Rabipur

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 03.07.2011
Hersteller: Novartis Vaccines and Diagnostics S.r.l.
Wirkstoff: Tollwut-Impfstoff, inaktiviert
Darreichnungsform: Trockensubstanz
Rezeptpflichtig

Wirkung

Rabipur enthält den Wirkstoff Tollwut-Impfstoff, inaktiviert. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Rabipur.

Der Impfstoff wird verwendet, um nach Kontakt mit einem möglicherweise tollwütigen Lebewesen den Ausbruch der Krankheit zu verhindern.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Tollwut-Impfstoff, inaktiviert sind vertiefende Informationen verfügbar:

    Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Immunstärkende und -schwächende Mittel, Impfstoffe, zu welcher der Wirkstoff Tollwut-Impfstoff, inaktiviert gehört.

    Dosierung

    Für bisher ungeimpfte Personen besteht die Grundimmunisierung für die Vorbeugung vor einem möglichen Tollwut-Kontakt aus drei Impfstoffgaben. Nach der ersten erfolgt die zweite Impfung sieben Tage später, die dritte drei oder vier Wochen später. Ob Auffrischimpfungen nötig sind, hängt von dem Infektionsrisiko des einzelnen und auch von Labortests ab, die bei Gefährdeten alle zwei Jahre erfolgen sollten.

    Die Impfung nach möglichem Tollwut-Kontakt erfolgt nach einem von der WHO (World Health Organization) vorgegebenen Schema und nach den deutschen Impfrichtlinien, die der Arzt befolgt.

    Sonstige Bestandteile

    Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

    • Sucrose
    • Dinatriumedetat
    • Kaliumglutamat
    • Natriumchlorid
    • Polygelin
    • Trometamol
    • Wasser für Injektionszwecke

    Nebenwirkungen

    Sehr häufige Nebenwirkungen:
    an der Injektionsstelle: Schmerzen, Reaktionen, Verhärtung, Anschwellen.

    Häufige Nebenwirkungen:
    Schwäche, Unwohlsein, Fieber, Schüttelfrost, Ermüdung, Grippe-ähnliche Erkrankung, Lymphknotenschwellung, Kopfschmerzen, Ausschlag, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden.
    an der Injektionsstelle: Rötungen.

    Gelegentliche Nebenwirkungen:
    Schwindel.

    Seltene Nebenwirkungen:
    Kreislaufreaktionen (wie Herzklopfen oder Hitzewallung), Sehstörungen, nervliche Missempfindungen.

    Sehr seltene Nebenwirkungen:
    Drehschwindel, Erkrankungen des Nervensystems (wie Lähmungen oder Guillain-Barré-Syndrom), Überempfindlichkeitsreaktionen (wie allergischer Schock, Bronchialkrämpfe, Wassereinlagerungen im Gewebe (Ödeme), Nesselsucht, Juckreiz), Serumkrankheit.

    Wechselwirkungen

    Bei Patienten mit geschwächter körpereigener Abwehr, einschließlich derer, die eine Therapie mit abwehrschwächenden Wirkstoffen erhalten, kann der Impferfolg eingeschränkt sein.

    Bei der Behandlung eines akuten Tollwut-Kontakts kann die Gabe von Tollwut-Immunglobulin (passive Impfung) zur Behandlung notwendig sein, aber die Wirkung des gleichzeitig verabreichten Tollwut-Impfstoffes (aktive Impfung) abschwächen. Daher ist es wichtig, dass das Tollwut-Immunglobulin nur einmalig und unter Einhaltung der empfohlenen Dosierung vom Arzt verabreicht wird.

    Gegenanzeigen

    Der Impfstoff wird unter Zuhilfenahme von Antibiotika in Hühnereiern gezüchtet. Bei schwerer Überempfindlichkeit auf Hühnereiweiß, Neomycin, Chlortetracyclin und Amphotericin B sollte keine vorbeugende Impfung mit dem Wirkstoff vorgenommen werden. Hat allerdings ein Kontakt mit einem tollwütigen Lebewesen stattgefunden, muss der Impfstoff trotzdem verwendet werden.

    Bei Personen mit akuten fiebrigen Erkrankungen sollte die Impfung verschoben werden. Ein einfacher Schnupfen oder grippaler Infekt ist allerdings kein Grund dazu.

    Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

    In keinem Fall wurden bisher Schädigungen bei Anwendung des Wirkstoffs während der Schwangerschaft beobachtet. Obwohl nicht bekannt ist, ob er in die Muttermilch übergeht, konnte kein Risiko für den Säugling festgestellt werden. Inaktivierter Tollwut-Impfstoff kann während der Schwangerschaft und Stillzeit verabreicht werden, wenn nach Kontakt mit einem tollwütigen Lebewesen eine Vorbeugung erforderlich ist.

    Der Impfstoff kann auch rein vorbeugend (beispielsweise für eine Reise in ein Tollwut-Gebiet) während der Schwangerschaft und Stillzeit verabreicht werden, wenn der Arzt den Nutzen größer einschätzt als ein mögliches Risiko für das Kind.

    Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

    Auch Kinder können mit dem Wirkstoff geimpft werden.

    Warnhinweise

    • Bei Mehrfach-Impfungen sollte immer nur der Impfstoff eines Herstellers verwendet werden.
    • Die Impfung darf keinesfalls in ein Blutgefäß erfolgen.
    • Das Medikament ist bei zwei bis acht Grad im Kühlschrank zu lagern und darf nicht eingefroren werden.

    Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

    Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

    Packungsgrößen

    Packungsgröße und Darreichungsform
    Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Dosis Trockensubstanz)
    1 Dosis Trockensubstanz
    2,5 Internationale Einheiten Tollwut-Impfstoff, inaktiviert

    Vergleichbare Medikamente

    Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Rabipur sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Tollwut-Impfstoff, inaktiviert (ggf. auch Generika).

    Medikament
    Darreichungsform
    Trockensubstanz

    Disclaimer:
    Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.