Parkopan 2mg/-5mg

Von: Andrea Lubliner (Pharmazeutin und Fachtexterin für medizinische Fachtexte)
Letzte Aktualisierung: 05.09.2007
Hersteller: HEXAL AG
Wirkstoff: Trihexyphenidyl
Darreichnungsform: Tablette
Rezeptpflichtig

Wirkung

Parkopan 2mg/-5mg enthält den Wirkstoff Trihexyphenidyl. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Parkopan 2mg/-5mg.

Trihexyphenidyl, das ursprünglich zur Behandlung der typischen Beschwerden von Parkinson-Kranken wie Zittern, Muskelsteifigkeit und Speichelfluss entwickelt wurde, spielt heute bei der Behandlung der Parkinson-Krankheit kaum noch eine Rolle.

Häufig eingesetzt wird es hingegen bei unkontrollierbaren Bewegungsstörungen wie sie bei Tics und Dyskinesien oder durch die Einnahme von Neuroleptika auftreten können.

Ein weiteres Anwendungsgebiet ist die Dystonie, eine Erkrankung, die sich durch vom Willen nicht beeinflussbare, lang anhaltende Muskelkontraktionen auszeichnet. Man unterscheidet dabei verschiedene Typen der Dystonie. Es gibt generalisierte und fokale Dystonien. Bei der generalisierten Dystonie sind größere Teile oder auch der ganze Körper befallen, während bei der fokalen Dystonie nur einzelne Muskelgruppen betroffen sind. Beide Formen können zu eigenartig aussehenden Bewegungen und Haltungen führen und sind für die Betroffenen zum Teil sehr schmerzhaft.

Allerdings muss der Wirkstoff langfristig genommen werden, um die genannten Symptome erfolgreich zu behandeln.

Zu folgenden Anwendungsgebieten von Trihexyphenidyl sind vertiefende Informationen verfügbar:

Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen Muscarinrezeptor-Antagonisten, Parkinson-Mittel, zu welcher der Wirkstoff Trihexyphenidyl gehört.

Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben

  • Parkinson-Syndrome
  • durch Neuroleptika und ähnlich wirkende Arzneimittel bedingte extrapyramidale (außerhalb der Pyramidenbahn liegende) Symptome wie früh auftretende Bewegungsstörungen, Unfähigkeit, längere Zeit die gleiche Körperhaltung beizubehalten, Muskelsteifheit und Muskelzittern (fünf Milligramm)

Dosierung

Als Anfangsdosis wird der Arzt 1 Milligramm des Wirkstoffs verordnen und dann die Dosis je nach Verträglichkeit auf 10 bis 16 Milligramm steigern. Ausschleichend absetzen.

Sonstige Bestandteile

Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:

  • Cellulose
  • Lactosemonohydrat
  • Magnesiumstearat
  • Poly(-O-carboxymethylstärke)

Nebenwirkungen

Nebenwirkungen ohne Häufigkeitsangabe:
Hautrötungen, Wärmestau, Mundtrockenheit, schneller Herzschlag, Herzrasen, Blasenentleerungsstörungen, Unruhezustände, Halluzinationen, Sehstörungen, erhöhter Augendruck bei Patienten mit Grünem Star, Übelkeit und Erbrechen, Verstopfung, Mundzuckungen, Gesichtszuckungen.

Besonderheiten:
Bei hohen Dosierungen kann es zu Nebenwirkungen wie Unruhe, Halluzinationen, Benommenheit, Übelkeit und Erbrechen, Magenbeschwerden, Verstopfung, Gedächtnisstörungen, Sprachstörungen, Schlafstörungen, Bewegungsstörungen wie Mundzuckungen, Gesichtszuckungen, Dyskinesien und allergischen Hautausschlägen kommen.

Wechselwirkungen

Wird gleichzeitig Levodopa verordnet, ist das Risiko für unkontrollierbare Bewegungen (Dyskinesien) verstärkt.

Durch Neuroleptika ausgelöste Bewegungsstörungen können bei gleichzeitiger Anwendung von Trihexyphenidyl verstärkt werden.

