Priligy 30mg/ -60mg Filmtabletten
Hersteller: JANSSEN-CILAG GmbH
Wirkstoff: Dapoxetin
Darreichnungsform: Filmtablette
Wirkung
Priligy 30mg/ -60mg Filmtabletten enthalten den Wirkstoff Dapoxetin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Priligy 30mg/ -60mg Filmtabletten.
Dapoxetin dient der Behandlung des vorzeitigen Samenergusses bei Männern zwischen 18 und 64 Jahren.
Der vorzeitige Samenerguss (vorzeitige Ejakulation, ejaculation praecox, premature ejaculation (PE)) stellt weltweit für zahlreiche Männer ein ernstzunehmendes Problem dar. An den Folgen leidet sowohl der Mann als auch seine Partnerin, und die Probleme, die diese Störung verursacht, machen sich weit über das Sexualleben hinaus bemerkbar. Sie können die Lebensqualität beeinträchtigen und die Partnerschaft belasten.
Als ein behandlungsbedürftiges Leiden wird der vorzeitige Samenerguss wie folgt definiert:
- weniger als zwei Minuten Zeit bis zum Samenerguss
- Samenerguss bei kleinsten sexuellen Reizungen vor, während oder kurz nach dem Eindringen des Panis in die Scheide und eher, als der Patient dies wünscht
- deutlicher persönlicher Leidensdruck oder zwischenmenschliche Probleme als Folge des Leidens
- unzureichende Kontrolle über den Samenerguss.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Dapoxetin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen selektive Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmer, Antidepressiva, zu welcher der Wirkstoff Dapoxetin gehört.
Dosierung
Nehmen Sie die Tabletten im Ganzen ein, um einen bitteren Geschmack zu vermeiden. Es wird empfohlen, die Tabletten zusammen mit mindestens
einem vollen Glas Wasser, mit oder ohne Nahrung, einzunehmen. Vermeiden Sie während der Behandlung Situationen, in denen es zu Verletzungen kommen kann (einschließlich Autofahren oder Bedienen von gefährlichen Maschinen), falls sie eine Ohnmacht nahen fühlen. Dies kann sich auch als Schwindel oder Benommenheit äußern.
Bevor die Behandlung mit dem Medikament begonnen wird, muss der Arzt eine genaue Krankengeschichte (besonders hinsichtlich plötzlichen Blutdruckabfalls) erheben. Dazu gehört auch die Messung des Blutdrucks und der Pulsfrequenz (liegend und stehend). Ergeben sich dabei Hinweise auf ein erhöhtes Risiko für Ohnmachten, darf nicht mit dem Medikament behandelt werden.
Die empfohlene Anfangs-Dosis für alle Patienten beträgt 30 Milligramm Dapoxetin, die nach Bedarf etwa eine bis drei Stunden vor der sexuellen Aktivität einzunehmen ist. Diese Dosierung darf höchstens einmal alle 24 Stunden angewendet werden. Falls die Wirkung von 30 Milligramm nicht ausreicht und die Nebenwirkungen erträglich sind, kann die Dosis auf die maximale empfohlene Dosis von 60 Milligramm erhöht werden. Eine solche Steigerung darf nicht sein, wenn der Patient schon auf 30 Milligramm mit plötzlichem Blutdruckabfall reagiert.
Nach sechs Einnahmen (oder nach den ersten vier Behandlungswochen) muss der Arzt dann die Risiken und den vom Patienten berichteten Nutzen des Medikaments beurteilen und entscheiden, ob eine Fortsetzung der Behandlung angemessen ist.
Patienten mit leichter oder mäßiger Nierenfunktionsstörung sowie leichter Leberfunktionsstörung dürfen das Medikament nur unter ärztlicher Kontrolle und besonderer Vorsicht anwenden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Hypromellose
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- Croscarmellose-Natrium
- Eisenoxide und -hydroxide (E 172)
- Lactose-Monohydrat
- Titandioxid (E171)
- Triacetin
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, Kopfschmerz, Übelkeit.
Häufige Nebenwirkungen:
Schlaflosigkeit, Angstzustände, Aufregung, Ruhelosigkeit, Libido-Verminderung, anomale Träume, Schläfrigkeit, Aufmerksamkeitsstörung, Zittern, nervliche Missempfindungen, Verschwommensehen, Ohrensausen, Erröten, Nasennebenhöhlenverstopfung, Gähnen, Durchfall, Mundtrockenheit, Erbrechen, Verstopfung, Bauchschmerz, Oberbauchschmerz, Verdauungsstörungen, Blähungen, Magenbeschwerden, Blähbauch, Schweißabsonderungsvermehrung, Erektionsstörungen, Müdigkeit, Reizbarkeit, Blutdruckerhöhung.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Depression, depressive Stimmungslage, Nervosität, Alpträume, Schlafstörungen, Zähneknirschen, Übersteigerung, Gleichgültigkeit, Stumpfheit, Stimmungswechsel, Einschlafstörung, Durchschlafstörung, Orgasmusunfähigkeit, Verwirrtheitszustand, Überwachheit, anomales Denken, Desorientierung, Libidoverlust, Beischlafunlust, Schläfrigkeit, Antriebslosigkeit, Bewusstseinseintrübung, Ohnmachten, Schwindel (nach dem Wasserlassen), Bewegungsdrang, Pupillenerweiterung, Sehstörungen, Schwindel, Herzrhythmusstörungen (vom Sinusknoten ausgehend, verlangsamter Herzschlag oder Herzrasen), Hitzewallung, niedriger Blutdruck, Bauchbeschwerden, Magenbeschwerden, Juckreiz, kalter Schweiß, Ejakulationsversagen, Penisbeschwerden, Orgasmusstörungen (beim Mann), Schwäche, Nervosität, anomale Empfindungen, Betrunkenheitsgefühl, Herzschlagbeschleunigung, Blutdruckerhöhung (bei Anstrengung und in Ruhe)
Seltene Nebenwirkungen:
Schwindel (belastungsabhängig), plötzliches Einschlafen, Stuhldrang.
