RELPAX 20mg / 40mg Filmtabletten
Wirkung
RELPAX 20mg / 40mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Eletriptan. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von RELPAX 20mg / 40mg Filmtabletten.
Eletriptan dient der Sofortbehandlung akuter Kopfschmerzen bei Migräne-Anfällen mit oder ohne Vorboten (Aura).
Der Wirkstoff sollte nur bei eindeutiger Diagnose einer Migräne durch einen Arzt angewendet werden. Eletriptan ist nicht zur Behandlung besonderer Migräneformen geeignet, die mit Lähmungen verbunden sind. Dazu gehören die hemiplegische Migräne (mit halbseitigen Lähmungserscheinungen) oder die ophthalmoplegische Migräne, bei der ein oder mehrere mit dem Auge verbundene Hirnnerven vorübergehend gelähmt sind. Auch für die Behandlung der Basilarismigräne junger Erwachsener mit Sprachstörungen, Schwindel, Ohrensausen, Hörminderung, Doppelbildern und Sehstörungen ist Eletriptan nicht geeignet.
Eletriptan sollte auch nicht für die Behandlung von Kopfschmerzen verwendet werden, die auf möglicherweise schweren Grunderkrankungen (Schlaganfall, geplatztes Blutgefäß) beruhen. Bei diesen Formen könnte das Zusammenziehen der Hirngefäße, das durch Eletriptan bewirkt wird, schädlich sein.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Eletriptan sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Triptane, Migränemittel, zu welcher der Wirkstoff Eletriptan gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- akute Kopfschmerzphase bei Migräneanfällen mit oder ohne vorhergehende Nervenstörungen (Aura)
Dosierung
Das Medikament wirkt nicht vorbeugend und kann den Kopfschmerz nicht verhindern, wenn es schon während der Phase der vorausgehenden Nervenstörungen (Aura) eingenommen wird. Nehmen Sie die Filmtabletten daher erst nach Auftreten des Migränekopfschmerzes möglichst früh ein. Sie sind aber auch bei Einnahme zu einem späteren Zeitpunkt des Migräneanfalls wirksam.
Die Filmtabletten sind unzerkaut mit Wasser zu schlucken. Für Erwachsene (18 bis 65 Jahre) beträgt die empfohlene Dosis zu Behandlungsbeginn 40 Milligramm Eletriptan. Wenn die Kopfschmerzen innerhalb von 24 Stunden wieder auftreten, können sie mit einer weiteren Dosis derselben Stärke erfolgreich behandelt werden. Wenn eine zweite Dosis erforderlich ist, sollte ein Abstand von mindestens zwei Stunden zur ersten Dosis eingehalten werden.
Bleibt ein Behandlungserfolg innerhalb von zwei Stunden auf die erste Dosis aus, sollten Sie bei demselben Anfall keine zweite Dosis einnehmen.
Klinische Studien zeigen, dass Patienten, die während eines Anfalls nicht durch die Behandlung schmerzfrei werden, trotzdem bei einem weiteren Anfall wahrscheinlich erfolgreich behandelt werden können. Patienten, die mit 40 Milligramm Eletriptan keine befriedigende Wirksamkeit erzielen, kann der Arzt empfehlen, bei nachfolgenden Migräneanfällen zweimal 40 Milligramm einzunehmen. Zwischen zwei 80mg-Dosen muss allerdings ein zeitlicher Abstand von 24 Stunden liegen, weil die Tageshöchstdosis von 80 Milligramm nicht überschritten werden darf.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Hypromellose
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- Titandioxid (E 171)
- Croscarmellose-Natrium
- Gelborange S, Aluminiumsalz (E 110)
- Lactose-Monohydrat
- Triacetin
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Halsentzündung, Schnupfen, Schläfrigkeit, Kopfschmerzen, Benommenheit, Kribbeln, unnormale Empfindungen, erhöhte Muskelspannung, fehlendes Gefühl, Muskelschwäche, Schwindelgefühl, Herzklopfen, Herzrasen, aufsteigendes Hitzegefühl, Engegefühl im Hals, Bauchschmerzen, Übelkeit, Mundtrockenheit, Verdauungsstörungen, Schwitzen, Rückenschmerzen, Muskelschmerzen, Hitzegefühl, Schwächegefühl, Beschwerden im Brustbereich (Schmerz, Enge- und Druckgefühl), Frösteln.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Essensverweigerung, gestörtes Denkvermögen, Aufregung, Verwirrung, Persönlichkeitsstörung, Übersteigerung, Depression, Schlaflosigkeit, Zittern, Überempfindlichkeit, Gangstörungen, gestörte Beweglichkeit, Sprachstörungen, Erstarrung, Geschmacksstörungen, Sehstörungen, Augenschmerzen, Lichtscheu, Störungen des Tränenflusses, Ohrenschmerzen, Ohrensausen, Durchblutungsstörungen in Armen und Beinen, Atemnot, Atemwegserkrankungen, Gähnen, Durchfall, Zungenentzündung, Hautausschlag, Juckreiz, Gelenkschmerzen, Arthrose, Knochenschmerzen, gesteigerter Harndrang, Harnwegserkrankungen, vermehrter Harnfluss, Unwohlsein, Gesichtsschwellungen, Durst, Wassereinlagerung im Gewebe (Ödeme), Wassereinlagerung in Armen und Beinen.
