Soolantra 10 mg/g Creme
Wirkung
Soolantra 10 mg/g Creme enthält den Wirkstoff Ivermectin.
Ivermectin ist ursprünglich ein Mittel gegen Wurmbefall, das heute überwiegend in der Tierheilkunde zu diesem Zweck eingesetzt wird. Allerdings wird der Wirkstoff auch noch bei speziellem Wurmbefalll des Menschen eingenommen. Innerlich dient es außerdem zur Behandlung eines schweren und eindeutig festgestellten Befalls mit Krätzmilben.
Ein anderes Anwendungsgebiet beim Menschen ist die äußerliche Behandlung Erwachsener mit Rosacea (Kupferrose). Diese Hautkrankheit zeigt sich vor allem im Gesicht, wo sie entzündliche rote Knötchen und Flecken bildet.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Ivermectin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Mittel gegen Wurmerkrankungen, zu welcher der Wirkstoff Ivermectin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- entzündliche Knötchen und Flecken im Rahmen einer Rosacea (Kupferrose) bei Erwachsenen
Dosierung
Die Creme wird für die Dauer von bis zu vier Monaten einmal täglich angewendet. Falls es nach drei Monaten zu keiner Besserung kommt, wird der Arzt die Therapie abbrechen.
Tragen Sie jeweils eine erbsengroße Menge der Creme auf die Haut in den fünf Bereichen des Gesichts auf: Stirn, Kinn, Nase und beide Wangen. Die Creme ist als dünne Schicht über das ganze Gesicht unter Vermeidung von Augen, Lippen und Schleimhaut zu verteilen. Nach dem Trocknen des Medikaments können Kosmetika aufgetragen werden.
Die Behandlung anderer Hautstellen mit der Creme ist verboten.
Waschen Sie sich nach dem Auftragen des Medikaments gründlich die Hände.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Dimeticon
- Glycerol
- Propyl-4-hydroxybenzoat
- Carbomer
- Cetylalkohol
- Citronensäure-Monohydrat
- gereinigtes Wasser
- Isopropylpalmitat
- Macrogolcetylstearylether
- Methyl-4-hydroxybenzoat
- Natriumedetat
- Natriumhydroxid-Lösung (10 %)
- Oleylalkohol
- Phenoxyethanol
- Propylenglycol
- Sorbitanstearat
- Stearylalkohol
Nebenwirkungen
Einnahme
Sehr seltene Nebenwirkungen:
schwere Hautausschläge (toxisch epidermale Nekrolyse und Stevens-Johnson-Syndrom)
Nebenwirkungen ohne Häufigkeitangabe:
vorübergehender Überschuss unreifer Blutzellen, Leberfunktionsstörungen (einschließlich akuter Leberentzündung), erhöhte Leberwerte, Überschuss an Bilirubin im Blut, Blutim Urin
Äußerliche Anwendung
Häufige Nebenwirkungen:
Brennendes Gefühl auf der Haut
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Hautreizung, Juckreiz, trockene Haut
Wechselwirkungen
Es wurden keine Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen durchgeführt. Nimmt man Ivermectin ein, wird es über ein sehr empfindliches Enzym-System abgebaut. Daher ist Vorsicht geboten, wenn der Wirkstoff gleichzeitig mit Substanzen angewendet wird, die dieses Enzymsystem hemmen. Zusammen mit den AntiepileptikaCarbamazepin, Phenobarbital und Phenytoin, dem TuberkulosemittelRifampicin, aber auch mit Johanniskraut (gegen Depressionen) und Makrolid-Antibiotika kann es zu einer Wirkungsverstärkung kommen.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff darf Ivermectin nicht eingesetzt werden.
Da der Wirkstoff nicht bei Patienten mit Nieren- oder Leberfunktionsstörungen untersucht wurde, ist er bei diesem Personenkreis nur mit Vorsicht anzuwenden.
Ivermectin ist nicht zur Vorbeugung gegen Wurmerkrankungen durch Fadenwürmer oder gegen Anguillulosis geeignet. In Studien konnte keine Wirksamkeitim Sinne einer Abtötung oder Verhinderung der Reifung von infektiösen Wurmlarven beim Menschen nachgewiesen werden. Besonders ausgewachsene Fadenwürmer sind unempfindlich gegen Ivermectin.
Besondere Vorsicht wir dder Arzt bei Befall der Augen mit Fadenwürmern (Onchozerkose) walten lassen, weil diese Patienten häufug schwerere Nebenwirkungen ziegen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Bisher gibt es keine oder nur begrenzte Studien zur Anwendung von Ivermectin bei Schwangeren. Deshalb wird die Anwendung während der Schwangerschaft vorsichtshalber nicht empfohlen und bleibt auf Fälle beschränkt, in denen sie unumgänglich ist.
Ivermectin gelangt schon nach Einnahme nur geringer Mengen in die Muttermilch. Die Belastung der Muttermilch nach äußerlicher Anwendung wurde nicht untersucht. Die zur Verfügung stehenden Erfahrungen aus Tierexperimenten haben gezeigt, dass Ivermectin in die Muttermilch übergeht. Ein Risiko für das gestillte Neugeborene/Kind kann nicht ausgeschlossen werden. Der Arzt wird die Entscheidung darüber fällen, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob die Behandlung mit Ivermectin beendet oder unterbrochen werden soll.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Sicherheit und Wirksamkeit der innerlichen Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 15 Kilogramm Körpergewicht ist nicht erwiesen. Gleiches gilt für die äußerliche Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren. Ein Einsatz in dieser Altersgruppe liegt im Ermessen des Arztes.
Warnhinweise
- Die enthaltenen Konservierungsstoffe, sogenannte Parabene, können Überempfindlichkeitsreaktionen, auch Spätreaktionen, hervorrufen.
- Nach Anbruch ist die Creme noch sechs Monate haltbar.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Soolantra 10 mg/g Creme sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Ivermectin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.