PK-Merz Filmtabletten 100mg/-150mg
Wirkung
PK-Merz Filmtabletten 100mg/-150mg enthalten den Wirkstoff Amantadin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von PK-Merz Filmtabletten 100mg/-150mg.
Amantadin kann bei der Parkinson-Krankheit zur Linderung der Symptome eingesetzt werden. Es vermindert das Zittern, die Bewegungsstörungen und die körperliche Starre. Der Wirkstoff Amantadin verringert auch solche Bewegungsstörungen, die durch Medikamente verursacht werden. Bewegungsstörungen können beispielsweise bei Einnahme von Neuroleptika oder ähnlich wirkenden Arzneimitteln auftreten.
Amantadin wird zudem zur Vorbeugung und Verkürzung der Grippe eingesetzt. Es wird zu diesem Zweck als Tablette geschluckt und hemmt die Vermehrung der Grippeviren.
Die Vorbeugung empfiehlt sich bei Ansteckungsgefahr (Ärzte, Pflegepersonal, Apotheker) und insbesondere bei Personen mit schwachen Abwehrkräften oder Personen mit chronischen Atemwegserkrankungen wie Asthma oder chronischer Bronchitis. Zur Vorbeugung der Infektion muss der Wirkstoff möglichst bald nach oder vor dem Kontakt mit infizierten Personen eingenommen werden.
Zur Therapie einer Grippe ist der Wirkstoff wie bei der Vorbeugung zu dosieren. Mit der Einnahme sollte möglichst bald nach dem Erkrankungsausbruch begonnen werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Amantadin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen virenhemmende Mittel, NMDA-Antagonisten, Parkinson-Mittel, zu welcher der Wirkstoff Amantadin gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Symptome der Parkinson-Krankheit, wie zum Beispiel Muskelstarre, Zittern und Bewegungsarmut beziehungsweise Akinese (eine hochgradige Bewegungsarmut bis zur völligen Bewegungslosigkeit)
- durch Neuroleptika und ähnlich wirkende Arzneimittel bedingte extrapyramidale (außerhalb der Pyramidenbahn liegende) Symptome wie früh auftretende Bewegungsstörungen, Unfähigkeit, längere Zeit die gleiche Körperhaltung beizubehalten, Muskelsteifheit und Muskelzittern
Dosierung
Die Einstellung des Patienten auf die Behandlung mit dem Medikament erfolgt in den ersten vier bis sieben Tagen mit einmal täglich einer Tablette zu 100 Milligramm Amantadin-Hemisulfat. Diese Dosis kann vom Arzt in wöchentlichen Abständen um 100 beziehungsweise 150 Milligramm Wirkstoff gesteigert werden, bis die individuell am besten wirksame und verträgliche Langzeitdosis erreicht ist. Bei einer eingeschränkten Nierenfunktion muss die Dosis vom Arzt entsprechend angepasst werden.
Eine Tageshöchstdosis von 600 Milligramm Amantadin-Hemisulfat sollte nicht überschritten werden.
Die Tabletten werden vor den Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit, vorzugsweise morgens und nachmittags eingenommen. Die letzte Tagesdosis sollte nicht nach 16.00 Uhr eingenommen werden.
Eine plötzliche Beendigung der Therapie ist vermeiden, da starke
Verschlechterung der Parkinson-Beschwerden bis hin zur akinetischen Krise (Bewegungsunfähigkeit) und Absetzerscheinungen bis zu Wahnvorstellungen möglich sind.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- mikrokristalline Cellulose
- Povidon
- Titandioxid (E 171)
- Croscarmellose-Natrium
- Gelatine
- Kartoffelstärke
- Laktosemonohydrat
- Macrogol 6000
- Magnesiumstearat
- Poly[butylmethacrylat-co-(2-dimethylaminoethyl)methacrylat-co-methylmethacrylat] (1:2:1) (Eudragit E 100)
- Siliciumdioxid
- Talkum
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Schlafstörungen, körperliche und innerliche Unruhe, Nervosität, Konzentrations- und Gedächtnisschwäche, Wassereinlagerungen in den Beinen, marmorierte Haut, Schwierigkeiten beim Wasserlassen, insbesondere bei vergrößerter Prostata (benigner Prostatahyperplasie).
Gelegentliche oder weniger häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, Übelkeit, Blutdruckschwankungen, Mundtrockenheit.
