Rebif 22 Mikrogramm/ - 44 Mikrogramm
Wirkung
Rebif 22 Mikrogramm/ - 44 Mikrogramm enthält den Wirkstoff Interferon beta-1a. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Rebif 22 Mikrogramm/ - 44 Mikrogramm.
Der Wirkstoff Interferon beta-1a wird zur Behandlung einer schubförmig verlaufenden Multiplen Sklerose eingesetzt, um die Häufigkeit und Schwere der Krankheitsschübe zu verringern.
Sollte sich der Krankheitsverlauf von der schubförmigen zur fortlaufenden Ausprägung verändern, ist der Wirkstoff abzusetzen.
Manche Hersteller haben auch eine Zulassung für die Vorbeugung weiterer Schübe, wenn ein vereinzelter Schub aufgetreten ist.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Interferon beta-1a sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Immunstärkende und -schwächende Mittel, Interferone, zu welcher der Wirkstoff Interferon beta-1a gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- schubförmig verlaufende Multiple Sklerose
Dosierung
Das Medikament sollte im Kühlschrank und lichtgeschützt in der Originalverpackung aufbewahrt werden. Sollte beim Anwender vorübergehend eine Kühlung nicht möglich sein, kann das Medikament bis zu 30 Tage bei einer Temperatur von unter 25 Grad Celsius gelagert werden. Danach sollte es wieder im Kühlschrank aufbewahrt werden.
Die empfohlene Dosis beträgt dreimal wöchentlich 44 Mikrogramm Interferon beta-1a. Für Patienten, die diese hohe Dosis nicht verkraften können, wird eine Gabe von dreimal wöchentlich 22 Mikrogramm Interferon beta-1a empfohlen. Innerhalb der Eingewöhnungsphase von vier Wochen sollte die Dosis des Medikaments langsam gesteigert werden.
Die Injektionen unter die Haut sollten nicht stets an der gleichen Körperstelle erfolgen, um Gewebeschädigungen zu vermeiden. Vor jeder Injektion und über weitere 24 Stunden nach jeder Injektion wird die Einnahme eines fiebersenkenden und schmerzlindernden Medikaments empfohlen, um die mit der Injektion einhergehenden grippeähnlichen Beschwerden abzumildern. Diese Beschwerden treten gewöhnlich während der ersten Behandlungsmonate auf.
Zurzeit ist noch nicht klar, wie lange die Patienten zu behandeln sind. Nach zweijähriger Therapie sollte eine erneute Beurteilung durch den behandelnden Arzt erfolgen. Die Entscheidung über eine längerfristige Fortführung der Therapie liegt im Einzelfall dann in seinem Ermessen.
Bei Entwicklung einer chronisch fortschreitenden Multiplen Sklerose (ohne Schübe) ist die Therapie abzusetzen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Albumin vom Menschen
- D-Mannitol
- Essigsäure
- Natriumacetat
- Natriumhydroxid
- Wasser für Injektionszwecke
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Blutbildveränderungen (Weiße-Blutkörperchenmangel, Lymphzellenmangel, Blutplättchenmangel, Neutrophilen-Mangel), Blutarmut, Hautreaktionen, Hautentzündungen an der Einstichstelle; grippeartige Symptome wie Schwitzen, Schüttelfrost, Kopfschmerzen, Leberwerterhöhung.
Häufige Nebenwirkungen:
Übelkeit, Durchfall, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Schlaflosigkeit, Depressionen, Gefühlsstörungen, Hautausschläge (mit Rötung und/oder Bläschenbildung), Juckreiz, Gesichtsrötung, Nasenausfluss, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Schmerzen an der Einstichstelle, Müdigkeit, Muskelsteifigkeit, Muskelkrämpfe, Nackenschmerzen, Schmerzen in Armen und Beinen, Fieber, Schwitzen, Blutkalium-Konzentrationserhöhung, Harnstickstoff-Konzentrationserhöhung.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Schilddrüsenfunktionsstörung, Gewebszerstörung, Schwellung oder Geschwür an der Einstichstelle, Brennen an der Einstichstelle, Haarausfall, Regelstörungen.
Seltene Nebenwirkungen:
Atemnot.
Nebenwirkungen ohne Angabe der Häufigkeit:
Blutplättchenverminderung, Mangel an allen Blutzellen, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Angstzustände, Psychose, Verwirrung, Gefühlslabilität, Selbstmordversuche, dauerhafte Muskelspannungszunahme, Ohnmacht, Schwindel, Nervenstörungen, Migräne, Krampfanfälle, Herzrhythmusstörungen, Herzklopfen, Herzrasen, Herzkrankheit, entgleiste Herzmuskelschwäche, Gefäßerweiterung, Leberentzündung, Gelbsucht, Leberversagen, Juckreiz, Nesselsucht, Hautrötung, Schuppenflechtenverschlechterung, Gefäßschwellungen (Angioödem), Muskelschwäche, Gelenkentzündungen, schwere Bindegewebserkrankung systemischer Lupus erythematodes), allergischer Schock (anaphylaktischer Schock), Gewichtsabnahme, Gewichtszunahme, Leberwerterhöhung, Thrombosen, Antikörper-Bildung.
