Sandimmun Optoral 25mg/-100mg Kapseln
Wirkung
Sandimmun Optoral 25mg/-100mg Kapseln enthalten den Wirkstoff Ciclosporin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Sandimmun Optoral 25mg/-100mg Kapseln.
Ciclosporin dient in Kombination mit anderen, das körpereigene Immunsystem unterdrückenden Arzneimitteln (Immunologika) zur Vorbeugung einer Transplantatabstoßung bei Verpflanzungen von Niere, Herz, Lunge, Leber, Knochenmark oder Bauchspeicheldrüse.
Außerdem kann es zur Behandlung schwerer Formen der Aderhautentzündung des Auges verwendet werden, sofern übliche Therapien nicht wirken und Erblindungsgefahr besteht.
Ciclosporin wird weiterhin bei schwer therapierbaren Formen von Autoimmunerkrankungen wie schwerster Psoriasis oder rheumatoider Arthritis eingesetzt. Bei einer Neurodermitis ist das Immunsystem ebenfalls übermäßig aktiv, sodass diese Erkrankung mit Ciclosporin behandelt werden kann.
Beim nephrotischen Syndrom, bei dem die Nieren vor allem massenhaft Eiweiß ausscheiden, dient Ciclosporin als Reservemittel.
Ciclosporin kann über den Mund als Lösung und Kapseln gegeben werden, eignet sich aber auch zur Injektion mittels Spritze.
In Form von Augentropfen wird es bei Hornhautentzündung sowie trockenen Augen eingesetzt, wenn andere Maßnahmen nicht erfolgreich waren.
Es gibt auch die Anwendung einer Ciclosporin-Zubereitung zum Einatmen. Sie verhindert die Gewebeabstoßung nach einer Lungentransplantation.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Ciclosporin sind vertiefende Informationen verfügbar:
- Entzündungen
- Schuppenflechte
- Transplantatabstoßung
- entzündlich-rheumatische Erkrankungen
- Neurodermitis
- Ekzeme
- Bindehautentzündung
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Immunstärkende und -schwächende Mittel, Entzündungshemmer, zu welcher der Wirkstoff Ciclosporin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Abstoßungsvorbeugung nach Transplantation von Niere, Leber, Herz, Herz-Lunge, Lunge und Bauchspeicheldrüse
- Behandlung der Transplantat-Abstoßung bei Patienten, die zuvor andere Mittel zur Immunsystemunterdrückung erhalten haben
- Vorbeugen der Transplantat-Abstoßung nach Knochenmark-Übertragung
- Vorbeugung und Therapie der Graft-versus- Host-Krankheit (eine Immunreaktion des Transplantats gegen den Empfängerorganismus)
- bestehende, nichtinfektiöse Uveitis intermedia (eine Entzündung des mittleren Augenabschnittes) oder Uveitis posterior (eine Entzündung des hinteren Augenabschnittes) mit Erblindungsgefahr, soweit die übliche Therapie nicht anspricht oder unvertretbare Nebenwirkungen auftreten
- Eiteransammlung und Entzündung der Aderhaut und meist auch Regenbogenhaut des Auges mit wiederholt entzündlichem Befall der Netzhaut
- schwerste therapieunempfindliche Formen der Schuppenflechte, insbesondere vom Plaque-Typ, die mit einer üblichen, im ganzen Körper verfügbar gemachten Therapie nicht ausreichend behandelbar sind
- schwere, bereits mit Kortison behandelte oder nicht mehr mit Kortison behandelbare Nierenfunktionsstörung infolge von Nierenkörperchenerkrankungen wie glomerulärer Minimalveränderungen, fokaler segmentaler Glomerulosklerose (Vernarbung der Nierenkörperchen als Endstadium aller Erkrankungen, die mit einem Untergang von Nierengewebe einhergehen) oder membranöser Glomerulonephritis (eine entzündliche Autoimmunerkrankung der Nierenkörperchen) bei Erwachsenen und Kindern, bei denen Glukokortikoide oder Alkylanzien entweder nicht ausreichend wirksam oder aufgrund ihrer Risiken nicht vertretbar sind
- schwere aktive rheumatoide Arthritis (eine rheumatische Erkrankung mit Gelenkentzündung) bei Patienten, bei denen sich eine herkömmliche Therapie einschließlich mindestens eines stark wirksamen Basistherapeutikums als ungeeignet erwiesen hat
- schwere therapieunempfindliche Formen einer länger bestehenden Neurodermitis, die mit einer herkömmlichen Therapie nicht ausreichend behandelbar sind
Dosierung
Das Medikament wird nach Körpergewicht des Patienten dosiert. Im allgemeinen kommen so hohe Dosen zur Anwendung, dass Kapseln zu 100 Milligramm Ciclosporin die Basis der Behandlung bilden. Die Kapseln zu 25 Milligramm sowie die ebenfalls verfügbaren zu 10 und 50 Milligramm dienen vorwiegend zur Feineinstellung der Dosis, die aufgrund des Körpergewichtes des Patienten erforderlich ist. Ganz Allgemein gelten folgende Dosierungsrichtlinien:
Organverpflanzungen
Vier bis zwölf Stunden vor der Transplantationsoperation werden als Einzeldosis zehn bis 14 Milligramm Ciclosporin pro Kilogramm Körpergewicht gegeben. Für eine bis zwei Wochen nach dem Eingriff wird diese tägliche Dosierung beibehalten. Danach wird unter Kontrolle der Blutkonzentration an Ciclosporin die Dosierung schrittweise vermindert, bis eine Dauerdosierung
von zwei bis sechs Milligramm Ciclosporin pro Kilogramm Körpergewicht täglich erreicht ist.
