Rivastigmin Heumann 1,5 mg/ -3 mg/ -4,5 mg/ -6 mg Hartkapseln
Wirkstoff: Rivastigmin
Darreichnungsform: Hartkapsel
Wirkung
Rivastigmin Heumann 1,5 mg/ -3 mg/ -4,5 mg/ -6 mg Hartkapseln enthalten den Wirkstoff Rivastigmin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Rivastigmin Heumann 1,5 mg/ -3 mg/ -4,5 mg/ -6 mg Hartkapseln.
Rivastigmin wird bei leichten bis mittelschweren Formen der Alzheimer-Demenz eingesetzt. Der Wirkstoff mindert die Symptome der Krankheit, ohne sie zu heilen. Die Gedächtnisleistung der Patienten und deren Fähigkeit, den Alltag zu bewältigen, steigt.
Rivastigmin ist auch für die Behandlung einer leichten bis mittelschweren Demenz im Rahmen einer Parkinson-Erkrankung zugelassen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Rivastigmin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Cholinesterase-Hemmstoffe, Antidementiva, Parkinson-Mittel, zu welcher der Wirkstoff Rivastigmin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- leichte bis mittelschwere Demenz vom Alzheimer-Typ
- leichte bis mittelschwere Demenz bei Parkinson-Patienten
Dosierung
Die Behandlung muss durch einen Arzt erfolgen, der Erfahrung in der Diagnose und Therapie von Demenz bei Alzheimer oder Parkinson hat.
Das Medikament sollte zweimal täglich, mit dem Frühstück und dem Abendessen, eingenommen werden. Die Kapseln sind im Ganzen zu schlucken.
Zu Beginn der Behandlung wird zweimal täglich eine 1,5mg-Kapsel (insgesamt 3 Milligramm Rivastigmin) eingenommen. Wenn diese Dosis nach mindestens zweiwöchiger Behandlung gut vertragen wird, kann der Arzt die Dosis auf zwei 3mg-Kapseln erhöhen. Bei guter Verträglichkeit können weitere Dosissteigerungen auf zweimal täglich eine 4,5mg- und dann 6mg-Kapsel erfolgen, wobei die Abstände zwischen den Dosissteigerungen mindestens zwei Wochen betragen sollen. Die Therapie kann solange fortgeführt werden, wie der Patient daraus einen Nutzen zieht. Daher sollte der Arzt den Nutzen regelmäßig beurteilen, insbesondere bei Patienten, die mit weniger als 3 Milligramm zweimal täglich behandelt werden. Wenn sich nach dreimonatiger Behandlung der Zustand des Patienten nicht deutlich gebessert hat, sollte die Behandlung abgebrochen werden. Der Arzt wird auch ein Behandlungsende in Betracht ziehen, wenn ein Nutzen nicht mehr nachweisbar ist.
Der Behandlungserfolg kann nicht für jeden Einzelfall vorhergesagt werden. Bei Parkinson-Patienten mit mittelschwerer Demenz wurde jedoch ein größerer Behandlungseffekt gesehen, ebenso bei Parkinson-Patienten mit Wahnbildern.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Hypromellose
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- Titandioxid (E 171)
- Eisenoxide und -hydroxide (E 172)
- Gelatine
- gereinigtes Wasser
- Natriumdodecylsulfat
Nebenwirkungen
Häufigkeit und Art der Nebenwirkungen hängen von der Arzneiform ab, in der der Wirkstoff verabreicht wird.
Rivastigmin zum Einnehmen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Appetitlosigkeit.
Häufige Nebenwirkungen:
Unruhe, Verwirrtheit, Kopfschmerzen, Schläfrigkeit, Zittern, Bauchschmerzen, Völlegefühl, vermehrtes Schwitzen, Müdigkeit, Gewichtsverlust, Schwäche, Unwohlsein.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schlaflosigkeit, Depressionen, Ohnmacht, Stürze.
Seltene Nebenwirkungen:
Krampfanfälle, Hautausschlag, Angina Pectoris, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Harnwegsinfektionen, Halluzinationen, Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, erhöhte Leberwerte, Bauchspeicheldrüsenentzündungen, Magen- und Darmblutungen, Bewegungsstörungen.