Besonderheiten:
Vereinzelt können während der Behandlung mit dem Wirkstoff Fälle von Verstopfungen kleinster Blutgefäße durch Blutgerinnsel auftreten. Meist äußern sie sich als Unterhautblutungen oder als sogenanntes hämolytisch-urämischen Syndrom. Anzeichen sind Blutplättchenmangel, plötzlich auftretender Bluthochdruck, Fieber, Verwirrtheit und Lähmungen sowie eine gestörte Nierenfunktion. Außerdem kann es auch zu einem nephrotischen Syndrom kommen. Das ist eine unspezifische Nierenkrankheit, die durch Eiweiß im Urin, eingeschränkte Nierenfunktion und Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme) gekennzeichnet ist. Kommt es zu den geschilderten Nebenwirkungen, ist ein Arzt zu verständigen und die Behandlung zu beenden.
Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Einnahme von Wirkstoffen gegen Krampfanfälle (Antiepileptika) und gegen Depressionen (Antidepressiva) kann deren Abbau im Körper verzögert werden. Bei gleichzeitiger Einnahme mit Interferon beta-1a muss der Arzt daher gegebenenfalls die Dosierungen dieser Medikamente anpassen.
Gegenanzeigen
Interferon beta-1a darf nicht eingesetzt werden, bei- Allergie gegen diesen Wirkstoff
- fortschreitender Multipler Sklerose ohne Schübe
- schweren Depressionen mit Selbstmordgefahr.
- Herzerkrankungen wie Herzmuskelschwäche oder Herzrhythmusstörungen (auch in der Vorgeschichte), weil die grippeähnlichen Nebenwirkungen des Wirkstoffs eine zusätzliche Belastung darstellen
- schweren Leberfunktionsstörungen
- schweren Nierenfunktionsstörungen
- schweren Knochenmarkschäden
- Erkrankungen des Gehirns wie beispielsweise Krampfanfällen (Epilepsie), die mit Antiepileptika nur unzureichend behandelbar sind
- Störungen der Schilddrüsenfunktion.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Es gibt bisher nur wenige Fälle der Anwendung von Interferon beta-1a während der Schwangerschaft. Die verfügbaren Erkenntnisse weisen darauf hin, dass möglicherweise ein erhöhtes Risiko für plötzliche Fehlgeburten bestehen könnte. Daher ist ein Therapiebeginn während der Schwangerschaft verboten. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Behandlung wirksame Verhütungsmaßnahmen anwenden. Patientinnen, die während der Behandlung mit Interferon beta-1a schwanger werden werden oder eine Schwangerschaft planen, müssen vom Arzt über das mögliche Risiko für ihr Kind informiert werden und das Absetzen der Therapie sollte in Erwägung gezogen werden.
Es ist nicht bekannt, ob Interferon beta-1a in die menschliche Muttermilch ausgeschieden wird. Da jedoch die Möglichkeit besteht, dass bei gestillten Kindern schwerwiegende Nebenwirkungen auftreten können, ist entweder abzustillen oder die Behandlung während der Stillzeit zu beenden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Verabreichung von Interferon beta-1a an Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren wurde bisher nicht ausreichend in Studien untersucht. Daher ist die Anwendung des Wirkstoffes bei Patienten dieser Altersgruppe verboten.
Warnhinweise
- Das Reaktionsvermögen kann beeinträchtigt sein und damit die Fähigkeit zur Teilnahme am Straßenverkehr sowie zum Bedienen von Maschinen.
- Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Behandlung geeignete Maßnahmen zur Empfängnisverhütung treffen. Vor Therapiebeginn muss eine Schwangerschaft ärztlich ausgeschlossen werden.
- Zur Vermeidung von Hautschäden sollte die Einspritzung des Medikaments erst nach gründlicher Desinfektion sowie unter stetem Wechsel der Injektionsstelle vorgenommen werden.
- Bei Langzeitanwendung ist das Blutbild, die Leber- und Nieren- und die Schilddrüsenfunktion regelmäßig ärztlich zu kontrollieren.
- Bei Depressionen und Selbstmordgedanken ist der Patient während der Behandlung genau vom Arzt zu beobachten.
- Patienten mit Krampfleiden und Herzkrankheiten sind bei der Behandlung mit dem Medikament vom Arzt sorgfältig zu überwachen.
- Bei schweren Leber- und Nierenschäden sowie starkem Alkoholmissbrauch ist eine ärztliche Überwachung der Behandlung notwendig.
- Bei Übergang von einer schubförmig verlaufenden in eine stetig fortschreitende Multiple Sklerose ist die Behandlung mit dem Medikament abzubrechen.
- Für Patienten mit Überempfindlichkeit gegen menschliches Albumin (ein spezielles Eiweiß) ist das Medikament nicht geeignet.
- Das Medikament muss vor Licht geschützt in der Originalverpackung aufbewahrt werden.
- Das Medikament muss bei zwei bis acht Grad im Kühlschrank gelagert, darf aber nicht eingefroren werden.
- Das Medikament besitzt nur eine Haltbarkeit von 18 Monaten und darf nach diesem Zeitraum nicht mehr angewendet werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Rebif 22 Mikrogramm/ - 44 Mikrogramm sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Interferon beta-1a (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.