Knochenmarksverpflanzungen
Zur Einleitung der Behandlung wird die erste Dosis von 12,5 bis 15 Milligramm Ciclosporin pro Kilogramm Körpergewicht am Tage vor der Transplantation verabreicht. Die gleiche Tagesdosis wird nach dem Eingriff etwa fünf Tage lang gegeben. Danach wird die Behandlung mit 12,5 Milligramm Ciclosporin pro Kilogramm Körpergewicht täglich mindestens drei bis sechs Monate (vorzugsweise sechs Monate lang) fortgesetzt, bevor die Dosis schrittweise vermindert und das Medikament schließlich abgesetzt werden kann. Dieser Vorgang kann bis zu einem Jahr dauern. Eine nach dem Absetzen des Medikaments auftretende Abstoßungsreaktion (Graft-versus-Host-Krankheit) kann erneut mit Ciclosporin behandelt werden, bei mildem chronischem Verlauf mit niedrigen Dosen.
Aderhautentzündung des Auges
Zu Beginn der Behandlung werden fünf bis zehn Milligramm Ciclosporin pro Kilogramm Körpergewicht als Einzeldosis oder verteilt auf mehrere Gaben täglich eingenommen. Die Behandlung wird fortgesetzt, bis eine Besserung der Entzündung und der Sehkraft eintritt.
Schwerste Formen der Schuppenflechte
Zur Einleitung einer raschen Krankheits-Rückbildung werden 2,5 Milligramm Ciclosporin pro Kilogramm Körpergewicht täglich, aufgeteilt auf zwei Einzeldosen, verabreicht. Tritt nach einem Monat keine Besserung des Hautbefundes ein, kann die Tagesdosis in Schritten von einem Milligramm Ciclosporin/Kilogramm Körpergewicht bis auf maximal fünf Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht täglich angehoben werden. Zur Weiterbehandlung wird der Arzt den Patienten auf die niedrigste noch wirksame Dosis einstellen.
Nephrotisches Syndrom
Die Ciclosporin-Dosis soll den für diese Krankheit typischen Eiweißverlust einschränken, aber nicht die Nierenfunktion beeinträchtigen. Zur Einleitung einer raschen Rückbildung des nephrotischen Syndroms werden bei Erwachsenen fünf Milligramm Ciclosporin pro Kilogramm Körpergewicht täglich und bei Kindern sechs Milligramm Ciclosporin pro Kilsogramm Körpergewicht täglich, aufgeteilt auf zwei Einzeldosen, verabreicht. Diese Dosis stellt auch die Höchstdosis dar. Bei mäßig eingeschränkter Nierenfunktion sollte die anfängliche Dosis 2,5 Milligramm Ciclosporin pro Kilsogramm Körpergewicht täglich nicht überschreiten. Zur Weiterbehandlung wird der Arzt die Dosis dann langsam auf die niedrigste noch wirksame Dosis senken.
Rheumatische Gelenksentzündungen
Für die ersten sechs Behandlungswochen beträgt die empfohlene Dosis 2,5 Milligramm Ciclosporin pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag, aufgeteilt auf zwei Einzelgaben. Wird diese Dosis nicht vertragen, kann sie auf unter 2,5 Milligramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag gesenkt werden. Anschließend
kann die Tagesdosis entsprechend der Verträglichkeit schrittweise angehoben
werden, wenn keine befriedigende Wirkung eingetreten ist. Die Tagesdosis sollte aber vier Milligramm Ciclosporin pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag in der Regel nicht überschreiten. Auf Dauer wird der Arzt jedoch die individuell niedrigste wirksame Dosis wählen.
