Solosin Tropfen
Wirkung
Solosin Tropfen enthalten den Wirkstoff Theophyllin.
Theophyllin wird bei mäßig schwerem bis schwerem Asthma bronchiale zusammen mit Beta-2-Adrenozeptor-Agonisten und Glukokortikoiden angewendet. Der Wirkstoff eignet sich sowohl für die Vorbeugung nächtlicher Asthmabeschwerden als auch für die Therapie eines akuten Asthmaanfalls.
Zusammen mit Beta-2-Adrenorezeptor-Agonisten und Muscarinrezeptorantagonisten wird Theophyllin gegen COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) und chronische Bronchitis eingesetzt.
Im Unterschied zu Glukokortikoiden und Beta-2-Adrenozeptor-Agonisten kann Theophyllin nur oral oder intravenös verabreicht und nicht inhaliert werden. Im Handel sind vor allem Depotvarianten des Wirkstoffs erhältlich, die eine gleichmäßige Wirkstoffabgabe über einen längeren Zeitraum gewährleisten.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Theophyllin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Xanthinderivate, Antiasthmatika, zu welcher der Wirkstoff Theophyllin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Verhütung und Behandlung von Atemnotzuständen aufgrund einer Verengung der Bronchien bei Asthma und chronischen Erkrankungen mit Verengung der Atemwege
Dosierung
Die Tropfen werden nach den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen.
Kinder von einem bis fünf Jahren erhalten zehn bis 35 Tropfen dreimal täglich.
Kinder von sechs bis acht Jahren nehmen dreimal täglich 35 bis 45 Tropfen.
Kinder von acht bis zwölf Jahren nehmen 40 bis 60 Tropfen dreimal täglich.
Kinder von zwölf bis 16 Jahren bekommen 60 bis 80 Tropfen dreimal täglich.
Erwachsene und Jugendliche ab 17 Jahren nehmen 50 bis 70 Tropfen dreimal täglich.
Patienten, die sonst nicht mit theophyllinhaltigen Präparaten behandelt werden, können zur Behandlung akuter Luftnotanfälle 48 Tropfen (verdünnt in einem Glas Wasser) einnehmen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Propyl-4-hydroxybenzoat
- gereinigtes Wasser
- Kaliumsorbat als Konservierungsmittel
- Methyl-4-hydroxybenzoat
- Natrium-2-carbamoylphenoxyacetat
- o-Carbamoylphenoxyessigsäure-Natriumsalz (Lösungsvermittler)
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Unruhe, Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Gliederzittern, niedriger Blutdruck, Herzschlagbeschleunigung, Herzklopfen
Seltene Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen (Hautreaktionen, Juckreiz, Nesselsucht, Fieber, Verringerung der Blutplättchen, Verkrampfung der Bronchien)
Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Sodbrennen, Harndrang, Herzrhythmusstörungen, Elektrolytveränderungen (Erhöhung des Kreatinins im Blut, Erhöhung des Blutkaliumspiegels, Erhöhung der Blutzuckerwerte)
Besonderheiten:
Vor allem bei einer Überdosierung von Theophyllin kann es zu Krampfanfällen (Epilepsien), plötzlichem Blutdruckabfall, Herzrhythmusstörungen sowie schweren Magen-Darm-Beschwerden mit Blutungen und Muskelzerstörungen (Rhabdomyolyse) kommen.
Wechselwirkungen
Die Wirkung von Theophyllin kann durch Anwendung weiterer Wirkstoffe aus der Gruppe der Xanthinderivate wie Coffein (im Kaffee) verstärkt werden. Auch durch Kombination mit folgenden Wirkstoffen wird Theophyllin in seiner Wirkung verstärkt:- Beta-2-Sympathomimetika
- Estrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung ("Antibabypille")
- Makrolid-Antibiotika wie Erythromycin und weitere Antibiotika wie Gyrasehemmer, Imipenem, Isoniazid, Ciprofloxacin und Enoxacin
- Kalziumkanalblocker wie Verapamil und Diltiazem
- Tiabendazol, einem Mittel gegen Wurmerkrankungen
- Cimetidin und Ranitidin, H2-Rezeptorenblocker
- Grippe-Impfstoffe
- Allopurinol, einem Gichtmittel
- Ticlopidin, einem Thrombozytenaggregationshemmer
- Antiarrhythmika wie Mexiletin und Propafenon
- Propranolol, einem Betablocker
- Interferon alfa-2a und Interferon alfa-2b, die in der Immuntherapie eingesetzt werden.
- Johanniskraut
- Rifampicin, einem Antibiotikum
- Antiepileptika wie Carbamazepin, Phenytoin und Primidon
- Barbiturate aus der Gruppe der Schlafmittel
- Sulfinpyrazon, einem Gichtmittel.
