Rekawan Kapseln retard 600mg

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 15.07.2012
Wirkstoff: Kalium
Darreichnungsform: Retardkapsel

Wirkung

Rekawan Kapseln retard 600mg enthält den Wirkstoff Kalium. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Rekawan Kapseln retard 600mg.

Kalium wird zugeführt, wenn ein Mangel an dem Mineral im Blut und den Körperzellen besteht.

Ein solcher Mangel kann sich in Störungen der Muskelsteuerung, in Muskelkrämpfen und Herzrhythmusstörungen äußern. Eine Übersäuerung des Körpers (metabolische Azidose, Ketoazidose) kann mit einem Kaliummangel einhergehen.

Bei Kaliummangel wirken manche Substanzen stärker oder es treten unerwünschte Nebeneffekte auf. Dies ist beispielsweise der Fall bei Behandlung mit Herzglykosiden (bei Herzmuskelschwäche).

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Kalium sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Mineralstoffe (Mengenelemente und Spurenelemente), zu welcher der Wirkstoff Kalium gehört.

Dosierung

Ganz allgemein richtet sich die Dosierung nach dem zu ersetzenden Mangel. Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis drei bis viermal täglich zwei Retardkapseln. Nehmen Sie diese während oder nach einer Mahlzeit unzerkaut und mit viel Wasser ein. Dazu sollten Sie nicht liegen, um ein Hinabgleiten in den Magen zu gewährleisten.

Die Dauer der Anwendung richtet sich nach dem Krankheitsbild und wird vom Arzt bestimmt.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Talkum
  • Titandioxid (E 171)
  • Arabisches Gummi
  • Chinolingelb (E 104)
  • Erythrosin (E 127)
  • Eudragit NE 30 D
  • Gelatine
  • Polysorbat 80
  • Ponceau 4R (E 124)
  • Siliciumdioxid

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Durch Wechselwirkung mit anderen Wirkstoffen, durch plötzlich auftretende Übersäuerung des Körpers (Azidose), akute Einschränkung der Nierenfunktion oder andere Zustände kann es zu einem Kaliumüberschuss im Blut kommen.

Bei vorbelasteten Patienten kann die Einnahme flüssiger Zubereitungen von Kalium zu Übelkeit und Erbrechen führen. Daneben wurden Aufstoßen, Sodbrennen, Blähungen, Leibschmerzen und Durchfall beschrieben.

Wechselwirkungen

Der mögliche Kaliumgehalt anderer Wirkstoffe (beispielsweise Penicillin-Kalium) ist bei der Dosierung zu berücksichtigen.

Eine gleichzeitige Behandlung mit Muskarinrezeptor-Antagonisten (wie Atropin) darf vom Arzt nur mit Vorsicht erfolgen. Sie können das Schlucken behindern und somit eine zu lange Einwirkung von Kalium in der Speiseröhre verursachen.

Steigt der Kaliumgehalt des Blutes, vermindert dies die Wirkung von Herzglykosiden, bei einem Kaliummangel verursachen Herzglykoside mehr Herzrhythmusstörungen. Substanzen mit Wirkung auf den Wasserhaushalt des Körpers wie das Entwässerungsmittel Spironolacton, kaliumsparende Entwässerungsmittel wie Amilorid und Triamteren, ACE-Hemmer, nicht-steroidale Antirheumatika und manche Schmerzmittel vermindern die Ausscheidung von Kalium durch die Niere.

Gegenanzeigen

Kalium darf nicht gegeben werden, wenn Krankheiten bestehen, die häufig mit einem Kalium-Überschuss im Blut verbunden sind. Dazu gehören Austrocknung, eingeschränkte Ausscheidungstätigkeit der Nieren, Funktionsstörung der Nebennieren (Morbus Addison), Lähmungen aufgrund von Kaliumüberschuss (Adynamia episodica hereditaria; GAMSTORP-Syndrom).

Nur mit Vorsicht und Befragen eines Arztes sollte Kalium eingesetzt werden bei Sichelzellanämie (einer speziellen Form der Blutarmut) sowie bei gleichzeitiger Therapie mit allen Substanzen, die sich auf die Nierenfunktion auswirken.

Eine gleichzeitige Behandlung mit Muskarinrezeptor-Antagonisten (wie Atropin) darf vom Arzt nur mit Vorsicht erfolgen. Sie können das Schlucken behindern und somit eine zu lange Einwirkung von Kalium in der Speiseröhre verursachen.

Vor der Behandlung wird der Arzt den Mineralhaushalt, das Säure-Basen-Gleichgewicht, den Herzrhythmus und besonders bei älteren Patienten die Nierenfunktion kontrollieren. Diese Untersuchungen werden während der Therapie zunächst in kürzeren, später in längeren Abständen wiederholt.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

Hinweise auf schädliche Wirkungen von Kalium während der Schwangerschaft und in der Stillzeit sind nicht bekannt.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Zur Anwendung bei Kindern machen die Hersteller von Kalium-Präparaten keine oder unterschiedliche Angaben. Im Zweifelsfalle ist die Patienteninformation ausschlaggebend oder der Rat eines Arztes oder Apothekers.

Warnhinweise

  • Ds Medikament enthält den Farbstoff Ponceau 4R, der allergische Reaktionen hervorrufen kann.
  • Das Medikament darf nicht wärmer als 30 Grad gelagert werden.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Retardkapsel)
50 Stück Retardkapseln
314,67 Milligramm Kalium
100 Stück Retardkapseln
314,67 Milligramm Kalium

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Rekawan Kapseln retard 600mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Kalium (ggf. auch Generika).


Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.