Schwere, bisher nicht behandelbare Neurodermitis
Zur Einleitung einer raschen Rückbildung der Beschwerden werden 2,5 Milligramm Ciclosporin pro Kilogramm Körpergewicht täglich, aufgeteilt auf zwei Einzeldosen, verabreicht. Tritt nach zwei Wochen keine zufriedenstellende Besserung ein, kann der Arzt die Tagesdosis bis auf maximal fünf Milligramm Ciclosporin pro Kilogramm Körpergewicht anheben. Ist eine Besserung eingetreten, sollte die Dosis schrittweise vermindert und das Medikament, wenn möglich, abgesetzt werden. Hat das Medikament nach sechs Wochen keine Wirkung gezeigt, ist die Behandlung zu beenden.
Nehmen Sie die Kapseln unmittelbar vor Einnahme aus der Durchdrückpackung und schlucken Sie sie unzerkaut mit Flüssigkeit. Auf Grapefruitsaft ist zu verzichten.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Glycerol 85%
- Alpha-Tocopherol
- Eisen(II,III)-oxid E 172
- Ethanol 99,8%
- Gelatine
- Glycerol-(mono-,di-,tri-)alkanoat (C16-C20)
- Macrogolglycerolhydroxystearat
- Propylenglycol
- Titandioxid E 171
Nebenwirkungen
Innerliche Anwendung
Häufige Nebenwirkungen:
Nierenfunktionsstörungen, Bluthochdruck, Zittern, Müdigkeit, Kopfschmerzen, nervliche Mißempfindungen (im Allgemeinen in der ersten Behandlungswoche), Zahnfleischgeschwüre, Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Magenentzündung, Magen-Darm-Entzündung, Blutfettwerterhöhung (leicht und umkehrbar, speziell in Kombination mit Glukokortikoiden), Überbehaarung.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Krämpfe, Magengeschwüre, Gewichtszunahme, Blutzuckerüberschuss, Blutharnsäureüberschuss, Gicht, Blutkaliumüberschuss, Blutkaliumüberschuss-Verschlechterung, Blutmagnesiummangel, Akne, Hautausschlag, allergische Hautreaktionen, Blutarmut, Wassereinlagerungen im Gewebe, Zyklusstörungen.
Seltene Nebenwirkungen:
Mangelnde Herzmuskeldurchblutung, Verwirrtheitszustände, Bewusstseinsstörungen (manchmal bis zum Koma), Sehstörungen, Hörstörungen, Bewegungsstörungen, Gehirn-bedingte Blindheit, Taubheit, Lähmungen (halbseitig, der Gliedmaßen), Bewegungsstörungen, Erregung, Schlafstörungen, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Hautrötung, Juckreiz, Muskelkrämpfe, Muskelschmerzen, Muskelschwäche, Muskelerkrankungen, Weiße-Blutkörperchen-Mangel, Blutplättchenmangel, Körperwärmeerhöhung, Brustschwellungen, Hitzewallungen.
Sehr seltene und vereinzelte Nebenwirkungen:
Wasseransammlung in der Netzhaut mit möglicher Verschlechterung des Sehvermögens, auch als Folge einer gutartigen Hirnschwellung, Darmentzündung, blutzell-zerstörende Blutarmut in kleinsten Gefäßen mit Nierenversagen (hämolytisch-urämisches Syndrom).
Besonderheiten:
Wegen der Gefahr einer Leberfunktionsstörung sollten die Leber-Enzym-Werte des Patienten sorgfältig ärztlich überwacht werden. Ein Anstieg der Konzentrationen von Bilirubin und Leber-Enzymen im Blut durch die Behandlung scheint dosisabhängig und umkehrbar zu sein. Gegebenenfalls ist die Ciclosporin-Dosierung zu vermindern.
Die Blutfettwerte sind ebenfalls während der Behandlung zu überwachen und sowohl zu Beginn wie nach dem ersten Behandlungsmonat im Labor zu bestimmen. Bei Anstieg der Blutfettwerte sollte eine Verminderung der Dosis an Ciclosporin und/oder eine Einschränkung der Fettzufuhr mit der Nahrung in Erwägung gezogen werden.
