Pravasin protect 10 mg/- 20 mg/- 40 mg
Wirkung
Pravasin protect 10 mg/- 20 mg/- 40 mg enthält den Wirkstoff Pravastatin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Pravasin protect 10 mg/- 20 mg/- 40 mg.
Pravastatin wird zur Senkung einer erhöhten Cholesterin-Konzentration im Blut (Fettstoffwechselstörungen) eingesetzt, wenn eine fettarme und cholesterinarme Diät, eine Gewichtsverringerung und körperliches Training keine ausreichende Senkung des Cholesterinspiegels mit sich bringen.
Die angemessene Wirkstoffmenge kann zwischen einer Anfangsdosis von zehn Milligramm bis zu einer Maximaldosis von 40 Milligramm einmal täglich liegen. Um die cholesterinsenkende Wirkung von Pravastatin zu verstärken, kann der Wirkstoff mit Hemmstoffen der Gallensäurewiederaufnahme (Anionenaustauscherharze wie Cholestyramin und Colestipol) kombiniert werden. Allerdings müssen die Anionenaustauscherharze mindestens vier Stunden vor oder eine Stunde nach der Einnahme von Pravastatin erfolgen.
Weiterhin schützt Pravastatin vor Ablagerungen von Kalk und Blutfetten in den Gefäßen und beugt damit arteriellen Durchblutungsstörungen vor. Besonders die Herzkranzgefäße sind empfindlich für solche Ablagerungen und nachfolgende Entzündungen. Bei Patienten mit einer solchen Veränderung der Herzkranzgefäße (koronare Herzkrankheit) kann es zu einer mangelhaften Durchblutung der Herzmuskulatur (Myokardischämie) mit dem Gefühl der Brustenge (Angina Pectoris) bis hin zum Herzinfarkt kommen.
Ebenso besteht im Bereich des Gehirns ein erhöhtes Risiko für Durchblutungsstörungen, die sich im schlimmsten Fall als Schlaganfall äußern können. Durch Pravastatin kann dem erstmaligen Auftreten eines Schlaganfalls oder eines Herzinfarkts vorgebeugt werden. Durch Pravastatin kann nach einer Angina oder einem Herzinfarkt aber auch die Wahrscheinlichkeit für das Wiedereintreten eines Herzinfarkts verringert werden. Deshalb wird Pravastatin bei Risikopatienten für einen Herzinfarkt oder einen Schlaganfall eingesetzt, um das Risiko zu senken. Hierzu wird einmal täglich 40 Milligramm Pravastatin eingenommen.
Pravastatin kann auch nach einer Organtransplantation zum Einsatz kommen, um die Blutfettwerte zu senken, die durch die Einnahme von abwehrunterdrückenden Medikamenten (Immunsuppressiva) erhöht sind. Die Anfangsdosis beträgt 20 Milligramm Pravastatin. Die Dosis kann bei häufiger ärztlicher Kontrolle auf 40 Milligramm Pravastatin gesteigert werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Pravastatin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Statine, Cholesterinsenker, zu welcher der Wirkstoff Pravastatin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- zusätzlich zu einer Diät bei erhöhtem Cholesterinspiegel und anderen erblich bedingten Fettstoffwechselstörungen, die weder durch Umstellung der Ernährung noch durch andere Maßnahmen wie Gewichtsverminderung und vermehrte körperliche Aktivität ausreichend beeinflusst werden können
- Vorbeugung von Herzinfarkten und dadurch bedingten Todesfällen zusätzlich zu einer Diät bei Patienten mit mäßig bis stark erhöhtem Cholesterinspiegel und hohem Infarktrisiko
- Vorbeugung von Herzinfarkten und durch eine koronare Herzkrankheit bedingten Todesfällen zusätzlich zu einer Diät bei Patienten mit mittleren oder schweren Fettstoffwechselstörungen und hohem Infarktrisiko
- Verringerung von Fettstoffwechselstörungen nach Organtransplantationen bei Patienten, die eine immununterdrückende Therapie erhalten
Dosierung
Zu Beginn der Behandlung wird einmal täglich eine Tablette abends unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen. Eine Steigerung der Dosis erfolgt frühestens nach vier Wochen.
Kindern zwischen acht und 13 Jahren dürfen höchstens 20 Milligramm Pravastatin-Natrium am Tag verabreicht werden.
