Palexia retard 50mg Retardtabletten
Wirkung
Palexia retard 50mg Retardtabletten enthalten den Wirkstoff Tapentadol. Zu beachten ist außerdem die besondere Wirkung von Palexia retard 50mg Retardtabletten.
Tapentadol wird zur Behandlung starker, chronischer Schmerzen bei Erwachsenen eingesetzt, wenn ausschließlich opioide Schmerzmittel wirksam sind.
Zu folgenden Anwendungsgebieten von Tapentadol sind vertiefende Informationen verfügbar:
Lesen Sie dazu auch die Informationen zu den Wirkstoffgruppen opioide Schmerzmittel, Schmerzmittel, zu welcher der Wirkstoff Tapentadol gehört.
Anwendungsgebiete laut Herstellerangaben
- starke, chronische Schmerzen bei Erwachsenen, die nur durch opioide Schmerzmittel gelindert werden können
Dosierung
Wie bei allen Schmerzmitteln, die auf das Gehirn wirken, wird der Arzt die Dosierung individuell dem Schweregrad der zu behandelnden Schmerzen,
dem bisherigen Behandlungserfolg und der Möglichkeit, den Patienten zu überwachen, anpassen.
Gleich in welcher Dosierung, sollte das Medikament zweimal täglich eingenommen werden, ungefähr alle zwölf Stunden. Um die verlängerte Wirkung aufrecht zu erhalten, ist das Medikament ganz, ungeteilt und unzerkaut mit ausreichend Flüssigkeit einzunehmen. Ob mit oder außerhalb einer Mahlzeit, spielt keine Rolle.
Bei Patienten, die noch keine opioiden Schmerzmittel eingenommen haben, wird der Arzt die Behandlung mit einer Einzeldosis von 50 Milligramm Tapentadol beginnen, die zweimal täglich einzunehmen ist(also einer Gesamt-Tagesdosis von 100 Milligramm).
Wenn von anderen opioiden Schmerzmitteln auf das Medikament gewechselt wird, muss der Arzt bei der Dosisbestimmung Stärke und Wirkung der vorhergehenden Medikamente berücksichtigen. Verglichen mit Patienten, die derzeit noch keine Opioide eingenommen haben, kann möglicherweise zu Beginn eine höhere Dosierung notwendig sein.
Nach Therapiebeginn wird der Arzt die Dosis individuell so einstellen, dass bei möglichst wenigen Nebenwirkungen eine gute Schmerzhemmung erreicht wird. Am Tag sollten nicht mehr als 500 Milligramm Tapentadol eingenommen werden.
Nach einem plötzlichen Abbruch der Behandlung mit Tapentadol können Entzugsbeschwerden auftreten. Um das zu vermeiden, sollte die Dosis zunächst schrittweise vermindert werden.
Sonstige Bestandteile
Folgende arzneilich nicht wirksame Bestandteile sind in dem Medikament enthalten:
- hochdisperses Siliciumdioxid
- Hypromellose
- Magnesiumstearat
- mikrokristalline Cellulose
- Talkum
- Titandioxid (E 171)
- Lactose-Monohydrat
- Macrogol 6000
Nebenwirkungen
Sehr häufige Nebenwirkungen:
Schwindel, Benommenheit, Kopfschmerz, Übelkeit, Verstopfung.
Häufige Nebenwirkungen:
Appetitverminderung, Angst, depressive Stimmung, Schlafstörungen, Nervosität, Ruhelosigkeit, Aufmerksamkeitsstörungen, Zittern, unwillkürliche Muskelzuckungen, Erröten, Atembeschwerden, Erbrechen, Durchfall, Verdauungsstörungen, Juckreiz, vermehrtes Schwitzen, Hautausschlag, Schwäche, Müdigkeit, Gefühl der Körpertemperaturveränderung,
trockene Schleimhäute, Wasseransammlungen im Gewebe (Ödeme).