Die Kalium- wie die Magnesium-Konzentration im Blut gibt Auskunft über die Nierenfunktion und sollte daher insbesondere bei Patienten mit ausgeprägten Nierenfunktionsstörungen ärztlich überwacht werden. Bei Magnesiummangel sollte der Arzt Magnesium-Präparate verschreiben.
Wie bei anderen Therapien, die das Immunsystem unterdrücken, bewirkt auch Ciclosporin ein erhöhtes Risiko für Krebs der Lymphzellen und der Haut, wenn der Wirkstoff über längere Zeit in hohen Dosen eingenommen wird (wie z.B. nach einer Organtransplantation). Die Häufigkeit scheint dabei eher von Ausmaß und Dauer der Behandlung abzuhängen als von der Anwendung bestimmter Wirkstoffe. Daher sollten Patienten, die über längere Zeit hochdosiert mit Ciclosporin behandelt werden oder sogar kombiniert mit weiteren hochdosierten Immunsuppressiva, sorgfältig ärztlich überwacht werden.
Die Unterdrückung des Immunsystems erhöht immer das Risiko für verschiedene Infektionen mit Bakterien, Parasiten, Viren oder Pilzen. Da solche Infektionen unter Umständen einen tödlichen Ausgang haben können, muss der Arzt während der Behandlung mit Ciclosporin ausreichende Vorsichtsmaßnahmen treffen und auch den Patienten gegebenenfalls dazu anleiten. Insbesondere gilt dies für Patienten, die über längere Zeit mit einer Kombination aus verschiedenen hoch dosierten Immunsuppressiva behandelt werden.
Anwendung in Augentropfen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Schmerzen an der Verabreichungsstelle.
Häufige Nebenwirkungen:
Rötung des Augenlids, verstärkte Produktion von Tränenflüssigkeit, Überwärmung des Augapfels, verschwommenes Sehen, Augenlidschwellung, Bindehautrötung, Augenreizung, Augenschmerzen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Hornhautantzündung durch Bakterien, Gürtelrose am Auge, Bindehautschwllung, Tränenbildungsstörung, Augensekret, Juckreiz am Auge, Bindehautreizung, Bindehautentzündung, Fremdkörpergefühl in den Augen, Ablagerungen am Auge, Hornhautentzündung, Lidentzündung, Hornhautzersetzung, Gerstenkorn, Hornhautflecken, Hornhautnarbe, Juckreiz am Augenlid, Entzündung der Regenbogenhaut.
Wechselwirkungen
Ciclosporin geht Wechselwirkungen mit zahlreichen Wirkstoffen ein. Im Folgenden nur eine Übersicht über die wichtigsten:
In Kombination mit anderen Immun-unterdrückenden Wirkstoffen erhöht Ciclosporin in hohen Dosierungen länger angewendet (z.B. nach Organtransplantationen) die Infektionsanfälligkeit und das Risiko der Bildung bestimmter Krebsarten. Insbesondere sollte der Wirkstoff nicht mit Tacrolimus kombiniert werden, da Tacrolimus zusätzlich die Giftigkeit von Ciclosporin auf die Nieren verstärkt.
Werden Glukokortikoide mit Ciclosporin kombiniert, steigt die Gefahr von epileptischen Krampfanfällen.
Bei gleichzeitiger Anwendung des Wirkstoffs mit Verbindungen, welche die Nierenfunktion belasten oder die Niere vergiften, kommt es zu einer verstärkten Nierenschädigung. Hierzu zählen Wirkstoffe wie Amphotericin B, Ciprofloxacin, Melphalan, Trimethoprim, Sulfamethoxazol und Vancomycin sowie die Wirkstoffgruppen der Aminoglykosid-Antibiotika, der H
Eine gleichzeitige Einnahme von Diclofenac erhöht die Konzentration des Diclofenacs im Blut und verstärkt damit auch dessen Wirkungen und Nebenwirkungen.
Folgende Substanzen erhöhen die Blutspiegel von Ciclosporin und damit auch die Wirkungen und Nebenwirkungen des Wirkstoffs: Ketoconazol, Fluconazol, Itraconazol, Doxycyclin, hormonellen Verhütungsmitteln, Propafenon, Methylprednisolon, Metoclopramid, Danazol, Allopurinol, Amiodaron, Cholsäurederivate und Imatinib sowie die Wirkstoffgruppen der Makrolid-Antibiotika, Protease-Inhibitoren (Saquinavir) und Kalziumkanalblocker (Diltiazem, Nicardipin, Verapamil, Mibefradil, Lercanidipin).
