Peyona 20mg/ml Infusionslösung und Lösung zum Einnehmen
Wirkung
Peyona 20mg/ml Infusionslösung und Lösung zum Einnehmen enthält den Wirkstoff Coffein. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Peyona 20mg/ml Infusionslösung und Lösung zum Einnehmen.
Coffein wird eingenommen, um vorübergehend Ermüdungserscheinungen zu beseitigen.
Bei der Behandlung des Atemstillstandes bei Frühgeborenen kann Coffein in Form einer Infusion gegeben oder als Lösung eingeflößt werden.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Coffein sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Xanthinderivate, Herz-Kreislauf-stärkende pflanzliche Mittel, zu welcher der Wirkstoff Coffein gehört.
Dosierung
Bis dahin unbehandelte Kinder erhalten eine sogenannte Startdosis von 20 Milligramm Coffein-Citrat (ein Milliliter Lösung /Kilogramm Körpergewicht). Diese Dosis wird langsam über 30 Minuten unter Verwendung einer Spritzeninfusionspumpe in die Vene gegeben. Nach einem zeitlichen Abstand von 24 Stunden können dann alle 24 Stunden weitere Dosen von 5 Milligramm/Kilogramm Körpergewicht als langsame Infusion über 10 Minuten in die Vene gegeben werden. Diese Dosierung kann allerdings auch alle
24 Stunden über eine Nasensonde in den Magen eingeflößt werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Citronensäure-Monohydrat
- Natriumcitrat
- Wasser für Injektionszwecke
Nebenwirkungen
Das Auftreten von Nebenwirkungen hängt von der persönlichen Empfindlichkeit gegen Coffein und von dem täglichen Genuß coffeinhaltiger Getränke ab. Bereits niedrige Dosierungen können zu Schlaflosigkeit, innerer Unruhe, Herzrasen und Magen-Darm-Beschwerden führen.Auch bei weniger Empfindlichen können bei Dosierungen von über 200 Milligramm Reizbarkeit, Kopfschmerzen und Verstärkung eines krankhaften Zitterns auftreten. Längerer Gebrauch von Coffein, insbesondere mittlerer bis höherer Dosierungen, führt zur Gewöhnung an die Wirkung, aber auch an die Nebenwirkungen.
Bei plötzlichem Absetzen nach längerem Gebrauch höherer Dosierungen können Kopfschmerzen sowie Müdigkeit, Muskelschmerzen, Nervosität und Störungen des unbewußten Nervensystems auftreten, wie beispielsweise Schwitzen. In Einzelfällen sind allergische Reaktionen beschrieben worden.
Besonderheiten:
Bei Anwendung von hohen Dosierungen über lange Zeit kann Coffein zur Sucht führen, dem sogenannten Coffeinismus. Dosisabhängige Anzeichen des chronischen Coffeinismus sind:
- Übererregung der Gehirntätigkeit und Schlaflosigkeit
- Erhöhung der Herztätigkeit, des Blutdrucks und Pulssteigerung
- Konzentrationsstörungen
- Überaktivität
- unkontrollierte Bewegungen
- Kopfschmerzen bei Entzug
- Durchfall
- Angsterscheinungen
- Kaliummangel, verbunden mit Muskellähmungen.
Wie alle Frühgeborenen sollten auch die mit Coffein behandelten vom Arzt sorgfältig auf die Entwicklung einer Darmentzündung mit absterbendem Darmgewebe (nekrotisierende Enterokolitis) hin überwacht werden.
Coffein bewirkt eine allgemeine Stoffwechselankurbelung, die zu einem höheren Energie- und Ernährungsbedarf während der Therapie führen kann.
Der durch Coffein vermehrte Wasserverlust über die Niere und der damit verbundene Verlust von Mineralien aus dem Körper müssen während der Therapie ausgeglichen werden.
Wechselwirkungen
Coffein wirkt genau gegensätzlich zu beruhigenden Substanzen wie beispielsweise Barbiturate und H1-Antihistaminika, aber verstärkend auf die herzanregende Wirkung von Beta-2-Sympathomimetika und Schilddrüsenhormonen.
Die Ausscheidung von Theophyllin (Asthma-Medikament) wird durch Coffein behindert, was zu verstärkten Theophyllin-Wirkungen und -Nebenwirkungen führen kann. Dies ist besoners bei Frühgeborenen zu beachten, weshalb bei ihnen die gleichzeitige Anwendung verboten ist.
