Piroxicam-ratiopharm 10 mg/-20 mg Tabs
Wirkung
Piroxicam-ratiopharm 10 mg/-20 mg Tabs enthalten den Wirkstoff Piroxicam. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Piroxicam-ratiopharm 10 mg/-20 mg Tabs.
Der Wirkstoff Piroxicam wird zur Behandlung von Beschwerden aufgrund von Gelenkverschleiß (Arthrose) sowie bei entzündlich-rheumatischen Erkrankungen wie zum Beispiel rheumatoider Arthritis oder versteifender Wirbelentzündung (Morbus Bechtereff) eingesetzt.
Wenn der Arzt den Einsatz eines nicht-steroidalen Antirheumatikums befürwortet, sollte Piroxicam nicht der Wirkstoff der ersten Wahl sein. Vor der Entscheidung zur Verschreibung von Piroxicam muss der Arzt das gesamte Risiko und den Nutzen für den einzelnen Patienten abschätzen.
Piroxicam wird in Form von Tabletten, Zäpfchen, Granulat und als Injektionslösung angeboten. Die Injektionslösung wird jedoch nur bei schweren Krankheitsfällen, die einer schnellen Schmerzlinderung bedürfen, und einmalig zur Therapieeinleitung verwendet.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Piroxicam sind vertiefende Informationen verfügbar:
- Schmerzen (leicht bis mäßig stark)
- Gicht
- Arthrose
- Schmerzen (stark bis sehr stark)
- entzündlich-rheumatische Erkrankungen
- Entzündungen
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen nicht-steroidale Antirheumatika, Entzündungshemmer, Schmerzmittel, zu welcher der Wirkstoff Piroxicam gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Schmerzen und Entzündungen an Knochen und Gelenken
- Schmerzen und Entzündungen bei rheumatischer Gelenksentzündung
- Schmerzen und Entzündungen bei versteifender Wirbelsäulenentzündung (Morbus Bechterew)
Dosierung
Die Tabletten sind mit 10 Milligramm und mit 20 Milligramm des Wirkstoffs Piroxicam erhältlich. Um die gewünschte Dosierung zu erhalten, können auch mehrere niedriger dosierte Tabletten zusammen eingenommen werden.
Für die 10-Milligramm-Tabs:
Von einem Erwachsenen können ein bis zwei Tabs pro Tag eingenommen werden.
Für die 20-Milligramm-Tabs:
Einem Erwachsenen kann nur ein Tab verabreicht werden.
Die Dosis kann aufgeteilt werden auf zwei Einzeldosen pro Tag. In besonders schweren Fällen kann die jeweilige Tagesdosis an den ersten beiden Behandlungstagen verdoppelt werden.
Die angegebenen Tagesdosen sollten aber nicht überschritten werden.
Die Tabs sollten unzerkaut während oder nach einer Mahlzeit mit reichlich Wasser eingenommen werden. Bereitet das Schlucken der Tabletten Schwierigkeiten, so kann die Tablette vor der Einnahme in einem Glas Wasser aufgelöst werden.
Die Behandlungsdauer wird vom behandelnden Arzt festgelegt und ist abhängig von der Art, der Schwere und dem Verlauf der Erkrankung.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Lactose 1H2O
- Magnesiumstearat
- Maisstärke
- Copovidon
- Croscarmellose-Natrium
- mikrokristalline Cellulose
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Appetitlosigkeit, Übelkeit, Völlegefühl, Verstopfung, Bauchschmerzen, Durchfall, Magen-Darm-Blutungen (dadurch manchmal Blutarmut), Mundschleimhautentzündung.
