Regenon
Wirkung
Regenon enthält den Wirkstoff Amfepramon. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Regenon.
Amfepramon wird eingesetzt zur unterstützenden Behandlung von Patienten mit Übergewicht und einem Körper-Masse-Index von mindestens 30, wenn geeignete Maßnahmen zur Gewichtsabnahme wie Diät und Sport alleine nicht wirksam waren.
Der Körper-Masse-Index wird berechnet, indem man das Körpergewicht in Kilogramm durch die Körpergröße in Metern zum Quadrat teilt:
Körper-Masse-Index (BMI) = Körpergewicht in kg/(Körpermaße in m)2
Bisher wurde lediglich eine kurzanhaltende Wirksamkeit im Hinblick auf eine Gewichtsverminderung nachgewiesen. Inwieweit der Wirkstoff Krankheiten zu vermeiden hilft, die mit Übergewicht in Verbindung stehen, ist nicht nachgewiesen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Amfepramon sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Alpha-Sympathomimetika, zu welcher der Wirkstoff Amfepramon gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Übergewicht bei einem Körper-Masse-Index von mindestens 30 Kilogramm/Quadratmeter Körperoberfläche, wenn geeignete Maßnahmen wie Diät und mehr Bewegung alleine nicht angesprochen haben
Dosierung
Erwachsene und Kinder über zwölf Jahre nehmen bis zu dreimal täglich eine Kapsel jeweils vor den Hauptmahlzeiten unzerkaut mit Flüssigkeit ein. Die Tagesgesamtdosis sollte drei Kapseln nicht überschreiten. Die letzte Einnahme sollte nicht später als vier Stunden vor dem Schlafengehen erfolgen. Die Verabreichung am Abend ist zu vermeiden, da das Medikament Nervosität und Schlafstörungen hervorrufen kann.
Vor der Verordnung sind andere organische Ursachen des Übergewichts vom Arzt auszuschließen. Bei der Behandlung von Übergewicht ist ein umfassendes Konzept zu verfolgen, das diätetische, medizinische und psychotherapeutische Methoden einschließt. Es wird empfohlen, das Medikament nur unter der Aufsicht von Ärzten anzuwenden, die Erfahrung in der Behandlung von Übergewicht haben.
Die Behandlungsdauer beträgt im Mittel vier bis sechs Wochen und sollte drei Monate nicht übersteigen. Ist nach drei bis vier Wochen keine Gewichtsabnahme festzustellen, wird der Arzt dazu raten, die Behandlung abzubrechen. Bei einer Behandlung über vier Wochen hinaus sollte der Arzt den Nutzen gegenüber den möglichen Risiken besonders sorgfältig abwägen. Auch bei anhaltender Gewichtsabnahme sollte das Medikament nicht länger als insgesamt zwölf Wochen eingenommen werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Eisen(III)-oxid (E 172)
- Glycerol 85%
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Sorbitol
- 3-Ethoxy-4-hydroxybenzaldehyd
- Aluminiumtri(octadecanoat)
- dünnflüssiges Paraffin
- Gelatine
- Glutaminsäure-Hydrochlorid
- Hartparaffin
- Phosphorsäure
- Weinsäure
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Seelische Reaktionen, Psychosen, Depressionen, Nervosität, Unruhe, Schlafstörungen, Schwindelgefühle, Herzrasen, Herzklopfen, Bluthochdruck, Brustkorbschmerzen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Spannungsgefühl, Benommenheit, Kopfschmerz, Mundtrockenheit, Übelkeit, Verstopfung.
Seltene Nebenwirkungen:
Schlaganfall, Angina Pectoris, Herzinfarkt, Herzmuskelschwäche, Herzstillstand.
Sehr seltene Nebenwirkungen und Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Krampfanfälle, Blutdruckanstieg (leicht), Blutdrucksenkung, Durchfall, Magen-Darm-Störungen, Blutbildungsstörungen (Knochenmarksfunktionsstörung, Granulozyten-Fehlen, Mangel an weißen Blutkörperchen, Blutplättchenmangel), Hautausschlag, Hautrötung, Nesselsucht, Unterhautblutungen.
Besonderheiten:
Bei längerer Behandlung mit Amfepramon kann es zur Gewöhnung, Abhängigkeit und Entzugserscheinungen kommen. Eine plötzliche Beendigung der Anwendung von Amfepramon nach längerem hochdosiertem Gebrauch (Fehlgebrauch) kann zu Erschöpfungszuständen und depressiven Erscheinungen führen.
Treten allergische oder allergieartige Hautreaktionen wie Ausschläge, Rötungen, Nesselsucht und/oder Unterhautblutungen auf, ist das Medikament sofort abzusetzen.