Die folgenden Stoffe senken die Blutkonzentration von Ciclosporin und vermindern damit seine Nebenwirkungen und Wirkungen: Barbiturate, Carbamazepin, Phenytoin, Metamizol, Rifampicin, Nafcillin, Octreotid, Proburcol, Ticlopidin, Terbinafin, Troglitazon, Sulfinpyrazon, Sulfadiamidin, Trimethoprim und Johanniskraut-Präparate.
Der Wirkstoff zum Abnehmen, Orlistat, verändert die Aufnahme und damit die Blutkonzentration von Ciclosporin. Es sowohl zu Konzentrationesteigerungen wie -senkungen kommen. Die Blutkonzentration von Ciclosporin muss deshalb sorgsam überwacht werden.
Ciclosporin kann den Abbau von Digoxin, Colchicin, Prednisolon, Everolimus und Sirolimus vermindern und dadurch die Wirkungen und Nebenwirkungen der Wirkstoffe verstärken.
Die gemeinsame Einnahme von Ciclosporin mit Statinen kann zu schweren Fällen der Muskelerkrankung Rhabdomyolyse führen. Ist die gleichzeitige Gabe der Wirkstoffe nicht zu vermeiden, müssen die Statine vom Arzt schwächer dosiert werden.
Da Ciclosporin den Kaliumspiegel im Blut beeinflusst, sollten andere Wirkstoffe, die dies auch tun, nicht eingenommen werden. Hierzu zählen zum Beispiel kaliumhaltige Arzneimittel, kaliumsparende Entwässerungsmittel, ACE-Hemmer und AT1-Rezeptor-Antagonisten.
Der Blutdrucksenker Nifedipin erhöht die Gefahr von Zahnfleischwucherungen und sollte deshalb bei betroffenen Patienten nicht angewendet werden.
Impfungen können bei gleichzeitiger Ciclosporin-Therapie zu Problemen führen, da sie entweder nicht richtig funktionieren oder die Gefahr einer Infektion besteht. Insbesondere sollte im Behandlungszeitraum auf Lebendimpfungen verzichtet werden.
Während der Einnahme von Ciclosporin sollte kein Grapefruitsaft getrunken werden, da dieser die Blutkonzentration von Ciclosporin erhöht und damit dessen Nebenwirkungen verstärkt.
Bei gleichzeitigem Einsatz von Glukokortikoiden oder Wirkstoffen zur Behandlung von Glaukom (grüner Star) sollten Augentropfen mit Ciclosporin nur nach sorgfältiger Abwägung von Nutzen und Risiko durch den Arzt und unter seiner Kontrolle angewendet werden.
Gegenanzeigen
Ciclosporin darf bei einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff in keinem Fall angewendet werden. Ein innerlicher Einsatz verbietet sich zudem bei:- Patienten mit Nierenstörungen, da Ciclosporin die Nierenfunktion vorübergehend beeinträchtigt. Eine Ausnahme ist das nephrotische Syndrom.
- unkontrolliertem Bluthochdruck
- einer unkontrollierten Infektionskrankheit
- Tumorpatienten.
- Leberfunktionsstörungen bestehen
- der Harnsäure- und Kaliumspiegel im Blut des Patienten erhöht ist
- sich der Patient gleichzeitig einer UV-Lichtherapie oder einer PUVA-Behandlung unterzieht
- wenn Retinoide (Abkömmlinge des Vitamin A) oder andere immununterdrückende Mittel zur Behandlung der Schuppenflechte angewandt werden
- es sich um eine erythrodermische oder pustulöse Psoriasis (bestimmte Formen der Schuppenflechte) handelt
- die Patienten jahrelang vorher Methotrexat eingenommen haben. Auch wenn zur Behandlung der Schuppenflechte Etretinat eingesetzt wurde, muss mindestens vier Wochen gewartet werden, bevor mit einer Ciclosporin-Therapie begonnen werden darf.
In Kombination mit nicht-steroidalen Antirheumatika muss eine Überwachung der Nierenfunktion zu Beginn der Behandlung mit Ciclosporin und bei Dosiserhöhung erfolgen.