Häufige Nebenwirkungen
Transaminase-Anstieg, alkalische Phosphatase-Anstieg, Gelbsucht, Leberentzündung, Bauchspeicheldrüsenentzündung, Hautausschlag, Kopfschmerzen, Schwindel, Benommenheit, Müdigkeit, Schlaflosigkeit, Depression, Nervosität, Stimmungsschwankungen, Alpträume, Empfindungstörungen, Wahnvorstellungen, Verwirrtheit, Blutharnstoffgehaltanstieg, Kreatinin-Wertanstieg.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Erbrechen, Magenentzündung, Bluterbrechen, Magen-
Darm-Geschwüre (unter Umständen mit Blutung und Durchbruch), Lichtüberempfindlichkeit der Haut mit Juckreiz, Rötung und fleckigen bis blasigen Ausschlägen, allergische Wasseransammlungen im Gewebe, Hörstörungen, Ohrenklingen, Sehstörungen (Augenschwellung, Verschwommensehen), Blutzuckerüberschuss, Blutzuckermangel, Blutarmut (aplastische Anämie oder hämolytische Anämie), Weiße-Blutkörperchen-Mangel, Blutplättchenmangel, Mangel an allen Blutzellen, Fehlen von Granulozyten, Eosinophilen-Überschuss,
Knochenmarksfunktionsstörung, Hämoglobin-Mangel, Hämatokrit-Werterniedrigung.
Sehr seltene Nebenwirkungen:
Harnausscheidungsverminderung, Blasenbeschwerden, Blutnatriumüberschuss, Blutkaliumüberschuss, Wassereinlagerungen im Gewebe der Unterschenkel, Unwohlsein, Nierengewebsschädigungen, Nierenversagen, Eiweiß im Harn (Proteinurie), Blut im Harn (Hämaturie), schwere Überempfindlichkeitsreaktionen mit Anschwellen von Gesicht, Zunge und Kehlkopf, Atemnot, Asthmaanfälle, Herzjagen, Serumkrankheit, schwere Kreislaufstörungen bis zum lebensbedrohlichen Schock, Hautreaktionen wie Stevens-Johnson-Syndrom, Lyell-Syndrom, Haarausfall, Nagelwachstumsstörungen, Nagelablösung, Mundblutungen, Schleimhautblutungen, Schleimhautentzündung, Hautblutungen, Blutgefäßentzündung, Blutdruckanstieg, Kreislaufüberlastung, akute Herzschwäche, Gewichtszunahme, Gewichtsabnahme, antinukleäre Antikörper, Krämpfe, Unterbauchbeschwerden (Darmentzündungen oder Verstärkung eines Morbus Crohn/einer Colitis ulcerosa oder Bluterbrechen), Leberversagen, tödliche Magen-Darm-Blutungen, Darmverengung, Muskelhautentzündungsverschlechterung, Blutungszeitverlängerung.
Besonderheiten:
Das Risiko für das Auftreten schwerer Hautreaktionen wie dem Stevens-Johnson-Syndrom und der toxisch epidermalen Nekrolyse ist in den ersten Behandlungswochen am höchsten. Treten zunehmender Hautausschlag, oft mit Blasenbildung oder begleitenden Schleimhautwunden auf, muss die Therapie mit Piroxicam beendet werden. Der Patient darf in der Folge nie wieder mit dem Wirkstoff behandelt werden.
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Einnahme von Digoxin, Lithium, Methotrexat oder Phenytoin und Piroxicam erhöht die Konzentration dieser Wirkstoffe im Blut. Es kann zu Vergiftungen kommen.
Bei gleichzeitiger Gabe von Mitteln gegen Diabetes mellitus (orale Antidiabetika) wird deren blutzuckerspiegelsenkende Wirkung verstärkt. Es wird daher eine ärztliche Kontrolle der Blutzuckerwerte empfohlen. Bei Diabetikern muss eventuell die Dosis der Antidiabetika durch den Arzt angepasst werden.
Die gleichzeitige Einnahme von kaliumsparenden Entwässerungsmitteln (Diuretika) erhöht die Gefahr einer zu hohen Kaliumkonzentration im Blut mit der Folge möglicher Herzrhythmusstörungen.
Mittel gegen Bluthochdruck (Antihypertonika) und Entwässerungsmittel (Diuretika) werden in ihrer Wirkung durch Piroxicam abgeschwächt.
Piroxicam kann die Wirkung von ACE-Hemmern abschwächen, gleichzeitig erhöht sich die Gefahr von Nierenschädigungen.
