Skilarence 120 mg magensaftresistente Tabletten
Wirkung
Skilarence 120 mg magensaftresistente Tabletten enthalten den Wirkstoff Fumarsäureester. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Skilarence 120 mg magensaftresistente Tabletten.
Fumarsäureester (Dimethylfumarat und Ethylhydrogenfumarat) werden bei mittelschweren bis schweren Formen der Schuppenflechte als innerlich anzuwendendes Mittel, etwa als Tablette, eingesetzt. Sie kommen zur Anwendung, wenn eine äußerliche Behandlung zur Bekämpfung der Schuppenflechte nicht ausreicht.
Außerdem können Fumarsäureester (in Form von Dimenthylfumarat) auch zur Bekämpfung von schubförmig verlaufenden Formen der Multiplen Sklerose eingesetzt werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Fumarsäureester sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Immunstärkende und -schwächende Mittel, innerlich anzuwendende Mittel gegen Schuppenflechte, Mittel gegen Schuppenflechte und Verhornungsstörungen, Entzündungshemmer, zu welcher der Wirkstoff Fumarsäureester gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- mittelschwere bis schwere Schuppenflechte Erwachsener, die nur mit Medikamenten zum Einnehmen behandelt werden kann
Dosierung
Das Medikament darf nur unter Anleitung und Aufsicht eines in der Diagnose und Behandlung von Schuppenflechte erfahrenen Arztes verwendet werden.
Zur Verbesserung der Verträglichkeit wird empfohlen, die Behandlung mit einer niedrigen Dosis zu beginnen und diese nachfolgend schrittweise zu steigern. In der ersten Woche wird einmal täglich eine 30-Milligramm-Tablette abends eingenommen. Dafür steht ein geeignetes Präparat zur Verfügung. In der zweiten Woche nehmen Sie jeweils eine 30-Milligramm-Tablette morgens und abends. In der dritten Woche wird das Medikament dreimal täglich eingenommen (je eine Tablette morgens, mittags und abends). Ab der vierten Woche wird der Arzt die Behandlung auf eine einzige 120-Milligramm-Tablette abends umstellen. Diese Dosis wird dann in den folgenden fünf Wochen um jeweils eine 120-Milligramm-Tablette pro Woche durch Einnahme zu unterschiedlichen Tageszeiten gesteigert. Die zulässige maximale Tagesdosis beträgt dreimal zwei 120-Milligramm-Tabletten.
Wenn eine bestimmte Dosissteigerung nicht vertragen wird, kann der Arzt die Dosis vorübergehend auf die zuletzt vertragene Dosis vermindern.
Wenn vor Erreichen der Höchstdosis ein Behandlungserfolg eintritt, ist keine weitere Dosissteigerung erforderlich. Haben sich die Hautbeschwerden deutlich verbessert, wird der Arzt die tägliche Dosis des Medikaments allmähliche auf die geringste zum Erhalt des guten Hautzustandes nötige Dosis vermindern. Dosisänderungen können auch notwendig sein, falls sich unnormale Laborwerte einstellen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Indigocarmin (E 132)
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- Talkum
- Titandioxid (E 171)
- Croscarmellose-Natrium
- Lactose-Monohydrat
- Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1)
- Natriumhydroxid
- Simeticon
- Triethylcitrat
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen bei der Behandlung von Schuppenflechte
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Gesichtsrötung und Hitzegefühl am Anfang der Behandlung und zum Ende hin abnehmend, Durchfall, leichte Formen von Mangel an Lymphozyten,
Häufige Nebenwirkungen:
Völlegefühl, Oberbauchkrämpfe, Blähungen, schwere Formen von Lymphozyten-Mangel, vorübergehender Überschuss an unreifen Blutkörperchen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übelkeit, Müdigkeit, Benommenheit, Kopfschmerzen, Leberwerterhöhung; Ausscheidung von Eiweiß im Harn; erhöhter Kreatinin-Wert im Blut.
Sehr seltene Nebenwirkungen
Bleibender Überschuss an unreifen Blutzellen, bleibender Mangel an allen Blutzellen, Blutkrebs (akute lymphatische Leukämie), allgemeine Knochenschmerzen, Erhöhung der Alkalischen Phosphatase.
Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Niererenversagen, Infektionen (Einzelfälle bei Patienten mit schwerem Mangel an weißen Blutkörperchen).
Nebenwirkungen bei der Behandlung Multipler Sklerose:
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Durchfall, Übelkeit, Oberbauch-Schmerzen, Bauchschmerz, Ketonkörper im Urin.
Häufige Nebenwirkungen:
Magen-Darm-Entzündung, Lymphozyten-Mangel, Mangel an weißen Blutkörperchen, Brennen, Hitzewallung, Erbrechen, Verdauungsstörung, Magenschleimhautentzündung, Magen-Darm-Erkrankung, Juckreiz, Ausschlag, Hautrötung, Eiweiß im Urin (auch Albumin), Wärmegefühl, erniedrigte Zahl weißer Blutkörperchen, erhöhte Leberwerte (ALAT, ASAT).
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeit.
Besonderheiten:
Vor der Behandlung und auch in regelmäßigen Abständen während der Therapie wird der Arzt ein großes Blutbild anfertigen und die Leber- und Nierenwerte prüfen.
Bei der Behandlung kann ein Hitzegefühl auftreten, das wahrscheinlich auf leichte allergische Reaktionen zurückzuführen ist. In seltenen Fällen führt dieses Gefühl zu Krankenhausaufenthalten. Eine Einnahme von 325 Milligramm Acetylsalicylsäure ohne magensaftresistenten Überzug 30 Minuten vor der Einnahme von Fumarsäureester kann das Auftreten und den Schweregrad des Hitzegefühls mindern. Eine langfristige Anwendung von Acetylsalicylsäure zur Behandlung von Hitzegefühl wird jedoch nicht empfohlen.
Entwickelt ein Patient eine schwerwiegende Infektion, wird der Arzt ein Aussetzen der Behandlung in Erwägung zu ziehen und Nutzen und Risiken vor Wiederaufnahme der Therapie überprüfen. Daher sind Anzeichen einer Infektion dem Arzt mitzuteilen. Patienten mit schwerwiegenden Infektionen dürfen die Behandlung erst nach Abklingen der Infektion wieder aufnehmen.
Bisher führten Behandlungen mit Fumarsäureestern vereinzelt zu Verminderung von Abwehrzellen (Lymphozyten) im Blut. Es kam dabei in der Folge zu Infektionen mit ungewöhnlichen Bakterien, einer speziellen Krebsform (Kaposi-Sarkom) oder Gehirnerkrankung (progressive multifokale Leukenzephalie; PML). Es kann davon ausgegangen werden, dass die durch Fumarsäureester verursachte Schwächung der körpereigenen Abwehr zu den Erkrankungen führt.
Wechselwirkungen
Fumarsäureester wurden nicht in Kombination mit Zytostatika oder Immunstärkenden oder -schwächenden Mitteln untersucht. Daher wird der Arzt bei der gleichzeitigen Anwendung Vorsicht walten lassen. Auch Impfungen während der Behandlung mit dem Wirkstoff wurden nicht untersucht. Es ist
nicht bekannt, ob eine Behandlung die Wirksamkeit von Impfstoffen vermindert. Lebendimpfstoffe könnten ein erhöhtes Risiko einer Infektion mit sich bringen. Der Arzt wird sie also nicht verabreichen, außer wenn in Ausnahmefällen das mögliche Risiko das Risiko einer Nichtimpfung überwiegt.
Während der Behandlung sollte die gleichzeitige (auch äußerliche) Anwendung von anderen Abkömmlingen der Fumarsäure unterbleiben. Ansonsten könnte es zur Anreicherung des Wirkstoffs im Körper und Überdosierungen kommen.
Bei Patienten mit Multipler Sklerose häufig angewendete Wirkstoffe wie Interferon beta-1a (in den Muskel gespritzt) und Glatiramer verändern ihre Wirkung in Gegenwart von Fumarsäureester nicht.