Rivastigmin in transdermalen Pflastern
Häufige Nebenwirkungen:
Harnwegsinfektionen, Appetitlosigkeit, verminderter Appetit, Angst, Depressionen, Delirium, Aufregung, Kopfschmerzen, Ohnmacht, Schwindel, Übelkeit und Erbrechen, Durchfall, Verdauungsstörungen, Bauchschmerzen, Hautausschlag, Harninkontinenz, Hautreaktionen an der Klebestelle (Rötung, Juckreiz, Schwellung, Hautentzündung, Reizung), Abgeschlagenheit, Kraftlosigkeit, Fieber, Gewichtsabnahme.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Austrocknung, Aggression, Unruhe, verlangsamter Herzschlag, Magengeschwüre.
Seltene Nebenwirkungen:
Stürze.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
ungewollte Bewegungen.
Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Wahnvorstellungen, Ruhelosigkeit, Verschlechterung einer Parkinson-Krankheit, Krampfanfälle, Herzrhythmusstörungen (AV-Block, Vorhofflimmern, Herzrasen, Sick-Sinus-Syndrom), Bluthochdruck, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Leberentzündung, erhöhte Leber-Enzym-Werte, Juckreiz, Hautrötung, Nesselsucht, Hautbläschen, allergische Hautentzündung, gestreute Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut.
Besonderheiten:
Patienten mit Alzheimer-Demenz verlieren durch die Behandlung mit Rivastigmin möglicherweise an Gewicht. Während der Behandlung sollte daher das Körpergewicht der Patienten regelmäßig überwacht werden.
Wechselwirkungen
Andere Wirkstoffe, die die Wirkung des Botenstoffs Acetylcholin erhöhen, wie etwa Succinylcholin werden von Rivastigmin in ihrer Wirkung verstärkt.
Die Wirkung von Muscarinrezeptor-Antagonisten hingegen wird von Rivastigmin möglicherweise beeinträchtigt.
Es wurden keine gezielten Studien zur Erfassung von Wechselwirkungen mit Rivastigmin in transdermalen Pflastern durchgeführt. Es ist daher ganz allgemein von den vorgenannten Wechselwirkungen auszugehen.
Gegenanzeigen
Bei einer Überempfindlichkeit gegen Rivastigmin oder ähnliche Wirkstoffe (Carbamat-Abkömmlinge) sowie bei schweren Leberfunktionsstörungen darf Rivastigmin nicht eingesetzt werden.
Bei Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren, erhöhtem Risiko solcher Geschwüre, Herzrhythmusstörungen, Funktionsstörungen des Herzens, Asthma und COPD sowie bei Veranlagung zu Krampfanfällen und Harnstauung sollte Rivastigmin nur unter großer ärztlicher Vorsicht angewendet werden.
Bei Patienten mit einem Körpergewicht unter 50 Kilogramm muss bei der Verschreibung von transdermalen Pflastern mit Rivastigmin besondere Vorsicht walten. Sollte eine Dosis oberhalb der empfohlenen 9,5 Milligramm/24 Stunden angewendet werden, können verstärkt Nebenwirkungen auftreten, und ein Therapieabbruch wegen Nebenwirkungen kann wahrscheinlicher sein.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
In der Schwangerschaft und Stillzeit sollte Rivastigmin nicht eingesetzt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Der Wirkstoff ist nicht für Kinder vorgesehen.
Warnhinweise
- Das Reaktionsvermögen kann durch die Einnahme von Rivastigmin beeinträchtigt sein. Daher darf der Patient kein Auto fahren oder Maschinen bedienen.
- Die Anwendung sollte von einem Angehörigen oder einer Pflegekraft kontrolliert werden.
- Rivastigmin darf nur durch einen Arzt verordnet werden, der in der Diagnosestellung und Behandlung der Demenz erfahren ist.
- Ein möglicher Gewichtsverlust durch die Behandlung muss durch regelmäßiges Wiegen kontrolliert werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Rivastigmin Heumann 1,5 mg/ -3 mg/ -4,5 mg/ -6 mg Hartkapseln sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Rivastigmin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.