Parfenac Fettsalbe
Hersteller: RIEMSER Arzneimittel AG
Wirkstoff: Bufexamac
Hinweis
Seit 5. Mai 2010 sind Medikamente mit dem Wirkstoff Bufexamac in Apotheken nicht mehr erhältlich. Die Zulassung wurde wegen des erhöhten Risikos von Kontaktekzemen widerrufen. Bufexamac ruft Nebenwirkungen hervor, die den Symptomen der ursächlichen Beschwerden so sehr gleichen, dass sie gar nicht als Nebenwirkungen erkannt werden. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte kommt deshalb zu dem Schluss, dass der mögliche Schaden Bufexamac-haltiger Arzneimittel nicht vertretbar ist.
Wirkung
Parfenac Fettsalbe enthält den Wirkstoff Bufexamac.
Der Wirkstoff Bufexamac wird nur äußerlich angewendet (beispielsweise in Form von Cremes oder Salben). Er lindert die Entzündungssymptome der Haut bei Neurodermitis und chronischem Hautausschlag (Ekzem). Daneben kommt er bei akuten Hautentzündungen (wie Kontaktdermatitis oder Stauungsdermatitis) zum Einsatz.
Desweiteren wird Bufexamac bei Patienten höheren Alters mit Hautjucken angewendet, um dieses zu lindern.
Zur Behandlung von Hämorrhoiden, akuter Analfissur (spaltförmiger Einriss der Schleimhaut am After), Analekzem (juckender Hautausschlag im Bereich des After) und bei Entzündung des Mastdarms wird Bufexamac manchmal in Kombination mit anderen Wirkstoffen in Form von Zäpfchen oder Salben verabreicht.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Bufexamac sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zur Wirkstoffgruppe Entzündungshemmer, zu welcher der Wirkstoff Bufexamac gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- juckende Hautausschläge
- entzündliche Hautreaktionen, z.B. aufgrund von Flüssigkeitseinlagerungen im Gewebe oder Kontakt mit reizenden oder allergenen Substanzen
- Neurodermitis (eine chronische Hauterkrankung)
Dosierung
Parfenac Fettsalbe wird angewendet bei Ekzemen, Hautentzündungen (beispielsweise Kontaktdermatitis) und Neurodermitis.
Die Fettsalbe wird ein- bis dreimal täglich auf die betroffene Hautstelle aufgetragen und eingerieben.
Sie kann über einen längeren Zeitraum (maximal sechs Monate) angewandt werden. Über einen Anwendungszeitraum länger als sechs Monate wurden keine Unbedenklichkeitsuntersuchungen durchgeführt.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- Macrogolstearat-1000-Cetylstearylalkohol
- Propylenglykol
- weißes Vaselin
Nebenwirkungen
Häufige Nebenwirkungen:
Hautaustrocknung.
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen wie Hautrötungen, Hautbrennen, stechende Schmerzen, Juckreiz.
Seltene Nebenwirkungen:
Streureaktionen (Beteiligung von unbehandelten Hautbezirken), Hautschwellung, Hautnässen, Bläschenbildung, Schuppenbildung, Quaddelbildung.
Besonderheiten:
Nach neueren Erkenntnissen scheinen Kontaktallergien und Überempfindlichkeitsreaktionen eher häufig zu sein (etwa 1,4% der mit Bufexamac behandelten Patienten). Da Bufexamac gegen Ekzeme eingesetzt wird, ist schwer auszumachen, welche Beschwerden von der Krankheit und welche vom Wirkstoff verursacht werden. Die Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft rät zu einem zurückhaltenden Gebrauch Bufexamac-haltiger Präparate.
Wechselwirkungen
Bisher sind keine Wechselwirkungen mit anderen Wirkstoffen bekannt geworden.
Gegenanzeigen
Bei Überempfindlichkeit gegen Bufexamac ist dieser Wirkstoff nicht anzuwenden.
Weiterhin sollten Anwendungen am Auge vermieden werden.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Über Risiken in der Schwangerschaft liegen noch keine gesicherten Ergebnisse vor. Daher sind strenge Nutzen-Risiko-Abwägungen zu treffen. Während des letzten Drittels der Schwangerschaft sollte Bufexamac in keinem Fall angewendet werden. Falls Bufexamac in den ersten Monaten der Schwangerschaft angewendet wird, ist darauf zu achten, den Wirkstoff nicht auf größeren Hautflächen über einen längeren Zeitraum anzuwenden.
Auch vor Anwendungsbeginn während des Stillens sollte eine strenge ärztliche Abwägung von Nutzen und Risiko erfolgen, da es keine gesicherten Erkenntnisse darüber gibt, ob Bufexamac in die Muttermilch übergeht. Um eine Aufnahme über den Mund des Säuglings zu vermeiden, sollte der Wirkstoff während der Stillzeit nicht im Brustbereich angewendet werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Bei Kindern unter sechs Jahren ist bisher nicht untersucht, wie Bufexamac über die Haut aufgenommen wird. Daher sollte der Wirkstoff bei Kindern unter sechs Jahren nicht angewendet werden.
Warnhinweise
- Vor Behandlungsbeginn sollte geprüft werden, ob eventuell wirkstofffreie Cremes oder Salben ausreichen, da das Verhältnis von Nutzen und Risiko dieses Wirkstoffs bisher nicht genau erfassbar ist.
- Das Medikament darf nicht im Bereich der Augen angewendet werden.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein: Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen, Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Parfenac Fettsalbe sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Bufexamac (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.