Polyspectran Tropfen
Wirkstoffkombination: Polymyxin B + Neomycin + Gramicidin
Darreichnungsform: Tropfen
Wirkung
Polyspectran Tropfen enthalten die Wirkstoffkombination Polymyxin B + Neomycin + Gramicidin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Polyspectran Tropfen.
Die Kombination aus den Wirkstoffen Polymyxin B, Neomycin und Gramicidin wird in Form von Augentropfen oder Augensalben bei bakteriellen Infektionen und Entzündungen des vorderen Augenabschnitts angewendet. Zu solchen Augeninfektionen durch Bakterien) gehören Bindehautentzündungen (Konjunktivitis), Hornhautentzündungen (Keratitis), Entzündungen der Lidränder (Blepharitis) wie beispielsweise Gerstenkörner sowie Entzündungen des Tränenapparats.
Daneben können mit der Wirkstoffkombination Verletzungen, Verätzungen und Verbrennungen der Horn- und Bindehaut behandelt werden. Nach der Entfernung von Fremdkörpern aus dem Auge sowie nach operativen Eingriffen dient die Wirkstoffkombination zur Behandlung von Entzündungen und vor allem zur Verhütung von bakteriellen Infektionen. Sie soll zudem zusätzliche Infektionen (Sekundärinfektionen) mit anderen Erregern wie beispielsweise Augeninfektionen durch Herpesviren (Herpes corneae superficialis) oder Pilzinfektionen am Auge (Augenmykosen) verhindern.
Im Hals-Nasen-Ohren-Bereich kommt die Wirkstoffkombination ebenfalls zum Einsatz. Anwendungsgebiete sind hier bakterielle Infektionen des äußeren Ohrs und des Gehörgangs (Otitis externa) sowie der Nase und der Nasenschleimhaut. Als Salbe verwendet können die Beschwerden bei Schnupfen (eitrige Rhinitis), Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) oder Nasenschleimhautentzündungen gelindert werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Polymyxin B + Neomycin + Gramicidin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Aminoglykosid-Antibiotika, Lokalantibiotika und -kombinationen, Antibiotika, zu welchen die Wirkstoffkombination Polymyxin B + Neomycin + Gramicidin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- bakterielle Infektionen des vorderen Augenabschnitts
- Bindehautentzündung
- Tränenapparatentzündung
- Hornhautentzündungen mit bakteriellen Mischinfektionen
- Augenhornhautverletzungen
- Augenhornhautverätzungen
- Augenhornhautverbrennungen
- Augenbindehautverletzungen
- Augenbindehautverätzungen
- Augenbindehautverbrennungen
- Entzündungsvorbeugung nach Fremdkörperentfernung
- Entzündungsvorbeugung vor und nach Augenoperationen
- nachträglich auftretende Entzündung bei Herpesinfektion der Augenhornhaut
- Augenlidentzündung
- Gerstenkorn
- bakterielle Infektionen bei akuter Entzündung des äußeren Ohrs
- bakterielle Infektionen bei akuter äußerer Gehörgangentzündung
Dosierung
Bei Augeninfektionen tropfen Sie drei- bis fünfmal täglich einen Tropfen in das erkrankte Auge; in akuten Fällen im Abstand von zwei Stunden.
Oheninfektionen werden mit drei- bis fünfmal täglich zwei bis drei Tropfen in das erkrankte Ohr behandelt. Die Häufigkeit der Anwendung richtet sich nach dem Schweregrad der Infektion.
Nach fünf bis sieben Tagen ist die Infektion normalerweise abgeklungen. Die Behandlung sollte dann noch zusätzlich für zwei bis drei Tage fortgesetzt werden. Nur in begründeten Fällen und nach Rücksprache mit dem Arzt darf die Anwendungsdauer 14 Tage überschreiten.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Ethanol
- gereinigtes Wasser
- Macrogol
- Natriumchlorid
- Natriumhydroxid (zur pH-Einstellung)
- Polysorbat 20
Nebenwirkungen
Seltene Nebenwirkungen:
Allergische Hautveränderungen wie Exantheme, Ausschlag, Rötungen, Juckreiz, Lidschwellungen (Angioödem).
Besonderheiten:
Wenn innerhalb von fünf Tagen keine Besserung der Beschwerden eintritt, muss der Arzt eine Superinfektion mit unempfindlichen (resistenten) Keimen oder Pilzen in Erwägung ziehen und gegebenenfalls mit einer veränderten Therapie reagieren.
Wechselwirkungen
Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen sind bei bestimmungsgemäßer Anwendung der Kombination bislang nicht bekannt.
Gegenanzeigen
Die Kombination darf bei Überempfindlichkeit gegen einer der Wirkstoffe oder andere Aminoglykosid-Antibiotika beziehungsweise Polypeptid-Antibiotika nicht angewandt werden.
Bei der Anwendung als Augen- oder Ohrentropfen können die Wirkstoffe über die Haut oder Schleimhaut in den Flüssigkeitsraum (Liquorraum) des Gehirns oder zur Gehirnhautrinde gelangen. Insbesondere Gramicidin kann eine Gehirnflüssigkeitsdrucksteigerung hervorrufen und Schädigungen in diesem Bereich verursachen. Daher darf die Wirkstoffkombination nur nach sorgfältiger ärztlicher Nutzen-Risiko-Abwägung und regelmäßiger Beobachtung durch den Arzt bei geschädigtem Trommelfell (Anwendung höchstens zehn Tage) sowie bei Verdacht auf eine Schädelbasisfraktur und/oder Liquorfistel im Gehirn verabreicht werden.
Eine sorgfältige ärztliche Überwachung sollte auch bei bei Augeninfektionen durch Herpesviren (Herpes corneae superficialis), Geschwüren und Verletzungen der Hornhaut, Augeninfektionen mit Tuberkulose-Bakterien (Augentuberkulosen) sowie Pilzinfektionen am Auge (Augenmykosen) oder virusbedingten Augenerkrankungen gewährleistet sein. Hier ist zusätzlich eine geeignete Antibiotika-Therapie beziehungsweise eine Behandlung der Pilze mit Mitteln gegen Pilzerkrankungen erforderlich.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Gesicherte Erkenntnisse über die Anwendbarkeit der Wirkstoffkombination während der Schwangerschaft und Stillzeit liegen bislang noch nicht vor. Eine Behandlung sollte daher nur nach sorgfältiger ärztlicher Prüfung von Nutzen und Risiko erfolgen.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Da für die Anwendung der Wirkstoffkombination bei Säuglingen, Kleinkindern und Kindern bislang keine ausreichenden medizinischen Erkenntnisse vorliegen, sollte die Wirkstoffkombination bei diesen Patiengruppen nicht angewandt werden.
Warnhinweise
- Während der Anwendung des Medikaments sollten keine Kontaktlinsen getragen werden.
- Bei Verdacht auf Schädelbasisbruch oder Liquorfistel ist das Medikament nicht anzuwenden.
- Bei verletztem Trommelfell ist eine strenge ärztliche Kontrolle erforderlich und die Anwendungsdauer auf zehn Tage zu begrenzen.
- Nach Anbruch sollen die Tropfen nicht länger als vier Wochen verwendet werden.
- Die Tropfen sind im Kühlschrank zu lagern.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Polyspectran Tropfen sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Polymyxin B + Neomycin + Gramicidin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.