Pilomann 0,5 %/- 1 %/- 2 %/- 3 % Augentropfen
Wirkstoff: Pilocarpin
Darreichnungsform: Augentropfen
Wirkung
Pilomann 0,5 %/- 1 %/- 2 %/- 3 % Augentropfen enthalten den Wirkstoff Pilocarpin. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Pilomann 0,5 %/- 1 %/- 2 %/- 3 % Augentropfen.
Pilocarpin in Tropfenform wird angewendet zur Behandlung des grünen Stars (Glaukom), insbesondere der Formen chronisches Weitwinkelglaukom, chronisches Engwinkelglaukom sowie bei einem akuten Glaukomanfall. Zusätzlich ist Pilocarpin in der Lage, die Pupillen nach Weitstellung für Operationen am Auge wieder zu verengen.
Pilocarpin wird in Tablettenform zur Behandlung von Mundtrockenheit und Augentrockenheit bei Patienten mit Sjögren-Syndrom sowie zur Linderung der Symptome einer Speicheldrüsen-Unterfunktion eigesetzt, die beispielsweise infolge einer Bestrahlung bei Krebserkrankungen im Bereich des Kopfes oder Halses entstehen kann.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Pilocarpin sind vertiefende Informationen verfügbar:
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- Augenerkrankungen mit Sehnervschädigung wie chronisches Weitwinkelglaukom und chronisches Engwinkelglaukom
- akute Augeninnendruckerhöhung
- Pupillenverengung nach Pupillenerweiterung durch Gabe von entsprechenden Wirkstoffen beziehungsweise nach Augenoperationen
Dosierung
Es wird empfohlen, täglich zwei- bis viermal einen Tropfen in den Bindehautsack des betroffenen Auge einzutröpfeln.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Cetrimid (Konservierungsmittel)
- Natriumchlorid
- Natriumedetat
- Natriumhydroxid-Lsg. (4%) (zur pH-Wert-Einstellung)
- Wasser für Injektionszwecke
Nebenwirkungen
Nebenwirkungen am Auge:
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Vermehrte Tränenflüssigkeit, Bindehautreizung, Kopfschmerzen.
Seltene Nebenwirkungen:
Allergische Reaktionen wie Brennen, Jucken.
Sehr seltene Nebenwirkungen einschließlich Einzelfälle:
Zysten an der Pupille, Auslösung eines akuten Glaukom-Anfalls.
Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Verminderte Sehschärfe, gestörte Anpassung des Auges an Weit- und Nahsehen, Pupillenverengung und dadurch Einschränkung des Sehens bei Dämmerung und Dunkelheit, Netzhautablösung.
Allgemeine Nebenwirkungen:
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Grippeähnliche Symptome, Schwitzen, Kopfschmerzen, Blasenentleerungsstörungen, Durchfall.
Häufige Nebenwirkungen:
Frösteln, Schnupfen (Rhinitis), allergische Reaktionen (Juckreiz, Hautausschlag), Schwindel, Bauchschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, vermehrter Speichelfluss, Weitstellung der Gefäße, Blutdruckerhöhung, Herzklopfen.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Verstärkter Harndrang, Blähungen.
Besonderheiten:
Die meisten Nebenwirkungen sind Folge der übermäßigen Anregung des vegetativen Nervensystems.
Wechselwirkungen
Es besteht die Möglichkeit einer verstärkten Wirkung von Pilocarpin in Verbindung mit zentral dämpfenden Substanzen (Barbituraten, opioiden Schmerzmitteln, Sedativa oder Narkosemitteln sowie Alkohol). Gleiches gilt für die Anwendung gemeinsam mit Chinidin und Procainamid.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Wirkstoffen wie Chlorpromazin, Methylphenidat und Reserpin wird Pilocarpin langsamer abgebaut, was zu einer verlängerten und verstärkten Wirkung führen kann.
Die Verlangsamung des Herzschlags durch Herzglykoside kann durch gleichzeitige Einnahme von Pilocarpin verstärkt werden.
Gegenanzeigen
Der Wirkstoff darf nicht eingenommen werden bei:- Überempfindlichkeit gegen Pilocarpin
- akuten Entzündungen der Regenbogenhaut (Iritis acuta) und Erkrankungen, bei denen eine Pupillenverengung vermieden werden soll.
- Patienten mit engem Kammerwinkel wegen der Gefahr eines akuten Winkelblockglaukoms durch hoch konzentrierte Pilocarpinlösungen
- Herzmuskelschwäche
- Asthma bronchiale
- Schilddrüsenüberfunktion
- Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren
- Verengungen im Magen-Darm-Trakt
- Blasenentleerungsstörungen durch Harnwegsverschluss.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Während der Schwangerschaft darf der Wirkstoff Pilocarpin nicht angewendet werden. Auch bei der lediglich lokalen Anwendung am Auge kann eine Aufnahme in den Körper der Mutter und damit auch in den Körper des Ungeborenen erfolgen. Bei Versuchstieren traten Schädigungen der ungeborenen Nachkommen auf, sodass eine Schädigung des ungeborenen Kindes wahrscheinlich ist.
Es ist nicht bekannt, ob Pilocarpin oder seine Abbauprodukte in die Muttermilch übergehen. Daher sollte auch während der Stillzeit die Einnahme oder die Anwendung vermieden werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Der Wirkstoff Pilocarpin darf bei Kindern nicht angewendet werden, da die Sicherheit und die Wirksamkeit bislang nicht ausreichend untersucht wurden.
Warnhinweise
- Der Wirkstoff beeinflusst infolge der Pupillenverengung die Sehleistung und somit das Reaktionsvermögen im Straßenverkehr und bei der Bedienung von Maschinen.
- Das Tragen von weichen Kontaktlinsen ist zu vermeiden. Harte Kontaktlinsen werden vor der Anwendung herausgenommen und nach zehn Minuten wieder eingesetzt.
- Bei der Behandlung ist wegen vermehrten Schwitzens auf ausreichende Flüssigkeitszufuhr zu achten.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Pilomann 0,5 %/- 1 %/- 2 %/- 3 % Augentropfen sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Pilocarpin (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.