Seltene Nebenwirkungen:
Einschränkungen der Sehschärfe.
Sehr seltene oder vereinzelte Nebenwirkungen:
Erbrechen, Durchfall, Magenschmerzen, Kopfschmerzen, Magersucht, vorübergehender Verlust des Sehvermögens, erhöhte Lichtempfindlichkeit der Augen, Auslösung eines epileptischen Anfalls, Muskelkrämpfe, Herzrhythmusstörungen, Herzrasen, Nervenerkrankungen.
Besonderheiten:
Bei der Anwendung von Amantadin zur Grippe-Vorbeugung kommt es häufg zu Nervosität, Schwindel, Gedächtnisstörungen und Konzentrationsstörungen. Gelegentlich treten Stimmungsveränderungen, Albträume und Wahnvorstellungen auf. Die Behandlung muss trotz der auftretenden Beschwerden nicht abgebrochen werden.
Herzrhythmusstörungen wie Herzrasen und Unregelmäßigkeiten des Herzschlags kommen bevorzugt bei Patienten mit Vorerkrankungen des Herzens, Überdosierung von Amantadin oder gleichzeitiger Einnahme anderer Medikamente vor.
Bei älteren, vorbelasteten Patienten können besonders in Kombination mit anderen Antiparkinsonmitteln Halluzinationen und exogene Psychosen auftreten.
Wechselwirkungen
Amantadin sollte nicht gleichzeitig mit Wirkstoffen eingenommen werden, welche die Erregungsausbreitung im Herzen verzögern. Dazu gehören Wirkstoffe wie Procain, Chinidin, Disopyramid, Amiodaron, Sotalol, Thioridazin, Chlorpromazin, Haloperidol, Pimozid, tri- und tetrazyklische Antidepressiva wie Amitriptylin sowie Astemizol und Terfenadin.
Auch Wirkstoffe gegen Pilzinfektionen (Azol-Antimykotika, Clotrimoxazol), gegen Bakterien (Makrolid-Antibiotika wie Erythromycin undClarithromycin, Gyrasehemmer wie Sparfloxacin), das Mittel zur Behandlung der Parkinson-KrankheitBudipin, das Mittel gegen MalariaHalofantrin, das Parasitenmittel Pentamidin; die Verdauung fördernde Mittel wie Cisaprid und Bepridil können die Erregungsausbreitung im Herzen verzögern und sollten daher auch nicht mit Amantadin zusammen eingesetzt werden.
Amantadin kann mit anderen Mitteln zur Behandlung der Parkinson-Krankheit wie Levodopa, Bromocriptin, Trihexyphenidyl, Selegilin, Benserazid oder Budipin kombiniert werden. Bei Kombinationen mit Amantadin kann die Verringerung der Dosis des anderen Wirkstoffs notwendig werden. Die gleichzeitige Einnahme des Alzheimer-Mittels Memantin sollte nur unter besonderer Vorsicht erfolgen.
Die gleichzeitige Einnahme von anticholinergen Wirkstoffen wie Benzatropin,Scopolamin, Trihexyphenidyl, Biperiden oder Orphenadrin mit Amantadin kann zu einer Verstärkung der Nebenwirkungen wie Verwirrtheit und Halluzinationen führen. Außerdem verstärken indirekt zentral wirkende Sympathomimetika die Wirkungen von Amantadin im Gehirn.
Amantadin sollte nach kombinierter Anwendung mit Neuroleptika, die gegen Schizophrenie eingesetzt werden, nicht plötzlich abgesetzt werden. Es kann bei plötzlichem Absetzen zu einer lebensbedrohlichen Verschlechterung der Krankheit kommen.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Amantadin und Entwässerungsmitteln wie Triamteren und Hydrochlorothiazid kann die Ausscheidung des Wirkstoffs durch die Niere behindert werden. Es verbleibt zu viel Wirkstoff im Körper, der dann Symptome wie bei einer Überdosierung auslösen kann.
Die Alkoholverträglichkeit ist während der Einnahme von Amantadin verringert.