Die gleichzeitige Gabe von Coffein und Doxapram (einem anderem Wirkstoff zur Atmungsanregung) könnte bei Frühgeborenen zu einer verstärkten Anregung der Herz- und Gehirntätigkeit führen. Wenn eine gleichzeitige Anwendung unumgänglich ist, müssen Herzrhythmus und Blutdruck sorgfältig ärztlich überwacht werden.
Coffein erhöht bei Aufputschmitteln wie Ephedrin die Gefahr einer Abhängigkeitsentwicklung. Bei Substanzen mit vielen verschiedenen Wirkungen (wie beispielsweise den Benzodiazepinen) können die Wechselwirkungen im Einzelnen unterschiedlich und nicht voraussehbar sein.
Die gleichzeitige Gabe von 50 Milligramm Coffein zu Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Acetylsalicylsäure kann deren schmerzhemmende Wirkung verstärken. Dies kann eine entsprechende Einsparung des Schmerzmittels möglich machen.
Östrogen-Gestagen-Kombinationen zur Verhütung ("Pille"), das Magenmittel Cimetidin und Disulfiram (gegen Alkoholabhängigkeit) vermindern den Coffein-Abbau in der Leber. Die gleichzeitige Verabreichung von Antibiotika aus der Wirkstoffgruppe der Gyrasehemmer kann die Ausscheidung von Coffein und seinem Abbauprodukt verzögern. Beide Effekte verstärken die Coffein-Wirkung. Barbiturate und Rauchen beschleunigen den Abbau und vermindern die Wirkung von Coffein.
Gegenanzeigen
Coffein sollte nur in niedriger Dosierung (unter 100 Milligramm) oder unter ärztlicher Überwachung angewendet werden bei- Patienten mit Herzrhythmusstörungen wie Herzrasen oder unregelmäßigem Herzschlag, weil die Gefahr einer Verschlimmerung besteht
- Leberzirrhose wegen der Gefahr einer Überdosierung durch einen verzögerten Abbau der Substanz
- Schilddrüsenüberfunktion weil die Coffein-Nebenwirkungen verstärkt auftreten können
- Patienten mit Angststörungen, weil sich diese verschlimmern können.
- erhöhter Krampfbereitschaft, da der Wirstoff Krämpfe auslösen kann
- Herz-Kreislauferkrankungen, weil der Wirkstoff die Herztätigkeit verändert
- Beeinträchtigung der Nieren- oder Leberfunktion, weil der Wirkstoff dadurch giftiger wirken kann
- Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre, da die Behandlung diese Erkrankung verschlimmern kann.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Coffein dringt durch den Mutterkuchen. Es ist allerdings bei normalen zur Behandlung üblichen Dosierungen oder auch maßvollem Kaffeegenuss kein erhöhtes Risiko in Bezug auf den Verlauf der Schwangerschaft und die Entwicklung des Kindes zu befürchten.
Coffein geht in die Muttermilch über. Während der Stillzeit kann das Befinden und Verhalten des Säuglings durch mit der Muttermilch aufgenommenes Coffein beeinträchtigt werden. Bei längerer Anwendung oder Einnahme höherer Dosierungenn sollte abgestillt werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Zur Anwendung von Coffein bei Kindern werden zur Selbstbehandlung keine allgemein gültigen Aussagen gemacht. Im Zweifelsfalle ist die Anwendung der Packungsbeilage zu befolgen oder ein Arzt oder Apotheker zu befragen.
In der Hand eines spezialisierten Kinderarztes kann Coffein zur Anregung der Atmung besonders bei Frühchen sofort nach der Geburt eingesetzt werden. Die Behandlung darf nur auf einer Intensivstation für Neugeborene durchgeführt werden, auf der die für die Patientenüberwachung benötigten angemessenen Einrichtungen zur Verfügung stehen.
Warnhinweise
- Das Medikament behebt keinesfalls die Leistungsbeeinträchtigung durch Alkohol, es besteht vielmehr die Gefahr der beschleunigten Aufnahme des Alkohols in das Blut.
- Das Medikament darf nicht über lange Zeit in hohen Dosen angewendet werden.
- Nach dem Öffnen der Ampulle ist das Medikament unverzüglich zu verwenden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Peyona 20mg/ml Infusionslösung und Lösung zum Einnehmen sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Coffein (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.