RENNIE
Wirkstoffkombination: Calciumcarbonat + Magnesiumcarbonat
Darreichnungsform: Kautablette
Wirkung
RENNIE enthält die Wirkstoffkombination Calciumcarbonat + Magnesiumcarbonat.
Die Kombination wird zur Behandlung von Beschwerden eingesetzt, die durch Erkrankungen mit vermehrter Magensäurebildung hervorgerufen werden. Diese sind Sodbrennen und säurebedingte Magenbeschwerden sowie Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre (Ulcus ventriculi oder Ulcus duodeni).
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Calciumcarbonat + Magnesiumcarbonat sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Antazida, Mittel gegen zu viel Magensäure, zu welchen die Wirkstoffkombination Calciumcarbonat + Magnesiumcarbonat gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Sodbrennen und säurebedingte Magenbeschwerden
- Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüre
Dosierung
Kauen oder lutschen Sie bei Bedarf bis zu dreimal täglich eine bis zwei Kautabletten.
Die Einnahme anderer Medikamente sollte immer zwei Stunden vor oder nach
der Einnahme des Medikaments erfolgen. Während einer Therapie mit Antibiotika aus der Wirkstoffgruppe der Gyrasehemmer ist die Behandlung mit dem Medikament wegen der Wechselwirkungen nicht zu empfehlen.
Bleiben die Beschwerden trotz der Therapie länger als zwei Wochen bestehen, sollten diese vom Arzt abgeklärt werden, um eine mögliche Bösartigkeit auszuschließen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Magnesiumstearat
- Saccharose
- Talkum
- vorverkleisterte Maisstärke
- dünnflüssiges Paraffin
- Kartoffelstärke
- Pfefferminz- Aroma
Nebenwirkungen
Bei Nierenschwäche und langfristiger Einnahme in hohen Dosierungen kann es zu Calciumüberschuss im Blut kommen. Er äußert sich durch Muskelschwäche, Verstopfung sowie Übelkeit und Erbrechen. Weitere Folgen der Überdosierung sind ein Basenüberschuss im Körper (metabolische Alkalose) und Phosphatmangel im Blut.
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Einnahme der Kombination mit anderen Wirkstoffen kann deren Aufnahme in den Körper verändern. Dies ist der Fall bei Antibiotika aus der Wirkstoffgruppe der Gyrasehemmer (Ciprofloxazin, Norfloxazin, Pephloxazin). Sie können bis zu 90 Prozent Wirkungsverminderung erfahren, da unlösliche Verbindungen mit der Kombination gebildet werden. Während einer Therapie mit diesen Antibiotika ist die Einnahme der Kombination zu vermeiden und im Bedarfsfall auf andere die Magensäure hemmende Wirkstoffe auszuweichen. Bei gleichzeitiger Therapie mit anderen Antibiotika wie Tetracyclinen oder Cephalosporinen sollte ein Einnahmeabstand von mindestens zwei Stunden zur Kombination eingehalten werden.
Die Aufnahme von Calcium wird durch Vitamin D gesteigert. Entwässerungsmittel vom Thiazid-Typ wie Hydrochlorothiazid, Chlortalidon oder Indapamid vermindern die Calciumausscheidung. Bei gleichzeitiger Einnahme sollte deshalb die Calciumkonzentration im Blut ärztlich kontrolliert werden. Wenn durch die Einnahme der Kombination der Calciumblutspiegel steigt, wird die Empfindlichkeit gegen Herzglykoside wie Digoxin erhöht und das Risiko von Herzrhythmusstörungen steigt.
Geringere Beeinträchtigungen der Aufnahme in den Körper finden sich für das Malaria-MittelChloroquin, das GichtmittelAllopurinol, nicht-steroidale Antirheumatika (wie Diclofenac, Acetylsalicylsäure, Penicillamin, Naproxen), Digoxin, das Tuberkulose-MittelIsoniazid, den ACE-HemmerCaptopril, die BetablockerAtenolol oder Propranolol, den Blutverdünner Dicumarol, das SchilddrüsenhormonLevothyroxin, das Pilzmittel Ketoconazol, Gabapentin (bei Epilepsien), H2-Blocker (bei Magensäureüberschuss), Bisphosphonate (gegen Osteoporose), Eisenverbindungen und das Psychopharmakon Chlorpromazin.
Im Hinblick auf eine mögliche Wirkungsbeeinträchtigung sollte immer ein Abstand von zwei Stunden zwischen der Einnahme von säurebindenden Mitteln und anderen Wirkstoffen eingehalten werden. Milchprodukte haben einen hohen Calciumgehalt. Ein Liter Milch kann bis zu 1.200 Milligramm Calcium enthalten. Dies ist bei der Einnahme der Kombination ebenfalls zu berücksichtigen.
Gegenanzeigen
Die Kombination darf nicht eingenommen werden bei- Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile
- Calciumüberschuss im Blut beispielsweise infolge von Überfunktion der Nebenschilddrüse, Vitamin D-Überdosierung, oder Begleitsymptomen einer Krebserkrankung
- Nierenschwäche mit einer Kreatinin-Clearance unter 30 Milliliter/Minute
- Nierenverkalkung.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Hinweise auf schädliche Wirkungen der Kombination bei Einnahme während der Schwangerschaft und in der Stillzeit sind nicht bekannt.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Zur Anwendung der Kombination bei Kindern und Jugendlichen machen die Hersteller keine Angaben. Im Zweifelsfall ist dazu ein Arzt zu befragen.
Warnhinweise
- Es sollte immer ein Abstand von zwei Stunden zwischen der Einnahme des Medikaments und anderen Wirkstoffen eingehalten werden, um deren Effekte nicht zu verringern.
- Eine Kautablette enthält Kohlenhydrate im Wert von 0,04 Broteinheiten (BE).
- Das Medikament enthält Saccharose (Zucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über RENNIE sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Calciumcarbonat + Magnesiumcarbonat (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.