Seltene Nebenwirkungen:
Atemwegsinfektionen, Lymphdrüsenschwellung, Gefühlsschwankungen, Bindehautentzündung, verlangsamter Herzschlag, Schock, Asthma-Anfälle, Veränderungen der Stimme, Verstopfung, Speiseröhrenentzündung, Zungenschwellung, Aufstoßen, Bilirubin-Überschuss im Blut, erhöhte AST-Werte im Blut, Hauterkrankungen, Nesselsucht, Gelenkentzündung, Muskelerkrankung, Zuckungen, Schmerzen in der Brust, verminderte Regelblutung.
Besonderheiten:
Alle Triptane sind mit Krämpfen der Herzkranzgefäße in Verbindung gebracht worden. In seltenen Fällen können sie eine Durchblutungsstörung des Herzmuskels oder einen Herzinfarkt auslösen.
Bei Wirkstoffen gegen Migräne kann es durch übermäßigen Gebrauch zu täglich
auftretenden, chronischen Kopfschmerzen kommen, die eine Therapiepause notwendig machen. Bei allen Triptanen kommt es häufig zu übermäßigem Gebrauch vorwiegend bei Patienten mit täglichen, chronischen Kopfschmerzen.
Wechselwirkungen
Wird Eletriptan zusammen mit ausgeprägten Hemmern des abbauenden Enzymsystems gegeben, steigen die Blutkonzentrationen an Eletriptan deutlich an. Der Wirkstoff darf deshalb nicht zusammen mit den Anti-Pilzmitteln Ketoconazol und Itraconazol, den AntibiotikaErythromycin, Clarithromycin und Josamycin sowie den HIV-1-ProteasehemmernRitonavir, Indinavir und Nelfinavir (alle gegen AIDS) angewendet werden.
Eletriptan kann zusammen mit Migränemitteln aus der Wirkstoffgruppe der Mutterkornalkaloide wie Ergotamin, Dihydroergotamin oder Methysergid einen übermäßigen Blutdruckanstieg hervorrufen. Diese Wirkstoffe dürfen daher nicht innerhalb von 24 Stunden nach Eletriptan-Einnahme angewendet werden. In gleicher Weise sollte nach Anwendung eines ergotaminhaltigen Präparates eine Frist von mindestens 24 Stunden bis zur Einnahme von Eletriptan eingehalten werden.
Nach Einnahme von Antidepressiva aus den Wirkstoffgruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer (SSRIs) oder Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmer (SNRIs) zusammen mit Triptanen kann es zu einem Serotoninsyndrom mit Störungen der seelischen Verfassung, der Steuerung der Körperfunktionen und der Funktion von Muskeln und Nerven. Ebenso kann es bei gleichzeitiger Behandlung mit Triptanen und pflanzlichen Zubereitungen, die Johanniskraut enthalten, häufiger zu unerwünschten Wirkungen kommen. In allen diesen Fällen muss der Arzt den Patienten besonders sorgfältig überwachen.
Gegenanzeigen
Eletriptan darf nicht angewendet werden bei:- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- schwerer Leberfunktionseinschränkung
- schwerer Nierenfunktionseinschränkung
- mittelschwerem oder schwerem oder unbehandeltem leichtem Bluthochdruck
- Patienten mit nachgewiesener koronarer Herzkrankheit, einschließlich Durchblutungsstörungen am Herzen (Angina pectoris, Herzinfarkt in der Vorgeschichte, nachgewiesenen beschwerdefreien Durchblutungsstörungen des Herzmuskels oder anfallsweisen Herzkrämpfen (Prinzmetal-Angina)
- Herzrhythmusstörungen oder Herzmuskelschwäche
- Patienten mit Gefäßerkrankungen in Armen und Beinen (beispielsweise "Schaufensterkrankheit")
- Störungen der Gehirnfunktion oder vorübergehenden Durchblutungsstörungen des Gehirns.
- Patienten, die möglicherweise an einer noch nicht diagnostizierten Herzerkrankung leiden oder ein Risiko für eine koronare Herzkrankheit (KHK) haben wie beispielsweise Patienten mit Bluthochdruck, Diabetes mellitus, Raucher (auch bei Nikotin-Ersatztherapie), Männer über 40 Jahren, Frauen nach den Wechseljahren oder bei koronarer Herzkrankheit in der Familie
- Einschränkungen der Nierenfunktion und bei älteren Patienten wegen der Wahrscheinlichkeit von Blutdrucksteigerungen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Es gibt keine klinischen Studien zur Einnahme von Eletriptan während der Schwangerschaft. Bezüglich Schwangerschaft und der Entwicklung der Nachkommen ergaben die Tierexperimente keinen Hinweis auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen. In der Schwangerschaft sollte der Wirkstoff dennoch nur eingesetzt werden, wenn es der Arzt für unbedingt nötig hält.
Eletriptan tritt in nur geringem Maße in die Muttermilch über. Trotzdem sollte eine Einnahme durch stillende Mütter mit Vorsicht erfolgen. Aus Rücksicht auf den Säugling sollte die Mutter nach der Einnahme für 24 Stunden nicht stillen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Eletriptan wurde bei Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahre nicht untersucht und seine Anwendung in dieser Altersgruppe wird deshalb nicht empfohlen.
Warnhinweise
- Migräne oder die Behandlung mit dem Medikament kann bei manchen Patienten zu Müdigkeit oder Schwindel führen, was das Autofahren gefährlich machen kann.
- Das Medikament ist nicht für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre geeignet.
- Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
- Das Medikament enthält den Farbstoff Gelborange S, der allergische Reaktionen hervorrufen kann.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über RELPAX 20mg / 40mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Eletriptan (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.