Gelegentliche Nebenwirkungen:
Überempfindlichkeitsreaktionen, Gewichtsverlust, Orientierungsstörungen, Verwirrtheitszustand, Aufregung, Wahrnehmungsstörungen, abnorme Träume, Übersteigerung, Bewusstseinsverminderung, Beeinträchtigung des Erinnerungsvermögens, Denkstörungen, Ohnmacht, Abstumpfung, Gleichgewichtsstörung, Sprechstörung, Schmerzunempfindlichkeit, nervliche Missempfindung, Sehstörungen, Herzschlagveränderungen, niedriger Blutdruck, Bauchbeschwerden, Nesselsucht, Harnverhalt, Harnfluss, Sexualstörungen, Entzugsbeschwerden, Befindlichkeitsstörung, Reizbarkeit.
Seltene Nebenwirkungen:
Arzneimittelabhängigkeit, abnormes Denken, Krampfanfall, Vorstufe zur Ohnmacht, Gangstörungen, Unterdrückung der Atemfunktion, Magenentleerungsstörung, Trunkenheitsgefühl, Entspannung.
Wechselwirkungen
Eine Behandlung mit Tapentadol sollte bei Patienten vermieden werden, die gegen ihre DepressionenMAO-Hemmer erhalten oder innerhalb der letzten 14 Tage angewendet haben. Eine gleichzeitige Behandlung kann zu möglichen ergänzenden Wirkungen auf den Nervenbotenstoff Noradrenalin führen. Dadurch kann eine Bluthochdruck-Krise ausgelöst werden.
Wirkstoffe wie Benzodiazepine (Beruhigungs- und Schlafmittel), Barbiturate und opioide Schmerzmittel sowie verwandte Hustenmittel und Suchtersatzmittel können das Risiko einer Atemfunktionsstörung erhöhen, wenn sie mit Tapentadol kombiniert werden. Wirkstoffe, die dämpfend auf die Gehirntätigkeit wirken (wie beispielsweise Benzodiazepine, Antipsychotika, H1-Antihistaminika, opioide Schmerzmittel und Alkohol), können die abstumpfende Wirkung von Tapentadol verstärken und die Aufmerksamkeit vermindern. Daher sollte der Arzt bei der entsprechenden Kombinationstherapie eine Verringerung der Dosis von einer oder von beiden Substanzen in Betracht ziehen.
In Einzelfällen wurde im zeitlichen Zusammenhang mit der Anwendung von Tapentadol in Kombination mit Antidepressiva aus der Gruppe der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRIs) über ein Serotonin-Syndrom berichtet. Anzeichen desselben sind: Verwirrtheit, Aufregung, Fieber, Schwitzen, Gangstörungen, Zappeligkeit, Muskelkrämpfe und Durchfall. Das Absetzen der SSRI führt in der Regel zu einer raschen Besserung. Gegenmaßnahmen wird der Arzt nach Art und Schwere der Beschwerden ergreifen.
Bisher wurde Tapentadol in Studien nicht mit gemischten opioiden Schmerzmitteln (wie Pentazocin, Nalbuphin) oder teilweisen Opioid-Agonisten (wie Buprenorphin zur Raucherentwöhnung) angewendet. Eine solche Kombination sollte der Arzt nur sehr vorsichtig vornehmen.
Einzelne Wirkstoffe beeinflussen den Abbau von Tapentadol im Körper. Das ist bei dem Tuberkulose-MittelRifampicin, bei Phenobarbital (gegen Epilepsie) und auch Johanniskraut der Fall. Patienten, die mit Tapentadol behandelt werden, sollten zu Beginn oder Ende einer gleichzeitigen Behandlung mit diesen Stoffen sorgfältig vom Arzt überwacht werden. Es kann nämlich zu einer veränderten Wirksamkeit oder mehr Nebenwirkungen kommen.
Gegenanzeigen
Tapentadol darf nicht eingesetzt werden bei- Patienten mit einer Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
- ausgeprägter Hemmung der Atemfunktion (in nicht überwachten Situationen oder bei fehlender Ausrüstung zur Wiederbelebung) und bei Patienten mit akutem oder starkem Bronchial-Asthma oder Übersäuerung des Blutes mit CO2 (Hyperkapnie)
- stark eingeschränkter Funktion von Niere und Leber, weil der Wirkstoff bei solchen Begleiterkrankungen nicht in Studien geprüft wurde
- Verdacht auf Lähmung des Dünndarmes oder schon bestehender Lähmung
- Patienten mit akuter Vergiftung durch Alkohol, Schlafmittel, gehirnwirksamen Schmerzmitteln oder Psychopharmaka.
