PROTELOS 2g Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen
Wirkstoff: Strontium
Hinweis
Der Artikel wurde vom Anbieter vom Markt genommen. Sollte dies aus wirtschaftlichen Gründen geschehen sein, ist das Präparat meist noch eine Weile aus Restbeständen erhältlich.
Wirkung
PROTELOS 2g Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen enthält den Wirkstoff Strontium. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von PROTELOS 2g Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen.
Strontium dient der Behandlung der Osteoporose bei Frauen nach den Wechseljahren. Ziel ist die Verringerung des Risikos von Wirbel- und Hüftknochenbrüchen. Das Spurenelement kommt in der Schulmedizin bisher nur in Form von Strontiumranelat zum Einsatz.
Nach dem sich in neueren Studien ein erhöhtes Herzinfarkt-Risiko herausgestellt hat, empfiehlt die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA), Strontium nur noch bei Frauen und Männern mit schwerer Osteoporose und hohem Risiko von Knochenbrüchen anzuwenden, für die andere Therapien nicht geeignet sind oder nicht vertragen werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Strontium sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Mineralstoffe (Mengenelemente und Spurenelemente), zu welcher der Wirkstoff Strontium gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Osteoporose bei Frauen nach den Wechseljahren, wenn keine andere Therapie geeignet ist oder vertragen wird
- Männer mit hohem Risiko für Knochenbrüche, wenn keine andere Therapie geeignet ist oder vertragen wird
Dosierung
Die empfohlene Dosis liegt bei einmal täglich einem Beutel des Medikaments. Entsprechend der Art der Erkrankung ist eine Langzeittherapie nötig. Da die Aufnahme des Medikaments in den Körper durch Nahrung, Milch und Milchprodukte verringert wird, sollte es zwischen den Mahlzeiten eingenommen werden. Am besten zum Zeitpunkt des Zubettgehens, vorzugsweise mindestens zwei Stunden nach dem Essen.
Patientinnen, die mit dem Medikament behandelt werden, sollten Vitamin D und Calcium als Nahrungsergänzung zuführen, wenn die Aufnahme derselben durch die Nahrung unzureichend ist.
Das in den Beuteln befindliche Granulat wird in einem Glas mit mindestens 30 Milliliter Wasser (in etwa ein Drittel eines gewöhnlichen Glases) als Suspension eingenommen. Die Suspension sollte unmittelbar nach der Zubereitung getrunken werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Aspartam
- Maltodextrin
- Mannitol
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Kopfschmerzen, Bewusstseinsstörungen, Gedächtnisschwund, Venenverstopfung, Übelkeit, Durchfall, dünner Stuhl, Hautentzündung, Ekzeme, Erhöhung des Kreatinphosphokinase-Wertes im Blut.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Krampfanfälle.
Seltene Nebenwirkungen:
DRESS (scherer Hautausschlag), Fieber, Überschuss unreifer Blutzellen, Lymphknotenschwellung, Leberentzündung, Nierenerkrankung (interstitielle Nephropathie, (interstitielle) Lungengenerkrankung.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse).
Nebenwirkungen unbekannter Häufigkeit:
Verwirrungszustand, Schlaflosigkeit, Überempfindlichkeit der Bronchien, Erbrechen, Bauchschmerzen, Reizungen der Mundschleimhaut, Säurerückfluss in die Speiseröhre, Verdauungsbeschwerden, Verstopfung, Blähungen, erhöhte Transaminase-Werte im Blut (in Verbindung mit Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut), Leberentzündung, Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut (Ausschlag, Juckreiz, Nesselsucht, Blutgefäßschwellung), Haarausfall, Muskelkrämpfe, Muskelschmerzen, Knochenschmerz, Gelenkschmerzen, Schmerzen in Armen und Beinen, Wassereinlagerung in Armen und Beinen, Fieber (in Verbindung mit Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut), Störungen der Blutbildung, Überschuss unreifer Blutzellen (in Verbindung mit Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut), Lymphknotenschwellung (in Verbindung mit Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut).
Besonderheiten:
Sollten nach Anwendung von Strontium schwere Hautreaktionen oder das DRESS-Syndrom aufgetreten sein, verbietet sich ein weiterer Einsatz des Wirkstoffs.
Bei Auftreten eines Venenverschlusses ist der Wirkstoff abzusetzen. Ebenso wird der Arzt die Behandlung unterbrechen, wenn die Patientin für längere Zeit bettlägerig ist. Dies kann nämlich das Risiko für Venenverschlüsse erhöhen.
Sollten Patienten während der Behandlung einen schwer behandelbaren Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen des Herzens, Gehirns oder der Beine entwickeln, ist die Therapie umgehend abzubrechen.
Wechselwirkungen
Nahrung, Milch und Milchprodukte sowie calciumhaltige Medikamente können die Aufnahme von Strontium in den Körper um bis zu 60 und 70% vermindern. Daher sollte ein strontiumhaltiges Präparat in mindestens zweistündigem Abstand zum Verzehr solcher Produkte eingenommen werden.
Da Strontium wie Calcium, zusammen mit Tetrazyklinen und Gyrasehemmern eingenommen, unlösliche Komplexe bildet, wird eine gleichzeitige Einnahme von Strontium mit diesen Wirkstoffen nicht empfohlen.
Säurehemmende Mittel wie Aluminium- und Magnesiumhydroxid entweder zwei Stunden vor oder gleichzeitig mit der Einnahme von Strontium verringert dessen Wirkung leicht. Die Einnahme von solchen Antazida mindestens zwei Stunden nach dem Wirkstoff ist daher vorzuziehen.
Gegenanzeigen
Strontium darf nicht angewendet werden bei- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- Durchblutungsstörungen des Herzmuskels (Angina pectoris)
- Durchblutungsstörungen in Arterien ("Schaufensterkrankheit")
- Durchblutungsstörungen des Gehirns
- schlecht behandelbarem Bluthochdruck
- akuten Venenverschlüssen (Venenthrombosen oder Lungenembolie) oder solchen in der Vorgeschichte
- vorübergehender oder dauerhafter Bewegungslosigkeit aufgrund von längerer Bettruhe nach Operationen oder bei Krankheiten, weil dies einen Venenverschluss begünstigt.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Strontium ist nur für die Anwendung bei Frauen nach den Wechseljahren bestimmt. Zur Anwendung von Strontium bei Schwangeren gibt es keine Erfahrungen. In hohen Dosen wurden bei Tierversuchen vorübergehende Knochenveränderungen bei Nachkommen von Ratten und Kaninchen, die während der Schwangerschaft behandelt worden waren, beobachtet. Sollte während der Schwangerschaft versehentlich Strontium eingenommen worden sein, muss die Einnahme sofort beendet werden.
Möglicherweise wird Strontium in die Muttermilch ausgeschieden. Daher soll der Wirkstoff während der Stillzeit nicht angewendet werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren sollten nicht mit Strontium behandelt werden, da die Unbedenklichkeit und Wirksamkeit in dieser Altersgruppe nicht nachgewiesen ist.
Warnhinweise
- Strontium beeinflusst die Messung von Calcium in Blut und Harn mit Methoden, die mit Farbumschlag arbeiten.
- Bei Auftreten schwerer Hautreaktionen muss die Behandlung mit dem Medikament sofort abgebrochen werden.
- Treten Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen von Herz, Gehirn oder anderen Geweben auf, ist die Therapie umgehend abzubrechen.
- Das Medikament enthält das Süßungsmittel Aspartam, eine Quelle für Phenylalanin und ist daher für Patientinnen mit Phenylketonurie nicht geeignet.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über PROTELOS 2g Granulat zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Strontium (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.