Piperacillin/Tazobactam Kabi 2 g/0,25 g/ -4 g/0,5 g Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung
Wirkstoffkombination: Piperacillin + Tazobactam
Darreichnungsform: Pulver zur Herstellung einer Injektionslösung
Wirkung
Piperacillin/Tazobactam Kabi 2 g/0,25 g/ -4 g/0,5 g Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung enthält die Wirkstoffkombination Piperacillin + Tazobactam. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Piperacillin/Tazobactam Kabi 2 g/0,25 g/ -4 g/0,5 g Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung.
Bei Erwachsenen und Jugendlichen dient die Kombination zur Behandlung von- schwerer Lungenentzündung, auch solcher, die im Krankenhaus und bei künstlicher Beatmung entstand
- komplizierten Harnwegsinfektionen (auch Nierenbeckenentzündung)
- komplizierten Bauchinfektionen
- komplizierten Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes (einschließlich Infektionen bei diabetischem Fuß).
Bei Kindern von zwei bis zwölf Jahren darf die Kombination nur zur Behandlung komplizierter Bauchinfektionen verwendet werden.
Bei Verdacht auf eine bakterielle Infektion setzt der Arzt die Kombination auch bei Patienten mit Mangel an neutrophilen Blutzellen und Fieber ein.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Piperacillin + Tazobactam sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Penicilline, Antibiotika, zu welchen die Wirkstoffkombination Piperacillin + Tazobactam gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- schwere Lungenentzündung im Krankenhaus oder bei der künstlichen Beatmung von Erwachsenen
- komplizierte Harnwegsinfektionen (einschließlich Nierenbeckenentzündung) bei Erwachsenen
- komplizierte Bauchinfektionen bei Kindern ab zwei Jahren und Erwachsenen
- komplizierte Infektionen der Haut, von Muskeln und Sehen (einschließlich Infektionen bei diabetischem Fuß) bei Erwachsenen
- Fieber, verbunden mit einem Mangel an neutrophilen Blutzellen bei Kindern ab zwei Jahren, wenn Verdacht auf eine bakterielle Infektion besteht
- Blutvergiftung bei Erwachsenen, die im Zusammenhang mit einer Infektion auftritt oder wenn ein entsprechender Zusammenhang vermutet wird
Dosierung
Die Dosierung und Anwendungshäufigkeit des Medikaments werden vom Arzt abhängig von Schwere und Ort der Infektion sowie von den vermuteten Krankheitserregern bestimmt.
Im Allgemeinen erhalten Erwachsene und Jugendliche bei Infektionen 4 Gramm Piperacillin/0,5 Gramm Tazobactam alle acht Stunden. Bei Lungenentzündung im Krankenhaus sowie Infektionen mit Bakterien und schon verminderter Zahl von neutrophilen Blutzellen erhalten die Patienten diese Dosis alle sechs Stunden.
Bei Nierenfunktionsstörungen kann der Arzt die Dosis je nach Ausmaß vermindern oder die Zeit zwischen den Anwendungen verlängern. Die übliche Behandlungsdauer bewegt sich meist zwischen fünf und 14 Tagen. Allerdings richtet sich die Behandlungsdauer nach dem Schweregrad der Infektion, dem/den Erreger/n, den Beschwerden und den Labor-Befunden.
Das Medikament wird über 30 Minuten als Infusion in eine Vene gegeben.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Es liegen uns keine näheren Informationen zu den weiteren Bestandteilen vor.
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Durchfall.
Häufige Nebenwirkungen:
Hefepilzinfektion, Blutplättchen-Mangel, Blutarmut, Schlaflosigkeit, Kopfschmerzen, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, Verstopfung, Verdauungsstörung, Ausschläge, Juckreiz, Fieber, Reaktion an der Injektionsstelle, erhöhte Leberwerte (ALAT, ASAT), vermindertes Bluteiweiß, erhöhte Blutwerte (Kreatinin, alkalische Phosphatase, Harnstoff), Immunreaktion im Blut, verlängerte Gerinnungszeit.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Mangel an weißen Blutkörperchen, Kalium-Mangel im Blut, niedriger Blutdruck, Blutgefäßverstopfung und -entzündung, Hitzewallungen, Hautrötungen, Nesselsucht, fleckig-pusteliger Ausschlag, Gelenkschmerzen, Muskelschmerzen, Schüttelfrost, niedriger Blutzucker-Wert, erhöhtes Bilirubin im Blut.
Seltene Nebenwirkungen:
schwere Durchfälle (pseudomembranöse Enterokolitis), Fehlen von Granulozyten im Blut, Nasenbluten, Mundschleimhautentzündung, schwere Hautreaktion (toxische epidermale Nekrolyse).
Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Mangel generell an Blutzellen, Mangel an neutrophilen Blutzellen, Blutarmut durch Blutzellenzerfall, Überschuss an unreifen Blutzellen, Blutplättchenüberschuss, allergische Reaktionen (bis zum Schock), Lungenentzündung, Leberentzündung, Gelbsucht, schwere Hautreaktionen (Stevens-Johnson-Syndrom, Hautentzündung (abschälend oder blasig), Arzneimittelreaktion, akuter Pustelbefall am ganzen Körper), Unterhautblutungen, Nierenversagen, Nierenentzündung, verlängerte Blutungszeit, erhöhtes gamma-GT.
