Pregabalin-neuraxpharm 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen
Wirkung
Pregabalin-neuraxpharm 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen enthält den Wirkstoff Pregabalin.
Pregabalin hat drei Anwendungsgebiete. Zum ersten wird es gegen nervlich bedingte (neuropathische) Schmerzen bei Erwachsenen eingesetzt. Zu solchen Schmerzen kommt es beispielsweise als Spätfolge einer Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus vom Typ 1 oder Typ 2), nach einer Nervenentzündung durch Herpes-Viren und nach Rückenmarkverletzungen.
Gegen Epilepsie im Erwachsenenalter wird Pregabalin zusammen mit anderen Antiepileptika eingesetzt. Es ist wirksam bei bestimmten Anfällen, die von Hirnteilen ausgehen (partielle Anfälle), auch solchen, die sich anschließend auf das ganze Gehirn ausbreiten (Generalisierung).
Aufgrund seiner angstlösenden Wirkung ist Pregabalin auch zur Behandlung von allgemeinen Angststörungen bei Erwachsenen zugelassen.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Pregabalin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Antiepileptika, zu welcher der Wirkstoff Pregabalin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Nervenschmerzen Erwachsener
- epileptische Anfälle von Teilen des Gehirns bei Erwachsenen (mit und ohne Ausbreitung auf das ganze Organ) - als Zusatzbehandlung
- allgemeine Angststörungen bei Erwachsenen
Dosierung
Menschen mit Nervenschmerzen und Epilepsie nehmen zu Beginn eine Tagesdosis von 7,5 Milliliter der Lösung ein, verteilt auf zwei oder drei Einzeldosen.
Abhängig vom Erfolg und der individuellen Verträglichkeit kann die Dosis nach drei bis sieben Tagen auf 15 Milliliter täglich erhöht werden. Bei Bedarf kann der Arzt die Dosis nach weiteren sieben Tagen auf eine Höchstdosis von 30 Milliliter täglich steigern.
Bei Angststörungen liegt die Dosis zwischen 7,5 bis 30 Milliliter der Lösung pro Tag, eingenommen in zwei oder drei Einzeldosen. Der Arzt sollte regelmäßig überprüfen, ob die Behandlung weiterhin nötig ist. Auch hier beginnt die Behandlung mit 7,5 Millilitern täglich. Diese Dosis kann der Arzt bei Bedarf nach einer Woche auf 15 Milliliter, eine Woche später auf 22,5 und eine weitere Woche danach auf die Höchstdosis von 30 Milliliter steigern.
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen passt der Arzt die Dosis dem Ausmaß der Erkrankung an.
Muss die Behandlung beendet werden, sollte sie mit langsam verminderter Dosierung über eine Woche hin "ausgeschlichen" werden.
Das Medikament kann mit ohne Nahrung eingenommen werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Propyl-4-hydroxybenzoat
- arabisches Gummi
- Dinatriumhydrogenphosphat
- Erdbeer-Aroma
- gereinigtes Wasser
- Glucose-Monohydrat
- Maltodextrin
- Methyl-4-hydroxybenzoat
- Natriumdihydrogenphosphat
- Sucralose
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Benommenheit, Schläfrigkeit.
Häufige Nebenwirkungen:
Appetitsteigerung, Übersteigerung (Euphorie), Verwirrung, Reizbarkeit, Libido-Verringerung, Haltungsstörungen, Bewegungsstörungen, Gangstörungen, Zittern, Sprechstörungen, Gedächtnisstörungen, Aufmerksamkeitsstörungen, nervliche Missempfindungen, Verschwommensehen, Doppelbilder, Schwindel, Erbrechen, Mundtrockenheit, Verstopfung, Blähungen, Erektionsstörungen, Trunkenheitsgefühl, Abgeschlagenheit, Wasseransammlungen in Armen und Beinen, Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme), Gewichtszunahme.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Essensverweigerung, Wahnvorstellungen, Panikattacken, Ruhelosigkeit, Aufregung, Depression, Niedergeschlagenheit, Stimmungsschwankungen, Persönlichkeitsstörungen, Schlaflosigkeit (vermehrt), Wortfindungstörungen, abnorme Träume, Libido-Steigerung, Orgasmus-Unfähigkeit, Teilnahmslosigkeit, Ohnmacht, Körperstarre, Muskelkrampf, seelische Übererregbarkeit, Geschmacksverlust, Organfunktionsstörungen, Schwindel (nach dem Wasserlassen), Handzittern bei zielgerichteter Bewegung, Augenzittern, Denkstörungen, Sprachstörungen, Reflex-Verringerung, Empfindungsstörungen, Gedächtnisverlust, Überempfindlichkeit, brennendes Gefühl, Sehstörungen, geschwollene Augen, Gesichtsfeldeinengung, Sehschärfenverringerung, Augenschmerzen, Schwachsichtigkeit, trockene Augen, Tränenfluss-Verstärkung, Herzrasen, Gesichtsrötung, Hautrötung (mit Wärmegefühl), Atembeschwerden, trockene Nase, Blähbauch, Sodbrennen, Speichelfluss-Vermehrung, Mundempfindungsstörungen, Ausschlag (pickelförmig), Schwitzen, Muskelzuckungen, Gelenkschwellungen, Muskelkrämpfe, Muskelschmerzen, Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen, Armschmerzen, Beinschmerzen, Muskelsteifigkeit, Harninkontinenz, Harnverhaltung, Ejakulationsverzögerung, Störungen der Sexualfunktion, Stürze, Engegefühl in der Brust, Schwäche, Durst, Blut-Enzym-Werterhöhung (Kreatinphosphokinase, Alanin-Aminotransferase, Aspartat-Aminotransferase), Blutplättchen-Verminderung.