Eine gleichzeitige Behandlung mit nierenschädlichen Stoffen wie Aminoglycosid-Antibiotika, Entwässerungsmitteln, nicht-steroidalen Antirheumatika oder Lithium (gegen Depressionen und Psychosen) kann das Risiko von Nebenwirkungen an der Niere erhöhen.
Obwohl eine Wechselwirkung nicht erwartet wird, sollten statt der "Pille" nicht-hormonelle Verhütungsmethoden während der Behandlung verwendet werden.
Gegenanzeigen
Bei bekannter Überempfindlichkeit gegen Fumarsäureester oder verwandte Wirkstoffe sollten Fumarsäureester weder gegen Schuppenflechte, noch bei Multipler Sklerose eingesetzt werden. Fumarsäureester dürfen gegen Schuppenflechte nicht angewandt werden bei Patienten mit:- schweren Magen-Darm-Erkrankungen, wie zum Beispiel Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren
- schweren Nieren- und Lebererkrankungen
- pustulöser Schuppenflechte und leichten Formen der gemeinen Schuppenflechte.
- niedriger Zahl weißer Blutkörperchen
- schwerer Nieren- oder schwerer Leberfunktionsstörung
- schwerer aktiver Magen-Darm-Erkrankung.
Vor Beginn einer Multiple-Sklerose-Therapie muss der Arzt die Zahl der Lymphzellen (Lymphozyten) bestimmen und eine Magnetresonanz-Tomografie (MRT) des Gehirns anfertigen. Die Lymphozyten-Zahl muss alle drei Monate, wenn nicht öfter, untersucht werden. Zeigen sich Zeichen einer Gehirnschädigung, ist die Behandlung sofort abzubrechen.
Auch vor der Schuppenflechte-Therapie ist die Lymphozytenzahl ärztlich zu bestimmen und muss alle vier Wochen kontrolliert werden. Auch hier bedingt ein starker Abfall ein Ende der Behandlung.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Bisher gibt es keine Anzeichen einer fruchtschädigenden Wirkung von Fumarsäureestern beim Menschen. Allerdings haben Tierexperimente sehr wohl Missbildungen an den Nachkommen gezeigt. Für Schuppenflechte gilt daher ein Anwendungsverbot des Wirkstoffs für Schwangerschaft und Stillzeit.
Die Anwendung zur Bekämpfung von Multipler Sklerose während der Schwangerschaft und bei Frauen im gebärfähigen Alter, die nicht zuverlässig verhüten, wird nicht empfohlen. Der Wirkstoff sollte nur eingesetzt werden, wenn es der Arzt für unbedingt nötig hält und er den Nutzen für die Mutter über das mögliche Risiko für das Ungeborene stellt.
Ein Übergang des Wirkstoffs in die Muttermilch kann nicht ausgeschlossen werden, deshalb ist eine Anwendung während der Stillzeit ebenfalls möglichst zu unterlassen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Schuppenflechte bei Kindern unter 18 Jahren sollte nicht mit Fumarsäureester behandelt werden.
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Fumarsäureester bei Kindern und Jugendlichen im Alter von zehn bis 18 Jahren ist nicht durch klinische Studien erwiesen. Die Anwendung liegt daher im Ermessen des Arztes. Da Multiple Sklerose bei Kindern unter zehn Jahren nicht vorkommt, ist der Wirkstoff nicht zur Anwendung bei Personen dieser Altersgruppe geeignet.
Warnhinweise
- Während der Behandlung mit dem Medikament sind regelmäßige ärztliche Blutbildkontrollen, zu Beginn der Behandlung alle 14 Tage, erforderlich.
- Während der Behandlung mit dem Medikament sind regelmäßige ärztliche Kontrollen der Leber- und Nierenwerte erforderlich.
- Bei weniger als 3.000 weiße Blutkörperchen pro Kubikmillimeter Blut oder erhöhten Kreatininwerten ist die Behandlung sofort abzubrechen.
- Während der Behandlung kann die Anfälligkeit für Infektionen gesteigert sein.
- Das Medikament enthält Laktose (Milchzucker), die von manchen Patieten schlecht vertragen wird.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Skilarence 120 mg magensaftresistente Tabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Fumarsäureester (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.