Gegenanzeigen
Amantadin darf nicht angewandt werden bei:- Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- schweren Herzerkrankungen wie schwerer Herzmuskelschwäche (Stadium NYHA IV), Herzmuskelerkrankungen und -entzündungen, Reizleitungsstörungen am Herzen (AV-Block Grad II und III, verlangsamter Herzschlag unter 55 Schläge/Minute, krankhaften EKG-Veränderungen) und schwerwiegenden Herzrhythmusstörungen der Herzkammern einschließlich Torsade de pointes
- gleichzeitiger Therapie mit Budipin oder anderen Medikamenten mit Einfluss auf die Reizleitung des Herzens
- Verminderung von Kalium und Magnesium im Blut (Begünstigung von Herzrhythmusstörungen)
- schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance unter zehn Milliliter/Minute)
- mit vergrößerter Vorsteherdrüse (Prostatahypertrophie)
- mit Engwinkelglaukom
- mit Störung der Nierenfunktion (verschiedener Schweregrade; durch eine Verschlechterung Nierenfunktion besteht die Gefahr der Anreicherung von Amantadin im Körper mit Vergiftungsfolgen)
- mit Erregungs- und Verwirrtheitszuständen
- mit Delirium-ähnlichen Zuständen und (Medikamenten-bedingten) Psychosen in der Vorgeschichte
- die mit dem Wirkstoff Memantine behandelt werden.
Amantadin sollte unterbleiben. Patienten mit dem Risiko von Störungen des Mineralhaushaltes (Einnahme von Entwässerungsmitteln, häufiges Erbrechen oder Durchfall, Insulin-Gabe in Notfallsituationen, Nierenerkrankungen, Unterernährung) sollten am besten kein Amantadin erhalten. Ist es unumgänglich, müssen regelmäßige ärztliche Laborkontrollen erfolgen und es ist für einen Mineral-Ausgleich, insbesondere für Kalium und Magnesium, zu sorgen.
Bei Herzschrittmacherpatienten muss der behandelnde Facharzt (Kardiologe) über die Therapie mit Amantadin entscheiden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Die Anwendung sollte in der Schwangerschaft nur unter strenger Abwägung von Nutzen und Risiko erfolgen, da eine schädigende Wirkung auf das ungeborene Kind nicht ausgeschlossen werden kann.
Amantadin geht in die Muttermilch über. Bei erforderlicher Therapie der stillenden Mutter sollte zuvor abgestillt werden. Falls während der Einnahme von Amantadin gestillt wird, muss der Säugling auf Hautausschlag, Probleme beim Wasserlassen und Erbrechen beobachtet werden. Spätestens bei Auftreten solcher Nebenwirkungen beim Säugling muss abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Anwendung von Amantadin ist bei Kindern ab fünf Jahren nur zur Vorbeugung und Behandlung der Virusgrippe Typ A vorgesehen. Die Gabe des Wirkstoffes an jüngere Kinder ist verboten, da bisher keine klinischen Erfahrungen aus Studien vorhanden sind.
Warnhinweise
- Das Medikament kann die Reaktionsfähigkeit beeinträchtigen und Konzentration wie Sehvermögen einschränken. Dadurch können Autofahren und das Bedienen von Maschinen gefährlich sein.
- Zusammen mit dem Medikament kann Alkohol unverträglicher sein.
- Der Elektrolythaushalt ist regelmäßig insbesondere bei Risikogruppen wie nierenkranken, zuckerkranken und magersüchtigen Patienten zu kontrollieren.
- Bei Auftreten von Schwindel, plötzlicher Ohnmacht oder Herzrasen muss eine Kontrolle des Herzens erfolgen, bevor das Medikament weiter eingenommen wird.
- Treten während der Behandlung mit dem Medikament Beschwerden beim Wasserlassen auf, ist der behandelnde Arzt zu befragen.
- Die Behandlung mit dem Medikament sollte nicht plötzlich beendet werden, da sonst eine starke Verschlechterung der Parkinson-Beschwerden und psychische Probleme auftreten können.
- Die Dosierung des Medikaments ist zu Beginn der Behandlung langsam zu steigern ("Einschleichen").
- Das Medikament enthält den Farbstoff Gelborange S (E 110), welcher allergische Reaktionen auslösen kann.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad gelagert werden.
- Eine gleichzeitige Behandlung von Parkinson und die Vorbeugung und Behandlung der Virusgrippe Typ A mit dem Medikament ist nicht sinnvoll und wegen der Gefahr der Überdosierung zu vermeiden.
- Eine Tageshöchstdosis von 600 Milligramm Amantadin-Hemisulfat darf nicht überschritten werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über PK-Merz Filmtabletten 100mg/-150mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Amantadin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.