Da durch Ciclosporin ein erhöhtes Risiko zur Ausbildung von Lymphomen (Lymphkrebs) und Hautkrebs besteht, müssen die Patienten diesbezüglich sorgfältig kontrolliert werden. Werden tumorartige Veränderungen wahrgenommen, muss die Behandlung sofort abgebrochen werden. Treten bei Psoriasis-Patienten untypische Hautveränderungen auf, muss gegebenenfalls eine Gewebeprobe entnommen werden. Der Patient muss auf übermäßiges Sonnenbaden verzichten.
Patienten mit nephrotischem Syndrom sollten nur dann mit Ciclosporin behandelt werden, wenn ihre Kreatinin-Werte normal sind, die Niere also funktioniert. Auch bei gleichzeitiger Verwendung anderer immunsuppressiver Mittel, welche die gleichen Botenstoffe hemmen wie Ciclosporin, muss der Arzt sehr aufmerksam auf den Kreatinin-Wert achten.
Bei älteren Patienten sollte die Therapie mit niedrigen Dosierungen begonnen werden.
In Augentropfen darf Ciclosporin bei Augeninfektionen nicht verwendet werden. Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf man Ciclosporin-Augentropfen bei überstandener Herpesinfektionen des Auges einsetzen. Kontaktlinsen können die Hornhaut weiter schädigen. Deshalb sind Kontaktlinsen vor dem Schlafengehen und der Anwendung der Augentropfen zu entfernen. Sie können dann nach dem Aufwachen wieder eingesetzt werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Schwangere Frauen sollten kein Ciclosporin einnehmen, da der Wirkstoff die Wahrscheinlichkeit für Fehlentwicklungen während der Schwangerschaft erhöht. Auch die Anwendung in Augentropfen sollte möglichst vermieden werden. Bei sehr schweren Erkrankungen muss der Arzt jedoch das Risiko gegen die Gesundheit der Mutter abwägen. Schwangere Frauen, die mit Ciclosporin behandelt werden, sollten sorgfältig ärzlich beobachtet werden.
In der Stillzeit ist der innerliche Einsatz von Ciclosporin nicht erlaubt, da er in die Muttermilch übergeht und das Baby schädigen kann. Als Augentropfen ist der Übergang in die Muttermilch wenig wahrscheinlich, dennoch wird der Arzt den Einsatz sorgfältig überdenken.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren darf Ciclosporin nicht zur Behandlung einer Schuppenflechte eingesetzt werden. Auch an den Augen ist der Wirkstoff nicht zur Anwendung bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren bestimmt.
Bei anderen Anwendungsgebieten wie zum Beispiel der Verhinderung von Abstoßungsreaktionen nach Organverpflanzungen dürfen Kinder ab einem Jahr mit Ciclosporin behandelt werden.
Warnhinweise
- Bei gleichzeitiger Anwendung mit Statinen kann es zu Muskelerkrankungen kommen. Daher muss das Blutbild ärztlich kontrolliert und gegebenenfalls die Statin-Dosis vermindert werden.
- Wenn Anzeichen für eine Erhöhung des Schädelinnendrucks bestehen, sollte ein Nervenarzt den Patienten untersuchen. Wenn Anzeichen für eine Erhöhung des Hirndrucks bestehen, sollte Ciclosporin abgesetzt werden, da bleibende Schäden des Sehvermögens auftreten können.
- Bei Behandlung mit Ciclosporin sollten regelmäßig Blutdruckkontrollen, ärztliche Kontrollen des Mineralhaushaltes (besonders Kalium und Magnesium) der Nierenfunktion (Kreatinin und Harnsäure) und der Leberfunktion vorgenommen werden.
- Bei Behandlung des nephrotischen Syndroms über einen längeren Zeitraum sollte eine Nierengewebeprobe Aufschluss über mögliche Nierenschädigungen liefern.
- Während der Einnahme von Ciclosporin darf kein Grapefruitsaft getrunken werden.
- Bei Kombination von Ciclosporin mit nicht-steroidalen Antirheumatika muss eine Überwachung der Nierenfunktion zu Beginn der Behandlung und bei Dosisveränderungen erfolgen.
- Bei Impfungen während der Behandlungszeit sollte kein Lebendimpfstoff verwendet werden.
- Das Medikament erhöht das Krebsrisiko, besonders von Hautkrebs. Während der Behandlung ist UV-Bestrahlung daher zu vermeiden.
- Das Medikament sollte nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.
- Das Medikament enthält 12,7 Volumenprozent Alkohol.
- Die Kapseln sind erst unmittelbar vor dem Einnehmen der Durchdrückpackung zu entnehmen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Sandimmun Optoral 25mg/-100mg Kapseln sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Ciclosporin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.