Theophyllin schwächt die Wirkung von Betablockern und des antidepressiv wirkenden Lithiums ab.
Gegenanzeigen
Theophyllin darf bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff nicht angewendet werden. Auch bei akuten Herzrhythmusstörungen oder einem jüngst erlittenen Herzinfarkt ist die Behandlung mit dem Wirkstoff nicht erlaubt.Bei folgenden Erkrankungen darf Theophyllin nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den behandelnden Arzt eingesetzt werden. Dazu gehören:
- schwerer Bluthochdruck
- unkontrollierte Herzenge (instabile Angina Pectoris)
- Herzmuskelerkrankung mit Größenzunahme des Herzens (hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie), die nicht mit einer Leistungserhöhung einhergeht und bei der es zu einer Verengung der Blutflusswege im Herzen kommt
- Neigung zu Herzrhythmusstörungen, die mit einer Beschleunigung des Herzschlags verbunden ist
- Schilddrüsenüberfunktion
- Epilepsie
- Magen-Darm-Geschwüre
- Leber- und Nierenfunktionsstörungen
- Porphyrie, bei der der Abbau des roten Blutfarbstoffs (Hämoglobin) gestört ist.
In folgenden Fällen verringert sich die Ausscheidung von Thephyllin, was zu einer Wirkungsverstärkung führt. Die Dosierung muss deshalb dementsprechend gesenkt werden:
- Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz)
- eingeschränkte Leberfunktion
- eingeschränkte Nierenfunktion
- Lungenentzündung
- Infektionen durch Viren
- schwerer Sauerstoffmangel
- ältere Patienten und Säuglinge.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Theophyllin kann über die Plazenta in den Embryo gelangen und dort möglicherweise zu einer gestörten Entwicklung des Herz-Kreislauf-System des Ungeborenen führen. Aus diesem Grund sollte Theophyllin nur nach strenger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den behandelnden Arzt angewendet werden. Beachtet werden muss auch der wehenhemmende Effekt von Theophyllin am Ende einer Schwangerschaft. Wenn die Mutter den Wirkstoff eingenommen hat, muss das Neugeborene sorgfältig auf eventuelle Theophyllin-Wirkungen überwacht werden.
Da Theophyllin über die Muttermilch in den Säugling gelangt, sollte vor einer Behandlung mit dem Wirkstoff abgestillt werden, um Schädigungen des Kindes zu vermeiden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder erhalten eine Dosierung von Theophyllin, die ihrem Körpergewicht angepasst ist. Kinder ab sechs Monaten benötigen im Vergleich zu nichtrauchenden Erwachsenen eine höhere Dosis Theophyllin (bezogen auf das Körpergewicht), weil sie den Wirkstoff schneller ausscheiden. Im Gegensatz hierzu ist bei Säuglingen unter sechs Monaten die Theophyllinausscheidung verlangsamt. Daher benötigen diese Kinder verhältnismäßig geringere Dosierungen.
Warnhinweise
- Das Medikament kann das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
- Rauchen, starker Konsum von Alkohol sowie eiweißreiche und kohlenhydratarme Ernährung vermindern die Wirkung des Medikaments. Dadurch kann eine höhere Dosierung nötig sein.
- Die Dosis des Medikaments muss dem Alter und dem Körpergewicht angepasst werden.
- Bei Patienten mit eingeschränkter Funktion der Leber und der Nieren ist die Theophyllin-Ausscheidung sehr häufig verlangsamt. Um Vergiftungen zu vermeiden, erhalten solche Patienten geringere Dosen und Dosis-Steigerungen müssen mit besonderer ärztlicher Vorsicht erfolgen.
- Ältere, schwerkranke und/oder intensivtherapierte Patienten haben ein erhöhtes Vergiftungsrisiko. Die Anwendung des Medikaments muss daher bei ihnen mit geringerer Dosierung und besonderer ärztlicher Vorsicht erfolgen.
- Bei Patienten mit einem Analgetika-Asthma-Syndrom kann es aufgrund des im Medikament enthaltenen Lösungsvermittlers zu einer lebensbedrohlichen Verstärkung eines Asthmaanfalls kommen.
- Enthaltene Hilfsstoffe können Überempfindlichkeitsreaktionen hervorrufen.
- Bei Rauchern muss gegebenenfalls die Dosis erhöht werden.
- Bei älteren Patienten muss die Dosis gegebenenfalls verringert werden.
- Regelmäßige Kontrollen der Wirkstoffkonzentration im Blut sind notwendig.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Solosin Tropfen sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Theophyllin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.