- erhöhter Gefahr von Arzneimittelmissbrauch, Sucht und Abhängigkeit, da der Wirkstoff ebenfalls abhängig macht
- eingeschränkter Funktion der Atemwege
- Patienten mit erhöhtem Gehirndruck, herabgesetztem Bewusstsein oder im Koma sowie bei Schädelverletzungen und Hirntumoren, da der Wirkstoff den Krankheitsverlauf verschleiern kann
- Anfallsleiden in der Vorgeschichte (Epilepsie) oder einer Erkrankung, die mit einem erhöhten Anfallsrisiko einhergeht
- mäßig eingeschränkter Leberfunktion
- Gallenwegserkrankung, einschließlich akuter Bauchspeicheldrüsenentzündung, weil Tandolapril den Gallengang verengt
- Patienten, die MAO-Hemmer (gegen Depressionen) erhalten oder innerhalb der letzten 14 Tage angewendet haben. Eine gleichzeitige Behandlung kann zu möglicher Wirkungsergänzung führen, die in einer Bluthochdruck-Krise gipfelt.
Was müssen Sie bei Schwangerschaft und Stillzeit beachten?
Tapentadol sollte während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der Arzt den möglichen Nutzen für größer als das etwaige Risiko sieht.
Die Anwendung von Tapentadol bei Frauen während und unmittelbar vor den Wehen und der Entbindung wird nicht empfohlen. Neugeborene, deren Mütter den Wirkstoff eingenommen haben, müssen hinsichtlich einer Hemmung der Atemfunktion ärztlich überwacht werden.
Es gibt keine Information über die Ausscheidung von Tapentadol in die menschliche Milch. Da der Wirkstoff aber bei Studien an Tieren in der Milch gefunden wurde, kann ein Risiko für das gestillte Kind nicht ausgeschlossen werden. Tapentadol sollte während der Stillzeit nicht angewendet werden.
Was ist bei Kindern zu berücksichtigen?
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Tapentadol ist bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren noch nicht nachgewiesen worden. Daher wird die Anwendung des Wirkstoffs in dieser Altersgruppe nicht empfohlen.
Warnhinweise
- Das Medikament kann die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen schwer beeinträchtigen. Dies ist vor allem zu Beginn der Behandlung, bei Änderung der Dosierung sowie in Verbindung mit Alkohol oder Beruhigungsmitteln zu erwarten.
- Die Behandlung mit dem Medikament muss mit schrittweiser Dosisverminderung erfolgen, um Entzugserscheinungen zu vermeiden.
- Das Medikament macht abhängig und süchtig.
- Das Medikament kann in Deutschland vom Arzt nur auf einem sogenannten Betäubungsmittel-Rezept verordnet werden.
- Das Medikament enthält Lactose (Milchzucker), die von manchen Patienten schlecht vertragen wird.
Arzneimittel können allergische Reaktionen auslösen. Anzeichen hierfür können sein:
Hautrötung, Schnupfen, Juckreiz, Schleimhautschwellung, Jucken und Rötung der Augen,
Verengung der Atemwege (Asthma). In seltenen Fällen kann es zum allergischen Schock mit Bewusstlosigkeit
kommen.
Sollten Sie Anzeichen einer allergischen Reaktion wahrnehmen, so informieren Sie umgehend einen Arzt.
Packungsgrößen
Vergleichbare Medikamente
Folgende Tabelle gibt einen Überblick über Palexia retard 50mg Retardtabletten sowie weitere Medikamente mit dem Wirkstoff Tapentadol (ggf. auch Generika).
Disclaimer:
Bitte beachten: Die Angaben zu Wirkung, Nebenwirkungen und Wechselwirkungen sowie zu Gegenanzeigen und Warnhinweisen beziehen sich allgemein auf den Wirkstoff des Medikaments und können daher von den Herstellerangaben zu Ihrem Medikament abweichen. Bitte fragen Sie im Zweifel Ihre*n Arzt*Ärztin oder Apotheker*in oder ziehen Sie den Beipackzettel Ihres Medikaments zurate.