Für Kinder ab 14 Jahren und Erwachsenen wird empfohlen, täglich höchstens 40 Milligramm einzunehmen.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Croscamellose-Natrium
- Eisenoxidhydrat (E 172)
- Lactose-Monohydrat
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- Povidon
- schweres Magnesiumoxid
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Muskelkrämpfe; Muskelschmerzen; Gelenkschmerzen.
Gelegentliche oder weniger häufige Nebenwirkungen:
Schwindel; Kopfschmerzen; Müdigkeit; Schlafstörungen; Schlaflosigkeit; Verschwommensehen; Doppeltsehen; Sodbrennen (Sodbrennen und Speiseröhrenentzündung; Magenbeschwerden (Dyspepsie); Bauchschmerzen; Übelkeit und Erbrechen; Blähungen (Flatulenz); Durchfall; Verstopfung (Obstipation); Probleme beim Wasserlassen; nächtliches Wasserlassen; Juckreiz; Ausschlag; Pusteln; Haarausfall; Störungen der Sexualfunktion.
Seltene Nebenwirkungen:
Muskelschwäche.
Sehr seltene oder vereinzelte Nebenwirkungen:
Gelbsucht (Ikterus); Leberentzündung; Leberzelluntergang (fulminante Lebernekrose); Sehnenreizungen; Muskulaturuntergang mit oder ohne akutes Nierenversagen; trockene Haut; verminderter Appetit; Geschmacksstörung; Haarausfall; Linsentrübung; Überempfindlichkeitsreaktionen auf Pravastatin mit Beschwerden wie Hautausschläge; Gelenkschmerzen; Gelenkentzündung; Lichtempfindlichkeit; Veränderung bestimmter Blutwerte (Verringerung der Blutzellen, Erhöhung der Blutsenkungsgeschwindigkeit); Gefäßentzündung; depressive Verstimmungen (Depression); Nervenerkrankung; Haarausfall; Erektionsstörungen; Schlafstörungen, Muskelzerfall aufgrund einer Autoimmunreaktion.
Besonderheiten:
Allen Vertretern der Wirkstoffgruppe der Statine scheint eine schädliche Wirkung auf die Nerven gemeinsam zu sein, die sich besonders an den Beinen zeigt. Taubheitsgefühle, brennende Mißempfindungen oder Muskelzuckungen sind die Zeichen. Bei solchen Symptomen ist die Behandlung mit einem Statin sofort zu beenden. Besonders gefährdet sind Diabetiker, weil der Arzt die geschilderten Beschwerden häufig einer Nervenschädigung durch die Zuckerkrankheit (diabetische Neuropathie) zuordnet und das verursachende Statin nicht abgesetzt wird.
Während oder nach der Behandlung kann es in sehr seltenen Fällen zu einem Muskelzerfall aufgrund einer Autoimmunreaktion kommen. Anzeichen ist eine anhaltende Muskelschwäche, die trotz Ende der Behandlung fortbesteht. Eine solche Muskelschwäche muss dem Arzt sofort mitgeteilt werden.
Weitere, allen Statinen gemeinsame Nebenwirkungen wie Gedächtnisverlust, sexuelle Störungen, Depressionen und Schäden an den Lungenbläschen (interstitielle Lungenkrankheit), können auch bei Pravastatin auftreten.
Wie alle Statine kann auch Pravastatin den Blutzuckerspiegel erhöhen und die Entstehung einer Blutzuckererkrankung (Diabetes mellitus) begünstigen. Die Häufigkeit ist abhängig von dem Vorhandensein oder dem Fehlen von anderen Risikofaktoren wie schon bestehendem Zuckerüberschuss im Blut, Übergewicht, Bluthochdruck und dem Ausmaß der Fettstoffwechselstörung.
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Einnahme von Pravastatin und dem abwehrunterdrückenden Medikament (Immunsuppressiva) Ciclosporin vervierfacht die Konzentration von Pravastatin im Blut. Dadurch können schwere Fälle der Muskelerkrankung Rhabdomyolyse auftreten. Ist die gleichzeitige Gabe der Wirkstoffe nicht zu vermeiden, muss das Statin vom Arzt schwächer dosiert werden.
Die parallele Einnahme von Pravastatin und Fibraten (Fenofibrat, Gemfibrozil) oder dem VitaminNikotinsäure erhöht das Risiko für eine Muskelerkrankung und kann daher nicht empfohlen werden.
Die gleichzeitige Einnahme von Anionenaustauscherharzen (Cholestyramin und Colestipol ) führt zu einer verminderten Aufnahme von Pravastatin, daher sollte Pravastatin mindestens vier Stunden nach oder eine Stunde vor der Einnahme der Anionenaustauscherharze zugeführt werden.
