Quadropril
Wirkung
Quadropril enthält den Wirkstoff Spirapril. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Quadropril.
Spirapril kann bei Patienten mit Bluthochdruck als Einzeltherapie oder in Kombination mit anderen blutdrucksenkenden Mitteln zur Senkung des Blutdrucks eingesetzt werden.
Spirapril wird ebenfalls bei akutem Herzinfarkt und bei Nierenfunktionsstörungen eingesetzt. Für diese beiden Anwendungsgebiete ist der Wirkstoff jedoch noch nicht uneingeschränkt zugelassen ("off label use").
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Spirapril sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen ACE-Hemmer, Blutdrucksenker, zu welcher der Wirkstoff Spirapril gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Bluthochdruck ohne organische Ursache
Dosierung
Zu Beginn der Behandlung wird eine halbe Tablette täglich eingenommen. Nach drei Wochen kann bei Bedarf eine Dosiserhöhung auf eine Tablette täglich erfolgen.
Bei schwerer Nierenfunktionsstörung sollte unter strenger ärztlicher Kontrolle bei der Anfangsdosis geblieben werden. Hier darf eine Dosiserhöhung nur in begründeten Einzelfällen stattfinden.
Die Tabletten werden unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Farbstoff E 172
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Alginsäure
- Glycinhydrochlorid
- Lactosemonohydrat
- Magnesiumstearat
- Maisstärke
- Povidon
Nebenwirkungen
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Übermäßige Blutdrucksenkung, Schwindel, Schwächegefühl, Sehstörungen, Nierenfunktionsstörungen, Bronchialschleimhautentzündung (Bronchitis), Übelkeit, Oberbauchbeschwerden, Verdauungsstörungen, Hautreaktionen, Ausschlag, Juckreiz, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Veränderung der Blutzusammensetzung, Blutplättchenverminderung, trockener Reizhusten, AV-Block II. und III. Grades.
Seltene Nebenwirkungen:
Bewusstseinsverlust, Ohnmacht (Synkope), Urineiweißausscheidung (Proteinurie), Nierenfunktionsverschlechterung, Atemnot, Nasennebenhöhlenentzündung, Nasenschleimhautentzündung, Erbrechen, Durchfall, Verstopfung, Appetitlosigkeit, Hautreaktionen, Nesselsucht (Urtikaria), Quincke-Ödem mit Beteiligung von Lippen, Gesicht und/oder Armen und Beinen; Benommenheit, Depressionen, Schlafstörungen, Impotenz, Missempfindungen (Parästhesien), Gleichgewichtsstörungen, Verwirrtheit, Ohrensausen, Geschmacksveränderungen, vorübergehender Geschmacksverlust, Blutarmut (Anämie), Verminderung von Abwehrzellen im Blut, Veränderung von Laborwerten, Schock (herzbedingt), beginnende Gelbsucht (Gallenstau) bis Leberzelluntergang eventuell mit tödlichem Ausgang (unklarer Zusammenhang zur Einnahme von Spirapril).
Herzrasen, Herzstolpern, Brustschmerzen, Herzrhythmusstörungen, Herzenge, Herzinfarkt, Schlaganfall, akutes Nierenversagen, Atemwegsmuskulaturkrampf (Bronchospasmus), allergisch bedingte Lungenerkrankung und Lungenentzündung, Zungenentzündung, Mundtrockenheit, Leberentzündung, Leberfunktionsstörungen, Bauchspeicheldrüsenentzündung (Pankreatitis), Darmverschluss, Hautveränderungen, Fieber, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Gelenkentzündung, Gefäßentzündung, Schuppenflechte-ähnliche Hautveränderungen, bläschenartige Hautveränderungen, Ausschlag mit Hautablösung, Lichtempfindlichkeit, Haarausfall, Nagelablösung (Onycholyse), durch Gefäßkrämpfe bedingte anfallsweise Minderversorgung der Finger (Raynaud-Syndrom), Leberenzymanstieg, Brustvergrößerung.
Wechselwirkungen
Bei gleichzeitiger Therapie mit Wirkstoffen, die Abwehrreaktionen unterdrücken, wie beispielsweise Glukokortikoide oder Chemotherapeutika sowie Allopurinol (Gichtmittel), Procainamid (Mittel gegen Herzrhythmusstörungen) oder Lithium (Mittel gegen die manische Depression), können Schädigungen des Bluts auftreten.