Probenecid und Sulfinpyrazon verringern die Piroxicam-Ausscheidung und erhöhen damit die Gefahr unerwünschter Wirkungen.
Außerdem erhöht sich durch die Einnahme von anderen nicht-steroidalen Antirheumatika (einschließlich der so genannten Coxibe oder selektixen COX2-Hemmer) oder von Glukokortikoiden die Gefahr von Nebenwirkungen, insbesondere das Risiko von Magen-Darm-Blutungen und -Geschwüren ist erhöht.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Piroxicam und Antikoagulanzien besteht eine erhöhte Blutungsgefahr.
Die nierenschädigende Wirkung von Ciclosporin wird durch Piroxicam verstärkt.
In Kombination mit Acetylsalicylsäure kann die Wirkung von Piroxicam abgeschwächt werden, während sich bei gleichzeitiger Gabe von Phenobarbital dessen Wirkung verringert.
Gegenanzeigen
Piroxicam darf nicht bei Überempfindlichkeit (Allergie) gegen den Wirkstoff verabreicht werden. Patienten, die auf die Einnahme von ähnlich wirkenden Wirkstoffen (wie zum Beispiel Acetylsalicylsäure oder andere nicht-steroidale Antirheumatika) mit Asthma-Anfällen, Verengung der Atemwege (Bronchospasmen), akutem Schnupfen (Rhinitis) oder roten, juckenden Hautausschlägen (Urtikaria) reagieren, dürfen den Wirkstoff ebenfalls nicht einnehmen.
Piroxicam beeinflusst auch das Blutgerinnungssystem, daher kann es während einer Behandlung mit Piroxicam-Tabletten häufiger zu Blutungen kommen. Patienten, die eine erhöhte Blutungsneigung haben, sollten deshalb kein Piroxicam einnehmen. Hiervon sind zum Beispiel Patienten betroffen, die einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt erlitten haben und nun blutverdünnende Wirkstoffe einnehmen. Auch Patienten mit Blutbildungs- oder Blutgerinnungsstörungen sollten Piroxicam nicht ohne ärztliche Beratung anwenden.
Piroxicam kann selbst Magen- und Darmgeschwüre hervorrufen. Patienten, die schon Magen-Darm-Geschwüre, Blutungen oder Durchbrüche im Verdauungstrakt erlitten oder die aktuell an Magen-Darm-Beschwerden, entzündlichen Darmerkrankungen wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa leiden, sollten den Wirkstoff deshalb nicht einnehmen.
Patienten, die schon einmal schwerwiegende allergische (Haut-)Reaktionen auf Medikamente zeigten wie Erythema multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom oder Toxische Epidermale Nekrolyse, dürfen kein Piroxicam einnehmen. Bei Asthma bronchiale , Heuschnupfen (Allergie), Nasenpolypen oder chronischen Atemwegsinfektionen ist eine regelmäßige ärztliche Kontrolle bei der Piroxicam-Behandlung notwendig.
Patienten mit einer Herzmuskelschwäche (Herzinsuffizienz), akuten Stoffwechselstörungen wie hepatischen Porphyrien, Leberfunktionsstörungen oder Bluthochdruck sollten sich vor der Anwendung ebenfalls mit ihrem Arzt beraten. Das betrifft auch ältere Menschen, Kinder, Alkoholiker und Patienten mit bestimmten Immunerkrankungen wie systemischem Lupus erythematodes oder Mischkollagenosen.
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen (Niereninsuffizienz) kann es zu einer Verschlechterung der Nierenfunktion durch Piroxicam kommen. Eine besondere ärztliche Beobachtung ist hier erforderlich. Dies gilt auch bei der Einnahme von Piroxicam direkt nach größeren chirurgischen Eingriffen.
Die Injektionslösung ist nicht geeignet für Kinder unter 18 Jahren. Bei der Verabreichung von Piroxicam als Injektion sollten zusätzlich keine blutgerinnungshemmenden Wirkstoffe (Antikoagulantien) gegeben werden, da dies die Blutungsneigung erhöht.
