostatavergrößerung mit Restharnbildung sowie bei Erkrankungen, die zu bedrohlichen Herzrhythmusstörungen wie Kammerflattern oder Kammerflimmern führen können.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
In der Schwangerschaft und Stillzeit soll Bornaprin nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung eingesetzt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Der Wirkstoff ist für Kinder und Jugendliche nicht geeignet.
Warnhinweise
- Das Reaktionsvermögen kann vermindert sein.
- Das Sehvermögen kann abgeschwächt werden.
- Die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen kann beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
- Tritt während der Behandlung mit dem Wirkstoff ein akuter Harnverhalt auf, muss vom Arzt ein entsprechendes Gegenmittel eingesetzt werden.
- Der Wirkstoff erhöht das Risiko für zerebrale Krampfanfälle. Dies ist bei entsprechender Veranlagung zu beachten. Bei Patienten mit erhöhter Krampfbereitschaft sollte nur eine niedrige Dosis eingesetzt werden.
- Der Augeninnendruck sollte regelmäßig vom Augenarzt kontrolliert werden.
- Während der Behandlungsdauer sollte die Einnahme von Alkohol vermieden werden.
- Die Behandlung wird mit einer niedrigen Dosis begonnen, die dann schrittweise bis zum Erreichen der optimalen Dosis erhöht wird.
- Die Dosierung wird individuell für den einzelnen Patienten festgelegt.
- Nach einer längeren Anwendung muss die Dosierung zum Beenden der Therapie schrittweise verringert werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Sormodren sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Bornaprin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.