Seltene Nebenwirkungen:
Neutrophilen-Mangel, Blutzucker-Mangel, Enthemmung, gehobene Stimmungslage, Bewegungshemmung, Riechstörung, Schreibstörungen, "Tunnelblick", "Wackelbilder", verändertes räumliches Sehen, Lichtsehen, Augenreizung, Pupillenerweiterung, Schielen, Lichtempfindlichkeit, Überhörigkeit, Herzrhythmusstörungen (AV-Block ersten Grades, Sinustachykardie, Sinusbradykardie, Sinusarrhythmie), niedriger Blutdruck, Bluthochdruck, kalte Arme und Beine, Nasenbluten, Halsenge, Nasenentzündung, Rachenentzündung, Husten, verstopfte Nase, Schnupfen, Schnarchen, Nesselsucht, kalter Schweiß, Muskelauflösung, Wasserbauch, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Verdauungsstörung, Halsmuskelkrämpfe, Nackenschmerzen, Nierenversagen, Harnflussvermehrung, Menstruationsausbleiben, Brustabsonderungen, Brustschmerzen, Regelschmerzen, Brustvergrößerung, Unterhautödeme (Anasarca), Fieber, Steifigkeit, verstärkte Schmerzen, Unterzuckerung, Blut-Kalium-Mangel, Weiße Blutkörperchen-Mangel, Blut-Kreatinin-Wertanstieg, Gewichtsverlust.
Nebenwirkungen mit unbekannter Häufigkeit:
Überempfindlichkeit, Kehlkopfschwellung, allergische Reaktion, Bewusstseinsverlust, Denkstörungen, Kopfschmerzen, Sehvermögensverlust, Hornhautentzündung, Herzmuskelschwäche, Zungenschwellung, Durchfall, Übelkeit, Stevens-Johnson-Syndrom, Juckreiz, Harnverhaltung, Gesichtsödem.
Besonderheiten:
Durch die Einnahme von Pregabalin kann es bei einigen Diabetes-Patienten zu einer Gewichtszunahme kommen. Dann muss der Arzt die antidiabetischen Medikamente womöglich anders dosieren.
Kommt es bei der Einnahme von Pregabalin zu Überempfindlichkeitsreaktionen wie Schwellungen im Gesicht, im Mundbereich oder der oberen Atemwege, muss die Behandlung sofort beendet werden.
Bei Behandlung mit Pregabalin kann es zu Benommenheit und Schläfrigkeit sowie zu Fällen von Bewusstseinsverlust, Verwirrtheit und geistigen Beeinträchtigungen kommen. Besonders älteren Patienten drohen dadurch sturzbedingte Verletzungen. Bis die möglichen Effekte des Wirkstoffs bekannt sind, sollte man sich daher zu Behandlungsbeginn vorsichtig verhalten.
Pregabalin kann Nebenwirkungen am Auge verursachen. Sie reichen von verschwommenem Sehen oder anderen Veränderungen der Sehschärfe bis zum Verlust des Sehvermögens. Diese Nebenwirkungen sind meist vorübergehend und verschwinden oder bessern sich nach Absetzen des Wirkstoffs. Diese Nebenwirkung ist aber bei der Arbeit und dem Autofahren zu berücksichtigen.