Die Einnahme von Appetitzüglern scheint die Entstehung eines Lungenhochdrucks (pulmonale arterielle Hypertonie) zu begünstigen. Daher sind die Angaben zum Anwendungsgebiet und zur Behandlungsdauer genau zu beachten. Sowohl eine Behandlungsdauer von mehr als drei Monaten als auch ein Körper-Masse-Index von 30 oder mehr erhöhen das Risiko für das Auftreten eines Lungenhochdrucks. Tritt während der Behandlung bei Belastung eine Atemnot auf oder verschlimmert sie sich, sollte der Patient die Behandlung sofort abbrechen und einen Lungenfacharzt aufsuchen.
Wechselwirkungen
Wird Amfepramon zusammen mit Antidepressiva (besonders: MAO-Hemmer), dem Parkinson-Mittel Amantadin und sogenannnten adrenerg wirksamen Aminen (beispielsweise Amphetamine und Ephedrin) angewendet, kann seine Wirkung erheblich verstärkt werden. Für die MAO-Hemmer gilt dies auch noch in den ersten 14 Tagen nach der letzten Anwendung, weswegen ein zeitlicher Mindestabstand von zwei Wochen zwischen dem Einsatz liegen sollte.
Die Wirkung von Blutdrucksenkern wie beispielsweise Guanethidin wird durch Amfepramon abgeschwächt.
Neuroleptika wie Phenothiazine und Butyrophenone heben die anregende Wirkung von Amfepramon auf das Gehirn und damit die Appetithemmung ganz oder zumindest teilweise auf.
Eine Wirkungsverstärkung und eine Erhöhung des Missbrauchsrisikos durch hohe Dosen Coffein kann nicht sicher ausgeschlossen werden.
Die gleichzeitige Anwendung bestimmter Narkosegase (halogenierte Inhalationsanaesthetika) kann beim Eingriff zu unerwünschten Blutdrucksteigerungen führen. Daher sollte die Behandlung mit Amfepramon einige Tage vor einer Operation beendet werden.
Gegenanzeigen
Amfepramon darf nicht angewendet werden bei:- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- Lungenhochdruck (pulmonale Hypertonie)
- schwerem Bluthochdruck (schwere arterielle Hypertonie)
- aktuellen oder aus der Vorgeschichte bekannten Gefäßerkrankungen von Herz und Kreislauf oder des Gehirns
- aktuellen oder früher aufgetretenen seelischen Erkrankungen einschließlich Magersucht (Anorexia nervosa) und Depressionen
- Neigung zu Arzneimittelmissbrauch, bestehender Medikamenten-, Drogen- oder Alkoholabhängigkeit
- Schilddrüsenüberfunktion
- Nebennierenmarksgeschwulst (Phäochromozytom)
- bestimmten Formen des Grünen Stars (Engwinkelglaukom).
- Bluthochdruck
- Herzkrankheiten
- Erkrankungen der Vorsteherdrüse (Prostata) mit Restharnbildung
- Stoffwechselerkrankungen (Diabetes mellitus)
- Epilepsie
- übergewichtigen Kindern.
Bei übergewichtigen Patienten, bei denen das Risiko einer Erkrankung der Blutgefäße besteht, sollte der Arzt auf eine allmähliche und kontrollierte Gewichtsabnahme achten.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Amfepramon darf während der Schwangerschaft und Stillzeit nicht angewendet werden. Während einer Therapie mit dem Wirkstoff sollen Frauen im gebärfähigen Alter eine Schwangerschaft wirksam verhüten. Ist der Eintritt einer Schwangerschaft während der Therapie nicht auszuschließen, hat der behandelnde Arzt den erwarteten Nutzen der Einnahme gegen mögliche Risiken für Mutter und Kind sorgfältig abzuwägen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Behandlung von Kindern unter zwölf Jahren mit Amfepramon ist nicht erlaubt. Ab zwölf Jahre ist der Einsatz zwar erprobt, sollte jedoch unter besonderer ärztlicher Überwachung und Kontrolle stehen.
Warnhinweise
- Das Medikament kann auch bei bestimmungsgemäßem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sind. Dies gilt besonders im Zusammenhang mit Alkohol.
- Bei Ausbildung oder Verschlimmerung von Atemnot ist die Behandlung mit dem Medikament zu beenden und ein Lungenfacharzt aufzusuchen.
- Die Behandlungsdauer darf drei Monate nicht überschreiten.
- Bei Operationen muss die Behandlung mit dem Medikament einige Tage vorher beendet werden.
- Das Medikament kann zu Gewöhnung und Sucht führen; bei Therapieende sind Entzugserscheinungen möglich.
- Treten bei der Behandlung Ausschläge, Rötungen, Nesselsucht und/oder Unterhautblutungen auf, ist das Medikament sofort abzusetzen.
- Das Medikament kann zum positiven Ergebnis bei Dopingkontrollen führen.
- Das Medikament enthält den Süßungsstoff Sorbitol, der von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Regenon sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Amfepramon (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.