Nicht-steroidale Antirheumatika und Kochsalz vermindern die Blutdrucksenkung von Spirapril.
Die Kombination mit Blutdrucksenkern wie AT1-Rezeptor-Antagonisten oder Aliskiren wird nicht empfohlen, da das Risiko für Nebenwirkungen wie Kaliummangel, Blutdruckabfall und Abnahme der Nierenfunktion erhöht ist. Dies gilt besonders bei Patienten mit einer Nierenfunktionsstörung aufgrund von Zuckerkrankheit.
Narkosemittel und andere blutdrucksenkende Wirkstoffe wie beispielsweise Betablocker können die Blutdrucksenkung verstärken.
Der Blutzuckerspiegel kann verstärkt gesenkt werden bei gleichzeitiger Einnahme von Wirkstoffen gegen die Zuckerkrankheit.
Gegenanzeigen
Spirapril darf nicht angewendet werden bei:- einer Überempfindlichkeit gegen Spirapril oder einen anderen ACE-Hemmer, besonders bei einem Quincke-Ödem in der Vorgeschichte
- beidseitiger Nierenarterienverengung (Nierenarterienstenose) oder einseitiger Nierenarterienverengung bei einer Einzelniere
- Zustand nach einer Nierentransplantation
- sehr schweren Nierenfunktionsstörungen
- Zuckerkranken oder Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, die den BlutdrucksenkerAliskiren erhalten
- Blutwäsche (Dialyse)
- primärem Hyperaldosteronismus (Funktionsstörung der Nebennierenrinde)
- herzbedingtem Schock
- Herzklappenverengung mit Einfluss auf den Kreislauf (Mitralklappen- oder Aortenstenose)
- krankhafter Vergrößerung des Herzens (hypertropher Kardiomyopathie) mit Behinderung des Blutausstroms aus dem Herzen
- schwerer Herzmuskelschwäche
- gleichzeitig stattfindender Desensibilisierungstherapien mit Insektengiften zur Behandlung einer Allergie
- Schwangerschaft und in der Stillzeit
- Kindern.
- schweren Nierenfunktionsstörungen
- erhöhtem Urineiweiß (Proteinurie)
- Störungen des Mineralhaushalts im Blut (Elektrolytstörungen)
- Lebererkrankungen oder Leberfunktionsstörungen
- Vorliegen einer gestörten Immunreaktion oder Kollagenkrankheit (wie zum Beispiel Lupus erythematodes oder Sklerodermie)
- Salz- und/oder Flüssigkeitsmangel
- schwerem Bluthochdruck
- Bluthochdruck und gleichzeitig vorhandener Herzmuskelschwäche
- älteren Patienten (älter als 65 Jahre).
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Spirapril sollte während der ersten drei Schwangerschaftsmonate nicht angewendet werden; ab dem vierten Schwangerschaftsmonat ist der Einsatz streng verboten. Patientinnen, die den Wirkstoff einnehmen, sollten durch geeignete Verhütungsmaßnahmen den Eintritt einer Schwangerschaft so sicher wie möglich ausschließen. Wird trotzdem eine Schwangerschaft festgestellt, sollte nach Rücksprache mit dem behandelnden Arzt die Behandlung auf einen anderen blutdrucksenkenden Wirkstoff umgestellt werden.
Auch in der Stillzeit ist die Anwendung von Spirapril verboten.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Spirapril sollte bei Kindern nicht angewendet werden.
Warnhinweise
- Das Reaktionsvermögen kann beeinträchtigt werden.
- Die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Straßenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen kann beeinträchtigt werden. Dies gilt in verstärktem Maße bei Behandlungsbeginn sowie im Zusammenwirken mit Alkohol.
- Vor Therapiebeginn muss ein Flüssigkeits- oder Körpersalzmangel ausgeglichen werden.
- Die Therapie darf ohne ärztlichen Rat nicht unter- oder abgebrochen werden.
- Körperliche Aktivitäten sollten nicht plötzlich gesteigert werden.
- Geeignete Maßnahmen zur Schwangerschaftsverhütung müssen getroffen werden.
- Eine regelmäßige ärztliche Kontrolle von Laborwerten ist erforderlich.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Quadropril sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Spirapril (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.