Nach Absetzen einer Kurzzeit- oder Langzeit-Therapie von Pregabalin können bei einigen Patienten Entzugssymptome wie Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit, Durchfall, Grippe-artige Beschwerden, Nervosität, Depressionen, Schmerzen, Schwitzen und Benommenheit auftreten.
Wechselwirkungen
Pregabalin kann die Wirkung von Alkohol und dem BenzodiazepinLorazepam (Psychopharmakon) verstärken. Nach der Markteinführung des Wirkstoffs traten Fälle von Atembeschwerden und Koma auf, wenn Pregabalin zusammen mit anderen Substanzen eingenommen wurde, die die Gehirntätigkeit abdämpfen. Auch verstärkt Pregabalin bei dem opioiden SchmerzmittelOxycodon möglicherweise unerwünschte Störungen des Denkens und der Bewegung.
Gegenanzeigen
Pregabalin darf nicht eingesetzt werden, wenn eine Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff besteht.
Wenn mit Pregabalin bei Kombination mit anderen Antiepileptika eine gute Anfallskontrolle erreicht werden konnte, ist es dennoch nicht erlaubt, den Wirkstoff alleine einzusetzen. Es gibt nämlich nicht genügend Studien zu einer Einzeltherapie mit Pregabalin.
Möglicherweise kann Pregabalin bei älteren Patienten mit nervenbedingten Schmerzen, welche Herz- oder Gefäßleiden aufweisen, eine Herzmuskelschwäche auslösen. Bei diesen Patienten darf der Arzt Pregabalin nur mit Vorsicht einsetzen.
Da Pregabalin fast ausschließlich über die Niere ausgeschieden wird, muss der Arzt bei nierenkranken Patienten die Dosis der Nierentätigkeit anpassen.
Bei der vielfachen Anwendung von Pregabalin gegen Nervenschmerzen hat sich herausgestellt, dass der Wirkstoff auch missbräuchlich verwendet wird. Er ist daher bei Personen mit einer Neigung zur Sucht und Abhängigkeit in der Vorgeschichte nur mit Vorsicht vom Arzt zu verordnen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Im Tierexperiment verursachte Pregabalin Missbildungen an den Ungeborenen. Daher darf der Wirkstoff während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, der Arzt hält dies für eindeutig erforderlich. Frauen im gebärfähigen Alter müssen eine wirksame Verhütungsmethode anwenden.
Es ist nicht bekannt, ob Pregabalin beim Menschen in die Muttermilch übergeht. In der Milch von Ratten wurde es jedoch nachgewiesen. Daher sollte während der Behandlung mit Pregabalin nicht gestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Anwendung von Pregabalin bei Kindern und Jugendlichen bis 17 Jahren wird nicht empfohlen. Es gibt bisher zu wenige Studien zur Sicherheit und Wirksamkeit in dieser Altersgruppe.
Warnhinweise
- Das Medikament kann zur Beeinträchtigung des Sehvermögens führen.
- Das Medikament kann benommen und schläfrig machen. Dadurch sind Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich.
- Führt die Einnahme bei Diabetikern zur Gewichtszunahme, müssen die Antidiabetika vom Arzt anders dosiert werden.
- Bei Schwellungen im Gesicht, im Mundbereich oder der oberen Atemwege muss die Einnahme beendet und der Arzt verständigt weden.
- Zu Behandlungsbeginn sollte sich der Patient vorsichtig verhalten, da es zu Nebenwirkungen auf die Gehirntätigkeit kommen kann.
- Nach Therapie-Ende kann es zu Entzugserscheinungen wie Übelkeit, Schmerzen, Schwitzen und anderen kommen. Zur Verhinderung ist die Behandlung mit langsam verminderten Dosen des Medikaments zu beenden.
- Das Medikament ist nicht für Kinder und Jugendliche bis 17 Jahre geeignet.
- Während der Behandlung mit dem Medikament muss eine Schwangerschaft sicher verhütet werden.
- Bei Nierenfunktionsstörungen muss der Arzt die Dosis entsprechend dem Zustand des Patienten vermindern.
- Bei Personen mit Sucht oder Abhängigkeit in der Vorgeschichte darf das Medikament nur mit großer ärztlicher Vorsicht verordnet werden.
- Die enthaltenen Konservierungsstoffe (Parabene) können zu allergischen Reaktionen führen.
- Das Medikament enthält Traubenzucker (Glukose), den manche Patietnen schlecht vertragen.
- Nach Anbruch ist das Medikament innerhalb von 60 Tagen aufzubrauchen.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Pregabalin-neuraxpharm 20 mg/ml Lösung zum Einnehmen sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Pregabalin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.