Besonderheiten:
Mukoviszidose-Patienten, die mit Piperacillin behandelt wurden, sind häufiger von Fieber und Ausschlägen betroffen.
Sollten Blutungen auftreten, wird der Arzt die Antibiotika-Therapie beenden.
Eine durch Antibiotika verursachte pseudomembranöse Enterokolitis kann sich in Form von schwerem und anhaltendem Durchfall, der auch lebensbedrohlich sein kann, zeigen. Kommt es zu solchen Beschwerden, wird der Arzt die Antibiotika-Therapie beenden.
Wechselwirkungen
Bei der gemeinsamen Anwendung von Piperacillin mit dem MuskelrelaxansVecuronium wurde eine Verlängerung der muskelerschlaffenden Wirkung beobachtet. Dies gilt möglicherweise auch für andere Muskelrelaxantien.
Da die Kombination Blutungen begünstigt, wird der Arzt andere Blutverdünner (Antikoagulantien) nur bei häufiger Überprüfung der Blutgerinnung verordnen.
Piperacillin vermindert möglicherweise die Ausscheidung des EntzündungshemmersMethotrexat. Der Arzt wird dessen Konzentration im Blut überwachen, um vermehrte Nebenwirkungen zu vermeiden.
Bei Patienten mit schwerer Nierenfunktionsstörung kann es zu einer Unwirksamkeit gleichzeitig gegebener Antibiotika wie Tobramycin und Gentamicin durch Piperacillin kommen.
Patienten, die gleichzeitig mit Piperacillin + Tazobactam und dem Antibiotikum Vancomycin behandelt wurden, haben ein erhöhtes Risiko für akutes Nierenversagen.
Gegenanzeigen
Die Kombination darf nicht verwendet werden bei Überempfindlichkeit gegen die Wirkstoffe Piperacillin oder Tazobactam, andere Penicilline und schwere, akute allergische Reaktionen auf andere Antibiotika wie Cephalosporine, Monobactame oder Carbapeneme in der Vergangenheit.
Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt und unter seiner Kontrolle darf der Wirkstoff angewendet werden bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen oder Blutwäsche-Patienten. Sie sind eher von Nebenwirkungen wie Krämpfen und Blutungen betroffen.
Bei Patienten mit geringer Kalium-Konzentration im Blut oder solchen, die Medikamente erhalten, welche diese senken, kann es zu einem Kaliummangel kommen. Diese Patienten wird der Arzt regelmäßig hinsichtlich ihres Mineralhaushalts überwachen.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Bisher gibt es keine oder nur sehr begrenzte Erfahrungen mit der Anwendung von Piperacillin + Tazobactam bei Schwangeren. Tierexperimente haben nachteilige Folgen in der Entwicklung der Jungen gezeigt, wenn das Muttertier giftige Dosierungen erhielt. Piperacillin und Tazobactam durchdringen den Mutterkuchen. Daher wird der Arzt die Kombination während der Schwangerschaft nur anwenden, wenn der erwartete Nutzen das mögliche Risiko für die Schwangere und das Ungeborene überwiegt.
Piperacillin geht in geringer Konzentration in die Muttermilch über. Die Konzentrationen von Tazobactam in menschlicher Muttermilch wurden nicht untersucht. Stillende Frauen wird der Arzt damit nur behandeln, wenn der erwartete Nutzen die möglichen Risiken für die Frau und das Kind überwiegt.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Kinder können ab dem zweiten Lebensjahr mit der Kombination Piperacillin + Tazobactam behandelt werden. Allerdings beschränkt sich der Einsatz auf komplizierte Infektionen im Bauchraum und Fieber mit dem Befund verminderter neutrophiler Blutzellen, wenn der Arzt einen Verdacht auf eine Infektion mit Bakterien hat.
Warnhinweise
- Durch das Medikament kann es bei manchen Urin-Zucker-Tests zu falsch-positiven Ergebnissen kommen.
- Manche chemische Tests auf Eiweiß im Urin (Teststäbchen nicht!) fallen durch das Medikament falsch-positiv aus.
- Der Coombs-Bluttest kann durch das Medikament positiv ausfallen.
- Manche Labortests auf den Schimmelpilz Aspergillus können durch das Medikament falsch-positiv ausfallen.
- Das Medikament darf nicht bei Kindern unter zwei Jahren verwendet werden.
- Sollten Blutungen auftreten, wird der Arzt die Antibiotika-Therapie beenden.
- Bei schwerem und anhaltendem Durchfall ist sofort der Arzt zu verständigen.
- Die Durchstechflaschen sind im Umkarton aufzubewahren.
- Das Medikament darf nicht wärmer als 25 Grad Celsius gelagert werden.
- Die fertige Infusionlösung sollte sofort angewendet werden.
- Das Medikament darf, außer mit Kochsalzlösung oder sterilem Wasser, nicht mit anderen Arzneimitteln gemischt werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Piperacillin/Tazobactam Kabi 2 g/0,25 g/ -4 g/0,5 g Pulver zur Herstellung einer Infusionslösung sowie weitere Medikamente mit der Wirkstoffkombination Piperacillin + Tazobactam (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.