Besonderheiten:
Bei plötzlicher Beendingung der Behandlung mit Dapoxetin kann es manchmal zu leichten Entzugserscheinungen kommen.
Wechselwirkungen
- Bei gleichzeitiger Behandlung einer Depression mit MAO-Hemmern, anderen selektiven Serotonin-Wiederaufnahme-Hemmern, Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahme-Hemmern, trizyklischen Antidepressiva, Lithium, Nefazodon und Johanniskraut oder anderen Wirkstoffen mit Serotonin-ähnlicher Wirkung wie Tryptophan (Schlafmittel), Triptanen (gegen Migräne), Tramadol (Schmerzmittel) und Linezolid (Antibiotikum) kann es mit Dapoxetin zu einem teilweise auch tödlich verlaufenden Serotonin-Syndrom kommen. Daher soll Dapoxetin nicht in Kombination mit diesen Wirkstoffen oder innerhalb von 14 Tagen nach Absetzen derselben angewendet werden. Ebenso sollen diese Wirkstoffe nicht innerhalb von sieben Tagen nach Ende einer Dapoxetin-Behandlung verabreicht werden.
- Bei gleichzeitiger Behandlung mit den Pilzmitteln Ketoconazol und Itraconazol, den Virusmitteln Ritonavir, Saquinavir, Nelfinavir, Atazanavir sowie mit dem Antibiotikum Telithromycin und Dapoxetin kann es zu einer deutlichen Verstärkung der Wirkung von Dapoxetin kommen, daher ist die Kombination verboten.
- Ebenfalls verboten ist die gleichzeitige Behandlung einer Psychose mit Thioridazin.
- Wirkstoffe wie die Makrolid-Antibiotika Erythromycin und Clarithromycin, das Pilzmittel Fluconazol, die Virus-Mittel Amprenavir und Fosamprenavir, Aprepitant (Mittel gegen Übelkeit) sowie die Blutdrucksenker Verapamil und Diltiazem können Wirkungssteigerungen von Dapoxetin verursachen; dessen Dosierung darf bei Kombination daher nur höchstens 30 Milligramm/Tag betragen. Ebenso muss der Arzt vorsichtig mit der Kombination des Psychopharmakons Fluoxetin und Dapoxetin sein.
- Mit Mitteln gegen erektile Dysfunktion darf Dapoxetin nur vorsichtig kombiniert werden, da es dabei zu einem erhöhten Risiko von plötzlichem Blutdruckabfall kommen kann. Gleiches gilt für die Kombination mit Alpha-Sympatholytika.
- Dapoxetin seinerseits verändert die Wirkung des trizyklischen Antidepressivums Desipramin und des Narkosemittels Midazolam nur leicht.
- Mit Alkohol ergeben sich eine vermehrte Schläfrigkeit und eine verminderte selbsteingeschätzte Aufmerksamkeit. Es erhöht sich die Wahrscheinlichkeit oder Schwere von Nebenwirkungen wie Schwindel, Benommenheit, verlangsamte Reflexe oder beeinträchtigtes Urteilsvermögen. Daher sollte Alkohol während der Dapoxetin-Behandlung vermieden werden.
Gegenanzeigen
Dapoxetin darf nicht angewendet werden bei
- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- Herzerkrankungen wie
- Herzmuskelschwäche (NYHA-Klasse II-IV)
- Reizleitungsstörungen am Herzen (AV-Block zweiten oder dritten Grades oder Sick-Sinus-Syndrom), die nicht mit einem Herzschrittmacher behandelt werdenAngina pectoris
- Herzklappenerkrankung
- nachgewiesenem Blutdruckabfall bei Körperlageveränderung
- mäßiger und schwerer Leberfunktionsstörung
- schwerer Nierenfunktionsstörung
- Neigung zu Krampfanfällen oder nicht behandelbarer Epilepsie
- seelischen Störungen wie Depression oder Übersteigerung (Manie)
- Neigung zu plötzlichem Blutdruckabfall, besonders bei Körperlageveränderung
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Beurteilung durch einen Arzt und unter seiner Überwachung darf Dapoxetin angewendet werden bei
- leichter oder mäßiger Nierenfunktionsstörung
- Patienten mit Blutgerinnungsstörungen oder bei Einnahme von Wirkstoffen mit Effekten auf die Blutgerinnung (Antikoagulanzien)
- Patienten mit gut behandelbarer Epilepsie
- Herz-Kreislauf-Beschwerden wegen der Gefahr plötzlicher Ohnmachten.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Da Dapoxetin nicht zur Anwendung bei Frauen entwickelt wurde, ist der Einsatz bei dieser Patientengruppe verboten.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Dapoxetin darf nicht bei Personen unter 18 Jahren angewendet werden.
Warnhinweise
- Das Medikament darf nur bei ärztlich festgestelltem vorzeitigem Samenerguss angewendet werden.
- Das Medikament ist nicht von Patienten unter 18 Jahren und über 65 Jahren anzuwenden.
- Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Priligy 30mg/ -60mg Filmtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Dapoxetin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.