Für Patienten mit Entzündungen oder Blutungen am After und am Enddarm ist die Anwendung von Piroxicam als Zäpfchen nicht geeignet.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Da für die Anwendung des Wirkstoffs während der Schwangerschaft über die Auswirkungen auf das Ungeborene keine weitergehenden Untersuchungsergebnisse vorliegen, wird von einer Anwendung während dieser Zeit abgeraten. Im letzten Drittel der Schwangerschaft darf Piroxicam nicht eingesetzt werden, da es wehenhemmend wirkt und die Blutungsneigung fördert. Weiterhin kann es zum vorzeitigen Schluss des Ductus arteriosus botalli, zu schweren Nierenfunktionsstörungen, zu Blutungen im Magen-Darm-Trakt und zu Herzmuskelveränderungen beim Säugling führen. Auch eine verstärkte Wassereinlagerung bei der Mutter ist möglich.
Piroxicam geht in die Muttermilch über. Um den Säugling nicht zu schädigen, sollte während der Anwendung des Wirkstoffs nicht gestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Piroxicam darf bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht angewandt werden.
Warnhinweise
- Durch ein verringertes Reaktionsvermögen kann die aktive Teilnahme am Straßenverkehr und das Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein. Dies gilt besonders im Zusammenwirken mit Alkohol.
- Bei Einnahme des Wirkstoffs kann es zu Müdigkeit, Benommenheit und Schwindel kommen.
- Während der Behandlung mit dem Medikament wird eine regelmäßige ärztliche Kontrolle der Blutgerinnungswerte empfohlen.
- Eine Dunkelfärbung des Stuhls und Oberbauchbeschwerden während der Einnahme sollten ärztlich abgeklärt werden.
- Während der Behandlung sollte kein Alkohol getrunken werden.
- Wird das Medikament länger als 14 Tage angewendet, ist eine regelmäßige ärztliche Kontrolle des Blutbildes, der Leberwerte und der Nierenfunktion erforderlich.
- Eine besonders sorgfältige ärztliche Überwachung der Therapie ist bei älteren Patienten notwendig. Sie benötigen möglicherweise eine Magen-schützende Begleitbehandlung.
- Bei Sehstörungen ist eine augenärztliche Kontrolle erforderlich.
- Bei Fieber, blutigem Erbrechen, Blutstuhl oder blutigem Durchfall ist sofort ein Arzt aufzusuchen.
- Patienten mit Hämorrhoiden sollten das Medikament nicht in Zäpfchenform nehmen.
- Da der Wirkstoff den Blutzuckerspiegel beeinflusst, muss bei Diabetikern eventuell die Dosis ihrer antidiabetischen Medikamente angepasst werden.
- Nur Ärzte mit Erfahrung in der Behandlung entzündlicher oder abnutzungsbedingter rheumatischer Erkrankungen sollten eine Therapie mit mit dem Medikament beginnen.
- Die tägliche Höchstdosis des Medikaments sollte vom Arzt auf 20 Milligramm Piroxicam begrenzt werden.
- Sobald erste Beschwerden im Verdauungstrakt oder Hautreaktionen auftreten, ist die Behandlung mit dem Medikament sofort abzubrechen.
- Patienten im Alter von über 80 Jahren sollten nicht mit dem Medikament behandelt werden.
- Treten zunehmende Hautausschläge, auch mit Blasenbildung auf, ist die Behandlung sofort abzubrechen und darf nie wieder begonnen werden.
- Patienten mit erblich bedingten Zuckerstoffwechselerkrankungen, wie zum Beispiel Galaktose-Unverträglichkeit, Lactase-Mangel oder einer Glukose-Galaktose-Aufnahmestörung, sollten die Tabs nicht einnehmen.
- Während der Behandlungsdauer sollte der Patient sich keiner übermäßigen UV-Strahlung aussetzen, das heißt Solarien und ausgedehnte Sonnenbäder sollten gemieden werden.
- Diabetiker müssen beachten, dass ein Tab 0,01 Broteinheiten entspricht.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Piroxicam-ratiopharm 10 mg/-20 mg Tabs sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Piroxicam (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.