Bei gleichzeitiger Gabe von Trihexyphenidyl wird die anticholinerge Wirkung von Tri- und tetrazyklischen Antidepressiva, Neuroleptika, dem Herzmittel Chinidin und dem ParkinsonmittelAmantadin verstärkt. Insbesondere bei gleichzeitiger Einnahme von Chinidin kann es zu Herz-Kreislauf-Problemen kommen.

Die Wirkung von Alkohol sowie die dämpfenden Wirkungen anderer auf das Zentralnervensystem wirkender Mittel (Neuroleptika) können sich durch Trihexyphenidyl verstärken.

Werden gleichzeitig Dopaminantagonisten wie zum Beispiel Metoclopramid eingenommen, nehmen die Muskelbewegungen des Magen-Darm-Traktes ab (verminderte Peristaltik). Verdauungsstörungen können die Folge sein.

Gegenanzeigen

Bei Überempfindlichkeit gegen Trihexyphenidyl oder andere Anticholinergika, akuten Vergiftungen mit Alkohol sowie bei der Einnahme von Schlafmitteln oder Mitteln, die auf die Psyche wirken (beispielsweise Antidepressiva), darf der Wirkstoff nicht verwendet werden.

Wie andere anticholinerge Mittel darf Trihexyphenidyl bei schwerer Hirnarterienverkalkung, Lungenödem bedingt durch Herzerkrankungen, Verengungen im Magen-Darm-Trakt, Blasenentleerungsstörungen mit Restharn (Vergrößerung der Vorsteherdrüse), bei der Augenkrankheit Grüner Star mit erhöhtem Augendruck (Engwinkel-Glaukom) sowie einer angeborenen Störung des Muskelstoffwechsels (Myasthenia gravis), Herzmuskelschwäche oder Entzündungen des Herzmuskels und bei Herzrhythmusstörungen nicht gegeben werden.

Nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung durch den Arzt sollte der Wirkstoff angewandt werden bei Patienten mit vorgeschädigtem Herzen, schweren Leber- und Nierenfunktionsstörungen, prolaktinabhängigen Tumoren oder einem hormonproduzierendem Tumor in der Nebenniere ( Phäochromozytom), ausgeprägtem Bluthochdruck, orthostatischen Kreislaufregulationsstörungen, Stammhirnerkrankungen, chronischen Atembeschwerden und Asthma, Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren, Magen-Darm-Blutungen sowie psychischen Erkrankungen wie Depressionen.

Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?

In der Schwangerschaft ist die Anwendung des Wirkstoffs verboten. Insbesondere im letzten Schwangerschaftsdrittel und bei der Geburt kann es beim Fötus beziehungsweise Neugeborenen durch Trihexyphenidyl zu einer Herzminutenvolumenabnahme (Bradykardie) und Herzrhythmusstörungen (Tachykardien) kommen.

In der Stillzeit darf der Wirkstoff nicht verwendet werden, da er in die Milch übergeht. In Abhängigkeit von Dosis, Art und Dauer der Anwendung sind Vergiftungen möglich. Außerdem verringert Trihexyphenidyl die Milchproduktion.

Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?

Kinder und Jugendliche dürfen den Wirkstoff nicht erhalten.

Warnhinweise

  • Das Reaktionsvermögen kann durch den Wirkstoff vermindert werden. Der Patient sollte daher kein Auto fahren oder Maschinen bedienen.
  • Alkohol verstärkt den dämpfenden Effekt des Wirkstoffs und sollte gemieden werden.
  • Während der Therapie sollte der Patient keine Sonnenbäder nehmen oder ins Solarium gehen.
  • Einschleichende Dosierung
  • Selten kommt es zu allergischen Reaktionen.
  • Therpie langsam ausschleichen.
  • Vorsicht bei Herzerkrankungen und Prostatavergrößerung.

Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.

Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.

Packungsgrößen

Packungsgröße und Darreichungsform
Wirkstoffgehalt (Dosierung pro Stück Tablette)
100 Stück Tabletten
2 Milligramm Trihexyphenidyl
100 Stück Tabletten
5 Milligramm Trihexyphenidyl
50 Stück Tabletten
2 Milligramm Trihexyphenidyl
50 Stück Tabletten
5 Milligramm Trihexyphenidyl

Vergleichbare Medikamente

Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Parkopan 2mg/-5mg sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Trihexyphenidyl (ggf. auch Generika).

Medikament
Darreichungsform

Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.