Rizatriptan Heumann 10 mg Schmelztabletten
Wirkung
Rizatriptan Heumann 10 mg Schmelztabletten enthalten den Wirkstoff Rizatriptan. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Rizatriptan Heumann 10 mg Schmelztabletten.
Der Wirkstoff Rizatriptan wird zur Behandlung von Kopfschmerzen bei Migräne (mit oder ohne Aura) eingesetzt. Gelindert werden können neben den Schmerzen auch Symptome wie Augenflimmern und Lichtempfindlichkeit.
Zur Vorbeugung eines Migräneanfalls ist Rizatriptan nicht geeignet.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Rizatriptan sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Triptane, Migränemittel, zu welcher der Wirkstoff Rizatriptan gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Migräne-Kopfschmerzen, die mit und ohne vorausgehende Aura auftreten
Dosierung
Erwachsene ab 18 Jahren nehmen als Einzeldosis normalerweise 10 Milligramm Rizatriptan ein.
Ist die Einnahme weiterer Dosen nötig, müssen mindestens zwei Stunden dazwischen liegen. Es dürfen nicht mehr als zwei Dosen innerhalb von 24 Stunden eingenommen werden.
Treten die Kopfschmerzen innerhalb von 24 Stunden nach Besserung des ersten Migräne-Anfalls wieder auf, kann eine weitere Dosis eingenommen werden.
Sollte die erste Dosis nicht gewirkt haben, darf keine weitere Dosis zur Behandlung desselben Migräne-Anfalls eingenommen werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Maisstärke
- mikrokristalline Cellulose
- Aspartam
- Pfefferminz-Aroma-Pulver
- pflanzliches Magnesiumstearat
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, Empfindungsstörungen, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Missempfindungen, Überempfindlichkeit, Übelkeit, Mundtrockenheit, Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen, Ermüdung, anormales Temperaturempfinden, Brustschmerzen, Hitzewallungen, Engegefühl im Hals, Skelettschmerzen, Sehstörungen, vermehrtes Schwitzen, ungewöhnlicher Herzschlag, herabgesetztes Empfinden für Berührungsreize (Hypästhesie), verminderte Aufmerksamkeit, Herzklopfen (Palpitationen), Herzschlagfrequenzerhöhung (Tachkardie), Atemnot, Hitzegefühl mit Hautrötung (Flush), Schweregefühl in bestimmten Körperregionen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Zittern, Drehschwindel, unwillkürliche Muskelanspannung, Durchfall, Schluckbeschwerden, Blähungen, Verstopfung, Schmerzen, Kraftlosigkeit, Fieber, Angststörungen, Schlafstörungen, Verwirrtheit, Nervosität, Erregtheit, Konzentrationsverminderung, Euphorie, Depressionen, verändertes Denken, Depersonalisation, Nasenschleimhautentzündungen, Kehlkopfentzündungen, Nasennebenhöhlenentzündungen, Rachenentzündungen, Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen, Arthrose, Muskelschwäche, Juckreiz, Herzrasen, Hörstörungen, Ohrenschmerzen, Geschmacksstörungen, Durstgefühl, Austrocknung, häufigeres Wasserlassen, niedriger Blutdruck, Störung der Koordination von Bewegungsabläufen (Ataxie), Desorientiertheit, Verschwommensehen, Blutdrucksteigerung (Hypertonie), Nesselsucht (Urtikaria), Nackenschmerzen, Verspannungen in bestimmten Körperregionen, Steifigkeit.
Seltene Nebenwirkungen:
Ohnmachtsanfälle (Synkope), Geschmacksstörungen (schlechter Geschmack), Durchblutungsstörung des Herzens (myokardiale Ischämie), Herzinfarkt, Durchblutungsstörungen des Gehirns, Atmungsgeräusche (Rasselgeräusche, expiratorisches Giemen), Wassereinlagerungen im Gesicht (Gesichtsödem), Angioödem, Zungenschwellungen, Kehlkopfschwellungen, Hautausschlag, Hautveränderungen wie Lyell-Syndrom, Gesichtsschmerzen, Muskelverspannungen, Muskelerschlaffung, verlangsamte Reflexe, Zungenlähmung, Lippenentzündungen, Aufstoßen, unspezifische Magen-Darm-Störungen, Sodbrennen, Schluckauf, Speiseröhrenkrämpfe, Magengeschwüre, Speicheldrüsenschmerzen, Mundschleimhautentzündungen, Zahnschmerzen, Beinschmerzen, Gedächtnisverlust, Verstärkung einer Depression, verändertes Träumen, Persönlichkeitsstörungen, Hyperventilation, Hautausschlag, verlangsamter Herzschlag, Geräuschempfindlichkeit, Kalziummangel, Unterzuckerung, nächtliches Wasserlassen, Nierenschmerzen, Urinverfärbungen, Nasenbluten, Hauteinblutungen, Lymphknotenerkrankungen.
Besonderheiten:
Bei zu häufiger Anwendnung von Rizatriptan kann es zu chronischen, täglich auftretenden Kopfschmerzen oder einer Verstärkung der Kopfschmerzen kommen.
Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Einnahme von Rizatriptan und MAO-Hemmern oder Johanniskraut sowie dem Wirkstoff Propranolol aus der Wirkstoffgruppe der Beta-Blocker kann es zu einem Serotonin-Überschuss im Gehirn kommen (Serotonin-Syndrom). Dabei können Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Zittern, Übelkeit, Bluthochdruck, Durchfall und Herzrhythmusstörungen auftreten.
Das Serotonin-Syndrom sowie ein erhöhter Blutdruck oder eine Verengung der Herzkranzgefäße können auch auftreten, wenn Rizatriptan zusammen mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern wie Citalopram, Fluoxetin, Paroxetin, Sertralin oder Methylergometrin angewendet wird.
Bei der gleichzeitigen Anwendung von Fluvoxamin oder oralen Antikontrazeptiva (Antibaby-Pille oder Hormontherapie in den Wechseljahren) erhöht sich der Rizatriptan-Blutspiegel. Allerdings wurde bisher in diesem Zusammenhang kein Anstieg der Nebenwirkungshäufigkeit von Rizatriptan festgestellt.
Die gleichzeitige Gabe von Rizatriptan und Ergotamin beziehungsweise Ergotamin-Abkömmlingen (einschließlich Methysergid) oder anderen 5-Hydroxytryptamin-Rezeptor-Agonisten (zum Beispiel Sumatriptan, Zolmitriptan, Naratriptan) ist zu vermeiden, da sich die Wirkstoffe in ihren Wirkungen gegenseitig verstärken. Insbesondere ist dabei das Risiko eines Bluthochdrucks (Hypertonie) und einer Verengung der Herzkranzgefäße erhöht. Nach Einnahme einer dieser Wirkstoffe sollten mindestens 24 Stunden vergehen, bevor Rizatriptan verabreicht wird.
Gegenanzeigen
Der Wirkstoff darf bei Überempfindlichkeit gegen Rizatriptan, nach einem Herzinfarkt, bei Durchblutungsstörungen am Herzen wie Angina Pectoris oder Prinzmetal Angina, Krämpfen der Blutgefäße am Herzen (Ischämien), Gefäßerkrankungen, Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen des Gehirns, schwerer Nierenschwäche oder schweren Leberfunktionsstörungen nicht eingenommen werden.
Rizatriptan darf nur angewendet werden, wenn die Diagnose Migräne gesichert ist und andere Erkrankungen des Gehirns ausgeschlossen wurden. Bei bestimmten Formen der Migräne darf der Wirkstoff allerdings nicht verwendet werden. Darunter fallen die so genannte hemiplegische Migräne, die durch eine sehr ausgeprägte Auraphase gekennzeichnet ist, die basilare Migräne, die Folge einer Durchblutungsstörung ist, und die ophthalmoplegische Migräne, die auf einer Augenmuskellähmung beruht.
Die gleichzeitige Gabe von Rizatriptan und Ergotamin beziehungsweise Ergotamin-Abkömmlingen (einschließlich Methysergid) oder anderen 5-Hydroxytryptamin-Rezeptor-Agonisten ist zu vermeiden. Nach Einnahme einer dieser Wirkstoffe sollten mindestens 24 Stunden vergehen, bevor Rizatriptan verabreicht wird.
Wie bei anderen 5-HT1-Rezeptor-Agonisten darf Rizatriptan ohne eine vorherige ärztliche Untersuchung des Herzens nicht an Patienten verabreicht werden, die Risikofaktoren für eine Koronare Herzkrankheit (KHK) aufweisen. Auch Patienten, die starke Raucher sind oder sich einer Nikotinersatztherapie unterziehen, sollten den Wirkstoff nur nach sorgfältiger ärztlicher Untersuchung einnehmen. Besondere ärztliche Aufmerksamkeit muss dabei Frauen in der Postmenopause und Männern über 40 Jahren mit diesen Risikofaktoren gewidmet werden.
Für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren wird Rizatriptan nicht empfohlen. Für die Anwendung bei älteren Patienten über 65 Jahre ist die Wirksamkeit und die Verträglichkeit von Rizatriptan nicht ausreichend untersucht.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Schwangere sollten den Wirkstoff nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt erhalten, weil für die Anwendung während der Schwangerschaft bislang keine ausreichenden Untersuchungen vorliegen.
Nach der Einnahme von Rizatriptan darf mindestens 24 Stunden nicht gestillt werden, da der Wirkstoff in die Muttermilch übertritt und eine Belastung des Neugeborenen vermieden werden sollte.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Der Wirkstoff ist für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren nicht geeignet.
Warnhinweise
- Dieser Wirkstoff kann das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Maße im Zusammenwirken mit Alkohol.
- Bei Auftreten von Haut- und Schleimhautschwellungen (Angioödemen) muss der Wirkstoff sofort abgesetzt werden.
- Das Medikament enthält Aspartam, eine Phenylalaninquelle, als Süßungsmittel und ist daher nicht für Patienten mit Phenylketonurie geeignet.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 30 Grad gelagert werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Rizatriptan Heumann 10 mg Schmelztabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Rizatriptan (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.