Bei der gleichzeitigen Einnahme von Pravastatin und säurebindenden Mitteln (Antazida) sinkt der Pravastatinspiegel im Blut um 35 Prozent. Antazida sollten deshalb mindestens eine Stunde vor Einnahme von Pravastatin eingenommen werden.
Gegenanzeigen
Pravastatin darf nicht angewendet werden bei:- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- Lebererkrankung oder einer dauerhaften Erhöhung der Blut-Leberwerte
- Skelettmuskelerkrankung mit Muskelfaserzerstörung oder bei einer Erhöhung von Blutwerten, die darauf hindeuten.
- Menschen über 70 Jahren
- Alkoholmissbrauch
- begünstigenden Faktoren für eine Muskelerkrankung wie
- Nierenfunktionsstörungen
- Schilddrüsenunterfunktion
- erbliche Muskelstörungen in der persönlichen Vorgeschichte oder der Familie
- muskelschädigenden Wirkungen durch eine frühere Einnahme eines Fibrates oder Statins
- Situationen, in denen erhöhte Blutkonzentrationen des Wirkstoffs auftreten können, beispielsweise bei asiatischen Patienten, bei Leber- oder Nierenfunktionsstörungen oder bei gleichzeitiger Anwendung anderer Wirkstoffe wie Ciclosporin (gegen Organabstoßung) und manchen AIDS-Mitteln aus der Gruppe der HIV-1-Proteasehemmer
- gleichzeitiger Anwendung von Fibraten.
Die Anwendung von Pravastatin kann nicht empfohlen werden bei einer Spezialform der Fettstoffwechselstörung, nämlich der erblich bedingte, so genannten homozygoten familiären Hypercholesterinämie. Für dieses Krankheitsbild wurden keine Studien mit Pravastatin unternommen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Der Wirkstoff Pravastatin ist nicht vorgesehen für die Anwendung in der Schwangerschaft. Es sind keine klinischen Daten über eine Schädlichkeit für das ungeborene Kind vorhanden. Es ist aber denkbar, dass auch die Cholesterinsynthese des Ungeborenen durch Pravastatin in Mitleidenschaft gezogen wird. Beim Eintreten einer Schwangerschaft während der Einnahme von Pravastatin sollte das Medikament unverzüglich abgesetzt werden.
Pravastatin sollte nicht in der Stillzeit angewandt werden. Es ist bekannt, dass Pravastatin in die Muttermilch übergeht. Falls eine Therapie während der Stillzeit mit Pravastatin unbedingt erforderlich ist, sollte vorher abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Anwendung von Pravastatin bei Kindern und Jugendlichen wird von den Herstellern unterschiedlich behandelt. Manche geben an, dass der Wirkstoff nicht bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht angewendet werden sollte, andere erlauben die Gabe ab acht Jahren. Es ist daher im Zweifelsfall der Arzt zu befragen.
Warnhinweise
- Während der Behandlung mit dem Medikament kann Schwindel auftreten.
- Durch das Auftreten von Schwindel während der Therapie kann Autofahren gefährlich sein.
- Während der Therapie sind die Leberwerte ärztlich zu überwachen. Bei der Erhöhung der Blut-Leberwerte auf mehr als das Dreifache ist die Dosis des Medikaments zu verringern oder die Behandlung ganz abzubrechen.
- Die Muskel-Enzyme im Blut müssen während der Behandlung ärztlich überwacht werden. Bei Erhöhung muskelspezifischer Blutwerte (Kreatin-Kinase) um mehr als das Fünffache sollte die Therapie abgebrochen werden.
- Bei Schmerzen, Krämpfen, Schwäche und besonderer Empfindlichkeit der Muskulatur, insbesondere wenn diese zusammen mit Fieber und allgemeinem Unwohlsein auftreten, muss sofort der Arzt befragt werden.
- Bei Atembeschwerden, Hustenreiz, Erschöpfung, Gewichtsverlust und Fieber sollte die Behandlung abgebrochen werden.
- Hat ein Patient schon Risikofaktoren für die Entwicklung einer Zuckerkrankheit, muss der Blutzucker während der Behandlung regelmäßig geprüft werden.
- Kommt es trotz Behandlungsende zu einer fortbestehenden Muskelschwäche, muss dies sofort dem Arzt mitgeteilt werden.
- Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Pravasin protect 10 mg/- 20 mg/- 40 mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Pravastatin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.